Die Letzte macht das Licht aus

Vor ein paar Wochen las ich die regionale Zeitung, stöberte im Netz und mir fiel etwas auf. Ein junger Mensch war gestorben, viel zu jung und lange vor seiner Zeit. Er wurde nur 11 Jahre alt. Kurz dachte ich an die Familie und die Mutter des Kindes, die damit zu kämpfen haben und unendliches Leid durchstehen müssen.

Der nächste Gedanke jedoch galt schon Angela Merkel und ihrer Kanzlerschaft, weil mir aufging, dass das Kind, das da gestorben war, nie eine andere Kanzlerin kennenlernen durfte außer Angela Merkel. Gelebt und gestorben unter der Raute. Ich könnte immerhin noch sagen, falls ich morgen sterben sollte, dass ich drei Kanzler zu meinen Lebzeiten kennen durfte.

Viele Menschen hingegen, egal ob jetzt 13 Jahre alt oder schon 15 oder älter, kennen nur Angela Merkel und sind mit dieser Frau aufgewachsen. Schröder, mag man von ihm halten was man will, haben die meisten überhaupt nicht mehr bewusst erlebt von dieser Generation.

Und wie viele werden bald Volljährige sein und unter der Raute ihren 18. Geburtstag feiern? Man kann es drehen wie man will und muss doch zugeben, dass die Kanzlerschaft von Angela Merkel die stabilste seit den Tag des Kaiserreiches ist.

Die Deutschen sind ganz verrückt nach dieser lethargischen Wachtel, die seit dem Jahre 2005 unser Deutschland verwalten darf, weil man ihr Handeln nur mit viel Fantasie und gutem Willen als «regieren» bezeichnen sollte.

Mama Merkel strahlt was aus, spricht irgendwie zum Unterbewusstsein der Deutschen, die nach 1945 einfach nur eines wollen: liebe Leute sein und gemocht werden.

«Wenn man uns nur mögen würde», so der Michel über sich und sein Volk, «wäre vielleicht alles vergessen und wir könnten morgen ganz ungeniert die Flaggen wieder rausholen, leise ein Trinklied anstimmen, ohne gleich in genozidale Raserei zu verfallen».

Irak-Krieg, Afghanistan, Libyen und Köln – bei jeder kleinen und mittelgroßen Katastrophe war Mama Merkel dabei, half zwar nicht unbedingt, schenkte aber doch eine gewisse Geborgenheit weil man wusste, dass da oben in Berlin im Kanzleramt eine Frau sitzt, von der nicht viel zu erwarten ist.

Dass sie überhaupt nach über 13 Jahren langsam in Bedrängnis gerät, liegt wohl einzig und allein an der von ihr mitverschuldeten Flutung Mitteleuropas mit arabischen und afrikanischen Migranten. Hätte sie diesen Fehler nicht begangen, wäre die CDU jetzt nicht unter 30% in der Wählergunst und wir hätten keine AfD bei annähernd 20% (bundesweit).

Ja hätte Merkel damals eingelenkt, stände ihr Stuhl heute noch fest wie 2008. Und künftige Generationen würden ihren Namen mit mehr Ehrfurcht sprechen, sie vielleicht die „Verwalterin der Stabilität“ oder ähnliches nennen. 2005 wäre nicht nur ein herausragendes Jahr für den deutschen Riesling, sondern auch das Jahr der merkelschen Thronbesteigung geblieben.

Ein Feiertag für die CDU im Jahre 2030, wenn Merkel denn nicht diesen einen großen Fehler begangen hätte. Euro-Krise hin oder her. Der durchschnittliche Bundesbürger merkt gar nicht, wie ihn seine Regierung beklaut, sein Geld quasi auf offener Flamme zu Asche verbrennt, diese Asche das Klo runter spült und mit Filzstift „Rettungspaket“ auf den Klodeckel schmiert.

Das Geld ist quasi unsichtbar, weil der Deutsche es nie zu Gesicht bekommen hat. Würde man ihm erst die vielen Tausend Euro in die Hand geben, dann wegnehmen und anschließend so aufregend verbrennen, hätte das einen anderen Effekt.

Die ewige Merkel

Stattdessen ist es heute so, dass sich wohl nicht wenige in der CDU wünschen, dass Merkel nie ihr Amt angetreten hätte. 2005 ist der Todestag von Papst Johannes Paul dem II. und das Jahr von Merkels Amtsantritt.

Vielleicht hängen im Jahr 2105 die Fahnen auf Halbmast, um dieser Tragödie zu gedenken, wenn es dann noch ein Deutschland gibt. Denn die Amtszeit Angela Merkels hat als erste Kanzlerschaft seit dem Zweiten Weltkrieg die Existenz eines deutschen Staates aufs Spiel gesetzt.

Abgesehen vom Kalten Krieg, wo Deutschland als Geisel von Ost- und Westmächten weisungsgebunden war und kein echtes Mitspracherecht hatte, ist doch die Migrationspolitik zumindest offiziell auf deutschem Mist gewachsen. EU-Rettungsschirme, Flüchtlingskrise und EU-Superstaat gehen auf das Konto der CDU, SPD, FDP und der Grünen.

Die Parteien der alten Bundesrepublik haben diese Katastrophen mitgetragen und mitbeschlossen, obwohl schon 2005 eigentlich Warnzeichen sichtbar waren. Beispielsweise stimmten Franzosen und Niederländer gegen eine EU-Verfassung, lehnten also den EU-Staat ab, den man heute quasi durch die Hintertür weitergebaut hat und nun vollenden will.

Alles was uns heute plagt, kann Merkel nur schwerlich auf ihre Vorgänger schieben und vielleicht ist uns ja ein ähnliches Schicksal gegönnt wie den Leibeigenen des Mittelalters, sodass wir ein kurzes, brutalen und tierisches Leben nach Hobbes führen und sehen dürfen, wie unsere Herrscher uns selbst im hohen Alter noch überleben. Leben und sterben unter Merkel, wie Mia aus Kandel.

Die Letzte macht dann das Licht aus – in Europa


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