Wenn Glaube Wissen ersetzt (Teil 1)

von Gerhard Breunig

Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, warum so viele Menschen an Dinge wie den angeblich kurz bevorstehenden Zusammenbruch des Welt-Finanzsystems, des Dollars oder des Euro glauben?

Manche scheinen sich diese Katastrophen regelrecht herbei zu wünschen ohne darüber nachzudenken, welche Folgen das für uns Alle haben könnte. Vielen erscheinen diese vermeintlichen Katastrophen ein probates Mittel, um unliebsame Mechanismen oder gar ungeliebte Regierungen los zu werden. Selbst die von mir so sehr geschätzten Denker der Österreichischen Schule für Nationalökonomie kommen regelmäßig zu dem Schluß, dass es irgendwann krachen wird.

Es gab ja schon einmal welche aus dieser Denkrichtung, die den Börsencrash von 1929 und die Folgen daraus richtig prophezeit haben. Aber was ist damit heute? Seit vielen Jahren wird er herbeigeredet, der Dollarcrash. Was, wenn er aber trotzdem nicht kommt?

Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, wenn wir uns mit dem bestehenden System einmal genauer beschäftigen, damit wir es endlich richtig zu nutzen verstehen, anstatt in Katastrophen-Angst zu erstarren und in Untergangs-Szenarien zu schwelgen?

Nach meinem aktuellen Wissensstand ist das System nämlich gar nicht so schlecht, wie es immer gemacht wird. Es wird nur von 99% der Menschen falsch genutzt und noch viel weniger verstanden. Es ist eigentlich so ausgelegt, dass es den Menschen nützlich wäre, würden sie es denn wirklich richtig verwenden. Leider kennen nur sehr wenige Menschen die wirklichen Mechanismen und Wirkungsweisen. Noch schlimmer ist, dass es sich hierbei fast ausschließlich um Menschen handelt, die nichts Gutes im Schilde führen und nur den eigenen Vorteil – und die unbegrenzte Macht über Andere suchen.

Manches, was man aktuell auf alternativen Seiten lesen kann, geht durchaus in die richtige Richtung. Manches deckt Teilbereiche auf ohne das nötige Wissen für den Gesamtkontext zu liefern. Diesen Gesamtkontext kann auch ich nicht in einem Artikel liefern, aber ich werde in den nächsten Wochen in verschiedenen Artikeln versuchen, Zusammenhänge klarer zu machen und Gedanken zu fördern, die es letztendlich ermöglichen können, den richtigen Weg zu finden.

Um es kurz zu machen, ich glaube nicht, dass dieses Finanzsystem kollabieren wird, wenn dies von den Betreibern nicht gewünscht wird. Es funktioniert blendend, auch wenn dies für manchen Außenstehenden nicht so aussieht.

Es ist zum Beispiel ein Märchen, dass bei uns Geld aus dem NICHTS entstehen kann. Erstens ist das kein Geld, was da als „Zahlungsmittel“ herum zirkuliert sondern es sind Schuldobligationen. Es wird auch nichts bezahlt, weil mit Schulden nichts bezahlt werden kann. Es ist bestenfalls möglich, seine eigenen Schulden durch die Weitergabe von Schuldobligationen eines Anderen auszugleichen.

Das nennt der Gesetzgeber Schuldverschiebung. Durch diese Schuldverschiebung wächst der Schuldenberg permanent an. Da Schulden auf diese Weise nie „bezahlt“ werden können, wächst der Berg der Schulden natürlich permanent. Und da Schulden in der Öffentlichkeit (hierzu werde ich in einem späteren Artikel näher eingehen) verzinst werden müssen, kommen die Mathematiker unter den Skeptikern zu ihrer Chance – es wird irgendwann so viele Zinsverbindlichkeiten geben, dass diese nicht mehr „bezahlt“ werden können.

Sie merken vielleicht schon, worauf ich hinaus will. Auch Zinsen können nicht „bezahlt“ werden, weil es ja nur Schuldobligationen gibt. Und diese entstehen laut gängiger Meinung „aus dem NICHTS“.

Was halten Sie von dem Gedanken, dass dieses ganze System rein fiktiv ist? Fiktiv deshalb, weil es sich Jemand ausgedacht hat. Nun gibt es im Recht den Ansatz, dass eine Fiktion niemals widerlegt werden kann, eben weil diese Fiktion erdacht ist.

Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald – bitte widerlegen Sie das, wenn Sie noch nicht überzeugt sind.

In der Fiktion Geld-System entstehen die Schuldobligationen (die wir Dollar, Euro usw, nennen) allerdings nicht aus dem NICHTS. Es gibt auch bei den Zentralbanken ein Buchhaltung. Diese dient jedoch mehr zu Verschleierung der Zusammenhänge als zu deren Transparenz. Der Gegenwert zur Buchung, die unsere Schuldobligationen entstehen lässt, ist die Unterschrift des Menschen.

Da der Wert des Menschen durch seine schöpferische Kraft unlimitiert ist, ist auch das Geldsystem „unlimitiert“. So lange buchhalterisch eine weitere Null hinter die 1 gesetzt werden kann, wird es immer weiter gehen, denn es ist FIKTIV und daher nicht zu widerlegen.

Warum sollten die Zinsen ein Problem sein? Die Unterschrift eines einzigen Menschen genügt, um dieses Problem zu lösen. Wer auch immer auf den Gedanken gekommen ist, dass das Geldsystem irgend etwas mit der „realen“ Wirtschaft zu tun hätte, der sollte nochmal in sich gehen.

Das Ganze funktioniert doch nur, weil eben alles fiktiv ist. So lange jeder an diese Fiktion glaubt, gibt es keine Probleme. Und versuchen Sie mal, ein Schlafschaf davon zu überzeugen, dass der Euro kein Geld, sondern eine Schuldobligation ist. Wer das schon mal versucht hat, der weiß, wie schwer es ist, noch wesentlich tiefer in das Thema zu gehen.

Wenn ich erkläre, dass alle Staaten im verdeckten Reorganisations-Staatskonkurs operieren, werden mich mindestens 80 von 100 für bekloppt halten. Wie viele meinen Sie, werden dann akzeptieren, dass auch alle Firmen deshalb automatisch aus dem Konkurs heraus arbeiten? Dabei ist das völlig logisch, sobald der verdeckte Reorganisations-Konkurs des Staates akzeptiert ist. Denn alle Firmen sind bei diesem Staat registriert, also in dessen Recht.

Folglich ist jede Firma, die sich im Recht eines Staates im Reorganisations-Konkurs befindet ebenfalls im Konkurs. Es kann aus der bestehenden Rechtsfiktion betrachtet gar nicht anders sein. Denn Niemand kann mehr Rechte geben, als er selber hat – auch der Staat nicht.

Fortsetzung hier ……

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Wenn Glaube Wissen ersetzt (Teil 1)

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Quelle und Kommentare hier:
http://deutschland-pranger.de/b2evolution/index.php/wenn-glaube-wissen-ersetzt-jpg