Wenn Glaube Wissen ersetzt (Teil 2)

von Gerhard Breunig

Am 5. Juni 1933 erließ der US Kongress die House Joint Resolution 192, um den Goldstandard auszusetzen und die Goldklausel aufzuheben. Vor der Verabschiedung von HJR 192 wurde die Verordnung 6102 von Präsident Roosevelt unterzeichnet.

Fortsetzung von Teil 1

Diese Ausführungsanordnung verlangte, dass alles Gold und alle Goldzertifikate (Kleinstmengen ausgenommen) bis zum 1. Mai 1933 an die Bundesregierung zu übergeben war. Im Beschluss HJR 192 heißt es dann, dass der Besitz von Gold und der Handel mit Gold das öffentliche Interesse beeinträchtigt und daher einer angemessenen Regulierung und Beschränkung unterliegen muss.

Bestimmungen, die eine Verpflichtung enthalten, beim Ausgleich von Schulden in Gold zu leisten, sind unvereinbar mit der erklärten Politik des Kongresses. Die Resolution erklärte weiterhin, dass jede Verpflichtung, die einen Ausgleich in Gold oder in einer bestimmten Art von Münzen oder Währungen in der Geldpolitik erfordert und jede Verpflichtung, die bis dahin oder danach entstanden ist, bei Ausgleich Dollar für Dollar in jeder Münze oder Währung die gesetzliches öffentliches Zahlungsmittel für öffentliche und private Schulden ist, erfüllt wurde. Bei genauer Betrachtung bedeutet dies, dass dieses Gesetz verabschiedet wurde, um die Goldklausel in der US Verfassung und in allen öffentlichen und privaten Verträgen abzuschaffen.

Etwa zur gleichen Zeit wurde ein Landwirtschaftskontrollgesetz verabschiedet, welchem eine Klausel beigefügt war, welche ausschließlich die Noten der US-Notenbank zum gesetzlichen Zahlungsmittel machte. Im Jahr 1937 hat der Oberste Gerichtshof diesen Farm Control Act dann wieder gestrichen und damit den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels für Noten der Federal Reserve ermöglicht. Vor 1933 wurden Noten der Federal Reserve für Überweisungen zwischen Banken verwendet. Um 1945 verabschiedete der Kongress einen Gesetzentwurf, der den Rückzug der Noten der Federal Reserve aus dem öffentlichen Umlauf forderte, aber es gibt sie trotzdem bis heute.

ANMERKUNG: Interessant ist, dass die Worte in der HJR 192 nicht von „Zahlung“ der Schulden sprechen, sondern klar sagen, dass

„jede Verpflichtung…entlastet (ausgeglichen) werden soll.“

Dieses Gesetz ist nichts weiter als die Bankrotterklärung der USA. In diesem auch in Deutschland bemerkenswerten Jahr 1933 passierte also einiges, dessen Folgen wir bis heute „genießen“ dürfen. Die Vereinigten Staaten waren so weit verschuldet, dass dieser Schritt unvermeidlich war. Von daher kann alles was danach passiert ist, nicht mit dem verglichen werden, was vorher war. Nach 1789 und 1861 war das die dritte Pleite. Seit dem 5.Juni 1933 befinden sich die Vereinigten Staaten im verdeckten Staatskonkurs nach Chapter 11.

Die gesamte Vorgeschichte, der Federal Reserve Act und das Entstehen der heute als US Notenbank bezeichneten FED kann, falls nicht längst bekannt, im Buch die Kreatur von Jekyll Island nachgelesen werden. Im Jahre 1933 wurde die lange vorher geplante Versklavung der Menschen dann Realität.

Mit der HJR192 wurde den Amerikanern das ganze Gold, das einzig wahre Geld und alles Eigentum mit einem Federstrich weggenommen. Die Regierung führte Grundbesitz- und Vermögenssteuern sowie geteilte Landtitel ein. Gleichzeitig wurde eine Einkommensteuer erhoben um die arbeitende Bevölkerung besser kontrollieren und ausbeuten zu können.

Im Gefolge der HJR 192 wurde ebenfalls die Geburtsurkunde eingeführt. Damit wurde die amerikanische Bevölkerung zur Sicherheit für alle Schulden der Bundesregierung umfunktioniert. Die Geburtsurkunde (in den US birth certificate = Zertifikat = Wertpapier) ist der TITEL für den Körper des Menschen. Sie wird bis heute als Vermögenswert für Kredite des Staates verpfändet.

Der Inhaber (Staat) hat das Recht auf alle Steuern, Bußgelder und Gebühren. Alles was die Regierung durch Urteile, Gerichtsverfahren, Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Einkommenssteuern, Grundsteuern und so weiter einnimmt, gründet sich auf diesen TITEL.

Achten wir in Zukunft doch einmal genauer, auf die benutzten Wortspielereien, die uns verwirren sollen.

So erklärte beispielsweise das Gericht im Fall von Stanek v. White, 172 Min. 390, 215 H.W. 784 die rechtliche Unterscheidung zwischen den Worten Zahlung und Ausgleich:

„Es wird unterschieden zwischen der Bezahlung einer Schuld und dem Ausgleich einer Schuld. Beim Ausgleich ist die Schuld noch vorhanden, obwohl der Schuldner während des Ablaufs des Ausgleichs seiner rechtlichen Verpflichtung enthoben ist. Die Schuld selbst, die mit dem Ausgleich übertragen werden kann, bleibt weiterhin erhalten, wenn der Übernehmende sie in seinen Besitz nimmt. Die Tatsache, dass die Schuld etwas trägt, was für ein neues Zahlungsversprechen in Betracht kommt, um ein ansonsten wertloses Versprechen zu einer gesetzlichen Verpflichtung zu machen, macht sie zum Gegenstand der Übertragung durch Abtretung.“

Dies ist die Beschreibung genau dessen, was wir heute jeden Tag zigmal tun. Wir glauben, etwas zu bezahlen. In Wahrheit übertragen wir nur die Schulden Anderer auf Andere. Es wird damit absolut deutlich gesagt, dass infolge der HJR 192 seit dem 5. Juni 1933 niemand mehr in der Lage ist, eine Schuld wirklich zu bezahlen. Das einzige, was wir heute noch tun können, ist eine Schuldverschiebung bei der Übertragung von Schulden auf Andere vorzunehmen. Diese Schulden sind ewig und der Mensch ist ein Gewohnheitstier – wir wurden an dieses Verhalten gewöhnt oder besser langsam gekocht wie lebende Frösche.

Die Aussetzung des Goldstandards und das Verbot, Schulden zu begleichen, beseitigte die Substanz, auf der das gesamte Common Law basiert. Es wurde eine raffinierte Lücke geschaffen, soweit es das Gesetz betrifft. Das frühere Substanz-System wurde durch ein Öffentliches-Kredit-System ersetzt, bei dem ausschließlich Schulden „Geld“ sind. Und darüber bestimmt nur eine einzige Rechtsordnung, das Admiralitäts- oder Seehandelsrecht.

Die HJR-192 wurde sofort umgesetzt. Am Tag nach der Unterzeichnung der Resolution durch Präsident Roosevelt bot die Staatskasse der Öffentlichkeit neue Staatspapiere an, ohne die traditionelle „zahlbar in Gold“-Klausel.

Artikel I, Abschnitt 10, Satz 1 der US Verfassung verbietet es Staaten, irgendetwas außer Gold- und Silbermünzen als Zahlungsmittel zu verwenden. Allerdings enthält dieser Artikel kein absolutes Verbot dafür, dass die Staaten etwas anderes als Gold- und Silbermünzen für die Übertragung von Schulden verwenden dürfen.

Um es noch einmal zusammen zu fassen: Die HJR-192 verbietet die Bezahlung von Schulden mit Gold und Silber und ersetzt an ihrer Stelle die Erfüllung einer Verpflichtung. Damit wird das „absolute Verbot“, das so sorgfältig in die Verfassung eingearbeitet wurde, nicht nur unterlaufen, sondern völlig umgangen worden.

Das Common Law und die Verfassung der Vereinigten Staaten wurden einfach durch Wortspielchen ausgehebelt. Ewige Schulden, Wechsel, Schecks und Kredite fallen zudem unter eine völlig andere Gerichtsbarkeit als in Artikel I, Abschnitt 10, Satz 1 – und diese Gerichtsbarkeit gehört ausschließlich dem Seehandelsrecht.

Die Amerikaner und damit letztendlich auch deren Vasallen (die Treuhandverwaltung Germany), haben damit den Zugang zum substantiell organisierten Common Law verloren.

Fortsetzung folgt……

 

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Wenn Glaube Wissen ersetzt (Teil 1)

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Quelle und Kommentare hier:
http://deutschland-pranger.de/b2evolution/index.php/glauben-und-wissen-teil-2