Jamaika: Brief eines zornigen Wählers

Von Eifelphilosoph

So – jetzt reichts. Endgültig. Lange habe ich geschwiegen, lange gut funktioniert, lange auf die wohlklingenden Töne der Regierungsjournalisten gelauscht, die tagaus tagein predigen: alles ist in Ordnung, alles supergut, die besten Köpfe der Welt arbeiten an den besten Lösungen für alle! Drauf geschissen, sag ich!

Was bilden sich die Arbeitslosen mit Luxuseinkommen eigentlich ein, dass Sie uns so ein Schauspiel darbieten?

Ach, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Fangen wir mal an bei dem Beruf Politiker. Dass dies ein Beruf ist, ist sowie so schon ein Hohn, denn: Politik kann jeder und muss auch jeder können, wenn er nicht mit Revolvern, Dynamit und Winchestergewehren Probleme lösen will. Politik komme von polis (altgr.: Stadt) und beschreibt die Kunst, den Frieden zu bewahren – selbst unter dem Stress eng zusammengepferchter Menschenmassen mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen.

Man kann schon erahnen, dass man dafür ein ganz besonderes Gespür braucht, geistige Unabhängigkeit, einen weiten Horizont was Lebensphilosophien und Weltbilder angeht – kurzum: das Amt des Politikers ist ein Amt, dass in erster Linie eine profunde geisteswissenschaftliche Ausbildung erfordert, weil es ums Verstehen des Anderen und seiner Anliegen geht.

Die Kunst, widerstreitende Interessen unter einen Hut zu kriegen ist genau jene Kunst, für die wir Politiker bezahlen. Dafür sind sie von der Last der Alltagsarbeit befreit und werden von der Gemeinschaft alimentiert – einer weisen Gemeinschaft, die verstanden hat, das schlechte Politik immer noch besser ist als gute Kriege. Ja – haben wir ganz vergessen, oder?

Während uns die Naturwissenschaft mit ihren Ingenieuren immer neue Waffen liefert müssen die Geisteswissenschaftler immer schneller rennen, um den Frieden zu erhalten. Müssen? Müssten. Sie tun momentan etwas ganz anderes, ziehen sich  zurück auf sich selbst, weil sie die Auseinandersetzung mit den geistlosen Wissenschaften fürchten: das Kapital zahlt lieber für Waffen als für Frieden; Waffen – eingesetzt zum Raub von Rohstoffen – bringen immer mehr Rendite als friedliche Verhandlungen, wo die andere Seite (die Neger: ausbeuten dürfen wir sie jederzeit, aber wehe wir sagen dieses Wort!) noch über die Preise mitverhandeln kann. Und wenn man dann noch kleine Kriege inszeniert – inzwischen ganz pervers zur „Rettung des Friedens“ – dann klingelt die Kasse in einem fort.

Ja, was haben wir in den letzten Jahren alles erlebt – zur Rettung des Krieges. Staat, Politik und Wirtschaft haben uns eine Welt voller „Hitlers“ präsentiert, die uns alle ans Leder wollen: Putin, den Russenhitler, Gaddafi, den lybischen Hitler, Saddam Hussein, den irakischen Hitler, Osama bin Laden, den Höhlenhitler – um nur ein paar zu nennen.

Und anstatt das Problem friedlich zu lösen, wie es sich für Demokratien gehört, gab es auf einmal – völlig geist- und alternativlos – nur noch eine Möglichkeit: Krieg. Mittels Drohnen – gesteuert aus Deutschland – sogar weltweiten Krieg – den man früher Weltkrieg genannt hätte, aber heute einfach mal elegant verschweigt. Kein Wunder, dass die Mehrheit der Deuschen die Demokratie für beendet erklärt (siehe Focus).

Ach – ich rege mich schon wieder auf. Wissen Sie, was ich bei den Schweizern lese? „Nur noch ein Sokrates kann uns retten“ (siehe NZZ):

„Das Wesen der Philosophie liegt nach Sokrates im Widerstand gegen die eigene Zeit.“

„Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Sokrates, der Begründer der westlichen Philosophie, zugleich ihr erstes Opfer war. Er verführte die Jugend durch sein freies Denken, bis ihn ein Gerichtshof der attischen Demokratie dazu verurteilte, den tödlichen Schierlingsbecher zu trinken.“

„Freies Denken“ – im Deutschland des Jahres 2017 enthält diese Forderung schon im ersten Moment einen üblen Beigeschmack nach Verschwörungstheorie, die per Regierungsdefinition ausschließlich rechstradikal sein kann und darf … Sokrates könnte auch hier nicht lange überleben, wäre sofort irrer Aluhutnazi: sowas können unsere Politiker noch.

Wissen sie eigentlich, wie es in unseren Geisteswissenschaften heutzutage aussieht? Ich kann Ihnen da ein paar Takte zu sagen (siehe Süddeutsche):

„Diese Mechanismen machten eine unkonventionelle Arbeit schlichtweg riskanter. Doktorand Barbi sagt: „Oft werden unorthodoxe Gedanken zunächst nicht als suspekt betrachtet. Wenn sie jedoch erfordern, sich vom gängigen Jargon abzusetzen, wird der Gedanke als formal unzulänglich angesehen und die Publikation verwehrt.“ Es gibt also sprachliche Zusammenhänge aus Schlüsselbegriffen, Schlüsselzitaten und Schlüsselquellen, die bedient werden müssen, damit ein Essay problemlos in den Journals erscheint und durch die Algorithmen der Suchmaschinen bestmöglich erfasst wird.“

Kurzum: die weise Königin der kritischen Wissenschaften wurde ihrer Essenz beraubt: es gibt Vorschriften für richtiges Denken. Mit interessanten Konsequenzen:

„Die Konsequenzen für die philosophische Praxis sind fatal. „Peer-Review in der Philosophie ist die Vortäuschung von Qualitätskontrolle“, so Gabriel. „Kein einziger großer Philosoph wäre je mit einem seiner relevanten Texte in ein solches Journal gekommen. Immanuel Kant hätte unter heutigen Bedingungen nicht publizieren können. Seine ,Kritik der reinen Vernunft‘ wäre nie bei Oxford University Press erschienen“.

Es ist also dafür gesorgt, dass wir keinen Sokrates mehr bekommen – und somit auch kein Personal, dass den Beruf des Politikers in seinem ureigensten Sinne ausfüllen kann. Stattdessen haben wir professionelle Schauspieler, die in jeder Talkshow den Großmeister geben: aber wenn es mal nur um ganz einfache politische Aufgaben geht – eben vier unsterschiedliche Standpunkte zu einem Kompromis zu bringen, eine Aufgabe, die schon Erstsemester in der Philosophie erledigen können müssen – dann sind die alle gleich überfordert!

Wissen Sie, wie ich das handhaben würde? Ganz einfach: der deutsche Bundestag kriegt eine Woche Zeit, eine Regierung zu bilden. Sicher: das ist ein wenig knapp – aber wir haben eine ganze Menge Probleme zu lösen – und jeder Arbeitnehmer kennt Zeiten, wo die Hütte brennt … und man nicht einfach nach Hause gehen kann, weil man sich überfordert fühlt.  Außerdem wird die Gurkentruppe ja genau dafür bezahlt – also könnten die auch mal liefern anstatt nur zu kassieren.

Nach Ablauf der Woche werden Diäten und Ministergehälter dauerhaft um 10 Prozent gekürzt – jeden Tag um weitere zehn Prozent. Das ist einfach Hartz-IV-Pädagogik auf Bundestagsebene: da dies ja eine ganz tolle Maßnahme gewesen sein soll, werden sicher alle begeistert sein und sie widerspruchslos begrüßen!

Gibt es nach zehn Tagen keine Lösung – verlieren alle ihre Posten und das passive Wahlrecht … einfach, weil sich der Staat vor diesen unfähigen Versagern schützen muss. Die können dann ja mal in der freien Wirtschaft beweisen, was sie für unglaublich tolle Dinge leisten können! Sicher werden die alle schnell zu Millionären … mal abgesehen davon, dass ihre aktuelle Verhandlungskompetenz kaum hoffen läßt, dass die überhaupt auch nur einen Bauchladen für Bockwürstchen sicher durch den Monat bringen könnten.

Und wie es weitergehen soll, fragen Sie?

Gut – mangels eigenständiger Philosophen … die man dringend dafür braucht, um Krisen gleich im Keim an der Entstehung zu hindern – nicht umsonst hielt Plato sie für die geeignesten Politiker und Regenten … könnten wir vielleicht den irischen Weg wählen und einfach das Los entscheiden lassen (siehe ARD).

Einfach mal x-beliebige Leute auswählen, ihnen volle Diäten auszahlen und mal schauen, ob die nicht die Luschenbrigade in Berlin ersetzen könnten. Also – nichts erreichen ist ja nun wirklich nicht so schwer: wir könnten Kindergartenkinder in den Bundestag setzen, die würden sich wahrscheinlich eher einigen können. Ja – so doof sind Kinder gar nicht: einfach mal den örtlichen Kindergarten besuchen und staunend wahrnehmen, welche überragende Sozialkompetenz die ganz ohne Diäten an den Tag legen können; kein Wunder, dass manche Gröhlbarden von „Kindern an die Macht“ fantasieren – schlimmer kann es kaum werden!

Als gäbe es nicht Probleme genug, die zur Lösung drängen. Ich denke nur an die mafiöse Autoindustrie, die es wirklich geschafft hat, eine flächendeckende Abgasverschwörung hin zu legen … und dann alle mit dem Versprechen einer zauberhaften Software beruhigte, die allen Dreck aus dem Auspuff entfernen sollte.

Wundert da nicht wirklich, dass die Lieblingsdienstwagen der Minister die größten Dreckschleudern sind: „wie der Herr, so´s G´scher!“ – sagt der Volksmund.

Wussten Sie eigentlich, dass das die alle Jamaika-Parteien bezahlt haben (siehe Merkur)? Und nicht nur die Autoindustrie ist dick im Politikgeschäft, Jamaika hat gleich einen hochrangigen Lobbyisten an die Seite gestellt bekommen, der an den Verhandlungen teilnimmt (siehe Change.org) und dafür sorgen soll, dass die Luschen da gleich mal ihre Entscheidungsspielräume kennen lernen!

Deshalb bin ich ja für das irische Losverfahren für Spitzenämter: wäre sicher auch mal lehrreich für die Wirtschaft, wenn da eine Gruppe von Dachdeckern, Metzgern, Krankenpflegern, Polizisten, Bäckern und Hausfrauen sitzen, die den „feinen Fatzke“ erstmal zurück auf den Golfplatz schicken … weil sie sich daran erinnerten, dass ein Kollege schon ihre Rente mit 85 plant (siehe wiwo).

Oder sie kommen gleich auf die Idee, den Hansel wegen „Angriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung“ erstmal weg zu sperren. Ja – schauen Sie sich einfach mal an, was der Verfassungschutz dazu sagt (siehe Bundesamt für Verfassungsschutz): da steht was vom Recht des Volkes, die Staatsgewalt auszuüben, vom Recht auf Bildung – um den ganzen Zinnober überhaupt zu begreifen.

Bildung – ja, genau: dazu ist auch noch ein Wort zu sagen … damit es nicht nachher heißt, wir würden nur bei den Philosphen herumschlampen. Eine 18-jährige Schülerin hat die Quintessenz unserer Hochbildung mal kurz auf den Punkt gebracht (siehe Noizz.de):

„Als ich mit der Schule fertig war, brauchte ich ein paar Monate, wenn nicht sogar Jahre, um mich zu akklimatisieren. Aber nicht, weil ich die Schule vermisste. Vielmehr war ich ein demotivierter, desillusionierter und desinteressierter Mensch geworden. Nach all den Jahren wusste ich eigentlich nur, was ich alles nicht gut konnte.“

Ja – lesen Sie sich das ruhig mehrmals durch: das ist das Ergebnis der Bildungspolitik der Luschenhansel – so erziehen die sich ihr Volk, damit überhaupt keiner mehr auf die Idee kommt, den Sokrates zu machen. Hier: die junge Dame kann noch deutlicher werden:

„Aber wie war es so weit gekommen? Die Grundschulzeit war doch so schön gewesen. Am Gymnasium dagegen fühlte ich mich immer so, als würde ich vor einem riesigen Buffet stehen und dürfte von den ganzen leckeren Speisen nur die Saucen probieren. Und sollte es in der Sauce mal etwas zu kauen geben, wurde es für mich vorgekaut und mir als unappetitlicher Brei serviert.

Ich lernte von einer Vielzahl von Themen ein bisschen. Die Tiefe fehlte. Der Lehrer vorne gab mir vor, wie der Stoff zu lernen war. Ob das auch meine Art war zu lernen war egal. Es war, als würde ich an der Oberfläche von einem riesigen See voller Wissen schwimmen und hätte dabei meine Schwimmflügel an.“

Die gehört sofort in den Bundestag. Dazu noch ein Straßenbauer, ein Maurer, eine Köchin, eine Kindergärtnerin, ein Tätowierer und eine Nageldesignerin – kurzum: einfach mal ein paar Menschen, die noch wissen war echte Arbeit ist, wie echte Werte erschaffen werden und man echte Probleme lösen kann … wir hätten nach fünf Minuten eine Regierung, die anpacken kann.

Was haben wir stattdessen? Karneval! Ganzjährig! Bundesweit – in allen Ämtern! „Kamelle, Kamelle, de´ Merkel kütt!“. Ja – das erzählt man sich in der Schweiz über uns (siehe Geschichte der Gegenwart):

„Ver­keh­run­gen ins Gegen­teil kön­nen wit­zig sein, wenn sie als Ironie und Kar­ne­va­li­sie­rung daher­kom­men. Für den rus­si­schen Phi­lo­so­phen Michail Bach­tin war die Ver­keh­rung ins Gegen­teil ein Merk­mal der volks­tüm­li­chen Lach­kul­tur, die zur Zeit des Kar­ne­vals die Welt und deren Macht­ver­hält­nis­se auf den Kopf stellt. Aus dem König wird der Pleb, aus dem Kopf der Unter­leib, aus dem Schimpf­wort ein Lob – und umge­kehrt. Bach­tin hat­te die­se Ver­keh­run­gen als sub­ver­si­ves Ver­la­chen von Hier­ar­chi­en gele­sen und dabei ver­kannt, dass die­se Ver­keh­run­gen ins Gegen­teil auch als Macht­stra­te­gie instru­men­ta­li­siert wer­den kön­nen. Als sol­che die­nen sie nicht dem hier­ar­chie­frei­en Spass, son­dern der Til­gung von Erin­ne­rung und der Zemen­tie­rung von ver­ein­fa­chen­den, meist schie­fen Oppo­si­tio­nen, die für die beab­sich­tig­te Umbe­nen­nung und Umwer­tung nötig sind.

In jüngs­ter Zeit haben wir es gera­de­zu mit einer Wel­le von Ver­keh­run­gen ins Gegen­teil zu tun: aus ‚böse‘ wird ‚gut‘, aus ‚links‘ wird ‚rechts‘, aus Erfin­dun­gen Fak­ten. Immer häu­fi­ger bezeich­nen sich Ras­sis­ten als Dis­si­den­ten und Popu­lis­ten als Anders­den­ken­de. Das Esta­blish­ment imi­tiert die Stim­me des Vol­kes, aus Demo­kra­tie wird Dik­ta­tur und Lin­ke wer­den zu Faschis­ten.“

Was hier nur auf Rechtspopulisten abzielen soll, wird jedoch von den Linken ebenfalls benutzt – oder war etwa niemand stutzig, dass aus Montagsdemos für den Frieden auf einmal rechtsradikale Naziaufmärsche mit „Aluhüten“ wurden … von Leuten so definiert, deren grüne Politiker die ersten Bomben nach dem zweiten Weltkrieg auf ein fremdes Land warfen – wieder mal Jugoslawien, alten Traditionen folgend? Und haben wir diese Karnevalisierung nicht in viel größerem Umfang, wenn die rechte CDU auf einmal zur weltoffenen Neubüger-Empfangs-Partei wird, während die linke SPD handstreichartig den Sozialstaat deformiert und die Schleusen für internationale Kapitalgangster öffnete?

Ja: das können die Jungs in Berlin noch: Karneval machen. Bäumchen wechsel Dich spielen. Kein Wunder, dass Steuersenkungen für Reiche und weitere Privatisierungen die ersten Ergebnisse der Jamaikaverhandlungen waren – womit die Grünen ihr Wahlkampfgetöse am schnellsten begraben hatten (siehe jungewelt).

Und jeder, der die wundersame Entwicklung außerhalb staatlich geduldeter Witzigkeit hinterfragt, wird als Verschwörungstheoretiker „gedisst“ und „gemobt“, selbst wenn man aktuell in ganz normalen Satiresendungen das Ausmaß der Verschwörung der Wirtschaft gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung auf lustige – karnevaleske – Weise dargeboten bekommt (siehe Faktenchef zu der Sendung Die Anstalt).

Ich sehe noch kommen, dass die Karnevalskanzlerin die Atomkraft abschafft und die Grünen die Umstellung des Individualverkehrs auf Elektroautos fordert – was ganz schnell den Ruf nach gigantischen Mengen Strom nach sich ziehen wird, die ohne Atomkraft gar nicht produzierbar wäre …. während man uns die Glühbirne im Namen der sauberen Umwelt verboten hat. Ach … das gab´s ja schon, merke ich gerade. Karneval – kontaktlose Geselligkeit der Narren!

Und was sage ich jetzt als zorniger Wähler zu Neuwahlen?

Glauben Sie wirklich, ich renne noch mal durch den Regen, um unfähigen Luschenpolitikern ein Mandat für Karnevalspolitik  zu geben?

Ich kann mir doch genau vorstellen, was passiert, wenn irgendein jugendlicher Schnösel aus den Ratingagenturen des großen Bruders der Merkel eine kurze Mail schickt, in der er ankündigt, das Rating für Deutschland zu senken, wenn nicht alle Deutschen ab morgen gelbe Mützen tragen: wir würden ganz schnell herumrennen wie Sonnenblümchen! Und dabei lächeln, um den Markt nicht weiter zu erzürnen!

Leider ist jener amerikanische Historiker aus dem Netz verschwunden, der uns die Geschichte der Politik der letzten dreitausend Jahre kurz dargelegt hat (ich habe die Idee anfangs für ziemlich irreal gehalten – mir deshalb seinen Namen nicht gemerkt, was ich nun sehr bedauere … würde mich sehr freuen, wenn den mal wieder jemand ausgraben könnte): eine Gesellschaft entwickelt sich, bis sich im Laufe der Zeit Familien zu großen Fürsten und Oligarchen entwickeln, gegen die sich das Volk nur noch durch die Wahl eines mächtigen Königs erwehren kann … der selber dann zum größten Tyrann wird, weil Macht einfach jeden korrumpiert – auch die ehrlichsten.

Das ist also unsere Zukunft für die nächsten Jahrzehnte – und der Grund für den gigantischen Rechtsruck in der westlichen Welt. Und das die AfD bei Neuwahlen über 20 Prozent kommen wird, halte ich für sicher – allein, weil die anderen Wähler sich von der Luschenelite nicht weiter verarschen lassen wollen und lieber zu Hause bleiben.

So wie ich. Bin gebürtiger Westfale – kann mit Karneval nun mal nichts anfangen!

Und Karneval … wird reichlich geboten (siehe Süddeutsche):

„In der Nacht nach dem Abbruch der Verhandlungen beobachteten Journalisten hingegen Szenen schwarz-grüner Verbrüderung: Claudia Roth, die Innenminister Thomas de Maizière umarmt, Peter Altmaier, der wiederum Roth die Hand schüttelt.“

Dabei galten die Grünen kurz zuvor noch als „das größte Problem“ bei Jamaika (siehe Spiegel).

Da kriege ich spontanen Brechreiz.

Und wer wissen will, was die Mächte hinter dem Karneval wollen, ist mit den Analysen eines der letzten lebenden Linken – Noam Chomsky – gut bedient (siehe Deutschlandfunk):

Chomsky sieht zehn Prinzipien am Werk, denen der systematische gesellschaftliche Umbau folge:

„1. Demokratie einschränken,
2. Ideologie bestimmen,
3. Wirtschaft umgestalten,
4. Andere die Last tragen lassen,
5. Solidarität bekämpfen,
6. Regulierungsbehörden regulieren,
7. Wahlen manipulieren,
8. Den Pöbel im Zaum halten,
9. Zustimmung konstruieren und
10. Die Bevölkerung an den Rand drängen.“

Und das – ist unsere Zukunft – ob mit Wahl oder ohne.


Quelle und Kommentare hier:
https://www.nachrichtenspiegel.de/2017/11/21/jamaika-brief-eines-zornigen-waehlers/