500 französische Polizisten stürmen mit Tränengas Protestcamp von Dorfgemeinde gegen Autobahn

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Mit Tränengas zerstreute die französische Polizei am Montag rund 200 Demonstranten, von denen viele Einwohner des elsässischen Dorfes Kolbsheim sind, die gegen eine geplante Autobahn in der Nähe des Grenzortes protestierten. Die geplante Autobahn betrifft besonders diesen Ort, denn hier muss ein Gebäude abgerissen und ein Waldstück abgeholzt werden, und über den denkmalgeschützten Schlosspark soll eine Autobahnbrücke entstehen.

Laut einer Petition müssen 300 Hektar Land dem Autobahnabschnitt weichen. Betroffen von der 24 Kilometer langen, vier Fahrspuren breiten Straße seien rund 20 Gemeinden.

Gestern räumte die Polizei nun ein Protestcamp, das die Autobahngegner gegründet hatten. Sie besetzten ein Gebiet, das für den Autobahnabschnitt vor den Toren Straßburgs bestimmt war. Sie erklärten das Gebiet zur Verteidigungszone (ZAD). Einheimische, darunter mehrere ältere Menschen, schlossen sich dem Protest an. Am frühen Morgen stürmten dann 500 Polizisten das Camp und gingen mit Tränengas gegen die Autobahngegner vor.

Eine von ihnen zeigt sich schockiert über die Brutalität der Polizei:

Sie haben Menschen mit Tränengas besprüht. Es ist ihnen egal, ob wir 16, zwei oder 90 Jahre alt sind. Es ist ihnen egal. Es ist ihnen egal, dass wir nichts getan haben. Wir haben unsere Hände erhoben, wir sind nicht bewaffnet, wir haben nichts bei uns, und sie haben uns angegriffen. Schauen Sie, sie bringen uns sogar auf die Toiletten. Was erwarten sie von uns? Es war nur unser Land, unsere Bäume, und sie tun es für eine nutzlose Autobahn. Selbst korrupte Beamte wissen es. Sie setzten unsere lokalen Politiker unter Druck, die immer noch hier sind, um uns zu verteidigen, diejenigen, die stark bleiben und echte Mandatsträger sind.

Der Vorschlag für die Autobahn wurde im August genehmigt. Die Gegner glauben nicht, dass der Abschnitt den Verkehr nach Straßburg signifikant entlasten wird. Sie behaupten, dass er die Luft in der Stadt sogar noch verschlechtern würde. Außerdem beklagen sie, dass Ackerland zerstört und gefährdete Arten wie der große Hamster im Elsass dadurch gefährdet würden.


Quelle und Kommentare hier:
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