Solidaritätserklärung, den Skripal Doppelanschlag betreffend

von Russophilus

Vorab möchte ich den Überlebenden, den Angehörigen und allen anderweitig Betroffenen vom Unglück in Kemerowo mein Beileid und mein Mitgefühl aussprechen – und ich bin mir sicher, dass ich damit nicht alleine stehe, sondern viele, viele Menschen in unserem Land ähnlich empfinden.

Nun zum Inhalt. Diese Solidaritätserklärung ist wichtig, nicht nur für Russland sondern weit darüber hinausgehend für alle anständigen Menschen in der Welt. Natürlich gilt meine/unsere Solidaritätserklärung jetzt und hier in der gegebenen Situation primär dem russischen Volk, aber – das zu verstehen ist immens wichtig – sie gilt zugleich uns selbst, weil sie in etwas gründet, das für uns *alle* wichtig ist, weltweit: Gerechtigkeit, die unbedingte und ausnahmslose Gültigkeit und Einhaltung rechtlicher Grundprinzipien und ein anständiges Umgehen *mit*einander.

Russland wird gerade nicht nur angeklagt, sondern es wird auch gleich verurteilt und bestraft – ohne jedwedes Verfahren, ohne ordentlichen Richter, ja, sogar ohne Belege und, mehr noch, unter gröbster Missachtung und schweren Brüchen geltenden Rechts.

Wer hat Skripal und seine Tochter vergiftet? Wir wissen es nicht. Möglicherweise war es Russland, vielleicht – manches deutet kraftvoll darauf hin – war es england, vielleicht war es auch jemand ganz anderer oder womöglich war es ein Selbstmordversuch oder ein Unglück.

Wir wissen es nicht.

Ich persönlich bin nahezu sicher, dass die engländer selbst die Täter sind, aber ich klage england nicht an – weil ich nicht *weiss*, weil ich Indizien in diese Richtung habe aber keine Beweise. Und ohne tragfähige Kenntnisse, ohne hinreichend sicheres und solide begründetes Wissen kann ich, kann man nicht anklagen, geschweige denn verurteilen.

Es gab, ziemlich frühzeitig übrigens, einen bestimmten Punkt, an dem (wohl nicht nur) mir klar wurde, dass Russland ziemlich sicher unschuldig und tatsächlich das Opfer des zweiten und eigentlichen Anschlages ist.

Dieser eigentliche Anschlag ist einer auf Russland, das mit nahezu sicher von den engländern selbst gebastelten Indizien nicht nur des Giftgas-Mordens bezichtigt, sondern auch gleich verurteilt und bestraft wird, ohne auch nur die mindeste Chance, sich wenigstens zu verteidigen.

Man mag sich nachdenklich fragen, ob die Nürnberger Prozesse seinerzeit wirkliche Prozesse im Sinne eines ordentlichen rechtsstaatlichen Gerichtsverfahrens waren, aber es ist doch festzuhalten, dass zumindest formal das Minimum der Anforderungen an ein Gerichtsverfahren erfüllt wurde. Insbesondere konnten die Angeklagten sich notdürftig verteidigen. Ich sehe keinen Grund zu der Annahme, dass diese Verteidigung irgendetwas bewirken konnte oder auch nur wirklich ernsthaft in die Erwägungen des Gerichts einfloss, aber die Angeklagten hatten zumindest die Gelegenheit, sich zu äussern und gehört zu werden, gleich, ob das nun etwas bewirken konnte oder nur der Form halber geschah.

Russland wird heute schlechter gestellt als die Nazis und Kriegsverbrecher damals. Russland bekommt nicht einmal die Gelegenheit, sich zu äussern.

Schlimmer noch, die völlig haltlose Anschuldigung der engländer, Russland wirke nicht an der Aufklärung mit, ist in der Tat ein Teil der Machenschaften und soll in Wirklichkeit den Russen einen Maulkorb umhängen. Die Wahrheit ist, dass Russland wieder und wieder gefordert hat, geltendem internationalen Recht entsprechend zumindest ordentlich informiert und nicht von der Aufklärung völlig ausgeschlossen zu werden.

Auch in diesem Punkt wird Russland schlechter behandelt als seinerzeit die Nazi Kriegsverbrecher.

Also sehen wir uns mal die westlichen Saubermänner und Frauen an, die da de fakto einen Anschlag auf Russland verüben, während sie so tun, als ob sie die Opfer wären. Und seien wir dabei auch noch gewaltig viel anständiger als die engländer und deren Komplizen, indem wir sie selbst sprechen lassen.

Hier sind zwei Artikel des englischen „the guardian“ vom Mai 2004 zum Thema „england, Gift und Biowaffen und gewisse Probleme“, beide von Rob Evans:

The past Porton Down can’t hide (englisch)

Inquest into Porton Down sarin death reopened (englisch)

Für die unter uns, die nicht englisch können oder lesen wollen: england hat als weltweit erste Nation 1916 begonnen, Gift- und Bio-Kampfstoffe zu erforschen und zu entwickeln. Und im Zuge dieser Entwicklungen gab es auch Tests, bei denen engländer, also eigene Bürger, darunter auch Militärangehörige als Testobjekte missbraucht und ermordet wurden.

Na sowas. Es scheint, als ob die causa Skripal ein typischer Fall wäre von „Es plärrt der Serienmörder laut, ein anderer aus der Ortschaft habe in schrecklichster Weise in seinem Vorgarten gemordet“.

Fast möchte man Russland anraten, dem Schirinowski Vorschlag in etwas abgewandelter Form zu folgen und porton down und downing street zu re-kalibr-ieren und so die Menschheit von den wirklichen Gift-Serienmördern zu befreien.

Hier ist übrigens ein link zur Erklärung des Sachverhalts durch die russische Botschaft, die uns ganz nebenbei auch schmerzvoll daran erinnert, wie seriöse, sachliche Stellungsnahmen aussehen … und auch bei uns vor langer Zeit mal aussahen.

Russische Botschaft zu Skripal


Quelle und Kommentare hier:
http://vineyardsaker.de/2018/03/27/solidaritaetserklaerung-den-skripal-doppelanschlag-betreffend/