Papst-Anklage Dokument – Wie kam es zustande?

von FW

Franziskus wird Komplizenschaft bei der Vertuschung von Missbrauchsfällen vorgeworfen. Erzbischof Viganò offenbart im persönlichen Gespräch erschütternde Details über seinen Report, die Schwulen-Mafia in der Kirche und das Netz der Eingeschworenen.

Wie kam das erschütternde Zeugnis, das die Kirche und die Welt bezüglich ihrer Meinung über Papst Franziskus wachrüttelt, zustande?

Der italienische Journalist Aldo Maria Valli veröffentlichte auf seinem Blog die Geschichte, wie es zur Abfassung und Veröffentlichung des Reports von Erzbischof Carlo Viganò kam, indem er unter anderem den Rücktritt des Papstes fordert.

„Er hatte sich schon ein Flugticket gekauft. Er wird das Land verlassen. Er kann mir nicht sagen, wohin er gehen wird. Ich werde ihn nicht suchen. Seine alte Handynummer wird nicht mehr aktiv sein. Wir sagen einander zum letzten Mal auf Wiedersehen.“

Dies waren die Schlussworte Vallis nach seinem Gespräch mit Vigonò bevor letzterer untertauchen musste, um dem Rachesturm zu entfliehen, den sein Zeugnis unvermeidlich auslösen würde.

Viagnò bangt sogar um sein Leben, wie auch von Edward Pentin berichtet wurde,  darum sei er untergetaucht und niemand wüsste, wo er sich derzeit aufhalte.

Carlo Maria Viganò ist Erzbischof und ehemaliger Nuntius (höchster diplomatischer Vertreter) des Heiligen Stuhls in den USA. Er gilt als integrer Fachmann, der immer wegen seiner Professionalität und seinen Anstand bekannt war. Seit Veröffentlichung seines 11 seitigen Zeugnisses musste er untertauchen.

Aldo Maria Vallis Beschreibung seines Treffens mit Viganò setzte sich so fort: „Dann fängt Viganò sofort an zu reden. Er macht sich Sorgen um die Kirche, aus Angst, dass es auf ihren höchsten Ebenen Menschen gibt, die nicht daran arbeiten, den Männern und Frauen unserer Zeit das Evangelium Jesu zu verkünden, sondern vielmehr Verwirrung zu stiften und der Logik der Welt nachgeben zu wollen.

Dann beginnt er über seine langjährige Erfahrung im Staatssekretariat, als Leiter des Governatorats der Vatikanstadt und als Nuntius in Nigeria und in den Vereinigten Staaten zu sprechen. Er lässt viele Namen fallen und spricht über viele Situationen. Selbst ich, der seit über zwanzig Jahren als Journalist im Vatikan tätig bin, fällt es schwer, ihm manchmal zu folgen. Aber ich unterbreche ihn nicht, weil ich verstehe, dass er reden muss.

Meinem Eindruck nach ist er ein Mann, der allein und traurig ist wegen dem, was er um ihn herum passiert, aber dennoch nicht bitter. In seinen Worten gibt es nie ein hässliches Wort, das auf irgendeinen der vielen Menschen gerichtet ist, von denen er spricht. Die Fakten sprechen für sich. Manchmal lächelt er und sieht mich an, als wollte er sagen: ‚Was soll ich tun? Gibt es einen Ausweg?‘.“

Schließlich erklärt Viganò, dass das einzige Mittel gegen das organisierte Vertuschen – auch von Seiten Papst Franziskus – sei, ein Zeugnis abzufassen. So könne er reinen Gewissens seine Arbeit in die Hände eines andern geben:

„Der Erzbischof sagt: ‚Ich bin 78 Jahre alt und ich bin am Ende meines Lebens. Das Urteil der Menschen interessiert mich nicht. Das eine Urteil, das zählt, ist das des guten Gottes. Er wird mich fragen, was ich für die Kirche Christi getan habe und ich möchte ihm antworten können, dass ich sie verteidigt habe und ihr sogar bis zum Ende gedient habe.‘“

Besonders schwerwiegend sind die Anklagen gegen Franziskus, wenn man bedenkt, dass Benedikt XVI. Card. McCarrick bereits mit Sanktionen belegt hatte, die Franziskus im Nachhinein aufhob:

„Kern der Sache ist, dass Papst Franziskus davon wusste, so Viganò. Und doch ließ er McCarrick ungestört seine Runden machen, sich über die ihm von Benedikt XVI. auferlegten Sanktionen lustig machte. Franziskus wusste zumindest seit März 2013 davon, als Viganò selbst auf eine Frage des Papstes bei einem persönlichen Treffen antwortete, dass es im Vatikan ein großes Dossier über McCarrick gebe und er es lesen müsse.“

„Die sexuellen Missbräuche stellen ein Phänomen dar, das umfassender ist, als man sich vorstellen kann, und es ist nicht richtig, von Pädophilie zu sprechen, weil die überwältigende Mehrheit der Fälle mit homosexuellen Priestern zu tun hat, die junge Teenager jagen. Es ist richtiger, sagt der Erzbischof, wenn überhaupt von Ephebophilie zu sprechen.

Aber der Kernpunkt ist, dass das Netz der Mittäterschaft, des Schweigens, der Vertuschung und der gegenseitigen Bevorzugung so weit reicht, dass es keine Worte gibt, um es zu beschreiben, und dass es jeden auf höchster Ebene betrifft, sowohl in Amerika als auch in Rom.“

Bisher hat Papst Franziskus keine Äußerung zu seinem Wissen um den Fall McCarrick getan, oder, warum er die Sanktionen von Benedikt XVI. nicht weitergeführt – oder verschärft – hat.

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Quelle und Kommentare hier:
http://www.freiewelt.net/nachricht/papst-anklage-dokument-wie-kam-es-zustande-10075487/