Deutschland brennt, und die Linke fiedelt

Von Dushan Wegner

Vom 19. bis zum 26. Juli des Jahres 64 nach Christus brannte Rom. Tacitus schreibt, dass nur vier von vierzehn Bezirken Roms unversehrt blieben und drei vollständig zerstört wurden.

Die Legende erzählt nun, dass während des Brandes der damalige Kaiser Nero in seinem Palast lustgewandelt sein soll, in ausreichender Entfernung von den Flammen. Dort soll er seiner musischen Neigung nachgekommen sein, konkret der Freude am Saitenspiel. Daher stammt das Sprichwort: »Nero fiedelt, während Rom brennt.«

Während in den Straßen Roms die Menschen ihre Existenz in Flammen aufgehen sahen, während Freie wie Sklaven in den Flammen starben, soll Nero dem Sprichwort nach sich mit der Fiedel selbst zum Tanz aufgespielt haben – was für eine Perversion!

#wirsindmehr

In Chemnitz findet am Montag ein »Gratis-Konzert gegen Rechts« statt. Der Hashtag, also die moderne Art, sich selbst zu kategorisieren und schnell einen virtuellen Online-Mob zusammenzurufen (der reale Konsequenzen haben kann), ist »#wirsindmehr«. Es stehen auf der Bühne: Die Toten Hosen, Feine Sahne Fischfilet, Kraftklub (Chemnitz), K.I.Z., Marteria & Casper, Trettmann (ebenfalls Chemnitzer), Nura (vormals Teil der Band »The toten Crackhuren im Kofferraum«). – Mit diesem Konzert stimmt wenig, und »wenig« ist hier noch ein Euphemismus.

Mit »Gratis-Konzert« ist gemeint, dass Besucher die politische Veranstaltung besuchen dürfen, ohne Eintrittsgeld zu zahlen, und wahrscheinlich auch die Musiker nicht direkt Honorar bekommen. Irgendwer zahlt immer, und dieser hat immer Interessen.

Zu Füßen von Marx

Das Konzert findet vor dem Chemnitzer Karl-Marx-Monument statt. Eine politisch-musikalische Kundgebung vor dem Monument eines Mannes, in dessen Namen zig Millionen Menschen ermordet, gefoltert und bedrängt wurden, abzuhalten und sich dabei noch »moralisch gut« zu fühlen, das erfordert eine gehörige Portion Zynismus – oder eben vollständige Abwesenheit von Selbstreflektion.

Eure Knüppel

Unter den Künstlern finden sich einige der üblichen politisch korrekten Namen, aber nicht wirklich viele von der ersten Garde, außer man zählt die Senioren von den Toten Hosen dazu.

Es überrascht wenig, dass auch die zeitweise vom Verfassungsschutz beobachtete Band »Feine Sahne Fischfilet« auftritt – das ist die, die auch von Peinlichminister Maas und von Patrick »antifamäßig« Gensing von der Tagesschau gelobt wurde. Ob sie ihre »Niemand muss Bulle sein«-T-Shirts tragen, wenn sie, brav von der Polizei geschützt, »gegen Rechts« singen? Sie grölen schon mal Liedtexte wie »Die Bullenhelme – sie sollen fliegen. Eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein« – und sie werden stolz von der Stadt Chemnitz, von Zeitungen, von Nachrichtensendern und vom Staatsfunk beworben.

Kein Ende in Sicht

In der Meldung zur Motivation der Veranstaltung (von einer Firma, die im Internet ihre Dienste mit »Meinungsarchitektur« bewirbt), wird der vermutliche Mord, der den berichteten Ausschreitungen voranging, nur kurz unter dem Totschlagwort Instrumentalisierung angeführt. Es steht da nichts über den gesellschaftlichen Kontext. Selbstverständlich wird von der Berliner Firma nicht untersucht, welche Gewaltprobleme mit »Gangs« die Stadt Chemnitz seit einiger Zeit hat. Selbstverständlich werden grundanständige Bürger, welche die Regierung kritisieren, in einen Topf mit tatsächlichen Neonazis geworfen. (deren Website, archiviert)

Aus allen Teilen der Republik reisen die Bedarfsgutmenschen an, um Chemnitzern zu erklären, was so eine Moral ist. Aus Düsseldorf kommen etwa die Toten Hosen. Ob sie aus ihrem Song »Hier kommt Alex« vorsingen? Der geht so: »Auf dem Kreuzzug gegen die Ordnung und die scheinbar heile Welt zelebrieren sie die Zerstörung, Gewalt und Brutalität. Erst wenn sie ihre Opfer leiden seh’n, spüren sie Befriedigung. Es gibt nichts mehr, was sie jetzt aufhält, in ihrer gnadenlosen Wut.« – Klar, da geht es um Clockwork Orange, doch auch Linke grölen sowas mit. Ich vermute, Die Toten Hosen werden wahrscheinlich eher Merkels Wahlsiegschlager »Tage wie dieser« zum Besten geben.

Wem bitte soll das helfen?

»Gegen Rechts« bedeutet heute »für Merkel«. Es geht linken Agitatoren nicht darum, Menschen zu verstehen. Es geht linken Agitatoren nicht darum, die Gesellschaft zu einen. Nein, alles was sie tun, reißt den Graben in der Gesellschaft weiter auf. Wem bitte soll es helfen, dass Promis und Semipromis nach Chemnitz reisen, um den Chemnitzern mal so richtig zu erklären, was die einzig wahre Moral ist?

Es vereint sich recht einfach gegen einen gemeinsamen Feind. Man tischt Tanzmusik und Alkohol auf, man ruft zum Krieg »gegen X« (hier: rechts) auf – und mit »Rechts« meint man offensichtlich sowohl wirklich »rechte« Schläger wie auch unbescholtene Bürger, die einfach Angst um ihre Familie haben; dass das ein Versehen ist, das glaube ich nicht.

Der Gutmensch in seinem Wahn

Sind die Kinder der Ermordeten eigentlich auch zum »Konzert gegen Rechts« eingeladen, bekommen sie VIP-Tickets – oder sind sie personae-non-gratae, da aufgrund von Trauma potentiell »rechts«?

Deutschland braucht keine fliegenden Propagandisten, keine Spalter, die in bereits verwundete Städte einfliegen, um die Gräben mit Krachpropaganda noch weiter aufzureißen. Der Semipromi-Tross zieht weiter, die Wunden (wie auch die Kosten) bleiben. Warum machen diese Ach-so-Moralischen nicht ein »Benefizkonzert gegen Messermorde«? Sie könnten sogar Eintritt verlangen und alle Einnahmen den Hinterbliebenen spenden. Nein, das werden sie nicht tun. Der Gutmensch in seinem Wahn verachtet die Opfer seiner Haltung, denn sie beweisen ihm, dass das, wofür er steht, in letzter Konsequenz eine Lüge ist.

Deutschland brennt und die Linke fiedelt

Es wird heute bezweifelt, ob Nero tatsächlich »gefiedelt« hat. Zuerst einmal hat es damals keine Fiedeln gegeben; wenn er gespielt hätte, dann hätte er auf einem anderen Saiteninstrument spielen müssen. Er war 50 Kilometer von Rom entfernt, als es brannte, und als er vom Feuer hörte, reiste er an und öffnete die Getreidesilos. (Es half seinem miesen Image nicht mehr wirklich.)

Dass Nero fiedelte, war wahrscheinlich nur Legende (wenn er auch viele andere üble Dinge tat). Die linken Promis und Halbpromis, die am Montag nach Chemnitz reisen, um sinnbildlich auf den Gräbern der Opfer der Gutmenschpolitik zu tanzen, sie sind Realität. Deutschland brennt und die Linke fiedelt.

Doch, es gibt andere Parallelen zu heute. Etwa die: Die Migration ist ein Business für einige der Strippenzieher – Nero baute sich einen goldenen Palast auf abgebranntem Land. Die Krise ist ein goldener Regen für Kriegsgewinnler von Flüchtlingswohnungs-Vermietern über Wohlfahrtskonzerne bis hin zu diversen PR- und Werbeagenturen, die am Kampf-gegen-Rechts-Füllhorn zuzeln (siehe z.B. achgut.com, 15.3.2017). Und: Der große Brand zu Rom ist auffällig schlecht dokumentiert in der Geschichte. Es war »tabu«, es galt als nicht »politisch korrekt«, davon zu sprechen.

Viele lassen sich finden, die Städte in Brand stecken, die das, was jahrhundertelang uneinnehmbar und durch etliche Generationen gesichert war, dem Erdboden gleichmachen.
– Seneca, Epistulae

Wir finden außerhalb von Tacitus meist nur Andeutungen, etwa bei Seneca, und die lesen sich dann extra bitter.

Tanz auf den Gräbern

Deutschland braucht keine umherreisenden Gutmenschen, die Moral missbrauchen, um die Gesellschaft zu spalten, in merkeltreue »Gute« und böse »Rechte«.

Linke Hetzer treffen sich zum Saufen und Feiern, während die Opfer ihrer »Haltung« begraben werden, während Eltern noch um ihre Kinder weinen und Kinder um ihre Eltern. Diese Party-Ideologen versuchen, die Gesellschaft mit ihren primitiven Parolen zu zerreißen.

Die »Guten« tanzen auf den Gräbern der Opfer ihrer Gutmenschpolitik, oder wie sie es nennen: »Konzert gegen Rechts«. – Wie wär’s mit einem Konzert gegen Messermorde?


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Quelle und Kommentare hier:
https://www.journalistenwatch.com/2018/09/01/deutschland-brennt-und-die-linke-fiedelt/