Ex-Innenminister von Frankreich Gérard Collomb: “In vielleicht fünf Jahren wird die Situation womöglich irreversibel sein”

Der vor wenigen Tagen erst zurückgetretene (ex) Innenminister von Frankreich, Gérard Collomb, äußerte sich in der Publikation Valeurs Actuelles mit pessimistisch klingenden, aber wahrscheinlich realistischen Prognosen für sein Land. Frankreich, so Collomb, steht vor einer schweren zivilisatorischen Krise.

Die Polarisierung im Staat hat sich verschärft und Konfliktlinien verlaufen entlang der unterschiedlichen «Gemeinschaften, die nicht zusammenleben wollen.

[…] in vielleicht fünf Jahren wird die Situation irreversibel sein.»

Collomb nannte die massive Zuwanderung der letzten Jahrzehnte als eine Ursache der Krise in Frankreich, stimmte also der Analyse der Gegner Macrons im Lager der Konservativen und Rechten zu. «Noch leben wir nebeneinander, schon bald könnte es ein Gegeneinander sein», so der 71-jährige Sozialist.

Frankreich erlebt seit einigen Jahren in kurzen Abständen ethnische, religiöse und soziale Unruhen sowie Terroranschläge durch Islamisten. Die Lage im Land gilt als angespannt, Soldaten und Polizisten mit schwerer Bewaffnung gehören zum Alltag in allen großen Städten.

Vor etwa zehn Jahren hatten sich bereits die ersten Vorboten dieser Entwicklung abgezeichnet, als 2005 in Clichy-sous-bois schwere Unruhen genau diesen Typus das Land erschütterten. Seither hat sich die Situation nur verschlimmert, wenngleich die ehrliche und nüchterne Betrachtung der Realität im Nachbarland von den Medienmachern in Deutschland nicht vorgenommen wird.

Dabei hat die Negativentwicklung in Frankreich Implikationen für Deutschland, das keinesfalls sich auf ein so gutes und funktionierendes MIlitär stützen kann, nur bedingt über die Sicherheitskräfte im Inneren verfügt, wie Frankreich.

Terroranschläge einer sich immer weiter radikalisierenden Minderheit in der (noch) Minderheit der Muslime in Frankreich begreifen die fünfte Republik als ihren Feind und wünschen die Etablierung einer göttlichen Ordnung auf europäischem Boden. Trotz der dramatischen Umstände und der schweren Belastung der Polizei wird in den deutschen Medien des Mainstreams nur selten und wenn dann höchst beschönigend und unvollständig über die Lage berichtet.

Antisemitismus, ausgehend von Islamisten und muslimischen Gruppen sowie umfangreiche Umsturzbestrebungen von Anhängern des IS sind nur Symptome einer gescheiterten Utopie, die in den Redaktionen einiger Blätter und Rundfunksender noch verteidigt wird, statt der Realität ins Auge zu blicken.

Frankreich ist ein Spiegel und zeigt die Zukunft Deutschlands, wenngleich verzerrt. Entwicklungen wie die französische Revolution und andere Ereignisse schlagen auch Wellen in Deutschland und im Rest von Europa. Die alten Erben von Karl dem Großen, Franzosen und Deutsche, sind untrennbar miteinander verbunden. Das Schicksal des europäischen Kontinents ist das Schicksal dieser beiden Staaten, die West- und Mitteleuropa seit Jahrtausenden prägen.

In einigen Jahren werden wir zu diesem Beitrag hier zurückkehren und erneut sagen können, wie schon zehn Jahre zuvor, dass wir uns in den Prognosen wohl nicht geirrt haben. Über Lösungen ist derzeit nicht nötig zu sprechden, da die Problematik von einer gefühlten Mehrheit der politischen Elite und einem großen Teil der Bevölkerung in beiden Republiken nicht gesehen oder zumindest bewusst ignoriert wird. Aber bisher hat noch kein Flächenbrand vor der eigenen Haustür halt gemacht.

Der Einzelne mag sich nicht für Politik interessieren. Die Politik interessiert  sich aber sehr wohl für den Einzelnen. Der Tag mag kommen, da selbst dem multikulturellen Utopisten und Salongutmensch keinerlei andere Möglichkeit bleibt, als mit offenen und vor Schock weit aufgerissenen Augen auf die Tumulte in den Straßen vor seiner Tür zu schauen.

Quellen: https://actu17.fr/dici-a-5-ans-la-situation-pourrait-devenir-irreversible-leffrayant-constat-de-gerard-collomb-sur-linsecurite/


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