Südafrika: Zulus unterstützen und schützen die weißen Farmer

von connectiv

Der Präsident Südafrikas, der im Frühsommer die entschädigungslose Enteignung weißer Farmer durchgebracht hat, erfährt nun steifen Gegenwind. Präsident Ramaphosa muss sich nun mit dem König der Zulu auseinandersetzen, die sich vor etwa einer Woche klar auf die Seite der weißen Farmer gestellt haben.

Offiziell haben die Könige zwar keine Macht, doch steht ihr Volk loyal hinter ihnen und im Falle des Zulu-Königs Goodwill Zwelithini sind es elf Millionen Zulus. Sie bilden mit 25% Bevölkerungsanteil die größte, ethnische Gruppe in Südafrika und ihr Wort hat auch in der Politik hohes Gewicht. Sie sind eine Untergruppe der Bantu und stellen über elf Millionen Menschen. Die südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal ist ihr angestammtes Gebiet und dort wohnen auch die meisten. Die Sprache der Zulu heißt Zulu. Dieses Wort aus „IsiZulu“ heißt „Himmel“.

Die Führer der Zulu haben sich nun klar gegen die entschädigungslose Enteignung von Land ausgesprochen. Sie wollen mit den weißen Farmern (Buren) des Landes zusammenarbeiten. Der Zulu-König Goodwill Zwelithini verkündete öffentlich, sein Volk wolle mit der südafrikanischen Minderheitsrechtsgruppe „AfriForum“, das sind hauptsächlich die weißen Farmer, zusammenarbeiten wird. Er nannte auch die Gründe:

Diese Zulu-Nation, von der ich spreche, wird es nicht länger geben, wenn wir nichts zu essen haben. Deshalb sage ich, dass die Landwirte zusammenkommen müssen, damit wir darüber sprechen, was wir gemeinsam tun können, wenn wir über die Landwirtschaft und die Produktion ausreichender Lebensmitteln auf dem Farmland sprechen. Deshalb lade ich das AfriForum der Buren ein, zu uns zu kommen und uns zu helfen. […] Denn als die Regierung anfing, über die Aneignung von Land zu sprechen, über Enteignung ohne Entschädigung, legten die Buren ihre Werkzeuge nieder. In Südafrika gibt es kein Essen.

König Goodwill Zwelithini verurteilte vehement die Morde an den weißen Farmern und sagte bereits 2013 bei der öffentlichen Eröffnungsrede der neuen waZulu-Natal-Legislatur in Pietermaritzburg, dass die ständigen Morde nicht nur von den Weißen Südafrikanern verurteilt werden sollten, sondern die Sorge und Not der gesamten Nation Südafrika sind. Er forderte von ganz Südafrika,sich gegen Rassismus zu stellen und es nicht nur zum Problem derer zu machen, die diskriminiert werden. Die beiden wichtigsten, nationalen Aufbauprojekte, nämlich sozialer Zusammenhalt und Versöhnung seien gescheitert, weil sich die Menschen immer nur als Teil einer Interessensgrupe sehen, anstatt alle gemeinsam ein Teil Südafrikas zu sein. „Wenn wir ehrlich sind mit uns selbst, haben uns diese beiden Iniiativen nicht aus unserer traurigen Vergangenheit herausgeführt“, sagte der König.

Ich bitte das AfroForum der Buren zu uns zu kommen und uns zu helfen, da sie mir schon gesagt haben, dass sie bereit sind, mit mir und den Leuten meines Vaters zusammenzuarbeiten, um die Landwirtschaft hochzubringen und die Ernährung sicherzustellen, sagte der König vor einer Menschenmenge in Durban.

Ein stolzer Zulu-Krieger mit Nahkampf-Speer

Die Zulu-Nation wird nun gemeinsam mit den weißen Farmern die überhand nehmenden Greueltaten verhindern und dafür sorgen, dass die Farmer wieder in Sicherheit arbeiten können. Die Zulu werden nach eigenem Bekunden die Beschlagnahmung des Farmlandes verhindern und damit auch sicherstellen, dass die Ernährungslage in Südafrika stabil bleibt. Dazu will er eine Partnerschaft mit dem „AfriForum“ eingehen, einer Organisation, die in Pretoria ansässig ist und  darum kämpft, das Ackerland zu retten und den Mord an den weißen Farmern publik zu machen. König Goodwill Zwelithini wurde daraufhin sofort in den sozialen Medien angegriffen, er betreibe den „Ausverkauf an weiße Interessen“.

Das Landenteignungsprogramm von Präsident Cyril Ramaphosa beabsichtigt ganz offen, den weißen Farmern das Land einfach abzunehmen und es an arme Schwarze zu geben, angeblich, um 24 Jahre nach dem Ende der Apartheid die schweren Ungerechtigkeiten auszugleichen. Bei den geplanten Landbeschlagnahmungen handelt sich hauptsächlich um Grundstücke, die im Eigentum von Buren, also Weißen, sind, die ursprünglich aus den Niederlanden stammten.

Der Sprecher des AfriForums, Ian Cameron sieht, dass die entschlossene Haltung des Zulu-Königs in dieser Sachen der Regierungspartei ANC ziemliche Sorgen bereitet. Um im nächsten Jahr die Wahlen zu gewinnen und an der Regierung zu bleiben, brauch der ANC (African NAtional Congress) die Unterstützung der Zulu. Man sei in der Regierung sehr unglücklich darüber, dass König Goodwill Zwelithini mit dem AfriForum zusammenarbeitet. er kann auf großen Rückhalt bauen und das bringt den ANC in eine sehr schwierige Lage. Cyril Ramaphosa ist kein Zulu und hat Angst, König Zwelithini könnte ihm den Rückhalt bei den fast zwölf Millionen Zulu entziehen.

Ein Weingut am Western Cape, Südafrika

König Goodwill Zwelithini ließ öffentlich wissen, er warte auf ein Treffen mit dem Präsidenten:

Er [Ramaphosa] muss hierher kommen […] und sagen, in einer Vereinbarung aufschreiben und unterschreiben, dass das Land der Zulus nicht angerührt wird.

Tatsächlich gab es ein Treffen zwischen der Regierung und den traditionellen Königen in Südafrika. Die Regierungsvertreter versicherten, dass es keinerlei Pläne gebe in den Gebieten der Könige solche entschädigungslosen Enteignungen vorzunehmen. Der Generalsekretär des ANC (African National Congress), Ace Magashule, beteuerte:

Wir bekräftigen und bestätigen, dass die Könige und Häuptlinge die rechtmäßigen Hüter des Stammeslandes im Auftrag und Namen der Menschen und der Stämme in den traditionellen Gebieten sind. Der ANC wird niemals an Versuchen beteiligt sein, die Autorität der traditionellen Herrschaft über das Land, einschließlich ihrer traditionellen Gemeinschaften anzutasten.

Das gesamte Land der Zulu-Nation gehört einem Trust namens Igonyama, dessen alleiniger Treuhänder König Goodwill Zwelithini ist. Laut der Finanzseite Bloomberg hegt die ANC-Regierung Südafrikas aber Pläne, ein Gesetz zu verabschieden, um diesen Trust für nichtig zu erklären. Damit wären die traditionellen Führer der alleinigen Kontrolle enthoben und Millionen Südafrikaner könnten dort Land per Kredit oder Hypothek erwerben. König Zwelithini reagierte auf dieses Ansinnen mit der Warnung, dass es zu Aufständen und Unruhen kommen werde, sollte der ANC den Igonyama-Trust auflösen. Die Provinz KwaZulu-Natal ist etwa so groß, wie Ungarn.

König Goodwill Zwelithini könnte mit seiner entschlossenen Politik sehr viel erreichen. Zum einen werden die Politiker des ANC wahrscheinlich nicht wagen, das Zulu-Land anzutasten, da sie es mit einem Millionenheer an wirklich gut ausgebildeten und loyalen Kriegern und Soldaten zu tun bekämen. Zum Zweiten würde die KwaZulu-Natal-Provinz stark von den geschützten Farmern profitieren. Die Ernährung der Zulu wäre bestens gesichert, die Einkünfte der Farmer, die in Südafrika den Löwenanteil des gesamten nationalen Einkommens erwirtschaften, könnten als Gegenleistung für Schutz und Sicherheit dort versteuert werden, die anderen Stammeskönige würden diesem Beispiel schnell folgen und König Zwelithinis Einfluss würde wachsen.

Die Steuern der Farmer böten den traditionellen Provinzen darüberhinaus ganz andere Möglichkeiten, ihre Infrastruktur aufzubauen. Die alte, traditionelle Kultur der Stammeskönigreiche würde wieder gestärkt und für Stabilität sorgen. Die Landstriche unter reiner Regierungsgewalt würden wahrscheinlich dagegen verarmen und zu hungernden Elendsgebieten und Kriminalitätshöllen werden. Letztendlich könnte es dazu kommen, dass das westliche, parlamentarische Regierungssystem zusammenbräche und die erstarkten Könige eine originär afrikanische Struktur und Kultur entwickeln könnten.

Der Zulu-König Goodwill Zwelithini erweist sich als wesentlich intelligenter als die Europäischen Regierungen, die es abgelehnt haben, die um Asyl bittenden weißen Farmer aus Südafrika aufzunehmen. König Zwelithini hat dagegen die Chance, die tüchtigen, nützlichen Bauern unter seinen Schutz zu nehmen, erkannt und ergriffen. Er wird auch sehr genau wissen, dass eine ähnliche Situation, wie sie sich jetzt in Südafrika aufbaut, sich im Jahr 2000 auch in Simbabwe (ehemals Rhodesien) ereignet hat. Dort wurden auch die weißen Farmer gewaltsam vertrieben und teilweise ermordet.

Das ehemals reiche und blühende Land verwandelte sich bald in ein unfruchtbares, armes Drittweltland. Eine Farm erfolgreich zu führen und erstklassige Lebensmittel zu produzieren ist ein Beruf, den man jahrelang erlernen muss und für den man viel Erfahrung braucht. Er setzt viele Kenntnisse, hohe Investitionen und enormen Arbeitseinsatz voraus.

Die Erwartungen der Simbabwer, einfach Farmen zu übernehmen und ohne Kenntnisse und Ausbildung erfolgreich zu sein, erfüllten sich naturgemäß daher nicht. Die landwirtschaftlichen Maschinen und das Vieh wurden damals gleich zu Anfang geplündert, die Felder kaum oder schlecht bestellt.

 Durch die „Landreform“ verwandelte sich Simbabwe, die einstige „Kornkammer“ Afrikas, in ein von Hungersnöten und Unterernährung geplagtes, dauerhaft von Lebensmitteleinfuhren abhängiges Land.


Quelle und Kommentare hier:
https://connectiv.events/suedafrika-zulus-unterstuetzen-die-weissen-farmer/