Berlin (ddp). Nach neuen Informationen über Missionen der Bundeswehr-Geheimeinheit «Task Force 47» verlangen die Grünen Aufklärung über die Einsätze der Spezialtruppe. «Ich erwarte von der Bundesregierung weitere Detailinformationen über die Operationen, ihre Anlässe, ihre Ergebnisse – und endlich auch Antworten auf das Zusammenwirken mit anderen Truppen, vor allem den US-Spezialkräften», sagte Grünen-Fraktionsvize Hans-Christian Ströbele dem Berliner «Tagesspiegel» (Freitagsausgabe).
Der Grünen-Politiker nannte eine Antwort der Bundesregierung auf seine Anfrage zum Einsatz der Truppe «inhaltlich wie formal unzureichend». Die dem Blatt vorliegende Antwort vom 5. August spricht unter anderem von mehr als 50 Aufklärungsoperationen und zusammen mit afghanischen Sicherheitskräften 21 offensiven Operationen gegen militante Kräfte. «Bei offensiven militärischen Operationen erfolgten keine Tötungen durch Angehörige der TF 47», heißt es darin. Soweit die TF 47 durch militante Aufständische angegriffen oder Ziel von Sprengstoff-Anschlägen war, seien «Maßnahmen zur Verteidigung ergriffen» worden. «Wurden bei diesen Vorfällen eigene Soldaten verletzt, erfolgte eine Unterrichtung des Parlamentes», ohne «explizit die TF 47 als betroffenen Truppenteil zu nennen».
Auf Anfrage des «Tagesspiegel» erklärte das Verteidigungsministerium, im Rahmen ihres Auftrages könnten «die Spezialkräfte auch aktiv gegen identifizierte Akteure des gegnerischen Netzwerkes vorgehen». Dabei sei das «ausschließliche» Ziel die Festsetzung gesuchter Personen, Festnahme und Strafverfolgung lägen in der Verantwortung der afghanischen Justiz. Gezielte Tötungen gehörten nicht zu den Aufgaben der TF 47.
ddp
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