Von Xantens Kolumne – Schlammschlacht

Von Siegfried von Xanten

Was ist eigentlich eine Schlammschlacht? Im übertragenen Sinn ein mit anrüchigen, mit unsachlichen und unfairen Mitteln ausgetragener Streit. Eine Metapher. Also ein sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort oder eine Wortgruppe gewissermaßen umzieht. Aus seinem eigentlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen. Ohne dass ein direkter Vergleich die Beziehung zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem verdeutlicht.

So etwa auch in der Redewendung „die Kuh vom Eis holen“. Soll heißen, dass man sich aus einer unangenehmen Situation befreit, eine schwierige Lage entschärft. Gar nicht so einfach, bei einer Kuh, die bis zu 800 kg schwer werden kann. Bei einer Ziege mag das leichter gehen.

„Ziege“ ist ein „US-amerikanisches Filmdrama von Andrew Neel das am 22. Januar 2016 beim Sundance Film Festival seine Premiere feierte und im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2016 gezeigt wurde“.

Der Film basiert auf Erinnerungen. Nicht auf denen von Brett Kavanaugh, sondern auf den Memoiren von Brad Land. Der beschließt, sich als 19-Jähriger an der Uni einzuschreiben und dort einer Studentenverbindung beizutreten. Wie sein älterer Bruder Brett. Brad und Brett. Die Verbindung heißt Phi Sigma Mu. Doch die Aufnahme gestaltet sich nicht ganz so einfach.

Die Aspiranten müssen einiges über sich ergehen lassen und sich einem erniedrigenden Ritual unterziehen, …:

„… das neben einer Schlammschlacht auch das öffentliche Erbrechen und Urinieren sowie das Essen aus Toilettenschüsseln des Schlafsaals beinhaltet. Die Anwärter werden zudem mit faulem Obst beworfen und mit verbundenen Augen wie Vieh im Keller gehalten. Wer nicht schnell genug Bier trinkt, so wird gedroht, muss zur Strafe eine Ziege (im Englischen „Goat“) besteigen, diese dann töten und verspeisen.“

Auch eine Möglichkeit, die Kuh beziehungsweise Ziege vom Eis zu holen. Man isst sie einfach auf.

Das geht jedoch nicht immer. Eine Ehrenbürgerschaft lässt sich nicht einfach aufessen. In Hameln bemühte man sich jedoch, die Kuh vom Eis zu kriegen. Sowohl dem Führer als auch Margarete Wessel sollte die Ehrenbürgerschaft entzogen werden. Eine Entscheidung mit „deklaratorischer Wirkung“. So Stadtsprecher Thomas Wahmes:

„Es herrsche zwar die Meinung vor, dass eine Ehrenbürgerschaft mit dem Tod erlischt. Aber um seine Haltung noch einmal zweifelsfrei zu bekunden, habe der Rat […] einstimmig beschlossen, dem NS-Diktator die Ehrenbürgerwürde abzuerkennen.“

Zu Hochzeiten – ein Homonym – war der Führer in etwa 4.000 Kommunen Ehrenbürger.

Ob Brett Kavanaugh das noch hinbekommt, darf zumindest bezweifelt werden. Der Supreme-Court-Anwärter sieht sich einer veritablen Schlammschlacht ausgesetzt. [Brett Kavanaugh wurde am Vorabend der Veröffentlichung dieses Beitrags vom US-Senat bestätigt. N8w.]

„Die Republikaner haben im Senat nur eine sehr knappe Mehrheit von 51 zu 49 Sitzen.“ Wackelkandidaten? Lisa Murkowski aus Alaska, ihre Kollegin Susan Collins aus Maine und Jeff Flake aus Arizona. Ausreißer? Vermutlich keine. Überläufer? Vielleicht einer. Der demokratische Senator James Manchin will Brett Kavanaugh unterstützen. Trotz Bedenken. „Er tue jedoch das, was für seinen Staat West Virginia das Beste sei.“

Das Beste für Virginia. Staatsmotto: „Sic semper tyrannis.“ So [ergeht es] immer den Tyrannen! Oder: Tod den Tyrannen! Frei übersetzt. Und Gaius Iulius Caesar mit auf seinen letzten Weg gegeben. Von Marcus Iunius Brutus.

Und damit könnten die Kühe vom Eis sein. Die Psychologieprofessorin Christine Blasey Ford aus Kalifornien beschuldigt Kavanaugh der versuchten Vergewaltigung auf einer Schülerparty im Jahr 1982. Zunächst anonym. Dann namentlich in der „Washington Post“. Zeitnah. Professorale Psychologie.

Nach 36 Jahren wird ein Fass aufgemacht, von dem man gar nichts wusste. Im Barrique vergoren. Ein Eichenfass. In der Regel mit Bordelaiser Schiffsmaß. 225 Liter. Ursprünglich ein reines Transportfass. Für professorale Psychologie. Zum Export. Und zum Weinen. Für den Adressaten:

„Gemeinsam ist allen in Holzfässern erzeugten Weinen ein gewisses Maß an Oxidation.“

Oxidiertes Weinen.

Was hat Blasey Ford sonst noch so vor dem Senat gesagt?

„‘Ich habe ein Bier getrunken, richtig?‘ […] ‚Wie sind Sie nach Hause gekommen?‘ ‚Ich erinnere mich nicht.‘ ‚Wie sind Sie dorthin gekommen?‘ ‚Ich erinnere mich nicht.‘ ‚Wo war der Ort?‘ ‚Ich erinnere mich nicht.‘ ‚Wie viele Jahre ist es her?‘ ‚Ich weiß nicht, ich weiß nicht, ich weiß nicht, ich weiß nicht.‘“

Alle Erinnerungen fort. Trotz Holzfass. Blasey Ford.

In Schwaben lagert man in Fässern noch ganz andere Dinge:

„Ein Tübinger Winzer leert mit seinem Sohn die Abortgrube, um damit seinen Weinberg zu düngen. Das Geschöpfte wird sorgfältig in Fässer geleert, die Vater und Sohn dann den Berg hoch tragen. Als der Sohn gerade wieder mit einer Bütte voll Jauche hochsteigt, stolpert er, und der Inhalt ergießt sich über die Weinbergstaffeln. ‚Du bisch doch an jenseids Halbdaggl!‘ fährt der Vater ihn an. ‚Jetzt henn mr de halbe Wendr ommasonsch gschissa!‘“

Die Washington Post gibt es nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über. Wir erinnern uns. Das Internet hatte Papier gekauft. Und das Internet hieß Jeff Bezos. Die Fakten-Überprüfer der Washington Post. Sammeln „seit Amtsantritt falsche Aussagen des US-Präsidenten.“ Durchschnittlich 5,5 falsche Aussagen pro Tag. Und der Sonntagskolumnist Roger Lowenstein kämpft mit der Feder und aller Hingabe für Freiheit, Menschenrechte, Demokratie, Frieden und Toleranz. Amerika tue das schon seit 100 Jahren. Weltweit.

Und nun gilt es, mit Hingabe Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens gegen den Supreme-Court-Anwärter zu suchen. Und die Psychologie-Professorin ist nicht allein. Julie Swetnick lässt über ihren Anwalt auf Twitter ausrichten, dass es bei Partys immer wieder Gruppenvergewaltigungen gegeben habe:

„Die Mädchen seien wehrlos gewesen – etwa durch Alkohol oder Drogen – und die jungen Männer hätten angestanden, um sich nacheinander an dem Opfer zu vergehen. Mindestens einmal habe sie gesehen, wie auch Kavanaugh in einer solchen Schlange gestanden habe. Auch sie selbst sei Opfer dieses Verbrechens geworden, bei der Party soll Kavanaugh ebenfalls anwesend gewesen sein.

Darüber hinaus habe sie mitbekommen, dass Kavanaugh bei den Partys immer wieder sehr betrunken gewesen sei und ein ‚körperlich aggressives Verhalten‘ gegenüber Frauen gezeigt habe. Dazu zähle, dass er sich gegen den Willen der Frauen an ihnen gerieben habe oder sie ohne Erlaubnis teilweise ausgezogen habe. Zudem sei er sie verbal sexuell angegangen mit dem Ziel, sie herabzuwürdigen und zu beschämen.“

Gerieben haben sich auch die Kinogänger in Achern. Die Augen. Angesichts des Abspanns zum Film „Der Untergang“. Ein seltsames Erlebnis. Johannes Hentschel verbrachte seine letzten neun Lebensjahre in Achern. Der Cheftechniker des rund 250 Quadratmeter großen Führerbunkers. 20 Räume.

Und Johannes Hentschel war für Belüftung, die Strom- und Wasserversorgung und sämtliche anderen technischen Leistungen verantwortlich. Und erlebte das Eintreffen der Roten Armee:

„Die waren heiß auf das Zimmer von Eva Braun, der Frau Adolf Hitlers. Dort fanden sie, was sie wollten: Unterwäsche.“

Rochus Misch, der Leibwächter des Führers, zuständig für Telefon und Fernschreiber erinnert sich:

„Die Tür ging auf und wieder zu. Der Bormann war auch da, der Axmann, der Kraftfahrer (Erich) Kempka kam dazu und einer vom Reichssicherheitsdienst, den ich nicht kannte. Die haben den eingewickelten Hitler dann an mir vorbei getragen und sind rauf. […] Mein Kamerad Retzbach sagte mir dann: ‚Jetzt wird der Chef verbrannt, jetzt geh mal schnell rauf.‘ Ich wollte nicht. Wir blieben dann beide unten.“

Der Chef war inzwischen unterwegs. Nach Übersee.

Eine Entscheidung, die nicht erst 36 Jahre im Barrique reifen musste. Die Frage ist, ob es sich bei der professoralen Gärung vielleicht um eine Spontangärung handelt. Ohne direkten Einfluss des Winzers.

Die Spontangärung lässt sich besonders gut vermarkten:

„Die so genannten Naturhefen befinden sich in größerem Umfang in der Luft im Weingarten und werden von Insekten wie zum Beispiel Essigfliegen (Fruchtfliegen) verbreitet. Diese gelangen dann mit den Weintrauben in den Keller. Sie müssen aber nicht nur aus dem Weingarten, sondern können auch im Keller aus der Umgebung des Betriebes stammen. Die Menge reicht aus, um eine Gärung auszulösen und früher war dies auch die allgemein praktizierte Form. Nicht wenige Winzer schwören auch heute darauf und stellen dies auch marketingmäßig heraus.“

Deborah Ramirez schwört darauf, dass Brett Kavanaugh, „sich bei einer Party an der Universität Yale im Lehrjahr 1983/84 vor ihr entblößt und ihr seinen Penis ins Gesicht geschoben“ habe. Nicht in der Washington Post, sondern im Magazin „New Yorker“.

Und gelogen habe er auch. Unter Eid. Er habe nie Bier bis zum Blackout getrunken. Und das könne nun schlimmer sein als alle Vergewaltigungen. Sagt die Süddeutsche Zeitung.

It could be Wurst. Wie der Engländer sagt. Es könnte Wurst sein. Wenn Brett Kavanaugh nicht für das Amt eines Richters am Supreme Court kandidieren würde. Nicht die Wurst, sondern das Bier könne dem Supreme-Court-Anwärter nun also zum Verhängnis werden. Und er habe ja auch eingestanden: „Ich mag Bier, damals und heute“. Aber ohne Filmriss.

Mit Filmriss. Sagen ehemalige Kommilitonen. Sie hätten ihn mehrfach sturzbetrunken erlebt und am nächsten Tag hätte er sich nicht erinnern können. 1985 sei er nach einem UB40-Konzert in einer Bar in New Haven gewesen. Und dort habe er „sich einen Affen geholt“ und dann Eiswürfel in Richtung eines Mannes geworfen, den er für Ali Campbell gehalten habe. Den damaligen Sänger von UB40. Und sein Kumpel – also der Kumpel von Brett Kavanaugh – habe sogar ein Glas geworfen. Ob es sich um den echten Ali Campbell gehandelt hat, konnte nicht verifiziert werden.

Was sagt der Schwabe?

„S’geit scho bruddal viel Leit dia fließend Scheißdregg schwätzad!“

Aber der Affe sei echt gewesen. Sagt Chad Ludington, ein damaliger Studienfreund. Heute Professor an der North Carolina State University. Und einer der Mitspieler im Affentheater um den Supreme-Court-Anwärter.

Und Kavanaugh habe dem Affen auch nicht Zucker gegeben, das heißt er sei im Rausch nicht ausgelassen lustig, sondern eher aggressiv gewesen. Ganz anders als Theodor Fontane, der auch schon mal einen Affen, aber einen lustigen hatte:

„Da habe ich demissioniert und dem Affen meiner Eitelkeit das Zuckerbrot gegeben.“

Zuckerbrot und Peitsche. „Peitsche und Zuckerbrot“ gebe es noch in einigen Geschichtsbüchern, was die NS-Zeit angehe. Da sei neben allem Verbrecherischen auch von Erfolgen, von Arbeitsbeschaffung, von dem Autobahnbau, von Kraft durch Freude und von Ehestandsdarlehen die Rede. Und das sei „nicht mehr fern von Geschichtsklitterung.“ Der Führer und die Autobahn. Einige Geschichtsbücher seien noch nicht so, wie sie sein müssten. So die Bordkapelle der sinkenden Titanic.

Und was gibt es sonst noch zur Zeit zu sagen?

„Die meiste Zeit verschwenden wir Zeit.“

Mit der Zeit. Was sagt der Führer zur Zeit?

„Woran es liegt, daß der Deutsche in der Zeit bis zum Weltkrieg in der angelsächsischen Welt nicht gern gesehen war? Um 1870 hatten wir einen ungeheuren Bevölkerungszuwachs. Die Folge war, daß jährlich zwei- bis dreihunderttausend Menschen auswandern mußten. Dem konnte man abhelfen nur, wenn man diese Menschen in den Arbeitsprozeß einschaltete. Als Arbeitsprodukt kamen in Frage lediglich Erzeugnisse aus den deutschen Rohstoffen Kohle und Eisen. Der Bedarf an Erzeugnissen aus diesen Stoffen war bis dahin durch England gedeckt worden.

Die Engländer pflegten erste Qualität zu verlangen und dafür hohe Preise zu bezahlen. Dem, der unter solchen Umständen ins Geschäft kommen will, bleibt nichts übrig, als den Monopolisten zu unterbieten. Unser Bienenfleiß hat uns zur Herstellung von Massenartikeln instand gesetzt; diese waren billig, aber sie konnten nicht die Qualität der englischen Erzeugnisse haben. Wir waren Anfänger und kannten die Produktionsgeheimnisse nicht.

So kam es, daß auf einer Weltausstellung in Philadelphia in den achtziger Jahren die deutsche Produktion das Prädikat ‚billig und schlecht‘ erhielt. Mit der Zeit haben sich dann aber drei Produktionsgruppen herausgebildet, in denen unsere Arbeit der englischen Qualität überlegen war: die chemische Industrie, an der Spitze die Pharmazeutik, die Farben-Herstellung und dann vor dem Weltkrieg die Gewinnung von Stickstoff aus der Luft; die Herstellung elektrischer Geräte und die Erzeugung optischer Instrumente.

England hat diese Konkurrenz so lebhaft zu spüren bekommen, daß es sich mit aller Macht dagegen wehrte. Aber weder die handelspolitischen Versuche, wie der Schutzzoll, zwischenstaatliche Verträge noch das Prädikat ‚Made in Germany‘ halfen!“

Nicht „Made in Germany“, sondern „Made by Soros“ ist die politische Lobbygruppe Demand Justice. Die Lobbygruppe ist mit einigen Millionen Dollar unterwegs, um die Bestätigung von Brett Kavanaugh zum Richter des Obersten Gerichtshofes durch den Senat zu verhindern.

Gegründet 2018 und finanziert von der Organisation Sixteen Thirty Fund. Und Hauptsponsor des Sixteen Thirty Fund ist das Open Society Policy Center. Und das Open Society Policy Center? Ist eine Stiftung von George Soros. Und die Führungsriege von Demand Justice wird von etlichen früheren Mitarbeitern der Regierung Obama und der Wahlkampforganisation Hillary Clintons gebildet. Wunderbar.

Juanita Broaddrick ist keine Mitarbeiterin der Wahlkampforganisation Hillary Clintons, sondern beschuldigt den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, sie vergewaltigt zu haben. Und sie habe alle Fakten zu allen W-Fragen gehabt. So Juanita Broaddrick:

„Dr. Ford hat keine Beweise; ich hatte aber das Wer, Was, Wann, Wo und Wie und habe es fünf Leuten sofort erzählt, dazu gehört nicht mal die Frau, die mich 30 Minuten nach der Vergewaltigung mit einer geschwollenen, gesprengten Lippe, zerrissenen Kleidern und in einem Schockzustand fand“, sagte Broaddrick.“

Eine präsidiale Vergewaltigung und ein Barrique-Faß voller Spontangärungen. Alles demokratisch.

Und Deborah Ramirez schwört darauf, dass ihr bei einer Party ein Penis ins Gesicht gehalten wurde. Im „New Yorker“. Spezialität eines demokratischen Präsidenten. In Washington D.C. Der Penis und die Praktikantin.

Wie auch immer, es wird jede Menge Arbeit auf ihn warten. Auf Brett Kavanaugh. Über 55.000 versiegelte Anklageschriften. Und dann ist da ja auch das fiese Memo. Mit seinen 20 schwarzen Seiten. Nicht wenige warten darauf, dass hier endlich andere Saiten aufgezogen werden.

Andererseits war der Supreme-Court-Anwärter Jesuiten-Schüler. Wie auch der Präsident. Und die Wall Street feiert den Präsidenten mit immer neuen Höchstkursen. Und die Wall Street, das sind JPMorgan Chase, Goldman Sachs, Morgan Stanley, Wells Fargo und die Citigroup. Die Kreatur von Jekyll Island. Und die feiert. Da wird einem ganz schwindelig.

Andererseits ist ein Adverb und kein Adjektiv. Nicht steigerungsfähig. Man muss sich also irgendwie behelfen. Mehr andererseits. Gut. Mehr andererseits fordert eine Jesuitenzeitschrift die Rücknahme der Nominierung von Brett Kavanaugh:

„But even if the credibility of the allegation has not been established beyond a reasonable doubt and even if further investigation is warranted to determine its validity or clear Judge Kavanaugh’s name, we recognize that this nomination is no longer in the best interests of the country.“

Aber selbst wenn die Glaubwürdigkeit der Behauptung nicht zweifelsfrei nachgewiesen wurde und selbst wenn weitere Untersuchungen gerechtfertigt sind, um ihre Gültigkeit zu bestimmen oder den Namen von Richter Kavanaugh klarzustellen, erkennen wir an, dass diese Ernennung nicht mehr im besten Interesse des Landes ist.

Woher auf einmal die Manschetten auf jesuitischer Seite? Manschetten zu haben heißt, vor etwas oder jemandem zurückzuscheuen, Angst zu haben. Was sagt der Führer?

„Wenn ein Neger die Lust hat, Manschetten zu tragen, sonst hat er nichts an, warum sollen wir ihn hindern?“

Andererseits. Noch mehr andererseits „zeichnen Geschichtsbücher, Flugschriften und Skandalromane das Bild der Jesuiten als geistige Giftmischer, Erfinder des absoluten Kadavergehorsams und der Jesuitenmoral, einer perfiden Methode, die Grenzen zwischen wahr und unwahr zu verwischen.“ Und der Heilige Vater? Ist auch Jesuit.

Und was sagt der geheime Schwur der Jesuiten?

„Außerdem verspreche ich, dass ich, wenn sich Gelegenheit bietet, unbarmherzig den Krieg erkläre und geheim oder offen gegen alle Ketzer, Protestanten und Liberale vorgehe, wie es mir zu tun befohlen ist, um sie mit Stumpf und Stiel auszurotten und sie von der Erdoberfläche verschwinden zu lassen; und ich will weder vor Alter, gesellschaftlicher Stellung noch irgendwelchen Umständen halt machen.“

Mit Stumpf und Stiel – „hängen, verbrennen, verwüsten, kochen, enthaupten, erwürgen und […] lebendig vergraben“.

Ein bisschen was von Shakespeare:

„Shakespeare ist der Wahnsinn. Ist die Rache. Ist der Verrat. Der Mord. Ist die Spionage. Ist der Hass. Der Zweifler. Verachtung. Wut. Intrige. Die reine absolute Liebe.“

Großes Theater. „Das ‚moderne‘ Illusionstheater“. Episches Theater:

„Verehrtes Publikum, jetzt kein Verdruß: Wir wissen wohl, das ist kein rechter Schluss. […] Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen.“

Wo das hinführt? Man wird sehen. Werkgerecht? „Alles Quatsch!“

Ein Vorhang, aber keine Antworten. Die Menschen wollen etwas Schönes haben. Was sagt der Führer?

„Ich ärgere mich schon, wenn ich in den [Vereinigten] Deutschen Werkstätten oben die billigen Zimmereinrichtungen sehe. Erstens ist das ein Schwindel: Da steht RM 800,-, auf einmal höre ich dann: Die Bank gehört nicht dazu, der Vorhang auch nicht, auch das Bild nicht! Zweitens, nun kommt das Tolle: Der ganze Schmarren soll ein werksgerechter Kulturausdruck sein!

Die Leute wollen das nicht! Die wollen für 1.200 Mark was Schönes haben! Ob ein Nagel mit einer Maschine eingetrieben ist oder mit der Hand, ist dem Käufer gleich. Was heißt werkgerecht? Da pfeifen die Leute drauf! Warum mit Rohholz etwas nehmen, wenn ich es anderswo poliert kriege? Ich muß ehrlich sagen, ich habe beim Stortz drin Sachen gesehen, die sind absolut schön. Die kleinen Leute freuen sich, wenn sie ein schönes Büffet haben. Werkgerecht: alles Quatsch!“

Und:

„Es wäre lächerlich, wenn wir diesen Kontinent nicht in Ordnung brächten!“

***

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Quelle und Kommentare hier:
http://n8waechter.info/2018/10/von-xantens-kolumne-schlammschlacht/