Innenminister wollen Prepper beobachten

von Stephan Zimmermann

Haben Sie schon mal von den Preppern gehört? Das sind Menschen, die sich auf den Untergang der staatlichen Ordnung vorbereiten. Das klingt zunächst eher harmlos. Aber die Innenminister von Bund und Ländern sehen das anders. Bei ihrem Treffen in Leipzig sind die Prepper ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung. Es soll herausgefunden werden, ob die mutmaßlich rechtsextremistische Szene zur Radikalisierung neigt und wie viele Waffen sie besitzt.

Die Innenminister von Bund und Ländern wollen die Prepper bundesweit beobachten lassen. Das berichten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Dabei solle geprüft werden, ob die Szene zur Radikalisierung neigt und ob es Verbindungen zu Extremisten gibt. Außerdem gehe es um die Frage, in welchem Umfang die Prepper Waffen horten.

Prepper wollen im Krisenfall Politiker ermorden

Anlass ist ein Vorfall im August in Mecklenburg Vorpommern. Da ging die Bundesanwaltschaft gegen eine Prepper-Gruppe mit dem Namen „Nordkreuz“ vor. Büros und Wohnungen wurden durchsucht. Der Vorwurf: Zwei Mitglieder sollen geplant haben, im Krisenfall linke Politiker zu ermorden. Wie weit dieser Verdacht ausgeräumt wurde, ist unklar. Jedenfalls wurde in der Folge niemand festgenommen.

Was ist ein Prepper?
Das Wort Prepper kommt vom Englischen „to be prepared“ – das heißt „vorbereitet sein“.

Auf jeden Fall gibt es bei den Preppern ein breites Spektrum. Viele breiten sich nur auf eine Krise vor, indem sie Vorräte anlegen und das Überleben ohne Strom- und Wasserversorgung trainieren.

Sind Prepper gleichzeitig Reichsbürger?

Aber in der Szene geht es auch um Waffen und Schießübungen. Der Kopf der Gruppe Nordkreuz, ein ehemaliger Polizist, hat das im ARD-Magazin Panorama auch eingeräumt.

Wir haben eine gewisse Anzahl von Sportschützen und Jägern. Der eine oder andere ist auch Sportschütze geworden, ein oder zwei haben einen Jagdschein gemacht. Oder wir haben uns auf einem Schießplatz getroffen.
Marko G. Kopf der Gruppe „Nordkreuz“ & ehemaliger Polizist

Thüringer Verfassungsschutz sieht Entwicklung kritisch

Soweit ist das natürlich alles erlaubt. Stephan Kramer, der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, ist trotzdem misstrauisch. Er sieht Parallelen zu den so genannten Reichsbürgern, die lange verharmlost wurden. Bei Panorama verweist er vor allem auf die Vorliebe für Waffen. Reichsbürger und Prepper seien nicht gleichzusetzen, aber Überschneidungen seien erkennbar.

Beim Reichsbürger ist es so, dass er sich selber verteidigen will, gegen den fremden Staat.

Bei den Preppern geht darum, Vorräte vor Fremden zu schützen oder in der Endzeitstimmung den Überlebenskampf zu führen.

Stephan Kramer Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes

Sicherheitsbehörden sind auf den Plan gerufen

Dazu kommt noch: Die Krisenszenarien, die manche Prepper sich vorstellen, decken sich durchaus mit Schreckensbildern, die Rechtsextreme entwerfen. Dazu gehört zum Beispiel, dass eine Flüchtlingswelle den Untergang der staatlichen Ordnung bewirken könnte.

Ideologisch sei klar, dass es darum geht, sich auf den Untergang vorzubereiten: des Landes, der Gesellschaft, der Stadt. Das seien Ideologien, die auch bei Extremisten in der Regel zu finden seien, welche versuchen, damit ihre Anhängerschaft zu vergrößern. Und da seien auch die Sicherheitsbehörden auf den Plan gerufen und müssen schauen, was sich entwickelt.

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Kommentar von Schaebel:

Scheint ja nicht mehr genug Reichsbürger zu geben, die keine Spinner mehr sind.

Es geht halt nur darum, Menschen abzuzocken.  Und klein zu halten, damit sie ihre Vereinigten Staaten von Europa mit eigener Verfassung basteln können.

Wer ist als nächstes dran? Die radikalen Holzfäller?


Quelle und Kommentare hier:
https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/innenminister-wollen-prepper-beobachten-100.html