Eine Kotzprobe deutscher Fernsehdiskussion

von Jochen

Gestern Abend um Punkt 21 Uhr musste ich auf Wunsch einer einzelnen Dame etwas tun, was ich schon seit Jahren nicht mehr gemacht hatte. Mir eine Geschwätzshow bei den Öffentlich Unrechten antun, und die Dame hatte sich ausgerechnet auf Sandra Maischberger versteift und mich mit dem Herrn Wagenknecht gelockt. Natürlich habe ich erst einmal nein gesagt, aber wir kennen das ja. Halb zog sie ihn, halb sank er hin.

Die Liste der Teilnehmer außer der Maischberger und dem ollen Oskar las sich schon wie ein Brechmittel. Den Anfang machte der bekannte Interviewfälscher Thomas Roth, der ein Interview mit Putin so zusammenschnitt, das es in sein Gegenteil verkehrt wurde, um im Rahmen des Georgienkrieges einen Angriff auf Russland zu ermöglichen. Seine Lügen wurden aufgedeckt.

Der gleiche Roth der us-amerikanisches Propagandmaterial als Nachrichtenquelle nutzt. Belohnt wurde er für seinen Betrug am Zuschauer zunächst mit dem Reemtsma Liberty Award belohnt, der an die Systemmedienmitarbeiter vergeben wird, die der neoliberalen US-Propagandalinie am treuesten folgen und danach belohnte man ihn noch mit dem Posten des 1. Moderators der ARD-Tagesthemen. Belohnt. Lügen müssen sich halt lohnen.

Der nächste Brechreiz kam bei dem Namen Julian Reichelt, der als Chefredakteur von bild.de und Springermitarbeiter quasi per Berufung zum Hetzen gegen alles was den neoliberalen Wirtschaftsfaschismus stört, aufgerufen ist. Ich könnte hier noch viel mehr sagen, aber Leute in meinem Alter sollen sich nicht aufregen. Nur eines vielleicht, Hätte er seine Hände bei mir so eingesetzt wie bei Oskar Lafontaine um den in jedem Satz zu stören, hätte ihm mein Ellbogen die Kauleiste und sein Lügenmaul dauerhaft in Stücke zerlegt. Was für ein ekeliger Typ.

Dazu kam der Standardamerikaner der den dummen Deutschen die Welt erklärt. Er war mir namentlich nicht bekannt und auch nicht in der Ankündigung aufgezeigt, sollte aber augenscheinlich die typische Rolle des väterlichen amerikanischen Freundes spielen was gründlich daneben ging.

Ach ja eine Dame namens Nadja Atwal als Trump Unterstützerin, Deutsche und in den USA lebend, die sicherlich viel sinnvolles hätte beitragen können, hätte man sie denn mal reden lassen.

Und dann noch „unsere“ Alice Schwarzer. Die stets kampfbereite Feministin, die zutiefst empört war, das nicht endlich eine Frau amerikanische Präsidentin geworden ist und in gewohnter Manier herumgeiferte was das Zeug hält. Ich meine, dass sie langsam in das Alter kommt wo sie an solchen Gesprächen nicht mehr ohne Betreuung teilnehmen sollte. Wie so oft in letzter Zeit sind einige ihrer Äußerungen hart an der Grenze zum Rassismus, ihre Islamophobie wächst auch ständig und es würde mich nicht wundern wenn sie bald in die AfD eintritt. Ach nein. Geht ja nicht, da müsste sie ja an den Herd.

Oskar Lafontaine, der Herr Wagenknecht, hatte nur eine Botschaft, die zwar richtig ist, aber die trotzdem keiner hören wollte. Es geht tatsächlich darum, dass die selbsternannten Eliten die arbeitenden Menschen, die den Reichtum schaffen, überall auf der Welt um ihren Lohn geprellt h und damit die Bevölkerung zutiefst gespalten haben. Das soziale Ungleichgewicht ist die Ursache für die Erfolge der Rechten und in dieser Reihe ist auch der Erfolg der AfD in Deutschland und der Trumps in den USA zu sehen. Aber immer wenn er auf die strukturellen Probleme zu sprechen kommen wollte, durften ihn der Blödzeitungsbengel Reichelt und der Interviewfälscher Roth zusammen mit unserer Alice niederbrüllen.

Im Grunde genommen kam, was angesichts der eingeladenen neoliberalen Wirtschaftsfaschisten nicht verwundert, dabei heraus, dass die Bürger schuld sind die komplexe Zusammenhänge nicht verstehen. Roth gefiel mir sehr gut, als er eine gewähltere Sprache von Trump verlangte. So eine Sprache wie sie unsere Berufslügner haben, die nie etwas aussagt und für nichts steht, aber sehr schöne Floskeln hat.

Die Maischberger freute sich das alle durcheinanderschrien und verhinderte geschickt, das vernünftig Meinungen geäußert werden konnten und spielte den Ball immer wieder ins Feld der Menschenfeinde, der Wirtschaftsfaschisten, wie sie es seit Jahren tut.

Die Sendung war wie immer verschwendete Lebenszeit und macht einen wütend. Wäre sie in einem Privatsender gelaufen, wäre sie mir egal. Aber so werden die Armen in Deutschland über die Gebührenerpresser dazu gezwungen, dafür zu bezahlen, dass sie und ihre Interessen gar nicht vorkommen.

Mein Bedarf an Fernsehen und derartigen Geschwätzrunden ist auf jeden Fall wieder einmal für Jahre gedeckt. Ich kann nur jeden auffordern die Gebühren nicht zu zahlen, denn wie schon der Herr Kästner so schön sagte:

Nie sollte man so tief sinken, von dem Kakao durch den man gezogen wird, auch noch zu trinken.

Ich kann mir allerdings einige Nachbemerkungen nicht verkneifen. Wenn die Teilnehmer an einer solchen Gesprächsrunde mir erklären sie wüssten ja noch gar nicht wofür Trump stehe, dann haben sie in einer solchen Runde nichts verloren. Selbst Oskar erzählte uns, dass Trump ja gar nichts ändern könne. Weshalb regen sich dann alle so auf?

Wenn Trump die Globalisierung stoppt und auch die Unterwerfungsabkommen ala TTIP und TISA nicht weiter verfolgt, wie er zumindest angekündigt hat, dann wäre das ein Erfolg für die Menschheit. Tatsächlich schwenken ja auch schon viele Wirtschaftswissenschaflter um, weil immer deutlicher wird, dass der neoliberale Wirtschaftsfaschismus am Ende ist.

Egal an welcher Ecke man den Teppich anhebt. Neben dem darunter gekehrten Dreck, lugt an allen Stellen die Systemfrage hervor. 

Natürlich ist das schlecht für unsere gekauften oder buckelnde Journalisten, für die Medienkonzerne die fürchten müssen für ihre Propagandaleistungen keine Anzeigenkunden mehr zu finden, während ihnen die Leser bereits in Scharen davon laufen. Auch unsere Politiker die sich so sehr daran gewöhnt haben, ihr Fresschen vom Wirtschaftsfaschismus zu bekommen, dessen Lied sie so wunderschön singen, haben natürlich Angst. Genau wie die Wissenschaftler und Universitäten die kräftig gelogen und betrogen haben. Niemand braucht ein Ifo-Institut oder irgendwelche Wirtschaftswaisenkinder wenn klar ist, dass der Neoliberalismus nicht funktioniert.

Trump und die AfD sind nur die Propheten des nahenden Untergangs. Niemand hat übrigens gesagt das Propheten tolle Menschen sein müssen. Sie sind ein Zeichen. Entweder erkennen die demokratischen Kräfte die Zeichen der Zeit, oder sie werden untergehen. Ich sehe niemanden, der bereit ist umzusteuern. Also fährt das Narrenschiff mit voller Kraft auf das nächste Riff.


Quelle und Kommentare hier:
http://duckhome.net/kotz-eine-kostprobe-deutscher-fernsehdiskussion-12093.html