RA Lutz Schaefer: Scheinargumentationen und Seifenblasen

Liebe Leser,

zwei Afghanen, schutzsuchende Asylbewerber, streiten sich im Beisein einer jungen Frau auf einem Spielplatz (!) in Köthen darum, wer wohl der Vater ihres ungeborenen Kindes sei; das ist lt. Meldungen der Hintergrund eines erneuten Tötungsdelikts.

Nun, etwa auf Höhe des wunderschönen Moselortes Löf meldete uns das Autoradio, daß ein junger Deutscher in Köthen von Flüchtlingen attackiert wurde und an den Verletzungen starb, „die Obduktion ergab als Todesursache eine Hirnblutung“, dies war etwa gegen 15:45 Uhr zu vernehmen.

Zuhause angekommen war in den Medien gegen 17:00 Uhr zu erfahren, daß die Todesursache ein Herzstillstand gewesen sei, die Politik zu Besonnenheit aufrief und das übrige blabla; ach, ganz wichtig noch die Meldung:

„Der Bruder des Verstorbenen ist ein einschlägig vorbestrafter Neonazi…“

1. Mir ist noch nie zu Ohren gekommen und ich „kenne“ auch niemanden, der mit einem schlagenden Herzen verstarb, ein Herzstillstand ist immer die letzte Todesursache, verdammt noch mal!! Spätestens hier wird klar, in und mit welch geradezu bestialischer Art und Weise die Menschen für dumm verkauft und rauf und runter verarscht werden!

2. Warum wird erwähnt, daß das Opfer dieses Tötungsdelikts einen angeblich oder auch mutmaßlich bekannten Neonazi zum Bruder hatte?!

3. Wollte der junge Mann evtl. nur einer jungen Frau zur Hilfe kommen und mußte dies mit seinem Leben bezahlen!?

Es fällt mir verdammt schwer, noch zu schreiben, ich übergebe deshalb an Herrn Curio, wie immer brillant, vielleicht noch kurz das:

Es wird von den verschiedensten Stellen, auch von dieser KANZLERIN behauptet, daß es Hetzjagden in Chemnitz gab, Herr Maaßen bezweifelt dies. Wie sehr hier alles auf dem Kopf steht, das kann man allein an diesem Procedere nachvollziehen: Nach unseren rechtsstaatlichen Prinzipien ist es eigentlich (!) unabdingbar, daß der „Behaupter“ zunächst Beweis antreten muß! Nö, auch dieses rechtsstaatliche Prinzip scheint inzwischen der Geschichte anzugehören!

Ich hatte schon vor ein paar Tagen dazu geschrieben, zu diesem Phänomen der rabulistischen Beweislastumkehr. Es wird eine These aufgestellt, die durch vielfache Wiederholung als wahr hingestellt wird, und jetzt demjenigen die Beweislast aufgebürdet, der diese These nicht anerkennt.

Jeder Jura-Student, der seine Vorlesungen im Prozeßrecht besucht hat, weiß, daß eine behauptete Tatsache von der Gegenseite nur bestritten werden muß mit der Folge, daß derjenige beweisen muß, der diese These aufgestellt hat.

Wer dies aus rabulistisch-dialektischen Gründen nicht glaubt, möge sich mit dem hervorragenden Standardwerk von Leo Rosenberg, ‚Die Beweislast‘, 5. und letzte Auflage 1965, befassen, um die Grundzüge der Beweislast im Zivilprozeß im Lichte der Rabulistik unter besonderer Berücksichtigung des ‚Satanischen Verhandelns‘ vielleicht halbwegs zu kapieren.

Der verehrte Herr Maaßen hat keineswegs Beweise für seine Auffassung zu bringen, daß etwas nicht geschehen ist, sondern es obliegt dem Rabulistenpack, den Nachweis zu führen, daß diese und/oder jene Tatsache oder Vorfälle geschehen sind, bevor Herr Maaßen es überhaupt nötig haben könnte und müßte, darauf zu erwidern.

Aber so ist das mit den Scheinargumentationen, dies mit Hilfe von armseligen Schlagwörtern oder billigen Etikettierungen, die gut klingen, aber hohl wie eine Seifenblase und deshalb leicht zu kontern sind, womit einige Leute gutes Geld verdienen, wie ich im Internet sehen konnte.

Hier also Herr Curio, ich bin im Moment mit der Bearbeitung von Links „etwas behindert“, also folglich nur der Hinweis auf diesen Beitrag im Wortlaut, aufzurufen im Netz:

„Curio zu Chemnitz: Ein politischer Kurswechsel ist unabdingbar“,

Grüße nach Schweden und tja, alles Gute für euch, mehr kann man nicht mehr sagen; ihr hättet euer aller Leben vehement in die Hand nehmen können und ihr habt es nun wohl verspielt…

c.c.M.e.d.


Quelle und Kommentare hier:
http://www.lutzschaefer.com