Deutschland unser Vaterland – Teil 3 – Geschichtlicher Rückblick

von Ubasser

Lesen Sie den Artikel, um die Wichtigkeit der Richtigstellung der Zeitgeschichte im vollen Umfang verstehen zu können. Die Vergangenheit ist der Schlüssel für die Zukunft und kein alter Schnee von gestern. Wer die Vergangenheit nicht verstanden hat, wird und kann keine rechten Entscheidungen in der Gegenwart treffen. Nehmen Sie sich die Zeit zum Lesen, es dient Ihrem Erkenntnisgewinn.

[Hier ist Teil 1 und Teil 2]

***

In der deutschen Geschichte werden die Deutschen für die Kriege der letzten Jahrhunderte verantwortlich gemacht, das gilt besonders für das 19. Und 20. Jahrhundert. Wem wundert es, schließlich sind die Deutschen in Europa die größte Bevölkerungsgruppe mit mehr als 110 Millionen. Das mächtigste Imperium ist England, gefolgt von Frankreich.

Die Deutschen werkelten Jahrhundertelang in Kleinstaaterei, durch Frankreich, England und die Kirche gewollt und niedergehalten. Uneinigkeit wird auf deutschen Boden von den anderen Imperien förmlich gefördert. Deutsch-Deutsche Kriege entstanden. Meist nicht mit allzu großen Schaden, aber immer mit großen Verlusten an der schaffenden Bevölkerung. Im Jahre 1870/71 setzte der preußische König dieser Kleinstaaterei und der zuweilen herrschenden Uneinigkeit ein Ende. Doch statt in Frankreich die eigene Schuld am Ausbruch des Krieges 1870-71 zu suchen, wälzt man es in heute bekannter Manier auf die Deutschen ab.


Kriegsschuld 1870

Von Rolf Kosiek

Nicht nur für die Kriege des 20. Jahrhunderts, auch für den Deutsch- französischen Krieg 1870/71 wird in der Welt oft den Deutschen/Preußen die Schuld zugeschrieben. So stellte eine Amerikanerin 1950 fest, daß ihren Landsleuten „jahrelang eingepaukt wurde, Deutschland hätte dreimal in einer Generation Frankreich angegriffen“ 1. Dabei hat Frankreich 1939 Deutschland den Krieg erklärt und hat 1914 vor der deutschen Kriegserklärung seine Truppen mobilisiert, was einer Kriegserklärung im militärischen Sinne gleichkommt.

Paris trägt auch für den Krieg von 1870/71 die Schuld. Es hat am 19. Juli 1870 Preußen den Krieg erklärt, das durch Verträge mit den nord- und süddeutschen Staaten verbunden war (Norddeutscher Bund). Die historischen Tatsachen sind eindeutig:

Prinz LEOPOLD VON HOHENZOLLERN- SlGMARINGEN (1835- 1905). Er kam schon deshalb als Anwärter auf den Thron Spaniens in Frage, weil die Sigmaringer immer katholisch geblieben waren. Das erzeugte aber bei den Franzosen Umklammerungsängste. Man sah sich an die Zeiten KARLS V. erinnert. Rechts: König WILHELM I. und Vincent BENEDETTI mit der „Emser Depesche“

Nach dem Sturz der absolutistisch regierenden spanischen Königin ISABELLA II. im September 1868 suchte die neue Regierung in Madrid einen anderen Monarchen und entschied sich für den Erbprinzen Leopold VON HOHENZOLLERN-SIGMARINGEN, der nach Bedenkzeit im Mai 1870 zusagte. (Sein Bruder Karl war kurz vorher als CAROL I. 1866 auf den Thron des neugeschaffenen „Fürstentums Rumänien“ berufen worden.)

Als diese Nachricht in Paris am 1. Juli bekannt wurde, gab es eine große Erregung in der französischen Öffentlichkeit, und im Parlament hielt der Außenminister Herzog VON GRAMONT am 6. Juli 1870 eine Rede, in der bei Annahme des Hohenzollernprinzen Preußen ein Krieg angedroht wurde.

Als dieser dann am 12. Juli auf den spanischen Thron verzichtete, verlangte Frankreich am 13. Juli durch seinen extra nach Bad Ems, wo König WILHELM I. von Preußen kurte, geschickten Botschafter BENEDETTI, daß der preußische Monarch, der mit der Angelegenheit der preußischen Nebenlinie nichts zu tun hatte, ein Entschuldigungsschreiben an den französischen Kaiser NAPOLEON III. richte und darin versichere, einer möglichen neuen Kandidatur die Genehmigung zu versagen.

Als der König diese Zumutung höflich, aber bestimmt ablehnte, der Botschafter BENEDETTI noch ein zweites und drittes Mal am selben Tag die Forderung stellte und dabei „impertinent“ wurde, ließ ihn WILHELM I. stehen.

Die Nachricht über diesen Vorgang veröffentlichte der in Berlin weilende BISMARCK gekürzt und damit verschärft als „Emser Depesche“, was NAPOLEON III. und die französische Öffentlichkeit als diplomatische Niederlage ansah und was dagegen überall in Deutschland großen Jubel auslöste. Daraufhin erklärte Frankreich, ohne irgendwie bedroht zu sein, Preußen am 19. Juli 1870 den Krieg. 2

Wie ausländische und unvoreingenommene Zeitgenossen diese Kriegserklärung sahen, geht zum Beispiel aus einem Bericht der Londoner Times hervor, die über die französische Kriegserklärung zutreffend urteilte:

„Das größte nationale Verbrechen, das wir seit den Tagen des ersten französischen Kaiserreiches mit Schmerz in diesen Spalten zu verzeichnen hatten, ist begangen worden. Der Krieg ist erklärt worden – ein ungerechter, aber vorsätzlicher Krieg. Dieses schreckliche Unglück, das Europa in Bestürzung versetzt, ist – das ist jetzt nur allzu klar – das Werk Frankreichs, eines Mannes in Frankreich. Es ist das Ergebnis persönlicher Herrschaft. Es kann keinen Zweifel darüber geben, welche Seite die Sympathien der Welt gewinnen wird. Was für Angriffe auch immer Preußen bei früheren Gelegenheiten unternommen haben mag, diesmal wird es die volle moralische Unterstützung auf seiner Seite haben, die denen nur selten verweigert wird, die die Waffen zur Selbstverteidigung ergreifen.“3

Der Friede von Frankfurt am Main 1871: Dieses allegorische Gemälde ist Ausdruck der in Frankreich erhobenen Forderung nach Revanche und Rache. Man beachte unter anderem die unten rechts trauernden Provinzen Elsaß und Lothringen und die Kriegsentschädigung in Höhe von 5 Milliarden Francs in Gold, damit die preußischen Truppen abziehen. Aus: Deutsche Geschichte in Bildern, Berlin 1997.

Als die Deutschen einige Wochen später Paris belagerten, schrieb die Londoner Tageszeitung „Daily News“ am 8.9.1870:

„Die Deutschen haben das Recht, ihre eigenen Bedingungen zu stellen. Sie wollen nur im Frieden leben und von den neidischen Nachbarn weder belästigt noch geteilt werden. Frankreich hat sich ständig in die deutschen Angelegenheiten gemischt.“4

Der spätere französische Ministerpräsident CLEMENCEAU, der für das Versailler Diktat verantwortlich war, urteilte:

„1870 erklärte NAPOLEON III. in einem Augenblick des Wahnsinns den Krieg an Deutschland. Kein guter Franzose hat je gezögert zuzugestehen, daß das Unrecht an diesem Tage auf unserer Seite war.“5

Der Frieden von Frankfurt am Main vom 10. 5. 1871 fiel trotz des einseitig provozierten Krieges sehr maßvoll aus: Frankreich hatte die vom Deutschen Reich verlangten Reparationen von 5 Milliarden Francs schon in wenigen Jahren bezahlt. Es hieß dann in dem Friedensvertrag für die wieder an Deutschland zurückgekehrten „Reichslande Elsaß-Lothringen“:

„Kein Bewohner der abgetretenen Gebiete darf wegen seiner politischen oder militärischen Handlungen während des Krieges in seiner Person oder seinen Gütern verfolgt, beunruhigt oder verhaftet werden.

Man vergleiche das mit der Behandlung der Deutschen nach 1945!

Quelle:

1 Freda UTLEY, Kostspielige Rache, H. H. Nölke, Hamburg 1951, S. 14; Nachdruck in: Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur, Viöl 1993.

2 AUSFÜHRLICHE DARSTELLUNG U. A. IN: HELLMUT Diwald, GESCHICHTE DER DEUTSCHEN, PROPYLÄ- EN, FRANKFURT/M.-BERLIN-WIEN 1978, S. 328 FF.; EMIL Franzel, GESCHICHTE DES DEUTSCHEN VOLKES, ADAM KRAFT, MÜNCHEN 1974, S. 665-669.

3 Zit. in: Gustav STOLPER, Die deutsche Wirklichkeit, 1948, S. 218; ebenso in: UTLEY aaO. (Anm. 1) S. 14.

4 Zit. in: Emil MAIER-DORN, ZU V. Weizsäckers Ansprache vom 8. Mai 1985, J. Reiss, Großaitingen 41985, S. 24

5 Josef A. KOFLER, Die falsche Rolle mit Deutschland, J. Kofler, Stadtbergen 2004, S. 10.


Britische Deutschlandhetze vor 120 Jahren

In Fortsetzung von Bündnissen des 18. Jahrhunderts hatten Preußen und andere deutsche Staaten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gemeinsam mit England gegen Frankreich gekämpft. Noch bei den deutschen Einigungskriegen von 1864 und 1866 und zu Anfang des Krieges von 1870/ 71 zeigten die britische Regierung und Öffentlichkeit Sympathien für Preußen-Deutschland. Der schnelle Sieg der Deutschen 1871 über Frankreich brachte erste Änderungen, da die traditionell von London betriebene Politik des Kräftegleichgewichts durch Deutschlands Machtzuwachs gestört zu sein schien. Bereits am 9. Februar 1871 erklärte Benjamin DISRAELI (1804-1881), britischer Premierminister 1868 sowie 1874-1880, als Führer der konservativen Opposition im Unterhaus:

„Dieser Krieg bedeutet die deutsche Revolution, ein größeres politisches Ereignis als die Französische Revolution des vergangenen Jahrhunderts. Nicht ein einziger der Grundsätze in der Handhabung unserer auswärtigen Angelegenheiten, welche noch vor einem halben Jahr von allen Politikern als selbstverständliche Richtlinien anerkannt wurden, steht heute noch in Geltung. Es gibt keine überkommene Auffassung der Diplomatie, welche nicht fortgeschwemmt wäre. Wir stehen vor einer neuen Welt, neue Einflüsse sind am Werk. .. Das Gleichgewicht der Macht ist völlig zerstört.“1

London richtete sich neu aus, gegen die empor- strebende Wirtschaftsmacht Deutschland.

Oft wird heute angeführt, daß der deutsche Flottenbau Ende des 19. Jahrhunderts die Briten gegen Deutschland eingenommen und sie zu Gegnern des Deutschen Reiches gemacht habe. Daß dem nicht so ist, beweist bereits die Reihenfolge der Ereignisse.

Richtiger ist die umgekehrte Behauptung: Deutschland mußte sich gegen die bereits vorhandene englische Hetze und Kriegsabsicht gegen Deutschland rüsten und hat als Antwort darauf das erste Flottengesetz von 1898 erlassen, das eine Vergrößerung der deutschen Kriegsflotte vorsah, wenn auch lange nicht in dem Maße, daß sie der britischen gefährlich werden konnte. Noch im Jahre 1905 standen erst 25 deutsche Linienschiffe mit 269 040 t den 65 britischen mit 876 950 t gegenüber.

Eine der bekanntesten antideutschen Hetzkarikaturen „Made in Britain“, erschienen im engl. Punch: „Kaiser Wilhelm und sein pangermanischer Molochi“.

Daß es den Briten vor allem um die Ausschaltung der deutschen Wirtschaftskonkurrenz ging, beweisen die folgenden, vor dem Erlaß des Flottengesetzes liegenden Ereignisse, die auch auf eine Flottenkonkurrenz gar keinen Bezug nehmen.

  1. Vor allem gegen die deutsche Konkurrenz auf dem Weltmarkt führte Großbritannien 1887 durch den „Merchandise Marks Act“ das „Made in.. .“ für sein Weltreich ein, wonach alle Einfuhren in dieses Gebiet nach dem Herkunftsland gekennzeichnet sein sollten. Man hoffte in London, daß durch das „Made in Germany“ die aus Deutschland stammenden Waren diskriminiert und dann weniger gekauft würden. Da sich bald wegen ihrer Güte die deutschen Waren auf dem Weltmarkt bestens behaupteten und aus der Diskriminierung ein Qualitätssiegel wurde, ging dieser Schuß Londons nach hinten los.

 

  1. Am 24. August 1895, also zwei Jahre vor dem deutschen Flottengesetz, veröffentlichte die Londoner Wochenzeitung Saturday Review einen Aufsatz unter dem Titel »Our true foreign policy« (Unsere wahre Außenpolitik), in dem es unter anderem hieß: „Unser Hauptwettbewerber in Handel und Verkehr ist heute nicht Frankreich, sondern Deutschland. Bei einem Kriege mit Deutschland kämen wir in die Lage, viel zu gewinnen und nichts zu verlieren; bei einem Kriege mit Frankreich dagegen, endige der Krieg, wie er wolle, hätten wir mit einem schweren Verlust zu rechnen.“
  2. Der für zwei Jahrzehnte unbekannt bleibende Verfasser Sir P. Chalmers MITCHELL, Professor in Oxford, schrieb in derselben Zeitschrift am 1. Februar 1896 unter dem Titel „A Biological View of our Foreign Policy by a Biologist“ (dt: Eine biologische Betrachtung unserer Außenpolitik von einem Biologen) sehr offen über den nach seiner Ansicht bevorstehenden „ersten großen Artenkampf der Zukunft“ zwischen Briten und Deutschen, die noch vor Amerika, das sich weiter im eigenen Land ausdehnen könne, Englands Feind seien.

Nach einer Betrachtung über die verschiedenen Arten von Kriegen hieß es:

„Aber der letzte, der wirkliche Krieg, der notwendig ein Kampf auf Leben und Tod sein wird, entsteht erst dann, wenn zwei wachsende Völker aufeinanderstoßen, die keinen Platz zur Ausdehnung mehr finden, es sei denn, das eine Volk werde erdrückt. Der Zeit solcher Kriege nähert sich die Welt ungeheuer schnell, solcher Kriege, bei denen es Frieden in Ehren nicht mehr geben kann und bei denen auch das Kriegsgespenst durch keinen blassen Schiedsspruch gebannt zu werden vermag. Die Tatsachen liegen für jeden offen da.

Schwache Rassen werden eine nach der anderen vertilgt, und die wenigen großen beginnenden Arten waffnen sich gegeneinander. England ist die größte unter ihnen, die größte, was geographische Verteilung angeht, die größte an Ausdehnungskraft, die größte an Rassenstolz, England hat Jahrhunderte hindurch den letzten, den einen wirklich gefährlichen Krieg vermieden. Nunmehr, da die ganze Erde besetzt ist und da der Ausdehnungsdrang dennoch fortdauert, wird England den Kampf auf Leben und Tod kämpfen müssen mit einem Nebenbuhler nach dem anderen. Mit wem an erster Stelle?[…]

Unter den europäischen Völkern sind sich die Deutschen und die Engländer am ähnlichsten. Weil die Deutschen den Engländern so ähnlich sind im Wesen, im religiösen und wissenschaftlichen Denken, im Gefühlsleben und an Begabung, sind sie unsere vorbestimmten natürlichen Nebenbuhler.

Überall auf der Welt, bei jedem Unternehmen im Handel, in der Industrie, bei sämtlichen Anlagen in der Fremde stoßen Engländer und Deutsche aufeinander. Die Deutschen sind ein wachsendes Volk, ihre Wohnsitze liegen über ihre Reichsgrenzen hinaus. Deutschland muß neuen Raum gewinnen oder bei dem Versuch untergehen. Es stimmt wohl, daß diesem Deutschland richtige koloniale Siedlung unter eigener Flagge bisher nicht gelang. Aber das ist Zufall und hängt mit den deutschen innenpolitischen Zuständen zusammen. Ein Wandel der Dinge ist in Deutschland nahe genug, und die Volksmacht Deutschland wird dasselbe Geschick in den eigenen Kolonien zeigen, wie es Deutsche, die in unsere Kolonien hineinfanden, dort bewiesen haben. Wäre morgen jeder Deutsche beseitigt, es gäbe kein englisches Geschäft, noch irgendein englisches Unternehmen, das nicht wüchse. Verschwände jeder Engländer morgen, die Deutschen hätten im gleichen Verhältnis ihren Gewinn davon. Hier also wird der erste große Artenkampf der Zukunft sichtbar; hier sind zwei wachsende Nationen, die aufeinander drücken rund um die Erde. Eine von beiden muß das Feld räumen, eine von beiden wird das Feld räumen.“2

Auf die offene rassistische Denkweise sei besonders hingewiesen.

Einschub: Dem Autor dieser Zeilen, Sir P. Chalmers MITCHELL, unterliegt der Fehler, sich geradezu so zu äußern, als wenn es genetische Unterschiede in beiden Völkern gäbe. In der damaligen Zeit wußte es man nicht anders – das wäre eine Entschuldigung. Jedoch geht es bei dieser seiner Aussage nicht direkt um rassische Unterschiede – zu dieser Zeit war die Volkszugehörigkeit bereits ein rassischer Unterschied – sondern um den Kampf des weltweiten Machterhalts Englands. War im eigentlichen Sinn Deutschland für England wirklich eine Gefahr?

  1. Am 11. September 1897 erschien in derselben Saturday Review von einem unbekannten Verfasser ein weiterer „Zerstörungsaufsatz“ – so von Hans GRIMM bezeichnet -, in dem es unter anderem heißt: „Als vor drei Jahren die Saturday Review ihre Aufsätze gegen die hergebrachte deutschfreundliche Politik Englands zu schreiben anfing, stand sie [mit dieser Wendung] unter den führenden Zeitschriften, die die öffentliche Meinung ausdrücken, vereinzelt da. Und noch im Februar 1896 wurde die Erklärung eines Mitarbeiters, der die europäische Lage besprach und sagte, der erste und nächste Feind Englands sei Deutschland, als Schrulle betrachtet […] Was BISMARCK vor sich sah, wird jedem von uns bald klar werden, daß England die einzige Großmacht ist, die ihrerseits Deutschland ohne gewaltigen Einsatz und ohne Zweifel am Ausgang zu bekämpfen vermag […] Wenn wir unseren Teil der Arbeit getan haben, können wir zu Frankreich und Rußland sprechen: Sucht euch die Entschädigung selbst aus, nehmt euch in Deutschland, was ihr wollt, ihr könnt es haben.“ Und der Artikel schloß mit dem Satz: „Germaniam esse delen- dam.“ (dt.: Deutschland muß zerstört werden.)

Einschub: Fakt ist, von Deutschland ging keine Hetze gegen andere Länder aus. Ob Deutschland dem englischen Reich gefährlich werden konnte, mag anzunehmen sein, wenn es gewollt hätte. Doch zu keiner Zeit vor dem ersten Weltkrieg bot Deutschland England die Stirn und sprach zu keiner Zeit die Weltherrschaft Englands ab. Das belegen viele Ereignisse, in denen die Deutschen stets gewillt waren, die Engländer mit „ins Boot“ zu holen. Als das wohl ereignisreichste Beispiel sei hier das Bagdadbahn-Projekt genannt, welches die Deutschen mit den Engländern gemeinsam angehen wollten. So waren die Ideen und auch der Wille und gleichrecht die Umsetzung einer gemeinsamen stabilen Finanzierung dieses Projektes. Während die damalige Queen dem Deutschen Kaiser zuerst ihre Zustimmung gab, mokierten englische Politiker in Unter- und Oberhaus dieses Projekt. Die Presse trug ihr Übriges bei. Die Queen zog ihr Angebot zurück. Das ist nur ein Beispiel von vielen, in denen die Deutschen versuchten England zur Zusammenarbeit zu bewegen. Englische Weltmachtansprüche verhinderten das.

Diese britische Einstellung führte wesentlich mit zum Ersten wie auch zum Zweiten Weltkrieg. Bedauerlicherweise haben immer noch führende Engländer diese Meinung, wie folgende Beispiele zeigen:

  1. Prophetisch schrieb die Londoner Morning Post am 2. 9. 1907: „Es besteht in England das unbestimmte Gefühl, daß Deutschland im 20. Jahrhundert die gleiche Rolle spielen könnte, die Spanien im 16. und Frankreich im 17. und 18. Jahrhundert gespielt haben, und diese Besorgnis hat uns viel geneigter gemacht, mit anderen Mächten Verhandlungen aufzunehmen, die für den Notfall ohne Schwierigkeiten eine gemeinsame Verteidigung sicherstellen werden.“
  2. Kurz nach Kriegsausbruch stellte die Londoner Times am 5. August 1914 dazu fest: „Wir ziehen heute das Schwert für dieselbe Sache, für die wir es gegen PHILIPP II., gegen LUDWIG XIV. und gegen NAPOLEON gezogen haben. Es ist Sache des Rechts und der Ehre, aber es ist auch die Sache unserer eigenen und unmittelbaren Lebensinteressen.“
  3. Die einstige zurückgetretene britische Premierministerin THATCHER kritisierte ihren Nachfolger MAJOR wegen seiner Außenpolitik und erklärte: „Weil die Deutschen das größte Land haben, dominieren sie Europa. Ich meine, daß viele von uns das notwendigerweise nicht gern sehen. Solange wir separate Nationen sind, kann jede diese Entwicklung kontrollieren und die deutsche Dominanz stoppen.“3 Ihr Versuch, die deutsche Teilwiedervereinigung 1989/ 90 (Anschluß der DDR an die BRD) zu verhindern, ist vielfach aktenkundig und auch von ihr selbst nie bestritten worden.
  4. Am 16. September 1989 brachte die britische Zeitung Sunday Correspondent4 einen Beitrag zur damals anlaufenden Entwicklung zur (sogenannten) deutschen Einheit. Darin heißt es unter anderem: „Wir müssen jetzt ehrlich über die deutsche Frage sein, so unbequem sie auch für die Deutschen, für unsere nationalen Partner und für uns selbst sein mag […] Die Frage bleibt in der Essenz die gleiche. Nicht, wie wir verhindern, daß deutsche Panzer über die Oder oder Marne rollen, sondern wie Europa mit einem Volk fertig wird, dessen Zahl, Talent und Effizienz es zu unserer regionalen Supermacht werden läßt. Wir sind 1939 nicht in den Krieg eingetreten, um Deutschland vor HITLER oder die Juden vor Auschwitz oder den Kontinent vor dem Faschismus zu retten. Wie 1914 sind wir für den nicht weniger edlen Grund in den Krieg eingetreten, daß wir eine deutsche Vorherrschaft in Europa nicht akzeptieren könnten.“

Daß England praktisch ein ganzes Jahrhundert lang die Weltherrschaft ausübte, dann die Supermächte USA und Sowjetrußland sie sich teilten und nun die USA praktisch die Weltregierung stellen, darf natürlich in der Sicht der Umerzieher für andere kein Kriegsgrund sein, sondern muß hingenommen werden.

Späte Einsicht: Der ehemalige Labourabgeordnete Mc COVERN, Mitglied des Parlaments für Glasgow, sagte im Berliner Rathaus bei einer Pressekonferenz:

„Ich entschuldige mich dafür, was England gegen Deutschland zwischen 1914 und 1939 getan hat. Mein Land ist für viele gewaltige Irrtümer verantwortlich, die gegenüber Deutschland begangen wurden, insbesondere für den Versailler Friedensvertrag und die Behandlung der Weimarer Republik. Wir und Frankreich halfen, Deutschland in den Weg zum Zweiten Weltkrieg zu treiben. Viele von uns wollen diesen Fehler nicht wiederholen. Wir sind beunruhigt über gewisse Anzeichen bei Persönlichkeiten und Zeitungen, die versuchen, allen Haß und alle Mißgunst wieder auszugraben.“ (UN-Archiv 8832)

Madame DE STAËL (1766-1817) in ihrem Buch Über Deutschland:

„Wenn den Deutschen noch so großes Unrecht angetan wird, findet sich immer ein obskurer deutscher Professor, der so lange an der Objektivität herumbastelt, bis er bewiesen hat, daß die Deutschen Unrecht getan haben.“

1 Zitiert von Friedrich KURRECK, in: Der Schlesier, 12.8.2005.

2 Ausführlichere Zitate von diesen Aufsätzen auf deutsch bei: Hans GRIMM, Die Erzbischofschrift, Klosterhaus-Verlag, Lippoldsberg 1974 (Erstausgabe Plesse-Verlag, Göttingen 1950), S.15 ff.; ebenso in: Georg FRANZ-WILLING, Der Zweite Weltkrieg, Druffel“ Verlag, Leoni 1979, S. 20 ff.; Hellmut DLWALD, Die Erben Poseidons, Droemer u. Knaur, München 1984, S. 21 ff.

3 Zitiert in: Die Welt, 11.3. 1991

4 Zitiert in: FAZ, 7. 9. 1989.


Zu einem geheimen alliierten Abkommen von 1897

Bei der Betrachtung der Ursachen und Hintergründe des Ersten Weltkrieges werden vorwiegend die europäischen Großmächte behandelt, das Revanche für 1871 fordernde Frankreich, das auf europäisches Gleichgewicht bedachte und wirtschaftliche Konkurrenz fürchtende imperialistische England und das gesellschaftspolitisch instabile, auf Erweiterung nach Westen und Südosten drängende Rußland. Der Entente cordiale zwischen Frankreich und England von 1903/04 sowie den französisch-russischen Abmachungen ab 1892 wird dabei die ihnen zukommende Bedeutung zur Einkreisung Deutschlands zugebilligt.

Den damals an europäische Mächte hochverschuldeten USA wird dagegen für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges kaum Beachtung geschenkt. Es sollen sich jedoch Frankreich, England und die USA schon vor Ende des 19. Jahrhunderts im geheimen gegen das Deutsche Reich abgesprochen haben, so daß mit dieser Hilfszusage im Rücken Paris und London beruhigt einem Krieg gegen das Kaiserreich entgegensehen konnten.

Als Zeitzeuge und unmittelbar Beteiligter schreibt Kaiser WILHELM II. dazu wenige Jahre nach seiner Abdankung in seinem Buch Ereignisse und Gestalten aus den Jahren 1878-1918 :

“Ein Vorgang, der mir zu jener Zeit (vor 1918) noch nicht bekannt gewesen ist, dürfte geeignet sein, jetzt Licht in die Angelegenheit zu bringen.

In einer Publikation „The Problem of Japan“, die im Jahre 1918 anonym im Haag erschienen ist (dt.: Das Problem Japans, K. F. Koehler, Leipzig 1920) und von einem „Exdiplomaten“ aus dem fernen Ostern geschrieben sein soll, wird ein Auszug aus einem Werke des Professors der Geschichte an der Washington Universität in St. Louis, Roland USHER, veröffentlicht. USHER ist […] des öfteren vom State Department in Washington als Ratgeber auf dem Gebiete auswärtiger Beziehungen herangezogen worden, da er wie wenige Männer in Amerika eine eingehende Kenntnis der internationalen Fragen, die auf die Vereinigten Staaten Bezug haben, besitzt.

Professor USHER hat in seinem 1913 erschienenen Werke zum ersten Male das Vorhandensein und den Inhalt eines „Agreement“ oder „Treaty“ (dt.: Abkommen oder Vertrag) geheimer Natur zwischen England, Amerika und Frankreich aus dem Frühjahr 1897 bekanntgegeben. In diesem Agreement war vereinbart worden, daß, falls Deutschland oder Österreich oder beide einen Krieg um des „Pangermanismus“ (Alldeutschtums) willen beginnen würden, die Vereinigten Staaten sich sofort für England und Frankreich erklären und alle Kräfte aufbieten sollten, diesen beiden Mächten beizustehen.

Professor USHER führt des längeren alle Gründe, auch kolonialer Natur an, die es für die Vereinigten Staaten zwingend machten, sich unbedingt auf Seiten Englands und Frankreichs an einem Krieg gegen Deutschland zu beteiligen, den Professor USHER 1913 als bald bevorstehend voraussagt! (S. 60 f.)

Kaiser WILHELM 1!. (Gemälde von V. CORCOS, 1902) und sein Kanzler Heinrich Martin Graf VON BÜLOW. Die Karikatur von Bruno PAUL „Alles eine Nummer zu groß!“ zeigt, daß im Gegensatz zur wohldurchdachten Bündnispolitik BISMARCKS BÜLOW eine konzeptionslose, auf Weltgeltung ausgerichtete Außenpolitik betrieb.

Der Kaiser hält dieses Kapitel des Japan-Buches mit der ausführlichen tabellarischen Angabe der Abmachungen von 1897 (in der deutschen Ausgabe S. 91-106) für -außerordentlich lesenswert-, es gebe „einen guten Einblick in die Vorgeschichte und die Vorbereitung des Weltkrieges seitens der „Entente“, die sich damals schon gegen Deutschland vereinigte, wenn sie auch noch nicht unter dem Namen Entente cordiale auftrat. Der Exdiplomat bemerkt hierzu:

„Hier hat man einen Vertrag, von dem Professor USHER behauptet, er sei schon Anno 1897 geschlossen worden, in welchem jede Phase der Anteilnahme und Betätigung Englands, Frankreichs und Amerikas bei zukünftigen Ereignissen schon vorgesehen ist, einschließlich der Eroberung der spanischen Kolonien, der Kontrolle über Mexiko und Zentralamerika, der Öffnung Chinas und der Annexion von Kohlenstationen. Professor USHER will uns glauben machen, daß alle diese Maßnahmen getroffen wurden, um die Welt vor dem „Pangermanismus“ zu schützen.“ (S. 61) Von einem solchen sei aber – zumindest damals – nichts zu finden gewesen, so daß er nur als ein »schwacher Vorwand« zu bewerten sei. (S. 62)

Schon die berühmte Karte „The Kaiser’s dream“, erschienen am 26. Dezember 1890 im britischen „Truth“, weist auf die Entwicklung im 20. Jahrhundert hin!

Der Kaiser hält mit seiner Beurteilung dieses folgenreichen und schicksalsschweren, weil die europäische Tragödie des 20. Jahrhunderts bestimmenden Vorgangs nicht zurück:

„Man muß staunen. Ein direkter Aufteilungsvertrag gegen Spanien, Deutschland usw. wird von Galliern und Angelsachsen im tiefsten Frieden bis in die Details geregelt, abgeschlossen, ohne jede Gewissensbisse zum Zwecke, Deutschland-Österreich zu zertrümmern und ihre Konkurrenz vom Weltmarkt auszuschließen! 17 Jahre vor Beginn des Weltkrieges ist dieser Vertrag von den vereinigten Gallo-Angelsachsen geschlossen und sein Ziel systematisch durch diese ganze Zeitperiode hindurch vorbereitet worden!

Nun begreift man auch die Leichtigkeit, mit der König EDUARD VII. seine Einkreisungspolitik betreiben konnte, die Hauptakteure waren schon lange einig und bereit.

Als er den Pakt -Entente cordiale- taufte, war diese Erscheinung für die Welt, zumal für die deutsche, ein unangenehmes Novum, für drüben war es nur die offizielle Anerkennung der dort längst bekannten Tatsachen.“ (S. 62)

Weiter führt WILHELM II. zutreffend aus, man verstehe mit der Kenntnis dieses Vertrages zwischen den späteren Alliierten

„nun auch den Widerstand Englands im Jahre 1897 gegen ein Abkommen mit Deutschland über Kohlenstationen und den Ärger darüber, daß es Deutschland mit russischem Einverständnis gelungen sei, festen Fuß in China zu fassen (Pacht von Kiautschou mit Tsingtau 1897/98, R. K.), über dessen Ausnutzung ohne Deutschlands Mitwirkung man sich eben zu dritt geeinigt hatte“. (S. 62)

Und als Folgerung stellt der Kaiser zusammenfassend fest: „USHER hat aus der Schule geplaudert und schlagend bewiesen, bei wem die Schuld am Weltkrieg wirklich liegt. Es ist der gegen Deutschland gerichtete Vertrag –Gentleman’s agreement– zuweilen genannt – vom Frühjahr 1897, der die Grundlage, den Ausgangspunkt bildet und von den Ententeländern durch 17 Jahre systematisch ausgebildet wurde.

Als es ihnen gelungen war, auch Rußland und Japan für sich zu gewinnen, schlugen sie los, nachdem Serbien den Mord von Sarajewo inszeniert und damit die Lunte in das sorgfältig gefüllte Pulverfaß geschleudert hatte.“ (S. 62 f.)

Es hätten auch alle die Unrecht, die als Grund für den Kriegseintritt der USA einzelne deutsche Maßnahmen wie die Versenkung der „Lusitania“ oder die Verschärfung des U-Bootkriegs während des Krieges anführten. „Nichts von alledem ist richtig.“ (S. 63) An einer späteren Stelle seines Buches geht WILHELM II. noch einmal auf das genannte „Gentleman’s agreement“ ein:

von dem ich während meiner Regierungszeit überhaupt keine Kenntnis gehabt habe. Als ich von ihm erfuhr, habe ich mich sofort bei Herrn v. BETHMANN danach erkundigt. Er schrieb mir einen etwas gewundenen Brief: Irgend etwas sei wohl in den Akten des Auswärtigen Amtes darüber vorhanden; der damalige deutsche Botschafter in Washington, v. HOLLEBEN, hätte darüber vertraulich wohl etwas berichtet, aber er hätte die Quelle nicht angegeben; deshalb wäre vom Auswärtigen Amte der Sache keine Bedeutung beigemessen und sie nicht an mich weitergegeben worden. Jenes Agreement hat also tatsächlich auf die Politik Deutschlands keinen Einfluß gehabt“. (S. 264)

Als Urteil über die politische Bedeutung dieses Übereinkommens fügt der Kaiser dann hinzu:

„Aber es beweist nachträglich, daß die angelsächsische Welt sich schon im Jahre 1897 gegen uns zusammengeschlossen hat, und deckt dadurch manche Schwierigkeiten der deutschen Politik auf. Es erklärt auch die Haltung Amerikas während des Krieges. […] Die Ziele der Entente konnten nur durch einen Krieg, die Ziele Deutschlands nur ohne Krieg erreicht werden.“ (S. 264 f.)

Zu den von amerikanischer Seite vorgebrachten Begründungen für den Kriegseintritt der USA 1917 schreibt WILHELM II.:

„Es muß aber doch erwähnt werden, daß John Kenneth TURNER in seinem bereits erwähnten Buch „Shall it be again?“ an der Hand umfangreichen Materials nachweist, daß alle Gründe WILSONS (des 1917 amtierenden US-Präsidenten) für Amerikas Eintritt in den Krieg Scheingründe waren, daß er vielmehr lediglich im Interesse der mächtigen Hochfinanz der Wallstreet handelte.

Der große Gewinn, den Amerika aus dem Weltkrieg gezogen hat, liegt darin, daß die Vereinigten Staaten nahezu 50 % des Goldes der ganzen Welt an sich ziehen konnten, so daß jetzt der Dollar an Stelle des englischen Pfund den Wechselkurs in der Welt bestimmt.“ (S. 271)

Als Vorleistung gegenüber den Vereinigten Staaten für die Vereinbarung von 1897 hatte England nach jahrzehntelanger Weigerung 1896 begonnen, die MONROE-Doktrin vom 2. 12. 1823 anzuerkennen, die eine Kolonisation oder ein Eingreifen europäischer Mächte auf dem Boden beider Amerikas als gegen die Interessen der USA gerichtet erklärt hatte.

London, das gerade den erfolglosen Jameson RAID (1895/96) in Südafrika gegen die Buren, denen Kaiser WILHELM II. in seiner KRÜGER-Depesche vom 3. Januar 1896 – politisch ungeschickt – gratuliert hatte, hinter sich gebracht hatte, war damit lange erhobenen Forderungen aus Washington endlich nachgekommen. Berlin hatte sich nicht zur ausdrücklichen Anerkennung der MONROE-Doktrin bereit finden können.

In den betrachteten Zusammenhang gehört auch der Samoa-Konflikt von 1889 zwischen den imperialistisch auftretenden USA und dem Deutschen Reich um die Schutzherrschaft über die betreffenden Inseln, der durch die Samoa-Konferenz in Berlin von 1889 und den endgültigen

Kaiser WILHELM II., in Gestalt eines türkischen Galeerenbesitzers, versucht, in Marokko die französische Marianne mit einem Fliegenwedel anzulocken. Nach der Konferenz von Algeciras im Jahre 1906 weiß Deutschland, daß es nur noch mit Österreich-Ungarn als Verbündetem rechnen kann.

Teilungsvertrag vom 2. Dezember 1899 friedlich beigelegt wurde. Während dieses Streits wurde schon in der US-Presse die Möglichkeit eines Krieges gegen Deutschland angedeutet, und Kriegsschiffe beider Nationen hatten sich bereits in der Südsee gegenüber gestanden.

Daß nur ein Jahr nach dem „Agreement im Jahre 1898 sowohl die USA den Krieg gegen Spanien um dessen Kolonien in der Karibik und auf den Philippinen als auch die Briten den Burenkrieg um Südafrika begannen und sich dabei gegenseitig moralisch unterstützten, dürfte schon ein Ausfluß der geheimen Vereinbarung von 1897 gewesen sein, die gegenseitige Rückendeckung bot: ein „Probelauf“ des kommenden großen Krieges zur neuen Machtverteilung in der Welt und zur Zerstörung Deutschlands.

Die schnelle vertragliche Schlichtung der Faschoda-Krise um den Sudan von 1898/99 zwischen Frankreich und England deutet ebenso darauf hin, daß man ein im Grunde vorhandenes Einvernehmen nicht stören wollte, das einige Jahre später – 1903/04 – zur „Entente cordiale“ führte. Oder sollte mit dem ganzen Unternehmen in Oberägypten gar nur die Weltöffentlichkeit abgelenkt werden?

In der Venezuela-Krise von 1903 hielt sich Großbritannien, obwohl es auch Gläubiger des die Rückzahlung von Krediten verweigernden südamerikanischen Staates war, gegenüber den die Einmischung der Europäer zurückweisenden USA sehr zurück und erkannte die MONROE-Doktrin erneut an. In der ersten Marokko-Krise von 1905 und auf der dieser bereinigenden anschließenden Algeciras-Konferenz standen die nach außen neutralen USA im Lager der Entente-Mächte, die sich damals auch deswegen gegen Deutschland durchsetzen konnten.

Die Einkreisung Deutschlands, die dann zum Ersten Weltkrieg führte, scheint also viel eher, als von der herrschenden Meinung vertreten, begonnen zu sein, und die USA haben anscheinend daran einen beträchtlichen Anteil.


Es bedarf keiner Fragestellung, welchen Rolle die politische Situation in Deutschland nach dem ersten Weltkrieg herrschte, denn die Zurückdrängungs- und Einkreisungspolitik der Ententestaaten endete nicht mit dem Versailler Vertrag, sondern begann zu diesem Augenblick nur offensichtlicher. Auch ist das Bestreben der „Ententestaaten“ nach dem ersten Weltkrieg kein anderes, als die Vernichtung Deutschlands in wirtschaftlicher und militärischer Beziehung. Die Entstehung des Nationalsozialismus ist durch diese Feindpolitik begünstigt worden, ist jedoch nicht allein darauf zurückzuführen. Darüber hinaus muß der Nationalsozialismus vollkommen verstanden werden, um ihn sachlich und überhaupt objektiv beurteilen zu können. Ähnliches trifft ebenso auf den marxistischen-leninistischen Kommunismus zu. Nur die intensive Beschäftigung mit diesen zwei Ideologien kann zur Lösung des gegenwärtigen politischen Irrsinns, dem man den Namen „Demokratie“ gab, beitragen.

Um die nach wie vor anhaltende Einkreisungs- und Vernichtungspolitik der sogenannten Feindstaaten erkennen zu können, ist es unabdingbar die Zusammenhänge zu verstehen, die vor rund 120 Jahren von ihnen gegen Deutschland im geheimen „besiegelt“ wurden.

Seit 1918 bis 1932 und von 1945 bis heute werden deutsche Politiker durch die Feindstaatenpolitik mißbraucht und ausgenutzt und damit zu Verrätern am deutschen Volke.

Besonders heute werden sie durch eine Schuldpolitik erpreßt, die vor allem auf Lügen der „ehemaligen“ Feinde basiert.

Wie offensichtlich die Vernichtung Deutschlands ist, lassen uns ein paar entscheidende politische Ereignisse Revue passieren. 1990 war der Anschluß der DDR an die BRD. Nur ein Anschluß konnte also den Status Quo der BRD als besetztes Land aufrecht erhalten. Eine Wiedervereinigung hingegen hätte eine neue Ära eingeleitet. Die Einführung des Euros, dieser machte es möglich, unentdeckt aus und nach europäischen Staaten Gelder zu transferieren. Umtausch nicht mehr notwendig und damit vollkommen vorbei an vorherigen Kontrollmechanismen.

Landwirtschafts- und Touristikindustrienationen wurden den wirtschaftlich hochtechnisierten Ländern mit enorm schaffenden Werten gleichgesetzt. Volkswirtschaften wurden vereinheitlicht. Die schaffenden Nationen wurden damit abgeschafft. Zu welchen zukünftigen Spannungen das im Euroraum führen wird, sehen wir in Spanien mit der Katalonien-Krise und auch in Italien an dem extremen Nord-Südgefälle. Die Einführung von Hartz IV war der Tiefpunkt des Sozialstaates Deutschlands, gemessen an Wirtschaft und Sozialprodukt.

Erneuerbare Energien, der wissenschaftlich nicht bewiesene Klimawandel und die damit einher gehenden Einschränkungen für Wirtschaft und Bevölkerung, die Privatisierungen der Wasserwirtschaft und der staatlichen Einrichtungen von Bahn, Post, Telekommunikation und sozialer Wohnungsbau sind die Gründe, für die Vernichtung des deutschen Landes. Bereits mit der Aufgabe Deutschland als das Land mit der größten Stahlindustrie in Europa ins Abseits zu führen, begann der wirtschaftliche Niedergang.

Heute wird mit vom Ausland finanzierten Vereinen, wie der DUH, das letzte Standbein der deutschen Industrie, die Automobilwirtschaft kaputtgemacht. Deutsche Politiker reißen sich darum, irrsinnige Klimaziele durchzusetzen, obwohl jedem denkenden Menschen klar sein sollte, daß dies das Aus für die deutsche Industrie bedeutet.

Doch mittlerweile haben sich die „ehemaligen“ Feindstaaten Deutschlands längst zu ähnlichem entwickelt, wie es gegen die Deutschen insgeheim beschlossen wurde. Frankreich und England ersaufen im Migrantensumpf aufgrund ihrer „Loyalität“ zu ihren Kolonien. Schnell flutet man Deutschland und den Norden Europas mit ähnlichen Fremdlingen, um nicht auf die Idee zu kommen, uns würde es besser gehen.

Diese hochexplosive Mischung die sich in Europa, bis auf wenige Staaten, zusammenbraut, ist das Ergebnis dem Wahn verfallen zu sein, Deutschland als hochentwickeltes Land vernichten zu wollen. Es ist die Arroganz einer rassistischen, also einer Rassenmißachtenden Politik des auserwählten Volkes und ihren Lakaien USA, England und Frankreich.


Lesen Sie im nächsten Teil, wie ehrenvoll die Sieger mit den Besiegten umgehen, wie Geschichtsfälschung auch im Kleinen betrieben wird und wer namhafte Politiker eigentlich waren.

Ubasser


Quelle und Kommentare hier:
https://morbusignorantia.wordpress.com/2019/01/22/deutschland-unser-vaterland-teil-3-geschichtlicher-rueckblick/