Blockchain 2.0 – Ehemalige Rothschild Direktorin setzt auf neue Kryptobörse

von Marita Vollborn

ICOs und Kryptowährungen galten als Verlierer des Jahres 2018 – bislang. Denn mit dem Einstieg eines Old School Finanzhochkaräters aus London in die ICO-Welt stehen Kryptowährungen vor dem potentiellen Comeback.

Tatsächlich ist die Designierung von Rosamund Blomfield-Smith zur Aufsichtsratvorsitzenden das Londoner Fintech-StartUp Unternehmens PlatinumDEX ein Novum – und zeigt auch, dass Frauen in der Krypto-Finanzwelt ganz oben stehen können. Denn RBS, wie die neue Chairwoman intern genannt wird, war Direktorin bei Rothschild und ING – Old School meets Crypto Economy.

Fakt ist, dass PlatinumDEX nach eigenen Angaben eine neue Kryptobörse ist, die sich als Stabilisator im ohnehin labilen Finanzsystem versteht. Das international zusammengestellte Team, zu dem ehemalige Cyberspezialisten der EU, der NATO und des FBI ebenso wie Programmierer der Russischen Föderation zählen, hat sich Cybersicherheit auf die Fahnen geschrieben.

Während konventionelle Börsen allein im Jahr 2018 über 700 Mio. US Dollar durch Hacker-Angriffe verloren, und Anleger kurzerhand vor leeren Wallets standen, garantiere PlatinumDEX dank einer neuen Sicherheitsarchitektur und einer geheim gehaltenen Technologie einen 99,999-prozentigen Schutz.

Die Macher von PlatinumDEX beherrschen das Marketing womöglich besser als die Technologie, mögen Kritiker an dieser Stelle sagen, nur: Mit dabei im Team ist auch Jan Wolter, Geschäftsführer des ASW Bundesverbands. Die Organisation, zu dessen Partnerunternehmen staatliche Behörden wie BKA, BND, BfV und BSI zählen, berät in Deutschland Unternehmen kritischer Infrastrukturen in Sachen Sicherheit.

Namen wie Wolter sind kein Einzelfall. Neben Blomfield-Smith, wartet die britische Komponente mit Fachleuten wie Christian Rogan auf. Man muss nicht lange googeln, um Details über den Cyberarchitekten zu finden – er beriet die EU, die NATO und britische Sicherheitsbehörden immer dann, wenn es um eine effiziente Cyberabwehr ging – ein IT-Schwergewicht, auf internationaler Ebene.

Der CEO des Unternehmens wiederum ist dessen Bruder, Alexander Rogan, und sorgte nach dem Kalten Krieg für den Aufbau sicherer Lieferketten von Russland in die EU. Zudem gründete er gemeinsam mit Vlad Georgescu die Londoner Cybersicherheitsfirma ZERO DAY PLUS, die wiederum Mitglied im Bundesverband der MIttelständischen Wirtschaft (BVMW) ist. Ohnehin ist die die internationale Zusammensetzung des StartUps bemerkenswert.

Dass Amerikaner, Russen, Bulgaren, Deutsche, Briten und Schweizer so gut und länderübergreifend zusammenarbeiten, hebt sich in heutigen Zeiten des globalen Gegeneinander wohltuend ab.

Kann PlatinumDEX der Durchbruch gelingen? Und werden Giganten wie Coinbase oder Binance eines Tages von einem StartUp bedrängt, deren Gründer – der Amerikaner Erik Luhrs, der Rumänien-Deutsche Vlad Georgescu, sowie die Briten Alexander und Christian Rogan – eher an Rente, als an Sicherheit in der Krptowelt denken könnten – wenn sie nur wollten?

Die Chancen für den Erfolg stehen gut. Denn die derzeitigen Giganten haben vor allem ein Problem: Sie sind zwar groß, aber womöglich auch angreifbar. PlatinumDEX hingegen nutzt die Erfahrung seines Teams – und jener Aktivitäten, in denen Versagen nie eine Option war.

Bemerkenswert ist auch der Ansatz der Finanzierung. Um die ICO zu starten, benötigen die Macherinnen und Macher Geld – das wiederum selbst über den Verkauf von Club Sales eingesammelt wird. Es gibt also keinen großen Investoren oder Konzern hinter den Kulissen, der die Fäden zieht. Und selbst wenn man einsteigen wollte – derzeit wären 4 Mio. Dollar bei maximal 10 Prozent der Firmenanteile das Höchste der Gefühle.

„Eher wollen wir nur 5 Prozent abgeben“, erklärt Alexander Rogan, und schmunzelt: „Dafür reichen dann 2 Millionen aus“.

URL: https://platinumdex.com/en/ico


Quelle und Kommentare hier:
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