“Dies mag die schlimmste Woche aller Zeiten für die FakeNews gewesen sein“

von N8Waechter

Ein Blick in die hiesige Spottdrossellandschaft gibt kaum etwas her. Ob dies daran liegt, dass hierzulande, abgesehen von einigen wenigen durchs Dorf getriebenen Ferkeln, seit Wochen praktisch keine echte Politik mehr stattfindet, oder ob Fußball, Dschungelcamp, der xte “Blutmond“ und der Brexit mehr oder weniger die einzigen berichtenswerten Szenen von der Theaterbühne sind?

Den Auftragsreportern des Schattenstaates in Übersee geht es offenbar ähnlich, denn am vergangenen Wochenende dominierte ein Vorfall den dortigen Drosselwald, welcher vordergründig betrachtet ein recht großes Nichts ist – allerdings schlummert dahinter durchaus ein gewisses Maß an Sprengstoff. Hierzulande wird die Szene eher am Rande wahrgenommen. N-TV berichtet:

Als Teilnehmer des „Indigenous Peoples March“ demonstriert der amerikanische Ureinwohner Nathan Phillips am Freitag in Washington D.C. Doch was der 64-jährige Vietnam-Veteran vor dem Lincoln Memorial in der US-Hauptstadt erlebt, sorgt derzeit für große Empörung in den Vereinigten Staaten.

Auf den Stufen zur Gedenkstätte trifft Phillips auf eine Gruppe grölender Schüler, die zuvor an einem Marsch von Abtreibungsgegnern teilgenommen hatten. Sie sind offensichtlich Anhänger von US-Präsident Donald Trump. Viele der mehrheitlich weißen Teenager tragen Mützen mit dessen Wahlkampfslogan „Make America Great Again“.

Auf Videos, die in den sozialen Netzwerken kursieren, sieht man, wie die Schüler Philips einkesseln. Ein Jugendlicher baut sich genau vor dem Vietnam-Veteranen auf und starrt ihm süffisant lächelnd aus kurzer Distanz ins Gesicht, während der 64-Jährige unablässig auf seine Trommel schlägt und singt.

Der Spiegel fasst sich ausgesprochen kurz, bringt jedoch die Agenda mit zwei Sätzen auf den Punkt:

In Washington D.C. haben katholische Schüler einen amerikanischen Ureinwohner provoziert und respektlos behandelt. Die Kirche gibt sich zerknirscht, die Politik gibt der Regierung Trump Mitschuld am Zerfall der guten Sitten.

Die meisten Anderen meiden dieses Thema, was womöglich daran liegen könnte, dass die hier dargestellte Szenerie durch die hiesigen Untoten einmal mehr um 180° gedreht und ungeprüft von den sterbenden Meinungsmachern in Übersee übernommen wurde. Aber gut, Agenda ist Agenda und Auftrag ist Auftrag.

Was war also wirklich geschehen?

In Washington D.C. fanden zwei Demonstrationen statt. Einerseits der zum 46. Mal stattfindende “March For Life“, mit “Zehntausenden“ Teilnehmern und einer Videobotschaft des US-Präsidenten Donald Trump. Andererseits der erste “Indigenous Peoples March“, welcher von rund 10.000 Menschen besucht wurde.

Die beiden Veranstaltungen fanden rund 4 km entfernt voneinander statt und es gab offenbar keine Überschneidung der Marschrouten. Nach dem Ende des “March For Life“ war es den dort teilnehmenden Schülern der katholischen Covington High School aus dem Bundesstaat Kentucky freigestellt, sich die Stadt noch ein wenig anzuschauen, bis sie gegen 17:30 Uhr am “Lincoln Memorial“ vom Bus zur Heimreise abgeholt werden sollten.

Dort kam es zum Aufeinandertreffen der Schüler mit Überresten des “Indigenous Peoples March“ sowie einer Gruppe sogenannter “Black Hebrew Israelites“. Den Schülern wurden eine Reihe verbale “Nettigkeiten“ von Seiten der “schwarzen Hebräer“ entgegengebracht, worauf diese, mit Zustimmung einer ihrer Lehrer, mit einem Sprechchor ihrer Schule antworteten.

Währenddessen ging der auf einer Handtrommel trommelnde und singende Nathan Phillips auf die Schülergruppe zu, mischte sich unter sie und blieb vor Nick Sandmann trommelnd und singend stehen. Sandmann lächelte Phillips einfach an, ließ auch dessen durchaus fragwürdige Annäherungen auf wenige Zentimeter über sich ergehen und wandte sich zwischendurch gar an einen Mitschüler und bat ihn augenscheinlich um ein wenig mehr Zurückhaltung.

Hier einiges Bildmaterial:

Dass die Schüler nicht nur von den “Black Hebrews“ aufs Übelste beschimpft wurden, sondern auch die “Indigenen“ offen kundtaten, was sie von den Schülern hielten, wurde von den Spottdrosseln geflissentlich ausgeblendet:

»Ihr Weißen, geht zurück nach Europa, dies ist nicht Euer Land.«

Gegenüber der Washington Post sagte Nathan Phillips dann aus, Sandmann habe ihm im Weg gestanden und seinen “Weg blockiert“, was wohl zum Auslöser für eine beispiellose Schmierenkampagne gegen die Schüler wurde, welche sich durch praktisch alle US-Spottdrosseln zog. CNN sprang auch gleich auf den Zug auf und berichtete entrüstet, die Schüler hätten Phillips “verspottet“.

Die “Ureinwohnerin“ Deb Haaland, Kongressabgeordnete der Demokraten, verurteilte das Verhalten der Schüler umgehend:

Dieser Veteran setzte sein Leben für unser Land aufs Spiel. Der von den Schülern gezeigte unverfrorene Hass, die Respektlosigkeit und Intoleranz sind ein Zeichen dafür, wie allgemeiner Anstand unter dieser Administration verfallen ist. Herzzerreißend.

Auch viele andere mehr oder weniger bekannte Stimmen eilten sich zu Wort zu melden:

“Stormy Daniels“ meinte, “diese Punks“ sollten in ihrer Schule hinter einem Elektrozaun eingesperrt werden, Hollywood-Produzent Jack Morrissey wünschte sich, dass die Kinder “schreiend, mit den Hüten voran in den Hecksler“ gesteckt werden, BLN berichtete von Mord- und Bombendrohungen, der Demokrat und Kongressabgeordnete John Yarmuth forderte gar ein “MAGA“-Hut-Verbot für Jugendliche und Kathy Griffin (Stichwort “Trumps blutiger Kopf“) will “Namen“ und die Jugendlichen am Pranger sehen.

Nachdem in der vergangenen Woche eine quellenlose “Story“ von BuzzFeed in die Welt gesetzt wurde, laut der Donald Trump seinen seinerzeitigen Anwalt Michael Cohen zum Lügen angestiftet haben soll, was höchstprominent von Sonderermittler Robert Mueller als “unrichtig“ zerbröselt wurde, scheinen einige US-Spottdrosseln jedoch bereits zurückzurudern, wohl in der Hoffnung, den bereits entstandenen Schaden zu mildern.

So zwitscherte der bekannte CNN-Moderator Jake Tapper einen Hinweis auf eine Gegendarstellung zu dem Vorfall und der Sender nahm sich die Angelegenheit nach der öffentlichen Stellungnahme von Nick Sandmann dann doch noch einmal vor und erklärte seinen Zuschauern, dass es wohl ein wenig anders war, als zunächst berichtet.

Am Besten bringt diese ganze Posse wohl der bekannte konservative Radiomoderator Bill Mitchell auf den Punkt:

Dies mag die schlimmste Woche für #FakeNews aller Zeiten gewesen sein.

Alles läuft nach Plan …

Der Nachtwächter

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Quelle und Kommentare hier:
http://n8waechter.info/2019/01/dies-mag-die-schlimmste-woche-fuer-fakenews-aller-zeiten-gewesen-sein/