Wort zum Sonntag: Versuchen Sie mal eine Hostie mit nach Hause zu nehmen…..

Für die Kirche ist das Abendmahl dabei immer auch mit massiven Emotionen verbunden. So wurde ein Gläubiger einmal von einem Dekan körperlich angegriffen, weil er die in Empfang genommene Hostie nicht sogleich in den Mund steckte. Einer dpa-Meldung vom 12.1.2007 zufolge hatte der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz während einer Messe in der Bonifatiuskirche in Wiesbaden einen Gläubigen geschlagen, nachdem sich dieser die zuvor vom Dekan ausgeteilte Backoblate nicht katholisch korrekt in den Mund schob, sondern nur an ihr geknabbert und sie dann in seine Tasche gesteckt hatte. Daraufhin soll der Priester und Stadtdekan laut gerufen haben “Wo ist die Oblate, wo ist die Oblate?” Außerdem habe er den Mann unmittelbar im Anschluss daran und also noch während der Eucharistiefeier so kräftig geschlagen, dass dieser mehrere Prellungen am ganzen Körper erlitt und danach einen geschwollenen Knöchel hatte. Nach Aussage des Geistlichen hätte der Würdenträger den Gläubigen aber nur in “Notwehr” “festgehalten”, weil der Gläubige seinerseits zuvor den Dekan getreten hätte (Frankfurter Rundschau, 13.1.2007). Auch andere Gläubige hätten dem Mann “die Arme auseinander gezogen”. Ob dieser “die Hostie letztlich mitgenommen oder doch gegessen hat, konnten weder Staatsanwaltschaft noch Bistum sagen”, schreibt dpa weiter.

Und diesen zum Beispiel in einer Tasche mit aus der Kirche hinaus zu nehmen, gilt nach katholischem Recht als “sehr schwere Sünde”. Der Kirchenbesucher erklärte dazu: “Ich wollte sie mir zu Hause mal näher angucken.” Was der Mann dabei vermutlich unterschätzte:

Im katholischen Kirchenrecht ist das die schwerste Straftat, die man begehen kann“,

erläutert dazu Thomas Schüller, der Kirchenrechtler der Diözese Limburg. Das Eingreifen des katholischen Dekans sei notwendig gewesen, wenn auch nicht der körperliche Kontakt.

Dabei hatte der Wiesbadener Gottesdienstbesucher noch Glück. Seine Absicht, sich die Hostie zuhause mal näher anzuschauen, wäre früher womöglich sein Todesurteil gewesen. Und auch in unserer Zeit erstattete die katholische Kirche Fall Strafanzeige wegen “Störung der Religionsausübung”. Doch umgekehrt zeigte der Gläubige auch den in der katholischen Hierarchie “obersten” Priester der Landeshauptstadt Wiesbaden wegen “gefährlicher Körperverletzung” an. Er sieht nicht ein, wie dreist die Kirche hier wieder einmal Täter und Opfer vertauschte und ihn zum “Täter” erklärte, obwohl er es war, der das Kirchengebäude nur verwundet verlassen konnte. In früherer Zeit waren es vor allem die jüdischen Mitbürger, denen immer wieder “Hostienschändung” unterstellt wurde, und sie wurden dafür verfolgt und hingerichtet. Und auch heute gewinnt man den Eindruck, dass Hostienschändung für die Kirchenverantwortlichen immer noch schlimmer ist als zum Beispiel Kinderschändung. Gegen das eine geht man martialisch vor, die Verbrechen an den Kindern wurden vieltausendfach vertuscht. Doch während das kultische “Delikt” “Hostienschändung” bzw. “Hostienfrevel” vom deutschen Staat heute nicht mehr als ein solches massives Verbrechen betrachtet wird, sieht es in manchen anderen Ländern noch ganz anders aus:

Einige Beispiele aus unserer Zeit aus Indonesien:
Ein muslimischer Händler “empfing” die Oblate und nahm sie mit nach draußen. Urteil: Sieben Jahre Haft ohne Bewährung. In “Selbstjustiz” zündeten die katholischen Gottesdienstbesucher zudem alle Verkaufsbuden auswärtiger moslemischer Händler in Brand (zum Sachverhalt: siehe Vatikanradio, 12.4.2002).

Einem katholischen Mädchen fiel die Hostie beim Empfang auf den Boden. Darauf hin wurde sie von anderen Gottesdienstbesuchern tätlich angegriffen. Möglicherweise drohte eine “Lynchjustiz”. Unter den Angreifern und den Beschützern des verängstigten Mädchens kam es zu schweren Ausschreitungen (zum Sachverhalt: siehe Vatikanradio, 12.4.2002).

Eine Frau hat die Oblate in der Kirchenbank aus dem Mund genommen und unter ihren Sitz gelegt. Warum, wird nicht berichtet. Urteil: Vier Jahre Haft ohne Bewährung (zum Sachverhalt: siehe Vatikanradio, 29.6.2002).

Ein junger Protestant ging mit seiner römisch-katholischen Freundin zur Messe. Aus unbekannten Gründen steckte er ebenfalls die Hostie nicht in den Mund, worauf hin die Gottesdienstbesucher auf ihn losgingen. Seine Gesundheit und sein Leben waren jetzt in Gefahr. Die Polizei wurde gerufen und konnte den Mann erst durch Abfeuern von Schüssen in die Luft aus der Gewalt der Katholiken befreien. Darauf hin stürmten die Katholiken die Polizeistation und brannten sie nieder, ebenfalls das Polizeiauto. Auch die beiden benachbarten Polizeistationen wurden anschließend von den Katholiken niedergebrannt, es gab viele Verletzte (The Jakarta Post, Sinar Indonesia Baru, 9.2.2005).

Doch damit nicht genug. Der Tübinger Religionswissenschafter Günter Kehrer erklärt gemäß einer dpa-Meldung vom 5.2.2006, dass der falsche Umgang mit der Hostie nicht nur die “schwerste Straftat” nach dem Kirchenrecht sei. Sondern es gilt darüber hinaus: “Hostienschändung ist [im Katholizismus] eine Sünde, die nie vergeben werden kann, für sie gibt es ewiges Fegefeuer [also ewige nie endende qualvolle Höllenschmerzen]. Dagegen ist Gott im Islam barmherzig, es gibt nichts, was nicht verziehen werden könnte.”

An dieser Stelle sei deshalb noch einmal darauf hingewiesen. Der katholische Kult ist eben katholisch. Aber mit Jesus, dem Christus, und mit dem Gott, den Jesus uns lehrte, hat der Katholizismus nichts zu tun. Auch der Protestantismus nicht, der zum Beispiel den freien Willen in Glaubensdingen leugnet und der die deshalb unfreiwillig Nichtglaubenden ebenfalls ewig verdammen will. Der Gott, den Jesus lehrte, ist demgegenüber ein barmherziger Gott, der keines Seiner Kinder in ein ewiges Fegefeuer oder eine ewige Hölle schickt, wie dies die Katholiken bzw. Protestanten lehren (siehe dazu Der Theologe Nr. 19: Es gibt keine ewige Verdammnis). Und auch der spezielle katholische “Hostienzauber” hat nichts mit Gott und Christus zu tun. Es handelt sich stattdessen um einen sehr gefährlichen Götzenkult, dessen Vorläufer aus dem Vielgötter-Glauben auch in anderen Kulten nachweisbar sind.

Jesus lehrte keine Austeilung von Hostien

Und bedenken wir an dieser Stelle abschließend auch noch einmal ganz klar: Jesus von Nazareth hat niemals das Verteilen von Hostien gelehrt, sondern Er hat mit Seinen Jüngern ein richtiges Mahl mit Essen und Trinken eingenommen. Die ritualisierte katholische Eucharistie stammt demgegenüber aus antiken Götzen-Kulten, in erster Linie dem Baalskult. Es handelt sich also bei einer Hostie niemals um einen so genannten “Leib Christi”, weil der ganze kirchliche Kult nichts mit Ihm zu tun hat. Und so sprach Jesus auch gemäß der Bibel der Kirche: “Der Geist ist´s, der lebendig macht, das Fleisch ist nichts nütze” (Johannesevangelium 6, 63) und vieles ähnliche mehr. Das heißt: Alle Veräußerlichungen wie Sakramente, Rituale, Zeremonien und dergleichen sind letztlich Schall und Rauch.

Und so sprach Jesus, der Christus, auch deutliche Worte zu den Theologen Seiner Zeit und zu deren äußeren Kulten und Riten. So sagte Er: “Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln außen reinigt, innen aber sind sie voller Raub und Gier! Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers, damit auch das Äußere rein wird! Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr seid wie die übertünchten Gräber, die von außen hübsch aussehen, aber innen sind sie voller Totengebeine und lauter Unrat. So auch ihr, von außen scheint ihr fromm, aber innen seid ihr voller Heuchelei und Unrecht” (Matthäusevangelium 23, 25-27). Und ist es heute anders?

Die kirchlichen Lehren zur Eucharistie stammen aus dem Baalskult und antiken Götzenkulten

Die kirchlichen Traditionen haben dabei sehr viele antike Vorläufer. In den antiken Kulturen von Ugarit und Mari wurde zum Beispiel ein Kult praktiziert, der heute bezeichnet wird als Kult von “Sparagmos” (= In Stücke Reißen eines Opfers) und “Omophagie” (= Verzehr von dessen rohem Fleisch). Mit diesem Sparagmos-Omophagie-Kult wurden Baal und seine Jungfrau Anat geehrt. Dieser Kult “spiegelt archaische Verhältnisse einer Jägergesellschaft wider, die durch Sparagmos und Omophagie eine rituelle Vereinigung mit dem Göttlichen anstrebte” (Manfried Dietrich und Oswald Loretz, Rituale in ugaritischer Sprache, zit. nach Otto Kaiser (Hrsg.): Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Gütersloh 1982-2005, S. E211).
Der Kult ist nun einer der Vorläufer der heutigen Hubertusmessen der Kirche und der kirchlichen Segnung der Jägergesellschaft, und er reicht bis in die kirchliche Abendmahlslehre hinein, wo durch Verzehr des “Gottes” eine Art Vereinigung mit diesem Gott erreicht werden solle – wie beim Götzen Baal. Die katholische und die lutherische Kirche betrachten die Hostie als angeblichen “Leib Christi”, und zwar ausdrücklich nicht (!) symbolisch, sondern wie im Baalskult real und zwar in Form von “rohem Fleisch” und ausdrücklich nicht in der Vorstellung, dass dieser angebliche Leib in der Hostie vor dem Verzehr gebraten oder gekocht würde.

Im Baalskult gab es darüber hinaus ein Ritual, wonach die Göttergemahlin Anat den Gott Baal aufessen würde (S. E209). Die Religionswissenschaftler gehen jedoch davon aus “dass die Rede über das Verschlingen Baals durch Anat … nicht wörtlich, sondern allegorisch oder metaphorisch zu verstehen sei” (S. E210). Dies entspricht den späteren evangelisch-reformierten Vorstellungen, wonach der Gläubige den Leib Christi nur symbolisch zu sich nehme. Es gibt jedoch auch die wörtliche Deutung des Baals-Rituals, diedem römisch-katholischen Verständnis entspricht.

Und die Parallelen gehen noch weiter. Anat würde “Fleisch und Blut” des Gottes zu sich nehmen, der zu diesem Zeitpunkt “tot war oder für tot gehalten wurde”, und es handle sich deshalb bei Anat und Baal womöglich um das rituelle “Trinken von Flüssigkeiten eines toten Körpers” (S. E208)Auch hier hätte die Kirche die Praxis des Baalskults übernommen und ihrer Lehre angepasst. Denn auch nach kirchlicher Lehre erlangt nur das Blut des gerade eben hingerichteten, also toten Jesus die kirchliche Heilsbedeutung. Es muss also in der Kirche unbedingt das Blut seines ”toten Körpers“ sein, nicht etwa eine Art ”Blutspende” des lebendigen Jesus von Nazareth für den Gläubigen. Erst der Tod des kirchlichen “Gottes” bringe nach jener Lehre das “Heil”, und das kirchliche Sakrament würde nach jener Lehre makabrerweise überhaupt nicht wirken, wenn Jesus die Kreuzigung überlebt hätte.

Und so wie im Baalskult die Götter und die Priester “aus goldenem Becher Blut(!) der Rebstöcke” tranken, exakt so trinken die Pfarrer und Priester heute “aus goldenem Becher Blut der Rebstöcke”. Denn der kirchliche Abendmahlskelch ist in der Regel aus Gold oder vergoldet, und der darin dargebotene Wein wurde nach kirchlicher zuvor durch den Priester in reales “Blut” verwandelt. Es handelt sich also genau wie beim Baalskult um “Blut der Rebstöcke” “aus goldenem Becher”. Und auch in den lutherischen Kirchen gilt gemäß der Lehre Martin Luthers, dass “in, mit und unter” dem Wein das “wahre Blut” von Jesus getrunken werde. Und auch bei den Lutheristen sind die Becher in der Regel aus Gold. Es handelt sich bei der so genannten Eucharistie bzw. dem kirchlichen Abendmahl also um puren Baalskult. Sogar die Vorschrift, dass niemals eine Frau den goldenen Becher reichen dürfe, hat sich bis heute in der römisch-katholischen Kirche erhalten, wo Priesterinnen verboten sind. Wörtlich heißt es über den Baal-Priester:

“Er dient Baal, dem Mächtigen, ehrt den Fürsten, den Herrn der Erde. Er erhob sich, legte vor und speiste ihn. Er zerteilte eine Brust vor ihm, mit scharfen Messer das Vorderstück des Masttieres … Er gibt den Becher in seine Hand … einen großen Humpen von gewaltigem Maß … Einen heiligen Becher, nicht darf ihn schauen eine Frau” (zit. nach Walter Beyerlin (Hrsg.)Religionsgeschichtliches Textbuch zum Alten Testament, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1985, S. 212).

Ein rituelles “Heiliges Mahl” mit Altar, Messdienern, rituellen Gewändern, Hostien, Weihwasser, Weihrauch und einem “ewigen Licht” gab es darüber hinaus im Mithraskult bzw. dem mithräischen Baalskult und in anderen antiken Mysterienkulten, allesamt Variationen des Baals-Kults. Von dort hat es die Kirche übernommen und mit Inhalten aus der Jesus-Überlieferung versetzt. Ähnlich wie später bei den Katholiken wurde auch dort im rituellen Mahl in verschiedenen Varianten der jeweilige “Gott” aufgegessen, damit sich der Gläubige auf diese Weise im Kult magisch mit ihm vereint. Bekannt ist dies vor allem auch aus dem  Dionysos-, Attis- und Mithraskult. Und wie später vom Katholizismus übernommen, glaubten auch die Anhänger des Gottes Osiris, beim “heiligen Mahl” tatsächlich das “Fleisch” des für sie geopferten Gottes zu essen.

Auch die äußere Form der katholischen Messe wurde bis in Einzelheiten hinein aus antiken Mysterienkulten übernommen: Altar, Ministranten, Händefalten, Hinknien, Glöckchen usw. sind von vorne bis hinten Abkupferungen aus heidnischen Kulten. Jesus kannte kein solches Zeremonienwerk.

Jesus führte die Menschen auch niemals in Kirchen aus Stein – im Gegensatz zur Kirche. Steinerne Prachtbauten und goldverbrämte Kirchen werden im kirchlichen Christentum wie in antiken Vielgötter-Kulten als Häuser bzw. Dome Gottes verehrt, obwohl der Gottesbote Stephanus eindeutig sprach: “Aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht (Jesaja 66, 1-2): ´Der Himmel ist Mein Thron und die Erde der Schemel Meiner Füße; was wollt ihr Mir denn für ein Haus bauen`, spricht der Herr, oder ´was ist die Stätte Meiner Ruhe´?” (Apostelgeschichte 7, 48-50).

Die Gegenwart Gottes in allen Lebensformen wird von der Kirche abgelehnt, obwohl auch davon noch hier und da in der Bibel berichtet wird, zum Beispiel wenn es heißt: “Er [Gott] ist nicht ferne von einem jeden von uns. Denn in Ihm leben, weben und sind wir” (Apostelgeschichte 17, 27). Denn um diese Gegenwart zu erleben, braucht es keinen Kult, keine Zeremonien und keine Priester. Deshalb wird die Kirche diesen Glauben immer ablehnen. Stattdessen wird immer versucht, Gott in einer von einem Priester “verwandelten” Hostie (dem angeblichen “Leib Christi”) dingfest zu machen. Und er wird als solcher in einem so genannten Tabernakel (einem Hostienschrank) bzw. einem angeblich “heiligen Gefäß”, der Monstranz, in einem Steinhaus, aufbewahrt bzw. in einer solchen Monstranz von kirchlichen Amtsträgern durch die Gegend getragen. Ein vergleichbarer magischer Brimborium wurde ansonsnten immer auch durch heidnische Priester veranstaltet.

Eine Hostie in einer Monstranz wird verehrt. In Wirklichkeit ist der Geist Gottes schon vor der katholischen Wandlung in ihr, weil er allgegenwärtig in allen Lebensformen ist. Ein solches Brimborium wäre Jesus ein Gräuel. Denn Er ist ein natürlich denkender Mann des Volkes und nicht ein Mann der Kirche.

Ganzer Artikel:

http://www.theologe.de/eucharistie_abendmahl.htm#Goetzenkulte


Quelle und Kommentare hier:
http://stopbilderberger.wordpress.com/2012/04/29/wort-zum-sonntag-versuchen-sie-mal-eine-hostie-mit-nach-hause-zu-nehmen/