Wir haben versagt!

von Helmut Novak

Eingangsbetrachtung und Anlass:

Täglich hören und sehen wir die Nachrichten, empfangen Informationen über alles Mögliche, was in der Welt so vor sich geht. Dazu gibts in erster Linie TV und Internet, aber auch andere Möglichkeiten. Über alles können wir uns informieren, wenn wir es wollen, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, – auch wenn wir mittlerweile so manches, was uns in Deutschland vorenthalten wird, uns über ausländische Quellen reinholen müssen. Schließlich sollen wir ja von diesen bösen Fake-News beschützt werden.

Heute aber ist es mir wie mit Schuppen von den Augen gefallen, wie man so schön sagt. Der Anlass war eine Reportage über den Sturz von Gaddafi. Um genau zu sein:

ZDFinfo – Killing Gaddafi – Jagd auf den Diktator

Die Dokumentation rekonstruiert die letzten Wochen vor Gaddafis Sturz und Tod auf dem Parkett der internationalen Politik.

Beitragslänge: 44 min Datum:20.10.2018

Über Mediathek Video verfügbar bis 20.10.2019, 23:59.

Theoretisch. Wenn man das aus dem Ausland anklickt, kommt die Nachricht: „Aus rechtlichen Gründen kann dieser Beitrag nur in Deutschland gezeigt werden“

Für mich nicht nachvollziehbar, weil ich ja gerade dieses Video über youtube anklicken kann: https://www.youtube.com/watch?v=R4ycXSsA9kA

Das war das Eine. Gestern habe ich durch Zufall auch noch andere Berichte und Videos gesehen, Thema war der Anschlag auf das WTC am 11.9.2001: https://www.rubikon.news/artikel/der-9-11-fake

Dazu noch das Video von Dr. Ganser über dasselbe Thema: https://www.youtube.com/watch?v=klYEWL-81GE

Die Lügen in den MSM:

Diese beiden Themenbereiche, – für mich so kurz hintereinander – haben in mir einen „Hoppla-Effekt“ bewirkt und mich zu den nachstehenden Gedanken gebracht. Nun könnte man das ja als positives Zeichen werten, dass sogar das ZDF im Info-Kanal diese Reportage über Gaddafi gesendet hat. Ich kann mich nämlich noch gut daran erinnern, welche Töne damals gesungen wurden, als die Bomben auf Libyen fielen.

Könnte man davon ausgehen, dass sich TV-Sender wie z.B. das ZDF nun geändert haben und sich zukünftig an den tatsächlichen Fakten orientieren, wenn es um aktuelle Berichterstattungen geht? Wohl kaum. Eher stehen andere Gründe im Vordergrund. Durch die weltweite Kommunikation über Internet und die Tatsache, dass man als Regierung nicht alles kontrollieren und verbieten kann, kommen doch die Dinge, die man anfangs unter den Teppich gekehrt hat, zum Vorschein, und irgendwann macht man sich auch als TV-Anstalt selbst lächerlich, wenn man immer noch auf der alten und falschen Version herumreitet.

Genauso kam die Wahrheit über die Lügen der Bush-Regierung ans Tageslicht, die man als Vorwand für den Einmarsch in den Irak und die Hinrichtung von Hussein genommen hatte.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-12/senator-levin-bush

Es gibt nicht nur Watergate, es gibt noch viele andere Beispiele. Irgendwann wird auch publik werden, was tatsächlich im Jahre 1963 bei der Ermordung von J.F. Kennedy vorgefallen ist. Die Chancen dafür stehen gut. Wenn man die US-Medien beobachtet, wie sie seit dem Wahlkampf Clinton/Trump gegen den nun amtierenden Präsidenten permanent aus allen Rohren geschossen haben, allen voran die Washington Post, dann lässt die Richtungsänderung aufhorchen. Gerade die letztgenannte Zeitung bezeichnet mittlerweile Herrn Trump als den „ehrlichsten Präsidenten der modernen amerikanischen Geschichte“.

https://www.contra-magazin.com/2018/10/das-blatt-hat-sich-gewendet-ein-voellig-neues-rauschen-im-us-blaetterwald-kann-endlich-beginnen/

Soll man nun damit zufrieden sein, dass sich die Wahrheit nicht mehr verbergen lässt? Nein, ich bin damit nicht zufrieden. Ich bin darüber erschrocken. Aus dem einfachen Grund, weil ich mich frage, was denn noch so alles in der Welt passiert, von dem wir keine Ahnung haben, wo wir angelogen werden und wo wir gar nicht mehr hinterfragen. Ich ärgere mich über mich selbst, dass ich als jemand, der meint, doch aufmerksam die Meldungen rund um den Globus zu verfolgen, Dinge unwidersprochen aufnimmt und gedanklich speichert, die doch eigentlich äußerst durchsichtig sind.

Beispiel WTC und 9/11:

Nehmen wir das Beispiel mit dem Anschlag bei 9/11. Gut, schon nach kurzer Zeit war ich mir darüber im Klaren, dass die offizielle Version der US-Regierung so nicht stimmen kann. Ich kann zwar nicht beurteilen, wie es in Wirklichkeit war, aber so, wie man es der Öffentlichkeit klarmachen will, kann es nicht gewesen sein. Völlig untergegangen ist bei mir aber offensichtlich die Sache mit dem 3. Turm, dem WTC 7. Irgendwie ging das als eine Art Kollateralschaden im Zusammenhang mit den beiden anderen Türmen an mir vorbei, und ich habe darüber gar nicht richtig nachgedacht. Das hat bei mir nun bewirkt, dass ich mich regelrecht über mich geärgert habe.

Dabei war das Ganze so billig und auch leicht zu durchschauen, – schon alleine dann, wenn man sich die Distanz und die genaue Lage zwischen den Türmen ansieht. Zwischen WTC1 und WTC 2 liegt ja noch WTC 6 dazwischen: https://www.bilder-upload.eu/bild-89e64f-1540060826.jpg.html

Dann noch die Erklärung, dass dieses 47-stöckige Hochhaus mit einer Höhe von 185 m deshalb eingestürzt ist, weil irgendwelche Büromöbel gebrannt hätten: http://friedensblick.de/22021/wtc-7-der-dritte-turm-die-sprengung-die-keine-sein-darf/

Der größte Hammer dabei war ja die zu frühe Berichterstattung von BBC. Da haben die Kerle von BBC durch Reuters die Info bekommen, dass WTC 7 eingestürzt ist und haben das publiziert. Allerdings hat man den Fehler begangen, diese Nachricht bereits 20 Minuten vor dem tatsächlichen Einsturz zu veröffentlichen: https://www.sueddeutsche.de/digital/-terroranschlaege-brisante-vorabmeldung-1.910992

Ich könnte diese Reihe noch beliebig fortführen, auch bezogen auf rein innerdeutsche Vorgänge, – egal, ob es die Ermordung von Herrhausen war, oder überhaupt die Rolle der deutschen Geheimdienste bezogen auf die RAF, oder auf die NSU, usw. Wir leben in einer Zeit, in der sich eine Bundeskanzlerin nicht mehr an die Gesetze gehalten hat, ohne dafür belangt zu werden und dadurch erreicht hat, im Alleingang eine Spaltung nicht nur der Gesellschaft in Deutschland, sondern auch in ganz Europa zu bewirken. Ich habe das in einem Offenen Brief anlässlich der Neujahrsansprache der Kanzlerin auch zum Ausdruck gebracht:

https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/offener-brief-an-dr-angela-merkel-bundeskanzlerin-a2310742.html

Wie war es vor mehr als 40 Jahren:

Wirft man das nun alles in einen Topf, sämtliche Beobachtungen und Erkenntnisse, dann stellt sich für mich die Frage, in welcher Zeit, in welcher Welt wir denn eigentlich leben. Ich erinnere mich an die 70er Jahre zurück. Da erinnere ich mich an den Vietnam-Krieg, auch an den Jom-Kippur-Krieg, daneben gabs noch kleinere Brandherde auf den Kriegsschauplätzen der Welt. Aber das alles zusammengenommen war doch fast ein friedlicher Zustand im Vergleich zu den heutigen Auseinandersetzungen mit internationaler Beteiligung. Stellvertreterkrieg war doch damals nur Vietnam, obwohl das auch nur ein halber Stellvertreterkrieg war, zumal die Amis da ja voll dabei waren.

In Deutschland, in Europa, ging es jedem gut, auch in Osteuropa konnte man damals gut leben, – trotz des Eisernen Vorhanges. Ich fragte meine Frau, die ja als Rumänin damals in der Unfreiheit gelebt hat. Sie meinte, jeder hätte in dieser Zeit alles gehabt, mit Ausnahme eines Reisepasses und der letzten französischen Mode. Dafür aber hatte man viele andere Dinge, die es heute kaum mehr gibt. Den Zusammenhalt unter den Leuten, die Hilfsbereitschaft, überhaupt das Gespräch unter- und miteinander, Spaß und Erlebnisse, die in dieser Form heute gar nicht mehr möglich sind.

Was haben wir alles verloren – egal ob in Ost oder West, – und was haben wir an Gegenwert dazugewonnen? Wie sieht die Bilanz aus? Gabs damals schon das Hamsterrad, das dem arbeitenden Menschen die Zeit, die Lust und die Luft zum Atmen nimmt? Ich wüsste nicht. Aber damals gabs noch ein anderes Denken, was die politische Führung und die Regierungen betrifft. Otto Normalo verließ sich drauf, dass die gewählten Volksvertreter ihren Verpflichtungen nachkommen, was auch zum überwiegenden Teil so geschehen ist. Leute wie Adenauer, Erhard, Schmidt, Renger, Biedenkopf, usw. hatten eben eine andere Einstellung zu ihrem Job.

Was ist heute? Welche politische Strömung kann denn noch als seriös bezeichnet werden, auf wen will man sich denn noch verlassen können? Gibt es noch eine Regierung, oder eine einflussreiche Partei, die nicht lügt? Was ist mit den globalen Organisationen, allen voran die NATO, den Weltklimarat der UNO, usw.? Was kann man denen denn heute überhaupt noch glauben? Welcher Unsinn wird uns täglich vorgesetzt, betreffend Klimaerwärmung, CO² usw.? Aber dabei werden geflissentlich andere Elemente, die tabu bleiben sollen, verschwiegen.

Ich gehe aber noch weiter mit meinen Betrachtungen. Lassen wir die Aufrichtigkeit, die Anständigkeit usw. mal auf der Seite. Ich frage mich, welche Welt – im Vergleich zu den 70er Jahren – hinterlassen wir unseren Nachkommen? Wenn man diese vier Jahrzehnte am Anfang und am Ende miteinander vergleicht, – welches Chaos bleibt denn für unsere Kinder und Enkel? Es mag ja überwiegend (noch) ein geordnetes Chaos sein, – aber wielange dauert es noch, bis auch das aus den Fugen gerät?

Analyse der persönlichen Schuld:

Es drängt sich so etwas wie Scham bei mir auf. Was haben wir aus dieser Welt, aus unserer Gesellschaft, aus unserm Volk gemacht? Wir haben die Moralbegriffe wie „Ehre – Freiheit – Vaterland“ aus unserm Denken und Handeln herausgenommen. Hat uns das aber Vorteile gebracht? Wo haben wir grundsätzliche Fehler begangen, damit wir überhaupt in die Situation gekommen sind, in der wir uns heute befinden?

Klar können wir immer sagen, – wir als Einzelperson haben darauf ja keinen Einfluss, das wurde alles von oben bestimmt. Wir haben keine persönliche Schuld an diesen Entwicklungen. Wirklich nicht?

Was hat denn die 68er Generation den Eltern und Großeltern vorgeworfen? „Warum habt ihr geschwiegen, warum habt ihr denn nichts unternommen, als noch Zeit war?“ Genauso aber verhalten wir uns heute. Klar, wir bezeichnen uns als tolerant und offen für alles. Da stellt sich doch die Frage, ob denn nicht die Leute, die damals in den 30er Jahren in Deutschland gelebt haben, nicht genauso offen und tolerant waren, als sie die Übergriffe der SA und der SS bemerkten, und dazu geschwiegen haben.

Natürlich nehme ich mir in erster Linie mein Leben vor, wenn ich die Gründe dieser Zustände in grellem Licht analysieren will. In meinen Nachbarn kann ich ja nicht hineinschauen. Was habe ich meinen Kindern an Orientierung mitgegeben? Zwei Große, die in Deutschland erwachsen wurden, und der Jüngste, der seine Jugend in Siebenbürgen erlebt hat. Auf alle bin ich schon deshalb stolz, weil sie sich ihren Weg alleine geformt haben, ohne meine Hilfe. Dasselbe habe ich gemacht, in jungen Jahren. Blut ist also dicker als Wasser.

Mein Großer erstaunte mich, als er mir nach jahrelanger Tätigkeit als Unteroffizier mitteilte, seine Tätigkeit bei diesem Klub zu beenden. Was veranlasst einen Elitesoldaten, der sämtliche physischen und psychischen Anforderungen mit Bravour abgehakt hat, sogar zweimal unter UNO-Kommando bei KFOR-Einsätzen mitgewirkt hat, bei seiner Tätigkeit keine Zukunft und vor allem keinen Sinn mehr darin zu sehen? Sicher spielt da die falsch angesetzte Sparpolitik eine Rolle, aber da muss auch generell noch vieles andere falsch gelaufen sein. Ich habe da zuwenig Einblick, aber wenn man sich vergegenwärtigt, dass die militärischen Ausbilder in Afghanistan den Ortsansässigen nur mehr mit schönen Worten (auch Ausbildung genannt) erklären können, was sie zu tun und zu lassen haben, – weil die eigenen Panzer und Helikopter sowieso fast alle schrottreif sind, – dann wiegt das schwer genug.

Allerdings sieht er die gesellschaftliche Entwicklung in Europa durch die Immigrationspolitik kritisch, – im Gegensatz zu meiner Tochter. Natürlich habe ich meinen Kindern nicht vorgeschrieben, wie sie zu denken haben, – aber das Ergebnis als Erwachsener zählt für mich. Der Jüngste, nachdem er jahrelang in Sachen beruflicher Aus- und Weiterbildung in Deutschland gelebt hat, will wieder zurück nach Rumänien. An der Sprache liegts mit Sicherheit nicht, – er ist ja zweisprachig aufgewachsen. „Es wäre nicht sein Land“, meinte er, was in neudeutsch soviel bedeutet, dass er sich dort nicht wohl fühlt. Sind es die Musels oder die politische Bevormundung, – ich weiß es nicht so genau. Vielleicht fühlt er auch, da er ein sensibles Gemüt hat, dass sich dort etwas zusammenbraut, was sich irgendwann einmal (oder in absehbarer Zeit?) entladen wird.

Analyse der Tätigkeit in der Gesellschaft:

Nun gehe ich weiter in meinem Leben, aus dem Umfeld der Familie heraus. Was habe ich in den zwei Jahrzehnten meiner ehrenamtlichen Jugendarbeit in Deutschland bewirkt? Klar, durch meinen Umzug nach Siebenbürgen habe ich fast alle Kontakte verloren. Ich weiß, dass aus meinen Händen keine Extremisten hervorgegangen sind, – aber haben sie sich weiter zu kritischen Demokraten entwickelt? Oder wurden sie Ja-Sager, oder Ignoranten, vielleicht sogar Mitläufer oder Unterstützer der Merkel-Politik? Haben sie sich die „Besser-Still-Sein“ Mentialität angeeignet, die unsere Generation an den Vorfahren, die im 3. Reich gelebt haben, kritisiert hat? Habe ich auch hier versagt? Ich weiß es nicht, ich will auch gar nicht nachfragen, – ich habe Angst vor der Antwort.

Wenn ich mir meine Freunde und Kommilitonen vornehme, dann stelle ich fest, dass knapp ein Viertel ausgewandert ist, so wie ich. Die meisten sehen die politischen Vorgänge kritisch, ganz wenige haben das geistige Handtuch geworfen. Letztere schotten sich von den Negativ-Schlagzeilen ab, mit dem Ziel, sich noch die Jahre, die vor ihnen liegen, in angenehmer Atmosphäre zu ermöglichen. Hineinschauen kann ich natürlich in keinen von ihnen, um zu erfahren, was sie insgeheim denken.

Ich stelle mir die Frage, was ich – als Teil dieser Gesellschaft – falsch gemacht, was ich unterlassen habe, wo ich mich hätte besser engagieren sollen, usw. Nein, ich bin in keine Partei eingetreten, auch in keine AfD oder FPÖ, wie mir manche unterstellen, auch nicht in die Partei von Frau Wagenknecht, obwohl ich so manche ihrer Ideen teile. Aus dem einfachen Grund, weil die Partei, die für mich die wichtigen Eckpunkte als akzeptabel erscheinen lässt, noch nicht geboren wurde. Vielleicht denken viele so wie ich, vielleicht war das falsch. Wäre eine gewisse Zahl von Leuten, die mit beiden Füßen auf dem Boden stehen, in die verschiedenen Parteien eingetreten und hätten versucht, die Politik dort mitzuformen, vielleicht hätten wir diese fatale Entwicklung heute nicht.

Denke ich noch zeitgemäß?

Ich stelle mir weiters die Frage, ob meine Weltanschauung bezüglich der Vorgänge der letzten Jahrzehnte, eben seit den 70er Jahren, die richtige war oder ob ich auf dem falschen Dampfer war. Warum ich so denke, gerade als jemand, dessen Großvater im Widerstand sein Leben verloren hat, begründet sich hauptsächlich über meine reichhaltigen Kenntnisse über die erste Hälfte des 20. Jhdts. Mehrere Elemente sind mittlerweile nahezu kongruent. Vor allem die Propaganda, die sich in fast gleichem Wortlaut durch die Aussagen von Regierung, Partei und Medien darstellt. Die Parallelität zur Propaganda von Hitler, Dr. Goebbels und Dr. Streicher („der Stürmer“) sind unverkennbar. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, dass die Stoßrichtung und Motivation um 180° verdreht ist, – es geht rein um die Methode.

Vergleiche mit dem 3. Reich:

Um mir hier keine haltlosen Behauptungen unterstellen zu lassen, kann ich das mit ein paar Beispielen belegen:

  • Der Vorgang um den ehemaligen Verfasssungsschutzpräsidenten Maaßen erinnert stark an Hitlers Ermächtigungsgesetz von 1933, resp. an die Effekte, die daraus hervorgingen. Damit meine ich, die in der Verfassung vorgesehene Gewaltenteilung zu untergraben. Ich zitiere den Beamtenrechtsexperten Josef-Franz Lindner: „..das Signal: Wer widerspricht wird gefeuert.“ (Interview im Deutschlandfunk vom 18.9.2018)

https://de.wikipedia.org/wiki/Erm%C3%A4chtigungsgesetz_vom_24._M%C3%A4rz_1933

  • Die von der Öffentlichkeit mehrheitlich nicht registrierte (oder stillschweigend registrierte) Absegnung im Parlament über den Einsatz der Bundeswehr auch im eigenen Land zum Schutze der Interessen des Staates (= der Regierung) erinnert an die damalige Umformung der Reichswehr zur Wehrmacht.

https://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1997_3_1_graml.pdf

Da es sich hier um eine längere Betrachtung handelt, zitiere ich nur daraus auf Seite 368, 3. Absatz:

Ende Februar 1933 sagte der Chef des Ministeramts im Reichswehrministerium, Oberst v.Reichenau, in einer Befehlshaberbesprechung: „Erkenntnis [ist] notwendig, daß wir in einer Revolution stehen. Morsches im Staat muß fallen, das kann nur mit Terror geschehen. Die Partei wird gegen Marxismus rücksichtslos vorgehen. Aufgabe der Wehrmacht: Gewehr bei Fuß. Keine Unterstützung, falls Verfolgte Zuflucht bei der Truppe suchen.“

Nun braucht man das darin erwähnte Wort „Marxismus“ nur gegen „Rassismus“ oder „Ausländerfeindlichkeit“ auszutauschen, – mehr nicht. Wer hier keine Parallelität sieht, dem ist einfach nicht zu helfen.

  • Ich erinnere an die kürzliche Begebenheit in Speyer, als man einer Teilnehmerin eines Redewettbewerbs, die sich nicht an die „von oben vorgegebene Volksmeinung“ gehalten , sondern ihre eigenen Gedanken vorgetragen hat, den ihr zustehenden ersten Preis aberkannt hat, obwohl das Publikum lautstark protestierte. Sicher wollte man damit von Seiten der Veranstalter ein Zeichen setzen, zumal es sich um die Tochter eines AfD-Abgeordneten gehandelt hat, – fatal ist aber, dass die Teilnehmer des Wettbewerbs Schüler waren (Alter der Tochter: 14 Jahre)

http://www.pi-news.net/2018/09/speyer-sippenhaft-fuer-tochter-von-afd-abgeordneten-nicole-hoechst/

Die „heilige Losung“ einer echten Demokratie mit der darauf basierenden Meinungsfreiheit erkennt man in dem Zitat, das man Voltaire zuordnet (zitiert von Beatrice Hall):

Ich mag verdammen was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

Vergleichen wir mal die Vorgänge wie in Speyer mit dem 3. Reich. Erinnert man sich noch an die Paragraphen der „Volksverhetzung“? Wer kennt den noch den Gesetzestext des „Heimtückegesetzes“ vom 20.12.1934, insbesonders die §§ 1 – 3?

Ich zitiere daraus:

…. wer „vorsätzlich eine unwahre oder gröblich entstellte Behauptung tatsächlicher Art aufstellt oder verbreitet…“

Wer öffentlich gehässige, hetzerische oder von niedriger Gesinnung zeugende Äußerungen über leitende Persönlichkeiten des Staates oder der NSDAP, über ihre Anordnungen oder die von ihnen geschaffenen Einrichtungen macht…“

Und danach kann man auch das Maß der Bestrafung nachlesen. Mehrmonatige Haftstrafen, oder auch Geldstrafen, in schweren Fällen auch die Todesstrafe.

https://de.wikipedia.org/wiki/Heimt%C3%BCckegesetz

Was ist denn heute noch gültig?

Wieder komme ich auf die vorhin gestellte Frage zurück, ob meine Weltanschauung bezüglich der Vorgänge der letzten Jahrzehnte die richtige war. Zu wenig habe ich mich mit der Gedankenwelt der RAF beschäftigt, – hauptsächlich aus dem Grund, weil mir deren Methoden zuwider waren. Hatten die bereits damals die Marschrichtung „der Oberen“ erkannt und das auf ihre Weise bekämpft?

Sind wir mit unserer christlich-abendländischen Weltanschauung überholt? Ist der Islam vielleicht doch der bessere Weg, weil die Scharia eine klarere Sprache spricht? Man könnte den Eindruck bekommen, wenn man den Koran genau liest und die Zustände in Europa von heute in den Fokus rückt. Ich möchte es einfach nicht glauben, denn in meinen Augen wäre der im Islam praktizierte Umgang mit den Frauen ein Rückschritt in die Steinzeit, neben anderen Dingen.

Aber das Christentum steht seit langem in der Kritik. Es hat nicht nur in den letzten Jahrhunderten starke Risse bekommen, auch aktuell. Wäre denn sowas im Islam möglich?

https://philosophia-perennis.com/2017/07/15/zornausbruch-im-vatikan-us-katholiken-deckten-die-verwicklung-des-papstes-in-das-soros-netzwerk-auf/

oder das:

https://www.sueddeutsche.de/panorama/emanuela-orlandi-welche-rolle-spielte-der-vatikan-beim-verschwinden-dieses-maedchens-1.3673107

Jetzt ist die Katholische Kirche nicht der alleinige Vertreter des Christentums, – da gibts noch andere Konfessionen. Aber alleine die Tatsache, dass man nicht in der Lage ist, sich auf einen gemeinsamen Termin für das Osterfest, das zentrale Ereignis im Jahresablauf eines Christen, zu einigen, beweist doch nur, dass hier andere Interessen am Werk sind als christlich-fundamentale.

Abschließende Beurteilung:

Nun komme ich zum Resümee meiner Gedanken. Haben wir versagt? So habe ich eingangs gefragt. Bleiben wir im Singular: Habe ich versagt? Hätte ich mehr tun können? Bin ich in der Lage, mich zufrieden zurücklehnen zu können, was wir oder nur ich den kommenden Generationen hinterlassen haben und was nun von diesen weitergeführt werden soll? Oder geht es mir wie meinem Vater beim altersmäßigem Ausscheiden aus dem Betrieb, der damals seinen Kollegen sagte:

„Ich bin froh, dass es vorbei ist. Der Zirkus, der sich in eine unmenschliche Spirale entwickelt, – ich bin froh, mich da ausgeklinkt zu haben. Seht zu, wie Ihr damit zurechtkommt. Aber ich beneide Euch nicht.“

Übertragen wir mal das auf die derzeitige Gesamtsituation. Soll ich diese Worte meinen Kindern mitgeben, wenn ich von der Bildfläche abtrete? Soll das die Botschaft an die kommenden Generationen sein? Warum mache ich mir nun Vorwürfe, obwohl ich doch nur ein ganz kleines Schräublein der Gesellschaft bin?

O.k., das war der Rückblick. Nun zur Gegenwart und zur Zukunft. Was kann ich denn noch tun, um mir halbwegs eine persönliche Zufriedenheit zu verschaffen? Wieviel Zeit bleibt einem denn noch, wenn man bereits das letzte Drittel eines „hundertjährigen“ Lebens angetreten hat? Es geht nicht um das Wirtschaftliche. Da bin ich nun dabei, die Ernte davon einzufahren, von dem, was ich irgendwann mal gesät habe. Es geht um das, was man erkennt, wenn man über den eigenen Tellerrand sieht.

Ich habe immer meine Position klar zum Ausdruck gebracht und meine Meinung auch öffentlich vertreten. Als junger Mann bin ich mit meinem Infostand in der Mensa der Uni gestanden und habe die Schriften und Plakate angeboten, hinter denen ich geistig gestanden bin. Meine verstorbene Frau ist da fest zu mir gestanden und hinter dem Tisch war der Kinderwagen mit unserm kleinen Töchterchen drin. Ich habe Demos organisiert und auch an anderen teilgenommen. Ich habe in vielen Foren geschrieben, viele Leserbriefe habe ich an die verschiedensten Zeitungen geschickt (von denen mich mittlerweile eine ganze Reihe gesperrt haben), ein Buch geschrieben.

Vage Zukunftspläne:

Wahrscheinlich war das nicht genug. Was kann man denn als älterer Mensch noch tun? Mit meiner Meinung halte ich auch heute nicht hinterm Berg. Am Straßentor hängt oben sichtbar (oben, weils mir schon ein paarmal entfernt wurde) meine grundsätzliche Anschauung:

https://www.bilder-upload.eu/bild-b02050-1539139214.jpg.html

Soll man sich darauf vorbereiten, mit einem „Paukenschlag“ von der Welt abzutreten, wenns einmal soweit ist, damit man andere zum Aufwachen und zum Nachdenken bringt? Das aber scheidet schon deshalb aus, weil ich nie Unbeteiligte in Gefahr bringen will. Meine Frau bremst mich sowieso immer bei der Auslebung meiner Ideen.

Ich muss noch gut darüber nachdenken, was ich noch machen kann, um mich ohne Verfärbungserscheinungen morgens im Spiegel ansehen zu können. Mal sehen. Vielleicht schreibe ich noch ein Buch, wo ich auf diese Dinge eingehe. Aber in deutlicher Sprache, ungefiltert. Selbst auf die Gefahr, dass danach die Gestapo (oder wie das auch immer heute genannt wird) bei mir auf der Matte steht. Dass man auch bei Greisen nicht vor einer Inhaftierung Halt macht, gerade wenns um Politisches geht, hat man ja in Deutschland mehrmals bewiesen. Mein Glück, dass das Recht auf die freie Meinung in Wort und Schrift in Rumänien noch konsequent praktiziert wird. Das ist meine Chance.

Nun bemächtige ich mich als Katholischer der Worte Luthers: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Amen“. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Die Hoffnung für das, woran ich einmal geglaubt habe, habe ich aufgeben müssen. Aber ich habe noch die eine Hoffnung: Egal, was ich in Zukunft tun und lassen werde, dass mich meine geliebte Frau und meine genauso geliebten Kinder verstehen werden, vor allem meine Beweggründe – egal, worum es sich dreht und was ich auch in Angriff nehme.


Quelle und Kommentare hier:
https://www.gegenfrage.com/wir-haben-versagt/