Von Dr. Hans-Jürgen Klose
Auch die deutsche Politik ist in den Fall um Khashoggi involviert. Man hatte früher mit der Familie zusammengearbeitet.
Als ich mich in den 90-ger Jahren in Marbella mit einem Mitglied der Khashoggi-Familie traf, war Adnan Khashoggi auf dem Höhepunkt seiner Tätigkeit als Waffenhändler (obwohl der dieses Wort hasste). Er war gesellschaftlich überall hoch angesehen, weil er Brücken zwischen Regierungen baute, die niemals ein Wort miteinander gesprochen hätten.
In der „Iran-Contra Affäre“ waren die USA vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen militärischer und paramilitärischer Operationen in Nicaragua schuldig gesprochen worden (Nur Israel und die USA hatten damals gegen diese Resolution gestimmt). Erst als die USA drohten, die Hilfszahlungen an Nicaragua einzustellen, verzichtete Nicaragua auf alle Ansprüche aus diesem Urteil.
Marbella war in den 90-ger Jahren das Zentrum des europäischen Waffenhandels. Adnan Khashoggi war in Saudi-Arabien geboren, hielt sich aber vorwiegend in den USA auf. Deutschland hatte damals in den Waffengeschäften zwischen Israel und dem Iran eine Mittlerfunktion gehabt, als der Iran das veraltete TOW-Raketensystem der Israelis aufkaufte.
Dietrich Leiser, der als Mossad-Agent tätig war, weitete die Khashoggi-Geschäfte für den Mossad in Deutschland weiter aus, als er auf deutscher Seite die Bereitschaft dazu erkannte.
Damals war Uwe Barschel (CDU), der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein mit eingebunden, um Ersatzteile für die Phantom F-4 der Israelis zu beschaffen, denn es galt nicht nur die Ware zu liefern, sondern auch israelische Piloten auf neutralem Terrain auszubilden. Dazu bot sich Schleswig-Holstein an und wurde dann für einige Zeit Ausbildungsplatz der israelische Luftwaffe. Die Bundesregierung war eingeweiht.
Ich hatte in meinem Artikel auf die wahren Hintergründe des Mordes an Chaschuqdschi/Khashoggi im Contra-Magazin verwiesen (15.10.2018 „Der Fall Chaschuqdschi alias Khashoggi“)
Die Bundesregierung hat bei über 100 Morden an internationalen Reportern in der Vergangenheit nicht einen einzigen Kommentar abgegeben. Im Fall Khashoggi setzt man Saudi-Arabien jetzt unter Druck.
Es sollte jetzt stattdessen lieber aufgeklärt werden, wie weit die aktuellen Waffenverkäufe der BRD an Saudi-Arabien ebenfalls über dunkle Kanäle laufen, den ansonsten bestünde kein Anlass die Deals der deutschen Waffenwirtschaft platzen zu lassen.
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