Das Haavara Abkommen

von UBasser

Das Haavara Abkommen

Das Haavara-Abkommen war eine Vereinbarung zwischen dem Reichswirtschaftsministerium und der Zionistischer Vereinigung für Deutschland (ZVfD) und der Anglo-Palestine Bank (der späteren Leumi-Bank): das hebräische Wort Haavara bedeutet Transfer. Das Abkommen wurde Anfang August 1933 nach dreimonatigen Verhandlungen unterzeichnet, es ermöglichte jüdischen Auswanderern oder Investoren, Kapital aus Deutschland in Form von Waren nach Palästina zu exportieren und erleichterte so die jüdische Auswanderung aus Deutschland.

Während die deutschen Juden auf die Erhaltung jüdischer Rechte zielte – symbolisiert durch den jüdischen Wirtschaftsboykott gegen das nationalsozialistische Deutschland, konzentrierte sich das zionistische Interesse darauf, die Krise zur Steigerung der Einwanderung nach Palästina zu nutzen. Haupthindernis für die Emigration aus Deutschland war die deutsche Gesetzgebung, die die Ausfuhr von Fremdwährungen verbot. Diese Gesetze waren schon während der Weltwirtschaftskrise erlassen worden, um die Kapitalflucht zu unterbinden, aber es gab noch einige Schlupflöcher, die die deutschen Zionisten in Deutschland und in Palästina nutzten.

Chaim Arlosoroff, 1933 von vermutlich zwei Arabern ermordet

Im Mai 1933 besuchte Chaim Arlosoroff, Leiter der politischen Abteilung der Jewish Agency, Deutschland. Er erkannte, daß eine starke Auswanderung nach Palästina von der Einrichtung einer Bank mit internationalen Garantien abhängig war, die in geordneter Weise jüdisches Vermögen in Deutschland auflösen und den Gegenwert durch den Export deutscher Waren nach Palästina transferieren würde. So sollte Deutschland durch die Steigerung seiner Produktion und seines internationalen Handels für den Verlust fremder Währungen entschädigt werden. Ein jüdischer Geschäftsmann aus Palästina, Sam Cohen, schloß ein privates Abkommen mit dem Reichswirtschaftsministerium, das es angehenden Auswanderern erlaubte, ihr Kapital bis zu einer Höhe von drei Millionen Reichsmark in Form von bestimmten Waren über Cohens Firma zu transferieren.

Nach der Ermordung Arlosoroffs in Tel Aviv im Juni 1933 schloß Cohen einen neuen, noch weiter reichenden Vertrag mit den deutschen Behörden. Diesmal legte die ZVfD Widerspruch ein und verlangte von Cohen wie auch von den deutschen Beamten, die Anglo-Palestine Bank als Treuhänder einzusetzen. Unter diesem Druck wurde das Haavara-Abkommen geschlossen. Es diente als Grundlage für alle folgenden Vereinbarungen über die kapitalistische Einwanderung nach Palästina, obwohl im Laufe der 30er Jahre diverse Änderungen vorgenommen wurden.

Der Vertrag sah zwei verschiedene Kategorien von Zedenten vor:

  1. Einwanderer, die mehr als 1000 Pfund Sterling zu transferieren wünschten
  2. Investoren, die Geld in Palästina investieren, aber zu jener Zeit noch in Deutschland bleiben wollten.

Innerhalb dieser zweiten Kategorie war auch der Transfer von Beiträgen zum zionistischen Nationalfonds sowie die Übernahme von Studiengebühren für Studenten bzw. von Pensionen und Renten möglich. Zwei Gesellschaften wurden zur Durchführung des Abkommens gegründet: PALTREU (Palästina-Treuhandstelle zur Beratung deutscher Juden) in Berlin und HAAVARA in Tel Aviv. Erstere war eine Partnerschaft zwischen der Anglo-Palestine Bank (vertreten durch das Berliner Palästina-Amt der zionistischen Bewegung) und den deutsch-jüdischen Banken von Max Warburg und Oskar Wassermann; sie empfing die Einzahlungen in Reichsmark und besorgte die deutschen Waren für den Export.

Die zweite, die HAAVARA, war eine Untergesellschaft der Anglo-Palestine Bank, die die importierten Waren in Palästina vertrieb und die Einwanderer nach Palästina entsprechend entschädigte oder die Treuhandschaft für Investoren übernahm, die in Deutschland blieben.

Die Einwanderung der Juden wurde in Palästina mit Gewalt durchgesetzt, bereits 1930 gab es diese arabischen Massenproteste

Das zionistische Interesse an dem Ausfuhr- und Verrechnungsabkommen war davon bestimmt, wohlhabende Juden zur Einwanderung nach Palästina zu veranlassen. Die Deutschen hatten ein dreifaches Motiv:

  1. den Wunsch, möglichst viele Juden zur Emigration zu bewegen;
  2. wirtschaftliche Interessen, wie die Steigerung der Produktion und Schaffung neuer Arbeitsplätze;
  3. Überlegungen, die sich auf das Unterlaufen des jüdischen Weltboykotts gegen das Deutsche Reich an einem besonders symbolhaften Ort, nämlich in Palästina, richteten.

Das Abkommen wurde von Teilen der jüdischen Öffentlichkeit, vor allem in der Diaspora, als Bruch der jüdischen Solidarität und Verletzung des Boykotts verurteilt. Der offiziellen zionistischen Position zufolge war das Abkommen eine private Übereinkunft zwischen den deutschen Zionisten und der deutschen Regierung.

Das änderte sich erst im Sommer 1935 unter dem Druck der zionistischen Arbeiterbewegung, als sich der Weg über die Haavara als einzige Möglichkeit zur Auswanderung erwies. Bis 1935 betraf das Abkommen nur Einwanderer, deren Vermögen 1000 Pfund überschritt. Diese Summe forderten die britischen Behörden als Kapitalbescheinigung für die Einwanderung nach Palästina. Sie wurde in Fremdwährung von den deutschen Behörden angewiesen.

Ab 1935 mußte die Haavara die Bürgschaft für diese Kapitalbescheinigungen übernehmen und zu diesem Zweck den Vertrieb deutscher Waren in Palästina gewährleisten. Da der Markt dort beschränkt war, dehnte die Haavara ihre Aktivitäten auf die Nachbarländer aus.

Man bemühte sich um ähnliche Abmachungen mit verschiedenen Ländern Mittel- und Osteuropas. Am erfolgreichsten war die Vereinbarung mit dem Benes-Regime in der Tschechei, daß die Einfuhr von einer halben Million Pfund nach Palästina und die Einwanderung von mehreren tausend Juden ermöglichte.

Das Haavara-Abkommen erfüllte seinen Zweck bis wenige Monate nach Kriegbeginn, als der Transfer wegen der Wirtschaftsblockade gegen Deutschland gestoppt werden mußte. In knapp sieben Jahren waren durch das Abkommen rund acht Millionen Pfund Sterling direkt nach Palästina gelangt, sechs Millionen indirekt durch deutsche Waren. Mehrere tausend Einwanderer nutzten das Abkommen, und eine wesentlich höhere Zahl profitierte von der allgemeinen Steigerung der Aufnahmefähigkeit des Landes durch den Zufluß deutsch-jüdischen Kapitals.

Das durch einen Film berühmt gewordene jüdische Auswanderungsschiff “Exodus”. Die “Exodus” brachte europäische Juden nach Palästina, das Foto schoss Hans Chaim Pinn 1938!

Das Haavara Abkommen blieb mit Einschränkungen bis zum 3. 9. 1939 (Kriegseintritt Englands) in Kraft.

Die SS förderte das Haavaraabkommen. Die Kontakte mit den Zionisten ließen sich für die SS so gut an, dass man sich 1936 im “Judenreferat” des Sicherheitshauptamtes eine betont pro-zionistische Haltung gab.

In der SS-Zeitschrift „Das Schwarze Korps“konnte man plötzlich Sätze lesen wie diese:

„Die Zeit dürfte nicht mehr allzu fern sein, dass Palästina seine seit über einem Jahrtausend verlorenen Söhne wieder aufnehmen kann. Unsere Wünsche, mit staatlichem Wohlwollen, begleiten sie.“

Adolf Eichmann hatte beste zionistische Kontakte

Anfang 1937 stießen Herbert Hagen und Adolf Eichmann sogar bis in die Kommandozentrale der Zionisten in Palästina vor. Aus dem Führungsstab der “Haganah”, der jüdischen Selbstschutzorganisation in Palästina, traf in Berlin der Offizier Feisel Polkes ein und wurde von Eichmann am 26.Februar 1937 im Berliner Weinrestaurant „Traube“ eingeladen. Ihm gehe es darum, sagte Polkes zu Eichmann, die jüdische Einwanderung nach Palästina zu verstärken. Aus diesem Grund wolle er mit der SS kooperieren.

Im September 1937 trafen sich Eichmann und Hagen noch einmal mit Polkes in Kairo. Heydrich war von Eichmanns Berichten so beeindruckt, dass er ihm gleich nach der deutschen Wiedervereinigung mit Österreich die Leitung der dortigen jüdischen Auswanderung übertrug. Die Auswanderung, die bisher noch freiwillig war, wurde nun unter Druck der SS zwangsbeschleunigt.

Mit den Mitteln der Erpressung brachte Eichmann die jüdische Auswanderung aus der Ostmark in Gang und schuf ein Modell, das ein Jahr später auch in Berlin und Prag eingeführt wurde. Die reicheren Juden wurden gezwungen, die Auswanderung der ärmeren über das Haavara-Abkommen mitzufinanzieren.

Schon im Spätherbst 1938 hatte Eichmann 45.000 Juden aus der Ostmark zur Auswanderung veranlaßt, bis zum Kriegsausbruch hatten 150.000 Juden die Donaugaue verlassen. Auch die Auswanderung aus Deutschland stieg 1938 wieder an. 40.000 Juden verließen das Land ihrer Väter, doppelt so viele wie ein Jahr zuvor.

Doch während der Organisationsapparat der SS auf Hochtouren zu laufen begann und jüdische Auswanderer im Schnellverfahren abzufertigen versucht, schloßen immer mehr Länder ihre Grenzen für die Juden.

Visa-Anträge in die USA und nach Südafrika werden immer schleppender bearbeitet. Überall entstand die Furcht vor einer Invasion mittelloser, verarmter Juden, die der öffentlichen Hand zur Last fallen würden.

Arabische Unruhen 1934 in Palästina

In Palästina führten arabische Unruhen gegen die jüdische Einwanderung dazu, dass die britische Mandatsmacht die Quoten drastisch senkte. Abgewiesene Schiffe irrten von einem Hafen zum anderen. Oft mussten die Länder, die mit Flüchtlingen und Auswanderern schon überfüllt waren, wie Frankreich, Holland und Dänemark, die verzweifelte menschliche Fracht aufnehmen. Vor den Konsulaten westlicher Länder standen täglich Menschenschlangen.

Zwar fand sich das große Amerika nicht bereit, seine in der Periode des Isolationismus erlassenen restriktiven Einwanderungsbestimmungen zu lockern, doch um das Gesicht zu wahren, regte Präsident Roosevelt eine Weltflüchtlingskonferenz an, die im Juli 1938 im Kurort Evian am Genfer See zusammentraf.

Dr. Chaim Weizmann wurde von den Briten nicht für die Konferenz zugelassen

Die Briten hatten dabei mit Rücksicht auf die Araber dafür gesorgt, dass der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Dr. Chaim Weizmann, einer der beredtesten Fürsprecher einer jüdischen Einwanderung nach Palästina überhaupt nicht zugelassen wurde.

Als ein Reporter den britischen Delegierten darauf ansprach, sagte dieser wörtlich:

„Die Regierung Seiner Majestät würde es vorziehen, wenn diese Konferenz überhaupt nicht stattfände.“

In England selbst demonstrierten die Gewerkschaften gegen die Aufnahme von Juden, in denen sie lästige Konkurrenten sahen.

Frankreich, wo schon 200.000 jüdische und politische Flüchtlinge Zuflucht gefunden hatten, versicherte, es habe die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit erreicht.

Am härtesten reagierten jene Länder, die an Fläche und Potential gemessen, die besten Aufnahmemöglichkeiten hätten bieten können. Zum Beispiel Australien:

„Wir hatten bisher kein Rassenproblem, und wir möchten auch keines importieren.“

Auch die Australier betrachteten die Juden inzwischen nicht mehr als Leute mit einer anderen Religion, sondern als Mitglieder einer fremden unerwünschten „Rasse“. Mit dieser Ansicht hatten sie sich unbewusst die NS-Terminologie zu Eigen gemacht

Ähnliche antisemitische Formulierungen gebrauchten Länder wie Peru, Nicaragua, Honduras, Costa Rica und Panama:

„Wir wollen weder Händler noch Intellektuelle. Die Juden bringen die Sozialstruktur unserer Länder durcheinander.“

Und Kanada:

„Wir wollen nur Einwanderer aus landwirtschaftlichen Berufen.“

Nicht einmal die USA erklärten sich bereit, die Einwanderungsbestimmungen aus humanitären Gründen wenigstens kurzfristig zu lockern. Sie wollten lediglich vom nächsten Jahr an die „volle Quote für Einwanderer aus Deutschland und Österreich aufnehmen.“ Im Klartext hieß dies: 27 370 Einwanderer pro Jahr, obgleich die Quote in den vergangenen 10 Jahren niemals voll ausgeschöpft worden war und Hunderttausende von Juden darauf warteten, dass Amerika, der “Hort der Freiheit”, sie aufnehmen würde.

Die unmittelbar Betroffenen, die Juden selbst, wurden in Evian überhaupt nicht gehört. Sie durften lediglich am Rande der Konferenz mit einigen Delegierten reden, wurden mit Absichtserklärungen und bedauernden Worten abgespeist. Einige derer, die Pressevertretern die unerträgliche Situation der deutschen Juden schilderten und an die Solidarität der zivilisierten Welt appellierten, wurden nach ihrer Rückkehr nach Deutschland festgenommen und wegen „landesverräterischer Hetze in Konzentrationslager gebracht.

Evian erlitt das Schicksal so vieler Konferenzen: Das Problem wurde an einen Ausschuss verwiesen. Ein Ausschuss unter der Leitung des US-Delegierten George Rublee wurde beauftragt, künftig die Fragen der jüdischen Auswanderung zu bearbeiten. Als Sitz wurde London bestimmt…“

Deutsche Juden legten Israels Grundstein

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Haavaraabkommens darf man aber nicht überschätzen. Der Warenverbrauch der damaligen ca 300000 Juden zählenden Gemeinschaft in Palästina war wegen seiner Produktbeschränkung eine kaum bemerkenswerte Exporthilfe für das Deutsche Reich. Es kamen auch keinerlei Devisen beim Warenverkauf herein, sondern es wurde mit deutschen Geld von den Haavarakonten bezahlt.

Das alte Haifa in der Zwischenkriegszeit

Für Palästina hingegen brachte das Haavaraabkommen unermeßliche Vorteile. Dazu Dr. Ludwig Pinner, ehemaliges Direktionsmitglied der Haavara:

Palästina war bis in den Anfang der dreißiger Jahre im wesentlichen ein Agrarland mit primitiver Entwicklungsstufe. Erst die aus Deutschland kommenden Einwanderer haben die wirtschaftliche Struktur und das gesellschaftliche Gepräge des Jischuw(jüdische Gemeinschaft) tiefgreifend verändert und einen ausschlagebenden Beitrag zu seiner Entwicklung geleistet.

Unter ihrer Beteiligung und Einwirkung hatte sich die industrielle Produktion verdoppelt, die technik modernisiert und die erzeugten Waren kamen allmählich in Auswahl und Qualität auf europäisches Niveau.

Die Betätigung der deutschen Juden als Industrielle und Investoren war ausschlaggebend für die Entwicklung, die die Wirtschaft des Jischuw aus dem vorindustriellen und vorkapitalistischen Stadium herausführte…Die moderne Ausstattung der Krankenhäuser, die dieser Tranfer ermöglicht hatte, machten Palästina zu einem medizinischen Zentrum ersten Ranges. Der Einsatz dieser Menschen in Forschungs und Lehrstätten, in Wirtschaft und Verwaltung, im öffentlichen Leben und in der Verdeitigungsorganisation war von unermeßlicher Bedeutung für die Vorbereitung des Jischuw auf die schicksalhaften Aufgaben, die ihm bevorstanden.”

Haifa 1938, Tor für tausende jüdische Einwanderer
Haifa 1940, jetzt als größere Hafenstadt
Das Sprachrohr der deutschen Zionisten Vereinigung, die Jüdische Rundschau

Das Geld der reichen Juden, die durch das Haavaraabkommen praktisch unbeschränkt nach Palästina einwanderten, ermöglichte auch die massenhafte Arbeitereinwanderung.In der Jüdischen Rundschau gab es damals permanent die große Sorge , daß begüterte Juden mit ihren Kapital in andere Länder abwanderten und Palästina nur die armen Juden bekommt.

Jüdischer Widerstand gegen das Haavaraabkommen

Trotz der Vorteile, die das Haavaraabkommen für die jüdische Einwanderung nach Palästina brachte, gab es auch Widerstand. Allein die Tatsache ,daß zwischen dem Deutschen Reich und der zionistischen Organisation ein Abkommen zum Vorteil der jüdischen Gemeinschaft gegeben hat, scheint für viele unbegreiflich und man klagte offen die verantwortlichen Juden für das Haavaraabkommen der “nationalsozialistischen Mittäterschaft” an. Ist natürlich im Nachhinein unverständlich, den alle ausgewanderten Juden wurden so vor dem späteren einsetzenden kriegsbedingten Holocaust gerettet. Im weiteren Friedensfalle hätte es ohnehin nie den Holocaust gegeben, da mit Haavara und späteren Nachfolgeverträgen ein funktionierendes Auswanderungssystem entstand.

jüdische Hagana Kämpfer in Palästina (1940)

Doch noch bewegte die Juden nur die Auswanderungspolitik in den europäischen Staaten, inklusive Deutsches Reich. Und speziell für das Deutsche Reich wurde von den jüdischen Weltorganisationen der wirtschaftliche Boykottbruch durch die eigenen Leute beklagt. Der Vorteil für die ausgewanderten Juden aus Deutschland bedeutete ihnen nichts im Vergleich zum Verrat des jüdischen Weltjudentums.

Palästina 1936, Briten bei der Kontrolle von Arabern

Aber auch in Palästina selbst gab es durch das Haavaraabkommen Schwierigkeiten. Die Monopolstellung bei der Einfuhr deutscher Waren erregte den Neid palästinensicher Kauffleute , die ihre eigenen Aktivitäten gefährdet sahen. Vor allem die bereits bestehende etablierte jüdische Industrie die den Absatz eigener Produkte erhöhen wollte, meuterte gegen die Einfuhr besserer und billigere Waren aus Deutschland. Die Haavara mußte schließlich den Protesten nachgeben und einen Einfuhrstop für bestimmte Produkte verhängen, die in Konkurrenz zur einheimischen Industrie standen. Das alles wurde im Tozeret- Haarez Schutz garantiert.

Gerissene jüdische Unternehmer lavierten aber geschickte zwischen den unterschiedlichen Bestimmungen und nutzten sie zu ihrem Vorteil aus. Es kam vor ,daß ein jüdischer Fabrikant seinen Maschinenpark durch Haavara beschaffte und anschließend seine Produkte unter den Tozerte- Haarez Schutz stellte.

Dazu schreibt am 12.11.1935 die Jüdische Rundschau:

“Bei der Palästinawanderung von Juden aus Deutschland und auch bei der Überweisung der Gelder für die jüdischen Fonds spielt die Frage des Transfers eine finanztechnisch wichtige Rolle. Ohne Kapitaltransfers ist eine Auswanderung großen Stils unmöglich…Wenn es trotzdem immer wieder in der palästinensischen Öffentlichkeit Diskussionen über diese Sache kommt, so dürfte dies teilweise der Unkenntnis der wirklichen Zusammenhänge, teilweise der Einwirkung von Interessenten zuzuschreiben sein, die aus wirtschaftlichen oder anderen Gründen die Konkurrenz der Haavara gerne ausschalten möchten.”

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Quelle und Kommentare hier:
http://morbusignorantia.wordpress.com/2012/02/05/das-haavara-abkommen-teil-1/