Enthüllungen vor US-Präsidentenwahl: Der Bradley-Fonds, die Rothschilds und die Clintons

Von Christian Saarländer

Das FBI gab erst kürzlich offiziell bekannt, dass man nun gegen die Clinton-Foundation ermittelt. Beweise über dubiose Finanzgeschäfte zwischen den Clintons und dem Bankenimperium der Rothschilds und dem Bradley-Fund wurden durch das Hacker-Kollektiv Anonymous veröffentlicht. Und auch WikiLeaks bringt immer noch täglich neue E-Mails ans Tageslicht, die den Skandal untermauern.

Lange Zeit lag Hillary Clinton im US-Wahlkampf vor ihrem Konkurrenten Donald Trump. Das lag auch daran, dass die westlichen Leitmedien die Demokratin nahezu hofierten, während man den Republikaner gleichzeitig negativ präsentierte. Doch wenige Tage vor der Wahl wird auch in den Medien bekannt, dass Clinton in den Umfragen abrutscht. Ob das daran liegt, dass nun das FBI gegen sie ermittelt oder daran, dass man kurz vor der Wahl sich nicht komplett blamieren will, sei erst einmal dahingestellt.

Immerhin stellt man sich nicht die Frage, ob die amerikanische Justizbehörde vom Kreml gesteuert ist. Das könnte eher dem Hacker-Kollektiv Anonymous passieren, das gestern mehrere belastende Dokumente veröffentlichte, die Clintons Machenschaften wieder einmal dokumentieren. Über die Leaks berichtete unter anderem die Nachrichtenagentur News Front aus Russland. Ob und inwiefern Finanzbetrug nun vorliegt oder nicht, das wird die amerikanische Justiz beurteilen. Das Justizministerium der USA ist auch Aufsichtsbehörde des FBI, das Federal Bureau of Investigation, deren Ermittler wohl viel zu lesen haben.

Weiteren Lesestoff für die amerikanischen Ermittler enthüllt auch WikiLeaks täglich, welches derzeit die dritte E-Mail-Serie um Hillary Clintons Wahlkampfstrategen John Podesta enthüllt. Inzwischen ist es der 28ste Teil der Podesta-E-Mails, die man auf der Plattform WikiLeaks veröffentlichte. Dort befinden sich bereits drei Kapitel von E-Mail-Enthüllungen rund um die Kandidatin, die am kommenden Dienstag US-Präsidentin werden will. Im Juli wurde die Reihe DNC veröffentlicht, eine E-Mail-Reihe rund um das Nationale Komitee der US-Demokraten. Im März wurden ebenfalls tausende E-Mails veröffentlicht, die unter anderem enthüllten, dass die damalige Außenministerin es vorzog Libyen zu bombardieren und man von Reformvorschlägen nichts wissen wollte.

Die westlichen Leitmedien wollten von all diesen WikiLeaks-Enthüllungen auch nichts wissen – zumindest war die Brisanz der WikiLeaks-Enthüllungen eher sekundär. Lieber prügelte man auf Julian Assange und WikiLeaks ein. Mal wurde kritisiert, dass Assange Wahlkampf für Donald Trump betreiben würde. Ein anderes Mal hieß es dann, WikiLeaks wäre ein Instrument des Kremls, die künftig lieber Trump als Clinton im Weißen Haus sehen wollen. Als Begründung hierfür werden auch gerne die freundlichen Töne Trumps gegenüber Russland und Präsident Putin herangezogen. Von offizieller Seite der US-Regierung sah man sich veranlasst ebenfalls einen Hacker-Angriff durchzuführen – eine Retourkutsche für die vermeintliche Einmischung. Und auf Bitten des US-Außenministers John Kerry wurde sogar der Internetzugang von Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft lahmgelegt,

Die Außenpolitik warf sogar Moskau vor, dass man sich in den US-Wahlkampf einmischen würde. Russische Hacker würden der Whistleblower-Plattform die Clinton Mails zuspielen. Der WikiLeaks-Begründer wies diesen Vorwurf von sich. „An den E-Mail-Enthüllungen sind keine russischen Hacker beteiligt gewesen“, bekräftigte der WikiLeaks-Begründer immer wieder. Die E-Mails stammen aus internen Kreisen, wo es bereits einen dubiosen Mordfall gab. Der Daten-Experte Seth Rich starb kurz von den DNC-Enthüllungen und über dessen Hintergründe wurde eher am Rande berichtet.

Aktuell würde man sich nicht wundern, wenn die westlichen Medien behaupten, dass auch das FBI ein Instrument des Kremls sei, weil durch die Ermittlungen das Kartenhaus um die Demokratin immer mehr einbricht. Aber auch die US-Steuerbehörde IRS ist inzwischen gegen die Clinton-Stiftung am ermitteln. Aktuell im US-Bundestaat Texas, wie der Dallas-Observer berichtet. Und das FBI räumt laut Fox News ein, dass man in Sachen Clinton-Foundation schon seit mehr als einem Jahr dran sei, aber die Ermittlungen verdeckt durchführte, was bei einer US-Bundesbehörde nichts Atypisches ist. Berichte und Kommentaren, die sich naiv fragen, wie das FBI den Wahlkampf eines menschenverachtenden Typen wie Donald Trump kurz vor der Wahl unterstützen könne, sind bislang ausgeblieben.

Bei Assange stellte man sich noch solche Fragen, denn Leitmedien von Hamburg bis Wien haben im Sommer abwechselnd versucht Assange und WikiLeaks zu diskreditieren. Dabei schreckte man auch vor Lügen, Halbwahrheiten und Tatsachenverdrehung nicht zurück. Assange ließ sich davon nicht entmutigen und machte aus seinen Enthüllungen ein Buch. Während die deutschen Portale vergebens bemüht waren, einen neutralen Eindruck in der US-Wahlkampf-Berichterstattung zu betreiben, waren die meisten Kollegen aus Übersee von vornherein sehr ehrlich und sagten von vornherein Trump keine Unterstützung zu.

Bei aller Medien-Kritik sei am Ende festzustellen, dass der englische Auftritt des Auslandssenders Deutsche Welle einen Artikel veröffentlichte, der sich mit den Inhalten zu den E-Mails befasst. Der oberere Artikel befasst sich mit E-Mails, die die Abstimmung zwischen dem US-Außenministerium und der Wahlkampfkampagne der Demokraten thematisieren. Das würde auch erklären, weshalb Clinton trotz erdrückender Beweislage über Machenschaften stets positiv in den deutschen Leitmedien weggekommen ist.

In den russischen Medien fühlte man bislang an den Tiefen Staat erinnert, ein Begriff der auf die Verflechtungen zwischen Politik, Justiz, Geheimdienst und Medien beschreibt. Nicht unbegründet wie man sieht. Das Portal Tsargrad sieht in den FBI-Ermittlungen allerdings eine Revolte, wie die Agentur News Front auf Deutsch vorgestern berichtet.


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Quelle und Kommentare hier:
https://www.contra-magazin.com/2016/11/enthuellungen-vor-us-praesidentenwahl-der-bradley-fonds-die-rothschilds-und-die-clintons/