Kohl, Schröder & Merkel – das Trio Infernale Deutschlands

Von Marcel Grasnick

„Mutti Merkel“ ist zur Zeit ein beliebtes „Opfer“ der alternativen Medien. Kein Wunder, sind doch ihre Taten und ihre Worte zur Zeit alles andere als bekömmlich. Wenn nicht gar selbstzerstörerisch, nicht nur für sich, sondern für das ganze Volk. Doch davon einmal abgesehen, setzt sie im Grunde nur die Traditionen ihrer Vorgänger fort.

Kohl-Schröder-Merkel-620x330Die Ära Kohl

Fangen wir doch einmal bei Kohl an. Schon zu den Zeiten seiner ach so glorreichen Regierung gab es das geflügelte Wort „Verkohl mich nicht“. Doch hatte er das Glück, sein Amt in einer Zeit des Umbruches auszuüben, was ihm die eine oder andere Verlängerung einbrachte. Die Vereinigung Deutschlands stand völlig unter seinem Banner und viele Wähler seiner nachfolgenden Amtszeit konnte er aus den neuen Bundesbürgern gewinnen.

Doch abgesehen davon: Wäre Schröder zu der Zeit Bundeskanzler gewesen, so hätte dieser das zweifelhafte Verdienst um die deutsche Einheit eingeheimst. Zweifelhaft deswegen, weil die Art und Weise der Vereinigung alles andere als optimal verlaufen ist. Doch was konnte Kohl sonst noch an Erfolgen in seiner Amtszeit vorweisen? Ein negativer fällt sofort auf und ein – die Staatsverschuldung nahm unter Kohl exorbitante Ausmaße an. Ebenso hat er maßgeblich mit an der EU gestrickt – zumindest hat er die Vorarbeit seiner Vorgänger geschickt ausgenutzt. Doch weiterhin?

Alles, was er sich sogar noch selbst auf die Fahne schreibt war nicht mehr oder weniger der ohnehin schon verlaufende Strang der deutschen Geschichte. Sein Glück war, eben in der Zeit der Umwälzungen Regierungschef gewesen zu sein.

Helmut Kohl darf man durchaus aber auch die Mitschuld an der derzeitigen Misere der europäischen Nationen in puncto Finanzen in die Schuhe schieben. Schließlich hätte er nicht nur die Maastrichter Kriterien richtig ausarbeiten lassen sollen, sondern das gemeinsame Fundament einer europäischen Wirtschafts- und Währungsunion genauer unter die Lupe nehmen müssen. Der Scherbenhaufen vor dem wir heute stehen, ist auch seiner gewaltigen und unüberlegten schnellen Schritte im fragilen Glashaus Europa zu verdanken. Man sollte eben nicht den Elefanten im Porzellanladen das Geschirr erlauben zu sortieren.

Die Ära des Verkäufers

Schröder dagegen war kein Schwergewicht in der Politik. Schröder war mehr die grazile Ratte in der Manier eines guten Verkäufers, der es versteht, Sch…, ähm Mist, als Gold zu verkaufen.

Verkauft hat er vor allem eines: die Arbeiterklasse, seine grundlegende Klientel und zwar für dumm. Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten. Dieser Satz bekam unter der Ära Schröder zwar nicht seine Bedeutung, aber immerhin Berechtigung.

Dabei war es sein Baby – die Agenda 2010, die den Ausverkauf des Sozialsystems eingeläutet hat. Und zusammen mit dem Erzverräter jeder Friedensbewegung, Joschka, der Nicht-mehr-Turnschuhminister Fischer, der das Kriegsbeil nicht nur ausgegraben, sondern auch kräftig geschwungen hat, hat er für die Verteidigungsarmee Bundeswehr eine neue Berufung gefunden: Als Vasallen der USA in Konflikte einzugreifen, die künstlich herbeigeführt wurden.

Natürlich hat auch die Ära Schröder kräftig am Schuldenberg der Nation gearbeitet, diesen weiter aufgetürmt. Schließlich war die Vorlage von Kohl sehr gut – darauf kann man gut aufbauen. Ein solider Sockel aus Staatsschulden, damit konnte auch Schröder und seine Vasallen sehr gut arbeiten. Aber immerhin, Schröder konnte verkaufen. Sich als Person, wahrscheinlich auch seine Seele ans Kapital, sein Volk gleich mit und das mit wachsender Begeisterung. Als Lobbyist und Aufsichtsrat eines Energieunternehmens kennt er sich nun auch im Kapital aus, dem er so freizügig geholfen hat – auf Kosten der einfachen Leute. Mehr gab und gibt es nicht zu ihm zu sagen – allerdings reicht es aus.

Die Ära der Wechslerin

Heute hü und morgen hott. Die „Mutti“ hat ein Talent, Adenauers Ausspruch „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“ wahrhaftig und voller Elan in die Tat umzusetzen.

Ebenso lässt sie sich nicht von stichhaltigen Fragen aus der Ruhe bringen und bringt immer wieder monoton die gleichen Sätze, von der gleichen Bauart wie „Für die aktuellen Probleme müssen wir eine gemeinsame Lösung finden“.

Inhaltsleerer hat es kein Bundeskanzler geschafft, von sämtlichen Satirikern gleichermaßen aufs Korn genommen zu werden. Dabei könnte einem die Frau (?) fast leid tun – bei dem Erbe, dass sie antreten durfte. Und trotzdem hat sie Sitzfleisch bewiesen und bisher alle Probleme mit Bravour ausgesessen – ebenso, wie man sie einfach nicht aus ihrem Sessel bekommt. Fragt sich nur, wie lange noch. Doch ihr jetzt die alleinige Schuld zuzuschieben an dem Desaster, bei der Vorarbeit ihrer Vorgänger?

Doch bei alledem, selbst wenn Merkel demnächst ihren Sessel räumen muss, was kommt dann? Schlimmer kann es nicht mehr werden? Schlimmer geht immer, besser allerdings gelegentlich auch, denn die Hoffnung stirbt zuletzt. So ist es nur noch die Frage, lassen wir uns überraschen oder wirken wir aktiv mit?


Quelle und Kommentare hier:
http://www.contra-magazin.com/2015/07/kohl-schroeder-merkel-das-trio-infernale-deutschlands/