Michael Winkler: Handelskriege sind gut und einfach zu gewinnen?

Handelskriege sind gut und einfach zu gewinnen, glaubt Präsident Donald Trump. Deshalb hat er Schutzzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe angekündigt. Zum Glück muß ich ja nicht immer einer Meinung mit ihm sein. Schutzzölle sind hin und wieder durchaus sinnvoll, wenn es darum geht, der eigenen Industrie zu helfen. Das Deutsche Reich hat damit zeitweise die britische Überlegenheit in der Produktion abgewehrt und hinter den Zollmauern seine eigene Produktivität verbessert.

In den USA ist das anders, da ist die Produktivität verfallen, weil die Herren der Wall Street in unersättlicher Gier abkassiert und nötige Innovationen verhindert haben. Trump verschafft mit den Schutzzöllen den Gierhälsen nicht etwa Luft, um die Versäumnisse aufzuholen, sondern ein geschütztes Biotop für die weitere Ausbeutung. Am Ende des Handelskriegs steht nicht „America first“, sondern der weitere Abstieg.

Wir betrachten die USA gerne als den weltweiten Technologieführer. Dies ist nur in wenigen Branchen gerechtfertigt, und selbst da, wo es stimmt, steckt unter der Haube eine ganz andere Maschine als außen draufsteht. Apple wird wegen seiner Produkte hochgeschätzt, doch diese Produkte werden in China produziert, nicht in den USA. Die USA sind allenfalls das Entwicklungsland. Selbst das sind sie nicht wegen ihrer großartigen Universitäten, sondern wegen der Fähigkeit, anderswo gute Leute abzuwerben.

Produktiv ist dort allenfalls der militärisch-industrielle Komplex, ansonsten haben die USA die Fähigkeit, Erzeugnisse aus China so zu verkaufen, daß die Gewinne in den USA anfallen. Als Exporteur sind die USA vor allem ein Agrarland. Mit dem Rückgang des weißen Bevölkerungsanteils werden die USA mehr und mehr zurückfallen, so verzweifelt Donald Trump dagegen ankämpfen mag.

Am Sonntag wird nicht nur bekanntgegeben, wie viele SPD-Mitglieder gegen die große Koalition gestimmt haben, sondern auch in Italien gewählt. Vorne liegt derzeit Silvio Berlusconi, der allerdings selbst bis 2019 kein politisches Amt annehmen darf. Außerdem ganz vorne: die europaskeptische Partei 5 Sterne. Erwartet wird, daß die bisherige Regierung keine Mehrheit bekommt, worauf es lange Koalitionsverhandlungen geben wird. Aber das kennen wir ja, die Wahlverlierer in Deutschland haben das nicht anders gehalten. Hier kam als Ergebnis der faulste Kompromiß zustande, der Merkel allerdings erlaubt, weiterhin mit dem Kanzler-Airbus die Welt zu bereisen.

Italien hat immerhin einen Vorteil: dort gibt es keine Angela Merkel.


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