Ohnmacht einer kollabierenden Gesellschaft – Wege aus den Krisen

von Lotar Martin Kamm

Apokalypse-620x264Betrachten wir die Welt viel mehr in offenen Zusammenhängen, was jetzt zunächst befremdlich wirken mag, zumal eine derartige Formulierung keineswegs schlüssig erscheint. Grund genug ins Detail vorzudringen. Bevor dies geschehen wird, muß quasi als Einleitung die scharfe Feststellung in den Raum gestellt werden, daß wir allesamt der Ohnmacht einer kollabierenden Gesellschaft entgegenblicken. Gibt es tatsächlich Wege aus den Krisen? Und falls sich das bestätigt, bedeutet dies naheliegend, daß sich Rahmenbedingungen grundlegend ändern müssen.

Einer Engstirnigkeit, die meist mit gezielt an uns herangetragenen Lebensweisen einhergeht, gilt es somit Alternativen aufzuzeigen, um Mensch aus dem uralten Korsett eng verflochtener Gewohnheiten zu befreien. Das wirkt jetzt kompliziert und könnte manche abschrecken. Keine Sorge, eigentlich gestaltet sich ein harmonisches Miteinander wesentlich einfacher, wenn denn mal der ganze bewußt installierte Ballast von uns genommen.

Bildung ohne freie Entfaltungsmöglichkeiten

Wie ein roter Faden begleitet den Homo sapiens sein viel zu lang erduldeter Leidensweg, den gar manche Religionen, denken wir an den Buddhismus, als unabänderliche Notwendigkeit betrachten, die ein Leben erst richtig in Erfüllung bringen vermag. Und das, obwohl der Verstand, wenn er messerscharf analytisch angesetzt, dem eigentlich vehement widersprechen sollte, jedwede Logik sich hinten anstellt beim Zuraunen machtbessener Gesetzmäßigkeiten, die sich über die Jahrtausende gar als selbstverständliche Gewohnheit eingeschlichen haben. Allerdings keineswegs zufällig! Was lief da all die Zeit schief?

Könnte es doch damit zusammenhängen, daß die Menschheitsgeschichte sich nicht als Buch mit sieben Siegeln entpuppt, wie erst kürzlich dargestellt wurde als Gedankengang? Die Allmacht gewisser Kreise sich über die große Masse der Menschen zu erheben, um sie zu knechten und zu benutzen, dient einzig und allein diesem Zweck, dem wiederum eine ganze Systematik im Bildungswesen gehorchend zur Seite steht. Bis ins kleinste Detail durchdacht, läßt sie keine freie Entfaltungsmöglichkeiten zu.

Denn wirklich freie Menschen im Sinne eines kreativen Handelns im Tagesablauf bedingt, daß sie auch die Möglichkeit dazu haben. Doch wer von Beginn an im Drill bestimmter Lerninhalte fest gebunden, ohne individuelle Freiräume sich einfügen muß im kollektiven Gruppendasein, hat keinerlei Chance, sich real ungezwungen so zu entwickeln, daß er damit zurecht kommen mag. Bei den kleinsten Problemen zieht ihn die Geschwindigkeit kalt berechnender Zeitvorgaben weg von rettender Lösung. Am Ende wächst die Fülle eigentlich wichtiger Fragen, die stets unbeantwortet bleiben, weil eine hektisch angepaßte Gesellschaft den Vorgaben eines Wirtschaftsdiktats folgt.

Elend und Armut die Krux menschlichen Fortschritts

Kein Mensch auf Erden müßte Hunger leiden, in Elend und Armut dahinvegetieren, zumal gerade seit der Industrialisierung und des rasant erreichten technischen Fortschritts überhaupt die Möglichkeit besteht, sehr effektiv und schnell jeden Ort zu erreichen, die Lebensbedingungen zu verbessern, obwohl trotz Kriegen und Krankheiten mehr Menschen denn je den Globus bevölkern. Umgekehrt könnte man jetzt behaupten, daß menschlicher Fortschritt Leid mit sich bringt. Keineswegs, sondern nach wie vor liegt dies nur an bestehenden Machtverhältnissen.

Während in uralten Zeiten viele Kulturen weltweit verstreut nicht einmal voneinder wußten, beschäftigt waren beim Überleben in freier Natur, ist heute die Menschheit zusammengewachsen, aber nach äußerst brutaler kriegerischer Auseinandersetzung, die bis jetzt trotz Aufklärung, philosophischer Erkenntnisse und angeblicher Geisteshaltung sowie moralisch-ethischen Grundsätzen anhält. Gleichzeitig war die Bedrohung hin zu einer Apokalypse noch nie so präsent wie heutzutage. Selbst in Zeiten des Kalten Krieges gab es weniger Möglichkeiten einer versteckten Bedrohung, zumal damals die Fronten zumindest deutlich sichtbar.

Paradies-1024x768Was sollte sich ändern, damit Mensch überhaupt eine Chance hat?

Niemand kann eine festgefahrene Entwicklung einfach so aufhalten oder gar auflösen. Dies vermag nur eine Bewußtseinänderung, ein Paradigmenwechsel, der allerdings schnellstens zumindest beginnen sollte, bevor zuviele neu entwickelte Hürden uns noch mehr einengen. Denn das Diktat der Knechtschaft durchschaut sämtliche Befreiungsversuche, diesem zu trotzen, wacht akribisch, damit ja kein Umdenken stattfindet.

Kein Wunder, daß Geheimdienste Hand in Hand mit der Politik arbeiten, ob diese das will oder nicht, immer mehr Militär sich organisiert, sei es sichtbar als Armee oder im Innern, um die Bevölkerungen notfalls zusammmen zu treiben, nachdem diese flächendeckend überwacht wurden, ein zentralgesteuertes Organ, denken wir an die EU, über unser aller Leben bestimmt, natürlich in enger Verbundenheit mit Großkonzernen, die wiederum jedwede kleine Individualnischen zerstören. Alles gehorcht und dient einer sehr kleinen Gruppe von Superreichen, die gestaffelt nach unten einigen Wenigen erlauben, selber davon zu profitieren. Die große Masse Mensch hat sich dieser Gesetzmäßigkeit unterzuordnen.

Erst wenn diese das bösartige Spiel durchschaut hat und entsprechend entschieden dem zuwider handelt, kann sich Mensch von seinen Fesseln, die dessen freie Selbstbestimmung verhinderten, endlich lösen. Worauf warten wir dann noch?


Quelle und Kommentare hier:
http://www.buergerstimme.com/Design2/2014-04/ohnmacht-einer-kollabierenden-gesellschaft-wege-aus-den-krisen/