Polizeigewalt – Gewalt gegen die Polizei

von Jochen Hoff

Die Gewerkschaft der Polizei lamentiert, dass in den letzten zehn Jahren bundesweit die Gewalt gegen Polizisten um 20 Prozent gestiegen sei. Gleichzeitig gibt es seit Jahren fast keine Demo mehr, bei der nicht moniert wird, das uniformierte Schlägertrupps, wie wild auf die Demonstranten einschlagen und Bürgerrecht nichts mehr gilt. Seit Jahren ist es nicht mehr möglich gewalttätige Personen innerhalb der Polizei zu bestrafen und selbst offene Kriminalität wird kaum geahndet.

Hinzu kommen immer mehr Nachrichten, die den Bürger nur noch den Kopf schütteln lassen. Da werden Menschen ohne Schusswaffen erschossen, weil auch eine vielfache Anzahl an Beamten angeblich anders nicht mit ihnen fertig werden kann. Da fahren Polizisten einen Hund auf der Autobahn absichtlich tot, weil sie keine andere Idee haben, wie sie mit der immensen Gefahr fertig werden sollen und berechnen dann den Schaden an ihrem Auto noch der Halterin. Da müssen Kühe erschossen werden, weil die Polizei nicht in der Lage ist mit diesen gefährlichen Lebewesen fertig zu werden und und und. Die Liste ist endlos. Jeder Einzelfall mag seine besonderen Gründe haben. Aber die Liste der Einzelfälle erschreckt. Es erschreckt auch, dass die Polizei gegenüber dem einzelnen Bürger sich sehr oft Rechte herausnimmt, die sie einfach nicht hat. Aber damit nicht genug.

Einen interessanten Film über das Arbeitsleben einer Person zu machen, ist in den meisten Berufen fast unmöglich. Arbeit ist im wesentlichen Routine und die Highlights verteilen sich oft sehr weit. Wer aber seit Jahren zugesehen hat wie Toto und Harry Streife gehen, der hat keinen Anlass mehr, Polizisten ernst zu nehmen. Zählt man noch dazu die Auftritte von Polizei in den beliebten Reality Geschichten, bei denen Strafmandatverteilerinnen für Falschparker und Polizisten der Kontrollgruppe Schwerlastverkehr wechselseitig auftreten und beide meist keine Begründung dafür haben, weshalb sie in dem einen Fall hart strafen und im anderen großzügig sind, dann wird es immer schwerer die irgendwie ernst zu nehmen.

Das mag an den Programmformaten liegen, aber sicher auch an den Personen. Gleichzeitig wird überall Polizei aus der Fläche genommen und selbst die, die damals gegen die Einführung des Kontaktbereichsbeamten waren, würden heute gerne einmal einen Polizisten außerhalb des Autos sehen, der nicht gerade einkaufen oder essen geht. Wo Polizei nicht vorkommt, kann sie auch nicht geachtet werden.

Am schlimmsten aber ist, dass die Polizei nur als Unterdrückungsinstrument gegen die Massen verstanden wird. Die Eliten in Deutschland können betrügen, bestechen, Steuern hinterziehen und Fördermittel erschleichen, lügen so lange sie wollen, aber sie werden nicht bestraft. Ackermann, Hartz, Pierer und der Menschenverachter Westerwelle müssen keine Strafe fürchten. Sobald aber jemand auch nur ein hartes Wort gegen diese Herrschaften äußert, ist sofort eine politische Staatsanwältin zu Stelle.

In Deutschland darf offen gegen Muslime gehetzt werden, ohne dass sich ein Staatsanwalt bewegt. Auch andere Randgruppen dürfen beschimpft werden. Recht gibt es nur für die Reichen und die Polizei wird als Arm der Justiz und diese Lakai des großen Geldes gesehen. Es ist das schlechte Beispiel von oben, dass den Menschen ganz unten, den Verzweifelten und Hoffnungslosen das Recht gibt, sich zu widersetzen. Befehle der Polizei zu kommentieren und sie auch auszulachen.

Dass diese Situationen immer mehr eskalieren, ist kein Wunder. Die Polizei zusammen mit der Justiz schützt die Leute, die sich an der Weltwirtschaftskrise eine goldene Nase verdienen und sie vorher verursacht haben. Damit erregt sie Ärger und bestimmt keine Bewunderung. Manch einer der Gewalt gegen einen Polizisten ausübt, meint nicht den Polizisten, sondern das verkommene System.

Trotzdem ist diese Gewalt gegen Polizisten, aber auch die Gewalt von Polizisten gegenüber den Bürgern nicht hinnehmbar. Wir brauchen mehr Polizisten und vor allem aber besser ausgebildete und sicher auch besser bezahlte Polizisten. Dazu brauchen wie eine neue Nähe, zwischen dem Bürger und seiner Polizeiwache, mehr Fuß und Radstreifen und gerade im städtischen Raum sind berittene Polizisten für die Parkanlagen sicherlich sinnvoll.

Menschen die sich kennen, gehen anders miteinander um als schnell zusammengewürfelte Trupps, die ohne Kenntnis der Situation agieren müssen. Es muss wieder viel mehr Ruhe in die Einsätze kommen. Bewusste Denkpausen müssen eingeführt werden um die Probleme ohne Gewalt, aber mit Intelligenz zu lösen. Das ist eine gemeinsame Aufgabe von Bürger und Polizei. Es würde helfen, wenn man wenigstens hier die Verbrecher aus dem Großkapital raushalten könnte.

Ansonsten wird sich jeder Polizist entscheiden müssen. Entweder wird er Büttel des Kapitals und muss irgendwann die Bürger erschießen, oder er wirft seinen Job hin, weil er sinnlos geworden ist. Polizisten die das Unrecht beschützen müssen, sind nämlich keine Polizisten mehr.


Quelle: Duckhome

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