Schaltet Facebook ab: Die Rache des linken Establishments

von Stefan Müller

Facebook: Katzenbilder neben freizügigen Fotos und Hasspostings. Für jeden User ist etwas dabei, jedem Tierchen sein Pläsierchen. In der jüngeren Vergangenheit zeigte sich das Netzwerk aber von seiner restriktiven Seite und zensierte konservative und systemkritische Beiträge mit Hilfe der Stiftung der Schande (Antonio Amdadeu-Stiftung). Doch nach einem Datenskandal spricht die Politik auffallend klare Worte und zeigt Facebook ihr garstiges Gesicht. Was steckt dahinter?

Da draußen tobt ein Krieg. Die Fronten dabei sind aber selten deutlich auszumachen und auch die einzelnen Fraktionen scheinen seltsam schemenhaft zu sein. Auf der einen Seite befindet sich das seit Jahrzehnten inthronisierte, linke Establishment. Auf der anderen Seite befinden sich vermeintliche Rechtspopulisten und Autoritäre. Ein Hauptkampfplatz dieses Krieges sind u.a. auch die sozialen Medien und damit natürlich auch Facebook und Co.

Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) ist ein Zensurinstrument mit verheerender Wirkung, zwingt es die Betreiber im Social Media Geschäft doch zur Löschung unliebsamer Inhalte innerhalb einer definierten Frist. Ziel des NetzDG sind neben Hasspostings natürlich auch das, was vom Establishment als Fakenews gebrandmarkt wird. Dies gilt zumindest dann, wenn es sich um nicht-linke Anbieter handelt, ansonsten sieht man das alles nicht so eng. Wer Hatespeech und Fakenews definieren kann, kann somit mit leichter Hand schalten und walten wie er will und den Informationsmarkt nach Gutdünken dominieren. Also eigentlich eine bequeme Ausgangslage für das Establishment, also warum jetzt die Antipathie ausgerechnet gegen Facebook?

Der angebliche Datenskandal im Zusammenhang mit dem Unternehmen Cambridge Analytics sollte hier nur als Katalysator, oder besser noch als Zünder für eine Sprengladung verstanden werden. Cambridge Analytics sammelte massenhaft mithilfe einer App Daten von Mitgliedsprofilen bei Facebook und wertete diese aus. Hier muss jedoch entschieden betont werden, dass die Facebook Nutzer ihre Daten freiwillig veröffentlicht haben und ebenso freiwillig die App von Cambridge Analytics installiert haben.

Der Vorwurf an Facebook lautet somit eigentlich nur auf „Unterlassung“, also auf das Vergehen, dem Datenschutz nicht ausreichend entsprochen zu haben. Dies kann und sollte man aber durchaus kritisch sehen, denn Social Media ohne Preisgabe von persönlichen Präferenzen ist schlicht unmöglich umzusetzen und entspricht einer Party, bei der alle Gäste in Burkas erscheinen und kein Wort miteinander austauschen. Also eher einer äußerst langweiligen Veranstaltung…

Ebenso richtig ist auch der Einwurf, dass Social Media generell Unsinn ist und jeder User sich sehenden Auges in Gefahr gebracht hat. Ironischerweise wurde die jetzige Entwicklung auf sehr gekonnte Art und Weise durch das Buch „The Circle“ von Dave Eggers schon vor Jahren vorweggenommen. Es hat aber eigentlich niemanden interessiert, obwohl das Buch ein Bestseller wurde.

Nein, im „Facebook Skandal“ geht es um etwas völlig anderes, nämlich um Freiheit. Damit meine ich unsere aller Freiheit und vor allem auch unsere Meinungsfreiheit. Facebook ist grundsätzlich seit ca. 2 Jahren klinisch tot, zumindest was seinen Status als soziales Netzwerk angeht. Dafür gibt es zwei Gründe:

  • Regressive Manipulationen am Algorithmus von Facebook
  • Die Beteiligung der Stiftung der Schande und das NetzDG

Den ersten Punkt können alle Blogger, YouTuber und Unternehmer bestätigen. Die Reichweite eines Profils oder einer Seite ist ohne Sponsoring auf Facebook gleich Null. Unter Sponsoring versteht Facebook nun nichts anderes, als bezahltes Schalten von Anzeigen: Ich schreibe etwas, packe einen Link dazu und keiner sieht es – außer ich zahle bares Geld. Der Grund dafür ist der Algorithmus des Unternehmens, der effektiv die Viralität eines ungesponsorten Postings unterminiert. Dies trifft mittlerweile sogar auf Postings von „Freunden“ auf ihrer Freundesliste zu – hier hat sich dann der Begriff „sozial“ völlig ad absurdum geführt. Aber sei es drum…

Den zweiten Punkt habe ich ja schon bereits weiter oben angedeutet: Es wird zensiert, bis die Schwarte kracht! Es reichen teilweise schon völlig harmlose Formulierungen, um User mit tage- oder wochenlangen Sperren zu belegen. Was genau Hass ist, darf federführend die Antonio Amadeu-Stiftung oder ein Dienstleister der Bertelsmann Stiftung entscheiden. Dass hier dann besonders und  nach rechts geschaut wird, versteht sich ja von selbst!

Aber das erklärt immer noch nicht den Vernichtungswillen gegenüber Facebook, also muss es da noch einen anderen Grund geben. Und es gibt da tatsächlich einen Grund, nur werden Sie darüber niemals bei den sogenannten Alphajournalisten etwas erfahren – das wäre nämlich nicht systemkonform!

Facebook hat vielen Wünschen der Politik sogar überentsprochen, dennoch möchte man das Unternehmen vielerorts absägen. Das linke Establishment ist nämlich ziemlich sauer, dass die User nicht so dumm wie erwartet waren! Anstelle stur weiter im Licht der Öffentlichkeit ihre Meinung zu posten, haben sich zahlreiche private und nicht für fremde Augen zugängliche private Gruppen auf Facebook gebildet. Zwar schleusen sich immer wieder mal linke Journalisten/Denunzianten ein, aber bis das passiert, kann es unter Umständen etwas dauern. Sind die Moderatoren einer solchen Gruppe auf Facebook clever und schnell genug, unterbinden sie zu offensive Statements und setzen verdächtige Neumitglieder schnell vor die Tür.

In diesen „geschlossenen Foren“ brodelt es kräftig und vor allem greift hier kein autoritärer Algorithmus ein, so dass Postings (für die Gruppenmitglieder) zu 100% sichtbar bleiben. Die Anwendung eines NetzDG fällt ziemlich schwer, denn die Postings sind von außen nicht sichtbar und somit auch nicht zu melden. Wenn sich diese „Zellen“ nun über einzelne Mitglieder miteinander vernetzen, entsteht eine Art „autarke Parallelgesellschaft“, in der ungestört und unbeobachtet Links und andere Informationen geteilt werden. Das gefällt Herrn Maas und seiner Nachfolgern Frau Barley ja nun überhaupt mal gar nicht!

Aber es gibt noch einen gewichtigen Aspekt, auf den alles oben Gesagte ebenso anwendbar ist. Facebook ist ein Bigplayer der Branche und hat auf einer Einkaufstour auch der Deutschen liebsten Messenger aufgekauft: WhatsApp. Dort gibt es ja auch genügend Kommunikation, die nicht so ganz ohne Weiteres von außen beobachtet, dokumentiert und geahndet werden kann. Würde Facebook zerschlagen, würde dies auch WhatsApp betreffen. Das ist doch für das linke Establishment äußerst praktisch, oder?

Es geht hier natürlich nicht darum, dass natürlich und selbstverständlich jede private Gruppe und jeder Chat ohne Schwierigkeit und Wissen der Teilnehmer zu knacken ist. Wer diese Möglichkeit verneint, ist einfach unglaublich leichtgläubig. In der Praxis kann aber kein Nachrichtendienst der Welt jeden einzelnen Chat infiltrieren und auswerten. Dieses Prozedere wird nur dann angewandt, wenn es dazu einen begründeten Verdacht gibt, ansonsten reicht einfach die Manpower nicht aus und jede Infrastruktur würde zusammenbrechen.

Das linke Establishment führt hier also eigentlich einen Krieg gegen Meinungsfreiheit und glaubt, dass sich User wieder ins Rampenlicht zerren und dort dann für ihre Meinungsäußerungen bestrafen lassen – deshalb soll Facebook beseitigt werden, denn die dort entstandene Gegenöffentlichkeit ist den Verantwortlichen ein Dorn im Auge!

Diese Vorstellung ist sowohl kindisch, also auch vorgestrig. Selbst wenn Facebook von heute auf morgen „abgeschaltet“ würde, würden die User nicht einfach wieder öffentlich posten. Anstelle dessen würden sie zu alternativen Anbietern wie gab.ai, dem russischen VK.com oder der App Discord wechseln. Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten und wer es dennoch versucht, wird zermalmt werden!

Also lehnen wir uns zurück und beobachtend den Feldzug gegen Facebook, während anderswo jeden Tag neue Netzwerke entstehen, von dem das Establishment zum jetzigen Zeitpunkt noch absolut keine Ahnung hat!


Quelle und Kommentare hier:
http://www.stefanmueller.org/2018/03/27/schaltet-facebook-ab-die-rache-des-linken-establishments/