Rede wider den Ring, aus Hass und Krieg geschmiedet

von hwludwig

Hinter dem täuschenden Namen der „Sicherheitskonferenz“ treffen sich in München jährlich die Strategen der Unsicherheit, des neuen perversen Wettrüstens und der imperialistischen Interventionskriege, die permanent Tod, Not und Flucht von Millionen unschuldiger Menschen verursachen. Angelika Eberl legt die seelischen unmenschlichen Kräfte bloß, aus denen das westliche Bündnis gebildet und zusammengehalten wird. Eine Empörung aus der Tiefe des menschlichen Herzens. 1

Liebe Freunde,

letztes Jahr hab ich auf einer Reise erfahren, dass jede Familie auf Vancouver Island an der Pazifikküste Kanadas vom Ersten Weltkrieg betroffen war. Kanada war damals ein Dominion des British Empire. Und das Empire wollte seine Überseegebiete enger an das Mutterland binden. Das war das Ziel. Es braucht aber einen starken Impuls, um Menschen über Kontinente hinweg zu einen. Wie ist das gelungen?

Wie, das wurde uns vor wenigen Jahren anschaulich vorgeführt und zwar in den Herr- der-Ringe-Filmen.  Millionen Menschen haben sie gesehen. Diese Filme sind mit dem größten Aufwand gedreht worden; man hat keine Kosten gescheut, und die besten Künstler herangezogen. Tolkiens Helden stammen aus der uralten keltischen Sagenwelt. Das Vorbild für Aragorn ist König Artus, das Vorbild für Gandalf ist der weise Zauberer Merlin. Diese mythischen Gestalten sind in der ganzen westlichen Welt bekannt.

Aber aus Tolkiens tollen Büchern wurden Filme gemacht, die eine Botschaft enthalten, die nicht den Intentionen Tolkiens entspricht. Was ist die Botschaft? Diese Filme sind so etwas wie das Hohelied der Gemeinschaft. Der Gemeinschaft des Rings. Ein Ring ist ein stabiles Metallband, das etwas fest umschließ. Deshalb wurde er zum Symbol des Bundes. Als Ehering besiegelt er den Bund zweier Liebender. Freiheit und Liebe sind die entscheidenden Faktoren für den Ehebund.

Anders der Ring aus der Ring-Trilogie. Von ihm heißt es:

„Ein Ring, sie zu knechten,
Sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben
Und ewig zu binden.“

Die „Gemeinschaft des Rings“ wird also nicht durch Freiheit und Liebe zusammengeführt. Wodurch dann? Das, was zur Gemeinschaft des Rings werden sollte, war ja vorher eine bunt zusammengewürfelte Gruppe. Sie bestand aus einzelnen, starken  Charakteren. Es gab Antipathie zwischen Zwerg und Elb, zwischen Boromir und Aragorn. Sie waren zerstritten. Sie waren verschieden. Wie zeigt uns nun der Film, dass sie zur Gemeinschaft zusammengeschmiedet wurden? Durch Furcht und Krieg.

Furcht und Krieg – und der daraus entstehende Hass und die Unfreiheit schweißten die Gemeinschaft eng zusammen. Die gemeinsam erlebte Gefahr. Die gemeinsamen Triumphe. Das gemeinsame Töten. Und das gemeinsame Mitansehen-Müssen, wie Freunde starben. Aber zwei Pole hatte das einigende Band, und das war der Hass auf den Feind und die Angst vor Knechtschaft. Um sie zusammenzuschweißen, brauchten sie also einen schrecklichen Feind. Denn um töten zu können, müssen starke antipathische Gefühle erzeugt werden. Das ist Passiv. Darin liegt Unfreiheit.

Wodurch wird dieser Hass auf den Feind in der Realität erzeugt? Durch Lüge. Durch Kriegspropaganda.

Nun könnte man ja sagen, das ist doch nur Fiktion. Wo ist denn in den Filmen die Kriegspropaganda? Sie ist da und zwar massiv, nämlich im Symbol der „Orks.“ Die Orks sind  Wesen, die entmenschlicht dargestellt werden. Das ist der wesentliche Punkt: Die Entmenschlichung. In der Wirklichkeit gibt es nämlich keine Orks. Es gibt Menschen.

Aber wenn Sie an gewisse Propaganda-Bilder denken, wie in der Vergangenheit Feinde bildlich dargestellt wurden  – dann fällt Ihnen vielleicht die Ähnlichkeit mit den „Orks“ auf. Die Kriegspropaganda macht aus jedem Feind einen Ork.

Dann gibt es noch eine weitere Kriegspropaganda in diesen Filmen: Die Kämpfer von Gondor und Rohan sind nämlich die „Menschen des Westens“ und die „Orks“ sind im Film im „Osten“ – merken Sie was? … Es ist eigentlich so deutlich…

Und das dritte ist Gandalf – Symbol für Zauberer Merlin. Und Merlin ist eine der wichtigsten mythischen Figuren der angelsächsischen Sagen. Den kennt jedes Kind. Und wenn nun diese wichtige Figur den König von Rohan, Theoden, auffordert: „Kämpf!“ – dann ist das fast so, als ob ein Übervater zu allen Menschen des Westens sagt: „Kämpft.“

Furcht und Krieg schweißten also die Gemeinschaft des Rings zusammen, die schließlich siegt. Doch wie geht es dann weiter? Haben sie jetzt Freiheit? Oder sind sie jetzt zusammengeschweißt? Eine entscheidende Szene am Schluss gibt Aufschluss: Als alle auf die Knie sinken, nur weil ihr König auf die Knie sinkt. Auf ein bestimmtes Signal hin tun sie das, was ihr König will. Wie Maschinen auf Knopfdruck.
Das will man erreichen mit diesen Filmen: Unterwerfung. Gehorsam.

Auch am Ende des ersten Films wird uns diese Unterwerfung gezeigt und zwar am mutigen Rebell Boromir. Er sagte anfangs ja: „Gondor hat keinen König. Gondor braucht keinen König.“ Doch kurz vor seinem Tod unterwirft er sich Aragorn. Denn Aragorn soll auch über die Toten herrschen – das sieht man auch im dritten Film. So groß ist seine Macht.

Es ist paradox, dass der Kampf um Freiheit gegen den „einen, dunklen Ring“ im Ergebnis zu einer anderen Unterwerfung führt: Zur Unterwerfung unter einen „lichten“ König Aragorn/Artus. – Die Botschaft ist: Gehorsam.

Und deshalb rekrutiert die Bundeswehr heute schon 17Jährige, damit sie zum rechten Gehorsam erzogen werden können.

Liebe Freunde, die Herr-der-Ringe-Filme – so sehr ich auch mit den Helden mitgefiebert habe – sind meisterhaft umgesetzte Propaganda für den Krieg.

Doch die Filme können für unser Erkennen nützlich sein. Nämlich wenn man sie analysiert und ihre verborgene Botschaft enthüllt. Dann zeigen sie uns, was von den „Menschen des Westens“ gewünscht wird: Wir sollen zu einer Gemeinschaft zusammenschweißt werden, und die Feinde sollen „im Osten“ sein.

Im Klartext: Wir sollen gegen die Russen in Stellung gebracht werden. Durch Krieg und Hass sollen wir mit dem Westen zusammengeschweißt werden. Daraus soll dann das hier entstehen:

New and accurate map of the world:2

Beachten Sie, wie willkürlich hier Europa über den Atlantischen Ozean hinübergezogen wird, um mit Nordamerika verschmolzen zu werden. Die „Westliche Wertegemeinschaft“. Dies gelingt nicht freiwillig. Eine solche Verschmelzung gelingt nur durch Krieg. Durch Hass und Krieg wollen die westlichen Eliten uns zusammenschweißen – nicht durch Freiwilligkeit und Liebe.

Liebe Freunde, vielleicht haben einige von Ihnen die Rede des Generals Sir Nicholas Carter vom 22. Januar 2018 gehört, des obersten Militärs der britischen Armee. Er will genau das. Er will, dass wir in Russland den Feind sehen. Er und seine Leute wollen uns mit den NATO-Ländern zusammenschweißen – sie nennen es die „Freie Welt.“ Aber wo ist Freiheit, wenn die Gemeinschaft durch Hass, Angst und Krieg entsteht? Das, was hier gewollt ist, hat nichts zu tun mit den geographischen Gegebenheiten und den gewachsenen Kulturen in Europa.

Und dass ich erkannt habe, dass Angst und Krieg uns zusammenschweißen sollen, das verdanke ich einem Vortrag von Rudolf Steiner vom 6.1.1917. Darin sagte er, dass damals in England gewisse Kreise wussten, dass durch einen Krieg in Europa – ich zitiere jetzt –

aus der Stimmung dieses Krieges das herauskommt, was an Impulsen notwendig ist für das Britische Reich…“

Das waren emotionale Impulse, die sich in die Herzen der Menschen in den Kolonien „hineinstahlen.“ Und diese Impulse seien, nach Meinung dieser Kreise, notwendig gewesen, um die Kolonien enger an das Mutterland zu binden. Und diese Impulse waren so stark, dass sogar die Menschen auf Vancouver Island an Englands Seite kämpften.

Und das, was damals funktioniert hat, liebe Freunde, wollen die Nachfolger wieder anwenden. Auf uns. Ich stelle mich, als Einzelne, dem entgegen. Wir sind nämlich keine Metalle, die man miteinander verschmelzen kann, sondern freie Menschen. Ich unterwerfe mich nicht – schon gar nicht Sir Carter, der uns weismachen wollte, die russischen Menschen seien unsere Feinde. Nein, sind sie nicht.

Daher sage ich:

Ich selbst entscheide frank und frei,
wer meiner Freundschaft wert mir sei.
Ich lasse mir das nicht befehlen,
von grauen NATO-Generälen,
wen, als Feind ich hassen müsse,
und wen als Partner ich begrüße.
Wer tiefer Freundschaft wert mir sei:
Ich selbst entscheid‘ es, frank und frei.

Ich werde Menschen anderer Kulturen mit Achtung begegnen. Die Russen haben einen Ostergruß, den auch ich als tiefe Wahrheit empfinde. Der Ostergruß lautet: „Er ist auferstanden!“

Mein eigenes Bekenntnis zum auferstandenen Christus verbindet mich mit dem russischen Volk.

Und freundschaftlich verbunden fühle ich mich mit all denjenigen, die Freiheit, Freundschaft,  Würde und Liebe hochhalten, denn das sind die einzigen Dinge, die zu echter, wahrhaftiger Gemeinschaft führen.
Liebe kann nur in Freiheit gedeihen. –

Ich danke Ihnen.
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1   Protestrede gegen die Sicherheitskonferenz 2018 München


Quelle und Kommentare hier:
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2018/03/02/rede-wider-den-ring-aus-hass-und-krieg-geschmiedet/