MIR – Krieg!!! Krieg?

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Es trudeln schon die ersten Berichte ein, denen zufolge der ami-Zerstörer xyz auf dem Weg Richtung Syrien sei und im ami TV liefern sich gerade diverse „Experten“ und politster ein Wetrennen, wer am lautesten poltert und am drängendsten nach Krieg plärrt.

Nun, ich habe „schlechte“ Nachrichten für die Kriegs-Fans und ich frage mich offen gesagt, woher sehr viele ihre Vorstellungen von Krieg haben.

Üblicherweise belasse ich es bei einem schlichten „der Krieg fällt aus“ und ein paar Sätzen dazu. Nun allerdings hat immerhin der ami präsident selbst mehr oder weniger klar mit militärischen Aktionen gedroht und, bemerkenswert, weil es klipp und klar und unmissverständlich belegt, dass die amis die Grenze zum Kriminellen solide überschritten haben, im uno Sicherheitsrat hat das geifernde Dreckstück, das als un Botschafter-Darstellerin der amis fungiert, den Satz ausgesprochen, der sich noch in Geschichtsbüchern finden wird, nämlich sinngemäß: „Ich weiss nicht, ob dieser Sicherheitsrat die nötigen militärischen  Maßnahmen gegen Syrien beschließt, aber ich weiss, dass wir, die usppa *jedenfalls* eine militärische Operation durchführen werden“.

Und prompt tauchen „Berichte“ über Alarmbereitschaft bei den Russen auf und diverse Bilder von diesem oder jenem Waffensystem oder Schiff gehen durchs Internet.

Njet! Leute, so funktioniert Krieg nicht und schon gar nicht bei amis.

Zunächst mal müssen wir unterscheiden zwischen einem Militärschlag und einem Krieg. Was die amis weitgehend tatsächlich gebracht haben, waren militärische Schläge, z.B. der mit den 59 tomahawks. Sowas ist denkbar – und zwar als einziges denkbar. Ein Krieg aber, selbst ein kleiner oder kurzer, ist etwas ganz anderes und den haben die amis schon lange nicht mehr geführt, auch weil sie ihn aus verschiedenen Gründen gar nicht mehr führen können. Bei der Gelegenheit möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass selbst das Gros der Stellvertreter-„Kriege“ eher ausgedehnte Serien von Schlägen sind als ein Krieg. Der schon lange andauernde Überfall auf den Jemen ist ein Beispiel. Insoweit man da überhaupt von Krieg sprechen kann, liegt das daran, dass die Jemeniten nicht einfach stillhalten.

Vor allem aber können die amis nur Militärschläge überraschend führen, aber keinen Krieg.

Ich führe hier mal ein hübsches Beispiel an, denn „die amis haben seinerzeit ein halbes Jahr gebraucht, um die nötigen Kontingente nach Kuwait zu bringen“ wird ja gerne einfach relativiert oder vergessen. Ich bringe das auch deshalb, weil die amis und in der Folge der wertewesten eine Unkultur des Grellen und der Gigantomanie geschaffen haben, tatsächlich aber Details wichtig sind; wichtig wie in „Auch der tollste 1500 PS Panzer fährt nicht, ohne all die kleinen Zahnrädchen“.

Also, hier ist der kleine Einblick: Es gibt bei den amis überall einen sogenannten motor pool, also einen Fuhrpark. Und den gibt es in diversen Varianten. Jede größere Organisationseinheit, so etwa ab Batallion aufwärts hat einen oder mehrere, z.B. einen für die eigenen Fahrzeuge (unter eigenem Kommando), einen anderen für allgemeine und geteilte Transportaufgaben und nochmal einen anderen z.B. für Schulbusse. Und sogar einen für die Streifenwägen der Militärpolizei; die unterstehen nämlich nicht ihr selbst sondern einem „Fuhrpark für Diverses“. Da kommen dann also jeden Tag die Militärpolizisten, füllen ein Formular aus und bekommen, abhängig von diversen Faktoren inkl. Sympathie oder Antipathie diesen oder jenen Streifenwagen; vielleicht den mit bekannten Macken, vielleicht auch einen guten, vielleicht sogar „ihren“ üblichen. Und dieser Büroaufenthalt ist nicht lustig für den Militärpolizisten, denn die Formulare werden je nach Charakter und Laune des Fuhrpark-Mitarbeiters mehr oder weniger pingelig kontrolliert und das benötigte Fahrzeug mehr oder weniger langsam oder schnell herausgegeben. Und wenn er das Fahrzeug zurück bringt, dann läuft in etwa das selbe Theater nochmal mit dem zusätzlichen Element der Inspektion durch den Fuhrpark-Mitarbeiter.
Und das war nur ein wirklich kleines Beispiel, ein Moskito sozusagen. Es gibt noch jede Menge andere und viele sind auch eher Schlangengruben mit eingebautem Labyrinth.

Dieser Tage las ich, die amis seien nun mal, Qualität hin oder her, alleine durch schiere Quantität gefährlich und womöglich sogar überlegen. Nun, Quantität hat wie alles nicht nur eine Seite. Hier habe ich mal auf eine hässliche und fette andere hingewiesen. Einer der Gründe ist der, dass am ami-Militär jede Menge fette Parasiten hängen. Von lockheed, boeing und Konsorten weiss das jeder, aber das ist nur ein Aspekt. Schon weniger bekannt ist, dass so ziemlich alle Projekte, die über den Kauf von 10 Klobürsten hinausgehen, von einem Heer von Mitarbeitern der politster in kongress und senat ausgiebig darauf hin untersucht werden, wie man sie für den eigenen Wahlkampf ausschlachten kann. Da kommt es gar nicht selten vor, dass eine Firma noch eine Niederlassung oder gar eine Produktionsstätte in einem anderen Bundesstaat, z.B. dem eines ranghöheren Ausschussmitglieds eröffnet.

Und dann ist da ja auch noch das pentagon selbst, das neben der bekannten Funktion noch eine andere, oft übersehene aber vitale und vieles Erwürgende hat, die nämlich der Schnittstelle zwischen politik, wirtschaft und Militär. Da sind ganze Flure mit Personal gefüllt und ganze Heerscharen von Obristen und Generälen und viele, viele Mitarbeiter sind mit Verwaltung, Schmieren, Verhandeln, Kontrolle, Buchführung, usw. beschäftigt.

Der Transport des Kriegsgeräts selbst dauert ja nach Einsatzgebiet nur ein paar Tage oder maximal Wochen. Der bei weitem größte Teil der Zeit wird in besagten Fluren und Büros in kongress, senat und pentagon verschwendet. Und nebenbei bemerkt reicht eine Imbissbude oder ein Friseursalon als gegnerische „Aufklärungszentrale“. Die nette Frau dort erfährt und weiss oft weitaus früher als die Kommandeure im Einsatzgebiet, was vor sich geht, Truppenstärken, Verlegungen, etc.

Die Syrer schossen dieser Tage 5 von 8 Raketen ab, obwohl diese mit hoher Wahrscheinlichkeit moderne stealth Typen der amis waren, womöglich noch verfeinert und aufgewertet von den israelis. 60, 65 Prozent Treffer, das ist ziemlich anständig und, das nur mal zur Orientierung, ein Ergebnis, das bei nato Kräften unter realen Bedingungen oft nicht erreicht wird. Dazu kommt, dass man einige Raketen wohl gar nicht abzufangen versuchte, weil sie das Ziel verfehlten bzw. nur „auf der Wiese nebenan“ einschlugen.

Syrien ist also kein Land, das die nato mal eben so nach der klassischen Methode überfallen kann. Und, das nur nebenbei, die Russen sagen ganz offen und zufrieden grinsend, dass sie den Syrern geholfen haben mit Ausbildung (und gewiss auch mit Modernisierung und vor allem mit Aufklärung und Auswertung). Und, man höre und staune, ein Pantsir ist wohl auch in der angegriffenen Basis stationiert.

Im übrigen: Ich sehe bisher nichts weiter als das bekannte Muster in washington. Drohen, Zerstörer und Flugzeugträger losschicken und jede Menge Drohgefuchtel. Kennen wir doch, haben wir doch gerade erst in Sachen Nord-Korea erlebt.

Ob die amis wirklich ernsthaft einen Militärschlag planen und wenn ja, was genau, weiss bisher kaum jemand – ausser einigen wenigen amis im Pentagon, die nette Frau von der Imbissbude und die zuständigen Abteilungen u.a. und vor allem in Moskau.

Viel bedeutsamer finde ich etwas anderes, das keineswegs ohne Zusammenhang mit dem Lärm in washington ist, nämlich die zunehmende fast schon Aggressivität der Russen. Sogar medwedew hat sich mittlerweile offenkundig verärgert geäussert.

Wir sollten uns weniger um den Lärm aus idiotistan kümmern und lieber aufmerksam nach Moskau schauen. Diese Umstellung der Blickrichtung steht sowieso an.

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Wie wird Russland im Fall des Falles reagieren?

Ein russischer Ex-Oberst und Militärexperte erklärte im russischen Fernsehen, Russland habe nur zwei Optionen, die beide überaus hässlich seien. Die eine Option sei die zurückzuschlagen, damit aber das Risiko eines größeren Krieges einzugehen, denkbarerweise bis hin zum atomaren Weltkrieg. Die andere sei, nicht zurückzuschlagen, damit aber enorm an politischer und militärischer Bedeutung zu verlieren und sozusagen auf einen Schlag wieder zum Niemand auf der Welt-Bühne zu werden.

Ich denke, diese Einschätzung ist weitgehend richtig, übersieht aber etwas Wichtiges: Es gibt die Option des großen Krieges für die usppa nicht, da sie ihn angesichts des derzeitigen Standes notwendig verlieren würde.

Und es gibt aus meiner Sicht auch einige Hinweise in diese Richtung. Zwei besonders wichtige sind zum einen der Umstand, dass Russland sehr erheblichen Aufwand in der Angelegenheit Skripal betrieb, u.a. medial und diplomatisch, aber vergleichsweise sehr wenig Aufwand in der Angelegenheit des drohenden ami Überfalls auf Syrien. Zweitens halte ich für wesentlich, *was* Russland zum Thema mitteilte; trocken und ruhig und überall, aber nicht geradezu um Vernunft flehend und fast wie manisch friedensbemüht wie bisher immer. Ich sah zahlreiche Interviews, talk-shows und anderes und immer wiederholte sich das selbe: Die diversen offiziellen Vertreter Russlands teilten mit, dass Russland zurückschlagen wird, falls, ich wiederhole als Beispiel die Worte des russischen Botschafters bei der eu, Russen zu Schaden kommen sollten, egal ob bewusst oder versehentlich – und ich möchte hinzufügen, dass man schon vor Tagen erklärt hat, dass quer über Syrien verteilt viele Russen arbeiten und dass diese nicht abgezogen werden.

Hierbei muss man bedenken, dass man im Kreml ordentlich arbeitet und koordiniert und wohlüberlegt formuliert. Anders ausgedrückt, man hat sich dazu entschieden, bewusst als Schutzschild zu fungieren; wer Syrien bombardiert, der bombardiert geradezu notwendig auch Russen.
Übrigens, zur Erinnerung und ja gerade erst neulich von mir ausgeführt: Russland ist in Syrien – anders als vom wertewesten behauptet – nicht wegen Tartus oder anderer angeblich erhoffter Basen, sondern um Russland zu schützen. das allerdings macht die Option, einen Angriff schweigend und vielleicht ein bisschen maulend hinzunehmen, sehr unattraktiv.

Und es gibt ja auch nichts weiter zu sagen für Russland. Wenn alle Bemühungen um Frieden oder zumindest um die Einhaltung grundlegender rechtlicher Normen vergebens waren – was der Fall Skripal deutlich belegte und was auch die ami Botschafter-Darstellerin bei der uno sozusagen unterschrieb – und das Ergebnis unterm Strich das ist, dass Syrien illegal bombardiert wird, dann gibt es einfach nichts mehr zu sagen.

Nebenbei bemerkt habe ich mich damit auch gleich zu diversen Berichten geäussert, die Russland als geschockt bei panischen Vorbereitungen zeichnen. Das halte ich für Unsinn. Wie oben ausgeführt, wurde die grundlegende Entscheidung bereits vor Tagen, eher sogar vor Wochen getroffen und entsprechend wird sich das russische Militär weder überrascht noch unzureichend vorbereitet zeigen.

Ich möchte auch noch kurz zu den usppa anmerken, dass trump noch eine Hintertür hat, sogar zwei. Zum einen kann er, was ja durchaus auf seiner Linie der medien-Schelte läge, „überrascht“ erklären, dass er ganz neue Hinweise darauf hat, dass die „Berichte“ über den Giftgas-Angriff in Syrien ein verfälschtes Bild zeigen und man nun also erst ermitteln muss, was wirklich geschehen ist, ehe man womöglich zu Unrecht zuschlägt. Zum anderen kann er dank der grobschlächtigen Beschlagnahme vertraulicher und geschützter Unterlagen im Zuge eines fragwürdigen Einbruchs durch das fbi bei seinem persönlichen Anwalt – völlig berechtigt und zutreffend – erklären, dass die usppa derzeit Wichtigeres zun hat, nämlich sich um den Notstand im Inneren zu kümmern.

Sollte es zum aber zum Überfall auf Syrien kommen, so ist zu fragen, wie Russland darauf antworten würde. Hierzu will ich hier nun versuchen, meine Sicht in Umrissen zu zeigen.

Zunächst mal dürfte die russische Reaktion dadurch gekennzeichnet sein, dass sie unmissverständlich der Situation zuzuordnen (und nicht als Angriff auf die usppa zu betrachten) ist und dass sie erkennbar und offensichtlich nur darauf ausgerichtet ist, nur in wirksamer aber begrenzter Weise die konkrete und greifbare Gefahr bzw. die Bedrohung durch die usppa/nato Kräfte zu beseitigen.

Ich gehe davon aus, dass die russische Antwort darauf abzielt, jene Schiffe und/oder Flugzeuge auszuschalten, von denen aus die Raketen abgefeuert wurden bzw. werden.

Desweiteren halte ich für sehr wahrscheinlich, dass koordiniert und zur etwa gleichen Zeit ein Angriff der ukros gestartet wird. Diesbezüglich halte ich es für wahrscheinlich, dass Russland mit einer bereits vorbereiteten relativ kurzen Aktion antwortet, die das ukro Regime so beeinträchtigt, dass mindestens die Angriffe gestoppt werden. Möglich scheint mir auch, dass man einen (relativ kleinen) weiteren Schritt macht, der den Donbass Kämpfern erhebliche Vorteile und einen Korridor verschafft. Was ich für denkbar halte, aber nicht erwarte ist, dass russische Truppen selbst eingesetzt werden (ausser möglicherweise hinter der Front als Unterstützung und insb. Aufklärung und Stabsunterstützung, etc.).

Und ich gehe davon aus, dass Russland die nato sehr erheblich schädigen, vielleicht sogar zum Auseinanderbrechen bringen wird, indem es, falls eu-ropäische Länder beim Überfall auf Syrien involviert sein sollten (macron scheint nach Blut zu lechzen) die Verbände dieser Länder soweit irgend sinnvoll nicht mit Gegenschlägen überzieht und stattdessen eine Einladung ultimativer Natur, sich zurückzuziehen übermitteln wird. Zu der Frage, was zu erwarten wäre, wenn die eu-ropäer sich dennoch als loyale Komplizen der amis erweisen, sage ich nur soviel: Uns hier dürfte es gefallen, den eu politstern allerdings deutlich weniger.

Dies könnte sogar in trumps Interesse liegen und ihm insbesondere die Gelegenheit bieten, auch die ami Verbände zurückzuziehen unter Geschimpfe über die unzuverlässigen feigen Verbündeten.

Zu konkreten Fragen wie der russischen Waffensysteme äussere ich mich aus hoffentlich offensichtlichen Gründen nicht und belasse es dabei anzumerken, dass ja gerade Ostern war und womöglich noch ein paar Überraschungseier auf die nato Kriminellen warten.


Quelle und Kommentare hier:
http://vineyardsaker.de/2018/04/10/mir-krieg-krieg/