Michael Winkler: Es ist schon erstaunlich…

Ich habe heute, rein zufällig, einer Bundestagsdebatte beigewohnt. Die AfD hatte einen Antrag gestellt und die anderen Parteien haben darauf geantwortet. Nicht das Spitzenpersonal, höchstens Frau Jelpke von den Linken war ein wenig bekannter. Der Bundestag war wie immer schwach besetzt, die geschäftsführende Regierung glänzte durch Abwesenheit. Jedenfalls haben die Schwanzlurche der Parteien gezeigt, warum sie bloße Hinterbänkler sind: Jeder hatte es nötig, ad personam zu argumentieren. Wenn die sachlichen Argumente zu schwach sind, muß man eben den Neulingen ihre Unerfahrenheit vorwerfen, zu mehr reicht es intellektuell eben nicht.

Vor allem die Wahlverlierer glänzten durch solche Vorwürfe. Es ging darum, die Bevölkerung besser zu schützen und ausländische Gefährder wegzusperren. Die geistigen Tiefflieger haben das als „Rassismus“ bezeichnet, damit offenbart, daß ihrer Ansicht nach Ausländer eine andere Rasse sind. Die Linken haben sogar die Union gebeten, ausnahmsweise mit ihnen zusammenzuarbeiten. Es ist erstaunlich, was die AfD alles möglich werden läßt. Die Abstimmung über den Antrag wurde nicht gesendet, an ihrem Ergebnis habe ich jedoch keinerlei Zweifel. Ach so, eines noch: Zwischenfragen haben die Hinterbänkler der Altparteien immer abgelehnt. Die hätten sie vermutlich überfordert.

Die Bundesverwaltung, das Außenministerium und das Verteidigungsministerium wurden gehackt, also deren Server angezapft. Natürlich waren das die Russen, denn die Amerikaner und die Israelis haben dort ganz bestimmt Superuser-Rechte. Richtig groß kann der angerichtete Schaden nicht sein, denn vor allem im Verteidigungsministerium wird der meiste Schaden als „inside Job“ angerichtet, vom Büro der Ministerin aus. Das Außenministerium wiederum fungiert bestenfalls als Weltreisebüro der Kanzlerin, da dürften höchstens die Miles-and-More-Konten der diversen Ministerialbeamten interessant gewesen sein. Und bei der Verwaltung? Da haben die Hacker vermutlich die Antragsformulare erbeutet und können künftig – in dreifacher Ausführung – neue Bürozimmerpflanzen beantragen. Und vielleicht sogar ein paar Dienstwellensittiche, damit wenigstens etwas Leben in den Büros stattfindet.

Die wirklichen Staatsgeheimnisse liegen ohnehin nicht auf diesen Servern, die werden nur mündlich beschlossen, wenn der oberste Kronrat tagt, das Kaffeekränzchen von Angela Merkel, Friede Springer und Liz Mohn. Solange dieses Triummulierat nicht abgehört wird, sind die Versuche der Hacker sinnlos. Gegen das Abhören helfen übrigens Dienstwellensittiche, die haben sich auf alle Fälle mehr zu erzählen als die drei älteren Damen.

Warum heißen Whatsapp, Instagram und Co. eigentlich „soziale“ Medien? Sozial sind sie überhaupt nicht, sondern ein Riesengeschäft für die amerikanischen Betreiber. Und wenn 16jährige Mädchen Tag für Tag dreieinhalb Stunden mit ihren Smartphones verbringen – so das Ergebnis einer neuen Studie – sind das eher entsozialisierende Medien. Mir persönlich hat der Gedanken gefallen, daß in meinem Rechner ein kleines Männchen sitzt, von dem ich gewußt habe, daß es bösartig ist. Allerdings habe ich oft genug in den Eingeweiden eines Rechners hantiert, um zu wissen, daß sich dieses Männchen extrem gut versteckt. Meine Rechner haben alle den Namen „Mistvieh“, und „soziale“ Medien kennen die nicht. Dafür weiß ich noch, wie man ein Buch in Betrieb nimmt und was man damit macht. Zum Beispiel draufsteigen, um demnächst die Uhren auf die völlig überflüssige Sommerzeit umzustellen.


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