Russische Hacker an Berliner Grundschule

von Egon W. Kreutzer

Es gibt zwei Sorten von Experten.

Seit gestern gibt die eine Sorte auf allen Kanälen zu wissen, russische Hacker hätten die Server der Bundesregierung gehackt.

Ein Vertreter der anderen Sorte – es muss sich um einen schwerwiegenden Fehler der Redaktion gehandelt haben – erklärte im heute journal dem immer verzweifelter werdenden Claus Kleber und seinen Zuschauern, dass inzwischen sehr viele ausländische Dienste in der Lage seien, solche Angriffe durchzuführen, auch dass sie inzwischen in der Lage seien, die „Signaturen“ anderer Dienste zu fälschen und so Urheberschaften vorzutäuschen. Folglich könne keinesfalls behauptet werden, dass dies nun die Russen gewesen seien. Auschließen könne man es natürlich auch nicht.

Es heißt, dass im Außenamt hauptsächlich nach Informationen über Russland und die Ukraine gespäht worden sei.

Wer könnte Interesse daran haben, was das deutsche Außenministerium mit den Russen und der Ukraine so vereinbart? Was die Deutschen in Wahrheit über Putin und Poroschenko denken?

Mir fallen die Russen da als Letzte ein.

Muss nicht der Partner der EU-GroKo, Macron, sehr viel mehr Interesse daran haben, Bescheid zu wissen, was Merkel und Gabriel in Bezug auf die östlichen Nachbarn im Schilde führen?

Ist es nicht von drängendem Interesse für die Briten, nicht von möglichen neuen außenpolitischen Entwicklungen ausgeschlossen zu werden?

Sind nicht die vor Angst zitternden Esten, Letten und Litauer, im Verein mit den etwas mutigeren Polen die ersten, die betroffen sind, wenn sich am deutsch-russisch-ukrainischen Verhältnis etwas ändert?

Hat nicht auch die NSA Mittel und Wege, sich überall einzuhacken, einfach nur, um schon mal auf Vorrat Informationen zu sammeln?

Russische Hacker hätten sich wohl primär anderen Informationen zugewandt, z.B. alles, was der Westen in Syrien so auf der Pfanne hat, ob Macron nur droht, oder sich wirklich einmischen will, ob Merkel ihm die Bundeswehr mit dem letzten funktionierenden Gerät an die Seite stellen wird, überhaupt, ob die Bw wirklich so marode ist, wie es publiziert wird, oder ob das in Anbetracht eines bevorstehenden Angriffs unter der Rubrik „Tarnen und Täuschen“ erfasst werden müsste. Zudem würde die Russen alles interessieren, was in den westlichen Verschwörerkreisen an neuen Sanktionen ausgeheckt wird.

Zurück zu den Experten.

Was hilft mir ein Experte, dessen Expertise damit endet, böse russische Hacker hätten Informationen gestohlen?

Er hilft lediglich dabei mit, ein Feindbild in den grellsten Farben auszumalen.

… und überhaupt. Angeblich ist der Angriff schon seit über einem Vierteljahr bekannt. Dass er erst heute öffentlich gemacht wird, kann auf unterschiedliche Gründe zurückgeführt werden. Zum Beispiel:

Es wurde erst kürzlich entdeckt, dass sich da Spione schon vor Monaten Tunnel in die Datengebirge gegraben haben. Nun, da die Gefahr erkannt ist, ist sie auch gebannt.

Es wird seit Monaten verzweifelt und erfolglos daran gearbeitet, die Backdoor zu schließen, aber dazu hätte man sie finden müssen. Besser, diesen Bockmist jetzt noch öffentlich zu machen, dann kann die in Kürze erwartete neue Regierung alles auf die Versager der Vorgänger-Regierung schieben.

Die Regie im Hintergrund hat erkannt, dass auch die meteorologische Russland-Peitsche den deutschen Michel noch nicht kriegsbereit genug gemacht hat. Jetzt wird nachgelegt. Wer kann den Wahrheitsgehalt eines russischen Hackerangriffs auf die IT-Einrichtungen der Bundesregierung schon nachprüfen? Das ist noch schwieriger, als einen nicht erfolgten Angriff nordvietnamesischer Schnellboote im Golf von Tonkin zu widerlegen …

Ein Experte, der darauf hinweist, dass die Fähigkeit zum Eindringen in IT-Systeme, so sie denn irgendwie mit dem Internet in Berührung kommen, so weit verbreitet und zudem mit keinem Mittel zu verhindern ist, dass es fahrlässig wäre, wirklich wichtige und geheime Informationen in solchen Systemen zu speichern, ist mir da lieber.

Seine Aussage macht nämlich auch eines klar: Wenn sich die Verantwortlichen der Situation bewusst waren und entsprechend Vorsorge getroffen haben, dann finden Hacker, woher sie auch immer gekommen sein mögen, nichts, was sie nicht auch in der Zeitung hätten lesen können. Schaden: Null!

Hat man in den IT-Sicherheitsgremien allerdings versagt, und die Türen offen gelassen, wie bei einer öffentlichen Bibliothek, dann war deren Dummheit weitaus schlimmer als der von allen Geheimdiensten dieser Welt an allen Orten immer wieder veranstaltete Versuch, sich Informationen zu beschaffen. Ist ja nicht so, dass deutsche Dienste nicht spionieren würden, auch wenn sie dazu immer noch die Amis brauchen, teils weil die es nicht anders zulassen, teils, weil unsere es einfach nicht können – kostet nämlich ziemlich viel Geld. Und nicht nur das.

Vor allem braucht man dazu die notwendige Intelligenz, und die Träger dieser Intelligenz sollten absolut loyal sein. Möglichst also so genannte Bio-Deutsche, und jung genug, um mit der Technik noch mithalten zu können.

Dies leitet über zum zweiten Schwerpunkt dieses kurzen Paukenschlags.

Es gibt eine Sorte von Experten, die der Überzeugung sind, die Schule sei der richtige Ort, um Kinder frühzeitig in die Gegebenheiten des wahren Lebens einzuführen. Schule sei also der richtig Ort, um Kinder aus unterschiedlichen Kulturen einander anzunähern und Minderheiten zu integrieren, sie sei der richtige Ort, um Kinder mit körperlichen und oder geistigen Behinderungen zu zeigen, dass sie dazugehören und ebenso wertgeschätzt werden, wie ihre Altersgenossen, wofür das Inkludieren das Mittel der Wahl sei, und in der Regel sind die gleichen Experten davon überzeugt, es könne keinem Kind ein besseres Rüstzeug für das Leben mitgegeben werden, als es frühzeitig zu ingenderieren, ihm also die Kenntnis unterschiedlichster sexueller Vorlieben zu vermitteln und die Gewissheit, sich jederzeit selbst entscheiden zu können, welchem von 163 Geschlechtern es sich zuordnen will.

Andere Experten, wenngleich zur verschwindenden Minderheit geworden, ohne jedoch unter Artenschutz gestellt zu werden, sind der Überzeugung, dass sich ein Lernerfolg am besten dann einstellt, wenn die Klassen möglichst homogen zusammengesetzt sind. Gleiches Vorwissen, gleiches Sprachverständnis, gleiche körperliche und geistige Fähigkeiten würden dazu führen, dass nicht gelangweilte Hoch- und Normalbegabte, überforderte Minderbegabte und nicht beschulbaren Desinteressierte die pädagogischen Fähigkeiten und das Nervenkostüm der Lehrkraft in einem so unterträglichen Maße in Anspruch nehmen, dass am Ende des Schuljahres von einem Lernfortschritt bei niemandem mehr gesprochen werden kann.

Was hilft mir aber ein Experte, dessen Expertise damit endet, dass, wenn Integration, Inklusion und Ingenderisierung erkennbar fehlschlagen, einfach noch zu wenig davon in den Schulalltag eingebaut sei, um seine volle Wirksamkeit enfalten zu können?

An einer Berliner Grundschule ist nun offenbar der Versuch, den letzten bio-deutschen Schüler in eine Klassengemeinschaft zu integrieren, gescheitert.

Es ist die Spreewaldschule in Berlin. Dort ist es gelungen, insgesamt 99 Prozent von Schülern mit Migrationshintergrund mit einem Prozent biodeutscher Schüler unter einem Dach zu versammeln und den Versuch der Beschulung zu unternehmen.

Dass die Schule nun aus ihrem eigenen Budget zwei respekteinflößende Wachmänner angemietet hat, die von halb acht in der Früh‘ bis nachmittags um vier Gewaltexzesse im Schulbereich verhindern müssen, wird von der Schulleiterin als der letzte Ausweg bezeichnet.

„Die Aggressivität hat stark zugenommen, da müssen wir gegensteuern.“

Schulen mit Muskelmännern ausrüsten zu müssen, um die Schüler vor der eigenen Aggressivität und auch vor gewaltbereiten Eltern schützen zu können, ist kein Gegensteuern, es ist die Kapitulation der Schule vor dem ungewohnten und mit dem Werfen von Wattebällchen nicht beherrschbaren Verhalten völlig anders sozialisierter Kinder und Jugendlicher.

Es ist auch darauf zurückzuführen, dass sich in deutschen Grundschulen fast nur noch weibliche Lehrkräfte betätigen und von diesen wiederum viele nur Teilzeitstellen besetzen.

Die werden schon von den biodeutschen Schülern nur bedingt respektiert. Kinder, die aus Familien kommen, in welchen Frauen nur Menschen zweiter Klasse sind, sehen gar nicht ein, dass sie auch nur zuhören, geschweige denn irgendwelchen Anweisungen folgen sollen.

Die Spreewaldschule ist allerdings kein Einzelfall. Hilferufe von Lehrern und Schuldirektoren gelangen immer öfter an die Öffentlichkeit. Anzunehmen ist, dass die meisten Schulen mit ähnlichen Zuständen versuchen, ihre Probleme so lange wie möglich unter der Decke zu halten, dass es also eine Dunkelziffer gibt, von deren Größenordnung man sich nur schwer eine Vorstellung machen kann.

Epoch Times zitiert aus der Antwort auf eine kleine Anfrage an die Landesregierung von Rheinland-Pfalz. Dort läge der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund bei 19,4 Prozent, an 63 Grundschulen zwischen 50 bis 75 Prozent, an elf Grundschulen sogar über 75 Prozent.

Doch Rheinland Pfalz schneidet mit knapp 20 Prozent gegenüber dem Bundesdurchschnitt immer noch gut ab.

Das Deutsche Statistische Bundesamt berichtete vor einem Jahr, am 7. Februar 2017, dass inzwischen ein Drittel der Schüler an allgemeinbildenden Schulen einen Migrationshintergrund haben.

Wer Kindern mit Migrationshintergrund eine Chance geben will, sich wirklich integrieren zu können, muss meines Erachtens für diese Kinder eigene Schulen oder eigene Klassen einrichten, in denen sie getrennt nach Ethnien, Muttersprache und Religion, bei großen Stundenanteilen Deutschunterricht, zunächst von muttersprachlichen und mit den „Umgangsformen“ ihrer Herkunftsländer vertrauten Lehrkräften betreut werden.

Erst wenn auf diese Weise ihre Deutschkenntnisse ausreichen, dem normalen Unterricht zu folgen, sind sie in die Jahrgangsklassen zu integrieren, die ihrem Kenntnisstand in den übrigen Fächern entsprechen.

Doch das sind, ich weiß, vollkommen veraltete pädagogische Konzepte. Dass diese veralteten Konzepte funktionieren, während die derzeitige Praxis ins Chaos führt, darf bei der Bewertung der modernen Ansätze jedoch keine Rolle spielen. Diese sind schließlich wissenschaftlich erarbeitet.

Hokuspokus.

Für Schule und Bildung ist nicht genug Geld da. Schon gar nicht dafür, das Schulsystem so umzubauen, dass es den veränderten Anforderungen gerecht werden könnte. Lieber lässt man zu, dass das allgemeine Niveau immer weiter sinkt, als die geeigneten Maßnahmen auch nur anzudenken.

Die Parole lautet: „Augen zu und durch!“, und damit die Aufregung klein bleibt und biodeutsche Eltern nicht vielleicht doch noch einmal auf die Barrikaden steigen, versieht man die Leuchttürme des Versagens mit schönen, gutmenschengerechten Etiketten, wie Inklusion und Integration.

Die Geister, die gerufen wurden, lassen sich eben mit einem locker dahingesagten „Wir schaffen das!“ nicht bändigen.

Vielleicht hätte schon die jetzt am Ruder befindliche Generation noch gezwungen werden müssen, ellenlange Gedichte auswendig zu lernen.

Goethes Zauberlehrling wäre sicher dabei gewesen und darin, als Moral von der Geschicht, der Verweis darauf, dass es die gering geschätzte Erfahrung der „alten Hexenmeister“ ist, auf die man im Falle der Not, besser aber schon vorher, zurückgreifen sollte.

So, wie es jetzt aussieht, wird die Qualität von Schulabgängern, die Deutschland auch in Zukunft benötigt, um seinen Rang unter den wissenschaftlich und technologisch an der Spitze stehenden Nationen wenigstens halten zu können, im real existierenden Schulsystem in immer geringerem Umfang bei gleichzeitig sinkendem Niveau ausgebrütet.

Die Überlegungen des Österreichers, Richard Graf Coudenhove-Kalergi, dem ersten Träger des Karlspreises der Stadt Aachen für Verdienste um die europäische Integration, ein paneuropäisches Reich zu schaffen, in welchem eine neue Geisteselite die Herrschaft der Plutokratie beendet (so weit, so gut), während die verschiedenen Völker in einer eurasisch-negroiden Zukunftsrasse aufgehen, scheinen sich, da sich niemand offen erklärt, darauf hinzuarbeiten, verselbstständigt zu haben.

Die Plutokratie verschwindet zwar offenkundig nicht, Völker, die keinen eigenen Überlebenswillen zeigen, sind erkennbar gefährdet.

Kalergis Überlegungen waren sicherlich kein Plan, wie oft behauptet wird, allenfalls eine Vision, zum Teil auch eine hellsichtige Prognose, geprägt von einer damals durchaus salonfähigen Rassenlehre, doch sollte man die Gedanken des Mannes, der von vielen als einer der Vordenker der EU angesehen wird, nicht einfach als 100 Jahre alten Käse von der Hand weisen. Denn eines ist festzuhalten: Seine Vision entfaltet sich, wenn auch mit einem schweren Mangel.

Von dem von ihm idealisierten Geistesadel ist nämlich weit und breit nichts zu erkennen. Stattdessen haben selbsternannte Eliten die politische Bühne betreten, auf der sie immer den Regieanweisungen der in höchster Blüte stehenden Plutokratie folgen.

Im Original seines Buches „Praktischer Idealismus“, erschienen 1925 (S. 22/23), schreibt er:

Der Mensch der fernen Zukunft wird Mischling sein. Die heutigen Rassen und Kasten werden der zunehmenden Überwindung von Raum, Zeit und Vorurteil zum Opfer fallen. Die eurasisch-negroide Zukunftsrasse, äußerlich der altägyptischen ähnlich, wird die Vielfalt der Völker durch eine Vielfalt der Persönlichkeiten ersetzen. Denn nach den Vererbungsgesetzen wächst mit der Verschiedenheit der Vorfahren die Verschiedenheit, mit der Einförmigkeit der Vorfahren die Einförmigkeit der Nachkommen. In Inzuchtfamilien gleicht ein Kind dem anderen; denn alle repräsentieren den einen gemeinsamen Familientypus. In Mischlingsfamilien unterscheiden sich die Kinder stärker voneinander; jedes bildet eine neuartige Variation der divergierenden elternlichen und vorelterlichen Elemente.

Inzucht schafft charakteristische Typen – Kreuzung schafft originelle Persönlichkeiten.

Vorläufer des planetarischen Menschen der Zukunft ist im modernen Europa der Russe als slawisch-tatarisch-finnischer Mischling; weil er, unter allen europäischen Völkern, am wenigsten Rasse hat, ist er der typische Mehrseelenmensch(en) mit der weiten, reichen, allumfassenden Seele. Sein stärkster Antipode ist der insulare Brite, der hochgezüchtete Einseelenmensch, dessen Kraft im Willen, im Einseitigen, Typischen liegt. Ihm verdankt das moderne Europa den geschlossensten, vollendetsten Typus: den Gentleman.

Auf Seite 32/33:

Der Einfluss des Blutadels sinkt, der Einfluss des Geistesadels wächst. Diese Entwicklung und damit das Chaos moderner Politik wird erst dann ein Ende finden, bis eine geistige Aristokratie die Machtmittel der Gesellschaft: Pulver, Gold, Druckerschwärze an sich reißt und zum Segen der Allgemeinheit verwendet.

Seite 36/37

Wie der Rhetoriker der Antike, so steht der Journalist der Neuzeit im Zentrum der Staatsmaschine; er bewegt die Wähler, die Wähler die Abgeordneten, die Abgeordneten die Minister. So fällt dem Journalisten die höchste Verantwortung für alles politische Geschehen zu; und gerade er, als typischer Vertreter urbaner Charakterlosigkeit, fühlt sich meist von jeder Verpflichtung und Verantwortung frei.

Das Buch ist im Internet als pdf zu finden. Ich lasse Ihnen das Vergnügen, sich selbst bis dorthin durchzugoogeln, denn der Weg führt vorbei an der Insel der Sirenen und mitten durch die Enge zwischen den Felsen auf denen Skylla und Charybdis hausen.


Quelle und Kommentare hier:
http://www.egon-w-kreutzer.de/005/pad092018.html