Das Haavara Abkommen

Weizsäcker, Ernst Freiherr von – Kam am 12. Mai 1882 in Stuttgart zur Welt; sein Vater Karl Weizsäcker (ab 1916: Freiherr von) diente von 1906 bis 1918 als württembergischer Ministerpräsident.

Ernst von Weizsäcker wurde Berufsoffizier der kaiserlichen Marine und diente als solcher im Ersten Weltkrieg.1920 trat er in den diplomatischen Dienst des Reiches ein und bekleidete fortan diverse Auslandsposten.

In den ersten Jahren der NS-Herrschaft war er Geschäftsträger Deutschlands in der Schweiz und im Range eines Bevöllmachtigten Ministers Vertreter des Reiches beim Völkerbund. 1936 wurde er Leiter der Politischen Abteilung im Auswärtigen Amt.

Unter NS-Reichsaussenminister Joachim von Rippentrop avancierte er zum Staatssekretär im Auswärtigen Amt, dessen ranghöchster Beamter er war. Dies blieb er bis 1943, als er deutscher Botschafter beim Papst wurde. Im Schutze des Vatikans lies er die erste Zeit der blutigen Abrechung mit den Besiegten verstreichen. 1947 kam er in Siegerinternierung.

Beim sogenannten Wilhelmstraßenprozess (benannt nach der Anschrift des deutschen Aussenministeriums) wurde er vom Nürnberger Tribunal der Sieger 1949 zu sieben Jahren Haft, die später auf fünf Jahre reduziert wurden, verurteilt. Man legte ihm hauptsächlich amtliche Mitwirkung an der Judendeportation aus Ländern des Westens ins Generalgouvernement zur Last. Die Verteidigung, an der auch sein Sohn Richard von Weizsäcker als Hilfsanwalt mitwirkte, machte geltend,  im Kriege habe man allgemein – wie auch der Angeklagte – keine Vorstellung davon gehabt, was die Juden z.B. in Auschwitz erwartete; Ernst von Weizsäcker habe die Juden im Osten sicherer gewähnt als im Westen.

Als Bundespräsident verbreitete Richard von Weizsäcker allerdings vierzig Jahre später die These von kollektiver Haftung des deutschen Volkes, welches das schreckliche Los der Juden schon allein am Rollen der Deportationszüge gen Osten hätte erkennen müssen.

1950 wurde Ernst von Weizsäcker schwerkrank gnadenhalber aus dem Kriegsverbrechergefängnis von Landsberg am Lech entlassen. In seinem im selben Jahr erschienenen Memoiren charakterisierte er sich als insgeheimer Widerstandskämpfer; der NSDAP sei er nur zur Tarnung beigetreten, und die Ernennung zum SS-Brigadeführer im Persönlichen Stabe Himmlers (30. Januar 1942) habe er lediglich “aus dekorativen Gründen” angenommen.

Der ehemalige Staatssekretär starb am 4. August 1951 im Krankenhaus von Lindau am Bodensee.

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* Nachtrag zum Filius von Ernst, Richard von Weizsäcker *

Dem in nationalen Kreisen überaus “beliebten” und wegen seiner Rede zum 8. Mai 1985 auch im Zivilleben unangenehm aufgefallenen Richard von Weizsäcker haben wir es zu verdanken, dass seit 1991 nur noch die dritte Strophe offizielle Nationalhymne ist.

Der mutmaßliche Fahnenflüchtige und Regimentsadjutant des Grenadierregiments 9 Richard Freiherr von Weizsäcker, hat sich, wie der ehemalige Hauptmann d.R. und Batteriechef, sowie spätere Staatsanwalt, Richter am Amts-, Land- und Oberlandesgericht Dr. Karl Salm in seinem Buch: Fahnenflucht als politische Weltanschauung? Eine zeitgeschichtlich-politische Studie zum Fall Richard Freiherr von Weizsäcker, Hohenrain, Tübingen ²1990, überzeugend nachgewiesen hat, vermutlich Anfang April 1945 nach Erkrankung an einem Stirnhöhlenkatarrh aus Ostpreußen (wahrscheinlich mittels missbräuchlicher Verwendung einer Lazaretteinweisung (S. 180 ff) und eines im Stabe des Grenadierregiments 9 vorhandenen Meldeblockzettels mit Blankounterschrift des Regimentskommandeurs (S. 162) als Marschbefehl) Zutritt auf ein Lazarettschiff verschafft und mit diesem nach Kopenhagen und von dort über Potsdam (Ersatztruppenteil GR 9) zum “Genesungsurlaub” nach Lindau am Bodensee zu seiner Familie abgesetzt und sich dort “selbst demobilisiert”.

Das Buch von Dr. Karl Salm kann allen an diesem Prototypen eines bundesrepublikanischen Gutmenschen Interessierten nur wärmstens empfohlen werden, wobei man unbedingt darauf achten sollte, die wesentlich erweiterte und ergänzte 2. Auflage von 1990 zu erwerben.

Der Mossad le Aliyah Bet und die illegale Auswanderung

Mossad le Aliyah Bet heißte wörtlich auf deutsch: Büro für die zweite Einwanderung. Damit war die illegale Einwanderung nach Palästina gemeint. Aus diesem Büro entwickelte sich später der israelische Geheimdienst Mossad.

Die Gründung dieses Büros war 1937 in Paris eine jüdische Notgeburt. Wegen der beschränkten Ausgabe von britischen Einwanderungszertifikaten für das Mandatsgebiet Palästina, aber der viel größeren Zahl der jüdischen Einwanderungswilligen, wollte man die britischen Grenzen andersweitig überwinden.

Die Einwanderer wurden streng bürokratisch, entsprechend ihrem Vermögen, Beruf und Stand in Kategorien eingeteilt und die britischen Zertifikate wurden nach britischen Kolonialverständnis auf diese Kategorien verteilt. Wenn betroffene Juden Pech hatten einer Kategorie anzugehören, die als notwendig erachtet wurde, konnten sie auch nicht mit einem Visum rechnen.

Britische Einwanderungskategorien( 1932 – 1945)
Kategorie A , Personen mit eigenen Vermögen

A1 Kapitalisten mit Eigenkapital von 1000 Palästina Pfund
A2 Angehörige freier Berufe mit 500 Pfund Eigenkapital,
soweit die wirtschaftliche Lage nach Ansicht der Behörde die Einwanderung rechtfertigt
A3 Handwerker mit 250 Pfund
A4 Rentenempfänger mit monatlich 4 Pfund Einkommen
A5 Personen die einen “seltenen” in Palästina wenig vertretenen Beruf ausüben , mit 500 Pfund Eigenkapital

Kategorie B, Personen mit gesicherten Lebensunterhalt

B1 Waisenkinder unter 16 Jahren, deren Lebensunterhalt durch öffentliche Institutionen gesichert ist.
B2 Personen religiöser Berufe
B3 Studenten und Schüler, deren Lebensunterhalt bis zur Berufsausbildung gesichert ist

Kategorie C , Arbeiterzertifikate
Für Arbeiter zwischen 18 und 35 Jahren. Die Zahl der Zertifikate wurde zweimal im Jahr durch die britische Palästinaregierung bestimmt.

Kategorie D, für Ehefrauen, Kinder und Eltern von in Palästina lebenden Juden , sofern sie nachweisen konnten, daß sie für den Lebensunterhalt ihrer Angehörigen sorgen können.

Kategorie “Jugendalija” für Jugendliche von 15 bis 17 Jahren

Die jüdischen Führer waren alles andere als erfreut ihre jüdische Bürger in Katalogen nach Nützlichkeitspunkten wiederzufinden. Und das obwohl das Mandat über Palästina vom 24.Juli 1922 von England forderte, die jüdische Einwanderung unter Wahrung der Rechte anderer Volksgruppen im ehemaligen osmanischen Palästina, weitgehend zu erleichtern und zu unterstützen. Da aber das Gegenteil der Fall war, begannen die Juden nach anderen Wegen zu suchen ,um Judentransporte nach Palästina zu schleusen.

Am 17.Mai 1939 veröffentlichten die Briten ein neues Weißbuch, mit dem die Einwanderungsbestimmungen wieder einmal verschärft wurden.

Die Mitarbeiter des Mossad richteten also ab 1937 in allen europäischen Ländern Büros ein und nahmen Kontakt mit Berliner Dienststellen auf, vorallem mit der SS und der Gestapo. Von da ab gab es eine lebhafte Zusammenarbeit zwischen Gestapo und Mossad.

Juden kommen im Hafen von Jaffa in Palästina an

Entsprechend ihrer Grundeinstellung zur jüdischen Auswanderung waren SS und Gestapo den Mossad-Agenten vielfältig behilflich. Im Dezemeber 1938 hatte Himmler angeordnet, daß jüdische Häftlinge aus Konzentrationslagern entlassen werden sollen, wenn sie ihre Auswanderung vorbereiten wollen. Darüber hinaus wurde Mossad Ageneten erlaubt in die Lager zu gehen und dort Juden anzuwerben , die bereit waren auf illegalen Auswanderungsschiffen nach Palästina zu gehen. Ihre Entlassung stand dem nichts in Wege.

Kimche (The Exodus of 1948) schreibt dazu:

”Weil er (Pino, der Mossadbeauftragte) der Gestapo eine Garantie dafür gab, daß er für ihre sofortige Auswanderung sorgen würde, war Pino in der Lage, eine große Anzahl von jungen Juden aus den Konzentrationslagern zu erlösen. Eine von ihm unterschriebene Bescheinigung reichte aus, ihre Freigabe zu erwirken.”

Da die illegalen Palästinarouten inoffiziell waren, benötigten die Auswanderer Visa von anderen Ländern, wenn sie deren Häfen unterwegs anliefen. Die Gestapo setzte sich dafür ebenso ein, wie für die Charterung geeigneter Schiffe, deren Kosten sie teilweise sogar übernahm. Im Jahr 1939 fuhren zahlreiche Schiffe von Europa nach Palästina und brachten abertausende Juden illegal nach Palästina.

Ohne Gestapo Hilfe (Foto: Hauptzentrale,Prinz Albrecht Straße,Berlin) wäre der Mossad erfolglos geblieben

Auch nach dem Kriegsausbruch brach die Zusammenarbeit zwischen Mossad und Gestapo nicht ab, sie wurde eher noch forciert. Aber die Auswanderungspapiere wurden oft auf andere Länder ausgestellt und den Auswanderern wurde eingeschärft , daß sie über das wirkliche Ziel nichts erzählen dürften. Ohne die Mithilfe der SS und der Gestapo und der stillschweigenden Duldung deutscher Behörden, wäre eine erfolgreiche Zusammenarbeit des Mossad niemals möglich gewesen.

Noch kurz vor Kriegsbeginn hatte man geplant, auf einen Schlag zehntausende Juden von deutschen Häfen nach Palästina zu verschiffen. Aber noch ehe diese Schiffe auslaufen konnten, erklärten die Engländer dem Deutschen Reich den Krieg und sperrten den Kanal.

Die Vorschläge der “Irgun”

Ein Plan der Irgun, der jüdischen antibritischen Widerstands und Freiheitsorganisation, wurde im Sommer 1941 noch einmal von einem ihrer Führer, Abraham Stern, aufgegriffen. Er sagte dem Deutschen Reich Hilfe im Kampf gegen England zu und schlug als Gegenleistung die Ausschiffung der zehntausend Juden jetzt mitten im Krieg durchzuführen. Stern war der Meinung die deutschen Schiffe wären in der Lage die Blockade zu durchbrechen und die Juden nach Palästina zu bringen. Und wenn sie erst einmal dort seien, könnten die Engländer sie nicht mehr zurückbringen.

Bombenanschlag der Irgun auf einen britischen Militär LKW (1947)

Ob dieser Vorschlag jemals an die richtige Adresse ankam, ist fraglich, da die von Stern ausgesandten Unterhändler später in Syrien gefangengenommen wurden.In dieser Zeit überfielen die Engländer den Libanon und Syrien, was damals französisches Mandatsgebiet war.

Die Irgun kämpfte für ein jüdisches von Briten freies Großisrael

Jedenfalls mußte Berlin es für aussichtlos gehalten haben, die Seeblockade erfolgreich zu durchbrechen. Ein Konvoi von Schiffen mit Zivilisten, vorallem auch Frauen und Kindern, hätte kaum verlustlos Palästina erreicht, zumal man auch an Gibraltar und Malta vorbei mußte. Dafür wollte die deutsche Regierung nicht die Verantwortung übernehmen.

Irgun Kämpfer 1947 in Palästina

Dies war aber schon der zweite Versuch Sterns mit der deutschen Regierung Kontakt aufzunehmen. Im Januar 1941 hatte die Irgun das erstemal versucht Berlin zu kontaktieren.

Bombenanschlag der Irgun 1937 in Palästina

In einem Schreiben unterbreitete sie dem Deutschen Reich den Vorschlag gegen England zu kämpfen und zwar in Palästina durch Agenten und Sabotagetätigkeit, als auch im Ausland. Als Gegenleistung verlangte sie

“Anerkennung der nationalen Aspirationen der Israelitischen Freiheitsbewegung seitens der Deutschen Reichsregierung” und die Aufstellung einer jüdischen Brigade. Die Nationale Militärische Organisation( Irgun Zewai Leumi) wollte diese jüdische Brigade europaweit anwerben und ausbilden, um sie an der Erobung Palästinas durch die Achsenmächte teilhaben zu lassen, falls sich eine entsprechende Front bilden würde”

Es gab dabei nur drei Möglichkeiten, wie sich “entsprechende Fronten” in diesen Raum bilden konnten. Entweder Rommels DAK hätte noch im Sommer 1941 Tobruk genommen und wäre bis in den Nahen Osten vorgestoßen, hätte diesen Versuch nach einen gelungenen Durchbruch bei El Alamein 1942 wiederholt oder die Türkei wäre spätestens im Sommer 1942 in den Krieg auf Seiten der Achse eingetreten und wäre in Syrien einmarschiert.

Der Brief der Irgun wurde offensichtlich zur gleichen Zeit abgesandt , als zwei von Stern ausgesandte Agenten sich bei Werner Otto von Hentig in Beirut einfanden. Hentig war Gesandtschaftsrat im Auswärtigen Amt und befand sich Anfang 1941 auf einer Dienstreise durch das französische Mandatsgebiet Syrien-Libanon. Das Gespräch mit diesen Agenten, mußte einen ähnlichen Inhalt wie der Brief gehabt haben, denn Hentig schreibt darüber:

“In Beirut nahm ich im Hotel Monopol Quartier… Die merkwürdigste Delegation kam aus Palästina selbst. Der Führer ein vorzüglich aussehender jüngerer Offizierstyp , erbot sich mit den Nationalsozialisten , gegen die eigenen Leute , vor allem die orthodoxen Zionisten, zusammenzuarbeiten , wenn ihnen Hitler , die Eigenstaatlichkeit eines jüdischen Palästina gewährleiste.”

”Der jüdischen Delegation aber hatte ich auf ihr Bündnisangebot nur sagen können, daß die von ihr gestellte Bedingungen ganz bestimmt niemals, aus Rücksicht auf unsere arabischen Freunde und unsere allgemeinen Grundsätze angenommen werden könne.”

Der Brief der Irgun, der in deutscher Sprache abgefaßt war, ist sicher nach Berlin gelangt, aber ob es eine deutsche Reaktion darauf gegeben hat, ist aus den vorhandenen Akten nicht ersichtlich.

Was aus der Irgun geworden wäre, wenn das DAK bis nach Palästina vorgedrungen wäre, läßt sich aber auf Grund ihrer antibritischen Haltung unschwer erraten. Erstens keinen Widerstand gegen deutsche Truppen und zweitens Zusammenarbeit mit dem DAK, von Hilfstruppen bis zur polizeilichen Ordnungsmacht in einem deutsch besetzten Palästina, war alles drin.

Die “verlorenen” Zahlen der legalen und illegalen Einwanderung

Die illegale Einwanderung der Juden nach Palästina ging auch nach Kriegsende bis zur Gründung Israels weiter, da die Grenzen weiterhin durch die Briten gesperrt blieben.
Insgesamt konnten im Verlauf von 10 Jahren, zwischen 1938 und 1948 weit über 100000 Juden illegal nach Israel einwandern.

Die Gesamtzahl aller Juden die das Deutsche Reich, inklusive der Ostmark nach 1933 verließen , ist statistisch nicht festzustellen, da weder bei den Auswanderungs- noch bei den Einwanderungsbehörden Zählungen erfolgten. Schätzungen belaufen sich auf Zahlen zwischen 200.000 und 507.000 Juden, eine Diskrepanz, die die Fragwürdkigkeit dieser Zahlen aufzeigt.

Tatsächlich beruhen diese Zahlen bis auf einer einzigen Ausnahme, auf bloßen Vermutungen und beziehen sich zudem auf unterschiedliche Gruppen und Zeiten. Zuverlässige alle Auswanderungen umfassende Statistiken gibt es nicht. Unter Auswanderung aus dem Deutschen Reich verstehen manche Autoren nur die Grenzen des Altreichs, also vor März 1938.

Andere rechnen die Ostmark hinzu. Einige wiederum wollen nur die Jahre von 1933 bis 1939 zugrundelegen, obwohl feststeht, daß nach Kriegsbeginn die Auswanderung weiter ging und die illegale Auswanderung nach Palästina erst ab 1938 richtig einsetzte.

Es gibt nur eine Zahl, die auf einer offiziellen deutschen Angabe beruht. Aber gerade diese Zahl wird von allen Autoren abgelehnt, weil sie zu hoch erscheint. Merkwürdigerweise ist gerade diese Zahl in einem Dokument enthalten ,das sonst höchstes Ansehen genießt, weil man mit ihm den deutschen Plan der Judenvernichtung beweisen will: dem Wannseeprotokoll

Alle Angaben dieses Dokuments werden als glaubwürdig und beweiskräftig eingestuft, nur nicht die genannten Auswanderungszahlen.

Im Protokoll heißt es dazu auf Seite 4:

“daß seit der Machtübernahme bis zum Stichtag 31.10.1941 insgesamt rund 537.000 Juden zur Auswanderung gebracht” wurden.

vom 30.1.1933 aus dem Altreich rund 360.000 Juden
vom 15.3.1938 aus der Ostmark rund 147.000 Juden
vom 15.3.1939 aus dem Protektorat Böhmen und Mähren rund 30.000 Juden

Gerade im bürokratischen Deutschland, “wo die Erbsenzählerei erfunden wurde”, sollte man davon ausgehen, daß Zahlen für eine Konferenzgrundlage nicht aus der Luft gegriffen wurden. Alles soll also stimmen, nur die Auswanderungszahlen nicht? Zumindest wird neuerdings die Bedeutung der Wannseekonferenz unterschiedlich beurteilt.

Die gesamte Auswanderungsproblematik des Deutschen Reiches ist heute so gut wie unbekannt. Die Haavara wird nur gelegentlich in der Fachliteratur genannt, das Rublee- Wohlthat Abkommen dagegen ist so gut wie unbekannt.

Während wir Deutschen alles über den Holocaust erfahren haben, ist gerade die tatsächliche Auswanderung der Juden mit seinen internationalen Verträgen ein wichtiger Beweis, daß es keinerlei ideologische Gesetzmäßigkeiten gab, die zur “Endlösung” führten. Gerade die Zusammenarbeit von Regierung, Gestapo und SS mit den jüdischen Auswanderungsorganisationen, inklusive dem Mossad zeigt auf ,daß ohne Krieg die normale Auswanderung weitergeführt worden wäre, ohne das sich jemals das Gespenst einer “Endlösung” über das Deutsche Reich erhoben hätte.

Und natürlich ist es heutzutage ebenfalls peinlich für Israel und der “politisch korrekten Öffentlichkeit” in Deutschland, daß man Gestapo und SS zu den Vorkriegs-Geburtshelfern Israels zählen muß.

Die Auswanderungszahlen der Basler Bachrichten
und des World Jewish Congress

Statistiken im Zusammenhang mit der jüdischen Bevölkerung gibt es nicht überall in genauen Einzelheiten; Annäherungswerte für verschiedene Länder unterscheiden sich weitgehend, und es ist ebenfalls nicht bekannt, wie viele Juden zwischen den Jahren 1939-1945 deportiert und interniert wurden. Was jedoch an zuverlässigen Statistiken vorhanden ist, insbesondere solchen, die die Auswanderung betreffen, genügt insgesamt, zu zeigen, dass nicht einmal ein Bruchteil der sechs Millionen Juden hätte vernichtet werden können. Anhand der ständig nach unten revidierten Opferzahlen zum Beispiel des KZs Majdanek (durch eine dort befindliche polnische Untersuchungskommision) wird deutlich das alle bisherigen Zahlen ersteinmal von der Forschung bewiesen werden müßen.

Vor allem kann diese Behauptung nicht aufrecht erhalten werden, wenn man die Zahl der europäisch-jüdischen Bevölkerung untersucht. Nach Chambers Enzyclopaedia war die Zahl der im Vorkriegs-Europa lebenden Juden 6.500.000. Das würde bedeuten, dass alle umgebracht worden sind und ein kleiner Rest auswanderte.

Aber die Baseler Nachrichten, eine neutrale Schweizer Zeitung, welche verfügbares jüdisches statistisches Material benutzt, legt klar, dass zwischen 1933 und 1945 1.500.000 Juden nach England, Schweden, Spanien, Portugal, Australien, China, Indien, Palästina und die USA ausgewandert waren. Diese Zahl wird durch den jüdischen Journalisten Bruno Blau bestätigt, der die gleiche Zahl am 13. August 1945 in der jüdischen New Yorker Zeitung Aufbau bekanntgab. Von diesen Auswanderern kamen ungefähr 400.000 vor September 1939 aus Deutschland. Diese Zahl wird bestätigt durch das Organ des World Jewish Congress (Jüdischen Welt Kongresses) “Einheit in der Zerstreuung” (Seite 377), welcher erklärt, dass “es der Mehrheit der deutschen Juden gelang, vor dem Ausbruch des Krieges Deutschland zu verlassen”. Zusätzlich zu den Juden aus dem Altreich wanderten 220.000 von insgesamt 280.000 ostmärkische Juden bis September 1939 aus, und vom März 1939 ab hatte das Institute for Jewish Emigration (Institut für jüdische Auswanderung) in Prag die Auswanderung von 260.000 Juden aus dem Protektorat Böhmen und Mährern sichergestellt. Insgesamt verblieben also nach September 1939 im Altreich, Ostmark und dem Protektorat 360.000 Juden. Aus Polen waren bis vor Ausbruch des Krieges ungefähr 500.000 ausgewandert. Diese Zahlen bedeuten, dass die Anzahl der jüdischen Auswanderer aus anderen europäischen Ländern (Frankreich, Holland, Italien und osteuropäische) ungefähr 120.000 betrug.

Der Auszug der Juden vor und während des Krieges verringert die Zahl der Juden in Europa auf ungefähr 5.000.000 Millionen. Zu diesen Auswanderern muss man die Zahl der Juden hinzuzählen, die nach 1939 in die Sowjet-Union flüchteten und dort für die deutschen Angreifer nicht mehr erreichbar waren. Es wird weiter unten gezeigt, dass die Mehrzahl dieser über 1.250.000 aus Polen kamen. Aber abgesehen von den polnischen Juden, gibt Reitlinger zu, dass 300.000 andere europäische Juden zwischen 1939 und 1941 auf Sowjet-Gebiet entkamen. Das bringt die Zahl der jüdischen Einwanderer in die Sowjet-Union auf 1.550.000. Im Magazin Colliers vom 9. Juni 1945, schreibt Freiling Foster über die Juden in Russland und berichtet dabei, dass es 2.200.000 gelang, in die Sowjet-Union zu entkommen, aber die geringere Schätzung ist sicherlich genauer.

Deshalb verringert die Zahl der europäischen Auswanderer in die Sowjet-Union die Zahl der Juden im deutschen Einflussgebiet auf rund 3 1/2 Million, ungefähr auf 3.450.000. Von diesen muss die Zahl der Juden abgezogen werden, die in den neutralen und alliierten europäischen Ländern lebte und deshalb nicht den Kriegsfolgen ausgesetzt waren. Entsprechend dem 1942er World Almanac (Seite 594) betrug die Zahl der Juden in Gibraltar, England, Portugal, Schweden, Schweiz, Irland und der Türkei 413.128.

Die Zahl von rund drei Millionen Juden in den deutschbesetzten Gebieten ist so genau, wie die zur Verfügung stehenden Statistiken über die Auswanderung es erlauben. Ungefähr die gleiche Zahl jedoch kann auf eine andere Art abgezogen werden, wenn wir die Statistiken über die jüdische Bevölkerung, die in vom Reich besetzten Gebieten verblieb, untersuchen.

Jüdische Kinder in Theresienstadt (Protektorat Böhmen und Mähren)

Mehr als die Hälfte der Juden, die nach 1939 in die Sowjet-Union auswanderte, kam aus Polen. Es wird behauptet, dass der Krieg mit Polen weitere 3.000.000 Juden in die deutsche Einflussphäre brachte und dass fast die ganze polnische jüdische Bevölkerung vernichtet wurde. Das ist ein bedeutender Sachfehler. Der Volkszählung in Polen von 1931 entsprechend, betrug die Zahl der Juden 2.732.600 (Reitlinger – Die Endlösung, Seite 36). Reitlinger gibt dann endlich zu, dass sich davon mindestens 1.170.000 in der im Herbst 1939 besetzten russischen Zone von Polen befanden. Die Demarkationsgrenze am Bug teilte also schon rein räumlich die über Polen verteilt lebenden Juden. Davon seien ungefähr 1.000.000 nach dem deutschen Angriff vom Juni 1941 zum Ural und nach Süd-Sibirien evakuiert worden (ibid Seite 50).

Wie schon erwähnt, waren 500.000 Juden vor dem Kriege aus Polen ausgewandert. Sogar der Journalist Raymond Arthur, der den Krieg in der Sowjet-Union verbrachte, stellte fest, dass ungefähr 250.000 Juden aus dem deutschbesetzten Polen geflohen waren und diese in jeder russischen Provinz anzutreffen waren. (Odysse durch die Hölle, New York, 1946). Wenn man diese Zahlen von der Gesamtzahl von 2.732.000 abzieht, dürften Ende 1939 nicht mehr als 1.100.000 polnische Juden unter deutscher Herrschaft gelebt haben. (Gutachten des Institutes für Zeitgeschichte, München, 1956, Seite 80).

Zu dieser Zahl müssen wir die 360.000 Juden, die in Großdeutschland mit Böhmen-Mähren und der Slowakei verblieben, hinzurechnen. Von den 320.000 französischen Juden, die der öffentliche Ankläger Frankreichs beim Nürnberger Prozess vertrat, seien, so erklärte er, 120.000 ausgesiedelt worden. Reitlinger jedoch schätzt diese Zahl auf 50.000. So bleibt also die Zahl der Juden unter der NS-Herrschaft unter 2.000.000. Aussiedlungen aus den skandinavischen Ländern waren gering und von Bulgarien überhaupt keine. Wenn man noch die Anzahl der jüdischen Bevölkerung in Holland (140.000), Belgien (40.000), Italien (50.000), Jugoslawien (55.000), Ungarn (386.000) und Rumänien (725.000) hinzurechnet, kommt man auf eine Zahl, die 3.000.000 nicht viel übersteigt. Dieser Überhang entsteht dadurch, dass die letzteren Zahlen Vorkriegsschätzungen sind, die noch keine Auswanderungen enthalten und die von diesen Ländern ungefähr 120.000 betrugen (siehe oben). Diese Doppelprüfung bestätigt deshalb die ungefähre Zahl von 3.000.000 europäischen Juden innerhalb der deutschen Einflußzone, die wegen dem Weltkrieg keine Gelegenheit mehr zur Auswanderung hatten, oder auch nicht auswandern wollten.

Wenn also rein statistisch und anhand von international bestätigten Quellen nur ca 3.000.000 Juden in dieser Zeit und innerhalb des deutschen Machtbereiches lebten, wo bleiben dann die anderen 3.000.000 Millionen Juden, um auf 6.000.000 umgebrachte Juden des Holocaust zu kommen?

Russische Juden evakuiert

Genaue Angaben über die Zahl der russischen Juden sind unbekannt und bilden deshalb auch die Ursache für gewaltige Übertreibungen. Der jüdische Statistiker Jacob Leszczynski erklärt, dass in den später von den Deutschen besetzten Gebieten 2.100.00 Juden lebten, d.h. in West-Russland. Dazu kommen ungefähr 260.000, die in den baltischen Staaten Estland, Litauen und Lettland lebten. Nach den Angaben von Louis Levine, Präsident des American Jewish Council for Russian Relief (Amerikanisch-jüdischer Rat für Russlandhilfe), der nach dem Kriege eine Rundfahrt durch Russland machte und dann einen Bericht über die Lage der Juden dort gab, war die Mehrzahl nach dem Angriff der Deutschen nach dem Osten evakuiert worden. Am 30. Oktober 1946 erklärte er in Chicago, dass

“bei Kriegsbeginn die Juden die ersten waren, die aus den von den Hitleristischen Eindringlingen bedrohten russischen Westgebieten evakuiert wurden. So wurden 2.000.000 Juden gerettet.”

David Bergelson

Diese hohe Anzahl wird von dem jüdischen Journalisten David Bergelson bestätigt, der in der jüdischen Zeitung Ainikeit (das deutsche Wort Einigkeit) in Moskau am 5. Dezember 1942 schrieb, dass

“Dank der Evakuierung, die Mehrheit (80%) der Juden aus der Ukraine, Weiss-Russland, Litauen und Lettland vor der Ankunft der Deutschen gerettet werden konnten.”

Reitlinger stimmt mit dem jüdischen Fachmann Josef Schechtmann überein, der zugibt, dass eine grosse Anzahl evakuiert wurde, doch er schätzt die Zahl der russischen und baltischen Juden unter der deutschen Besetzung mit 650.000 bis 850.000 etwas höher ein (Reitlinger Die Endlösung, Seite 499).

Das Massaker von einem deutschen Einsatzkommando in Babi Yar soll über 30.000 Juden das Leben gekostet haben. Eine Pioniereinheit zerstörte anschließend die Ränder der Schlucht durch eine Sprengung, dann wurde das Massengrab planiert.

In Bezug auf die sowjetischen Juden, die in deutsch-besetzten Gebieten verblieben, muß angenommen werden, dass im Russlandfeldzug ca 100.000 Personen durch die deutschen Einsatz-Gruppen getötet wurden.

Über Babi Yar gab der Leiter des deutschen Einsatzkommandos Paul Blobel bei seinem Prozeß zu Protokoll:

“Während meiner Dienstzeit als Chef des Sonderkommandos 4 A vom Zeitpunkt der Aufstellung im Juni 1941 bis zum Januar 1942, wurde ich verschiedentlich mit den Aufgaben der Hinrichtung von Kommunisten, Saboteuren, Juden und anderen unerwünschten Elementen beauftragt. Die genaue Zahl der hingerichteten Personen ist mir nicht mehr erinnerlich. Einer oberflächlichen Schätzung nach, für deren Richtigkeit ich keine Gewähr geben kann, vermute ich, dass sich die Zahl der Hingerichteten woran das Sonderkommando 4 A beteiligt war zwischen 10.000 und 15.000 bewegt.”

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Quelle und Kommentare hier:
http://morbusignorantia.wordpress.com/2012/02/05/das-haavara-abkommen-teil-1/