Ja zum lohnenden Gesellschaftsdienst in Polizei, Feuerwehr, TH oder Bundeswehr

von Young German

Die SPD plus der Rest der linken Trümmertruppe und selbst viele in der Union lehnen eine Rückkehr zur Wehrpflicht ab und begründen dies mit dem Zwang, der damit verbunden ist. Einige führen an, dass eine liberale Gesellschaft keinerlei Zwänge gegenüber den Bürgern ausüben dürfte. Im selben Atemzug würden selbige jedoch den hohen Steuersatz verteidigen, den Deutschland seinen Bürgern aufzwingt und bis zum Sankt Nimmerleinstag durchsetzen würde.

Die AfD stieg sofort wieder in den Ring und forderte die im Parteiprogramm verankerte «Rückkehr zur Wehrpflicht», der viele Konservative sicherlich noch einiges abgewinnen können. Dennoch möchten wir ein leicht modifiziertes Modell anbieten, dass nicht unbedingt auf dem Zwang basieren muss, gleichzeitig aber die demographischen Probleme beim Militär und staatstragenden Diensten wie Feuerwehr und Polizei zumindest lindern könnte.

Dienst ist ein kulturelles Problem in Deutschland

Während Zivildienst (außerhalb militärischer Zirkel und Wehrdienstleister/Soldaten) keinerlei Stigmatisierung in der Gesellschaft mit sich bringt, wird der Wehrdienstleistende in der Bundesrepublik mindestens kritisch beäugt, oft sogar verbal oder körperlich angegangen. Uniformträger sind den Deutschen immer noch verhasst und selbst Feuerwehr und Polizei erleben eine deutliche Abnahme der Achtung gegenüber ihren Organisationen, die eigentlich staatstragende Funktionen einnehmen und den Bürgern zu Gute kommen.

Deutschland hat ein kulturelles Anerkennungsproblem mit seinen Dienenden, die in der Gesellschaft kaum bzw. gar keinen Respekt erhalten. Die Imagekampagnen der Bundeswehr sind nicht geeignet, um ein positives Bild zum Staatsbürger in Uniform zu zeichnen, sondern zielen auf Effekthascherei und Coolness ab.  Soldaten auf die gleiche Stufe wie Polizei und Feuerwehr zu stellen, sie zusammen mit diesen beiden Gruppen auf Plakaten abzulichten, in Schulbüchern und Universitäts-Innenhöfen zu präsentieren und als wichtige Stützen der Nation anzuerkennen, wäre flächendeckend geboten, um den Dienst an der Waffe wieder attraktiver zu machen.

Abgesehen von monetären Anreizen gibt es immer noch die moralische Komponente, die sich daraus speist, was der Dienende während seines Dienstes empfindet und ob er glaubt, dass sein Dienst anerkannt und respektiert wird. Dass sein Opfer, wenn es denn verlangt wird, gewürdigt wird.

Grüne und Linke lassen in unserem Lande keine Chance aus, um ihre Verachtung gegen die Uniformträger mit Waffe, egal ob Soldat oder Polizist, zum Ausdruck zu bringen.

Ob G20 oder Afghanistan – das Feindbild dieser Parteien trägt Uniform und die Bildungspolitik unserer Republik tut wenig, um einen dezidiert linken Zeitgeist zu bekämpfen, der jedes positive Verhältnis zum Dienst am Vaterland als proto-faschistisch zeichnen will.

Will Deutschland die Attraktivität seiner Armee verbessern, muss es im Urschleim beginnen und bereits in der Schule, also bei den Jüngsten, positive Rollenbilder und Leitmotive für Soldaten und Polizisten fördern. Auch der Bereich der Paraden und öffentlichen Ehrbekundungen mit Trompeten und Fanfaren für die Männer und Frauen, die sich für einen Bürgerdienst, ja einen Gesellschaftsdienst freiwillig entscheiden, muss von der Politik wieder besetzt werden.

Ein öffentliches Truppengelöbnis gehört dort genauso dazu, wie die Abhaltung von städtischen Paraden von Uniformierten, wie es in anderen Ländern ganz normal ist, aber in Deutschland aufgrund fast schon patholigischer Flashbacks zur Zeit von 1933-1945 politisch nicht gewollt scheint.

Lohnender Dienst

Egal ob verpflichtend oder nicht, muss sich ein Gesellschaftsdienst für den Dienenden auch lohnen. Abgesehen von der Charakterbildung und der erzieherischen Funktion zum mündigen Staatsbürger, könnte man den Dienst in den Streitkräften, wahlweise auch bei Polizei, Technischem Hilfswerk oder Feuerwehr nicht nur finanziell besser entlohnen, wie das unsere Regierung zumindest beim Freiwilligen Wehrdienst tut, sondern auch Förderprogramme für die Zeit nach dem Dienst für mehr als beispielsweise 12 Monate dienende öffnen.

Der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr sei hier in diesem Zusammenhang erwähnt, dessen Konzept auch auf der Gesellschaft dienenden in Hilfspolizei (gibt es bereits) oder freiwilligen Feuerwehr übertragen werden könnte. Vorteile für die Dienenden könnten so individuell durch eine teilweise Kostenübernahme für Ausbildung oder Studium oder Existenzgründung / Unternehmensgründung ermöglicht werden.

Wer 12 oder mehr Monate dient, kann dann womöglich drei Jahre kostengünstiger auch an nicht-staatlichen Hochschulen studieren, erhält am Ende des Dienstes einen Ausbildungsplatz oder wird steuerlich bei der Firmengründung begünstigt.

Dass diese Optionen kein Hirngespinst sind, zeigen Länder wie die USA oder Israel, wo der Dienst am Vaterland in Uniform nicht nur gesellschaftlich geachtet ist, sondern auch echte und materielle Vorteile für das Leben danach bringt. Wie schon öfter von uns hier erwähnt, sollte ein Gesellschaftsdienst nicht auf Institutionen wie das Militär beschränkt sein, sondern auch Möglichkeiten in andere Richtungen bieten.

Nicht jeder ist zum Kämpfer geboren und sollte eine Waffe in die Hand bekommen. Auch Institutionen wie der Katastrophenschutz und das Technische Hilfswerk leiden am demographischen Wandel. Durch einen verpflichtenden oder sehr lohnenden Gesellschaftsdienst wäre der Mangel nicht aus der Welt, aber zumindest die schlimmsten Schmerzen wären gelindert.

Also tu was für dein Land und dein Land möge etwas für dich tun. Und möge die Regierung ermöglichen, dass sich der Dienst für die Heimat nicht nur lohnt, sondern auch respektiert wird.

Foto: https://www.flickr.com/people/45644610@N03 / CC BY 2.0


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Quelle und Kommentare hier:
https://younggerman.com/index.php/2018/08/06/ja-zum-lohnenden-gesellschaftsdienst/