Neutrale Komitees und Gelehrte über die Schuld am Weltkriege 1914-1918

von Maria Lourdes

Das entscheidende Kriegstheater des Ersten Weltkriegs – heute noch in vielen Nationen als der “Große Krieg” erinnert – war die Westfront. Hier begann er im Jahre 1914 und hier endete er 1918. So war dieser “Große Krieg” in vielerlei Hinsicht ein deutsch-französischer Krieg. An der Marne und vor Verdun kämpften fast ausschließlich deutsche und französische Soldaten. Nicht vergessen darf man aber die Ostfront (Tannenberg) und natürlich die “Schlachten am Isonzo”!

Und sicherlich wäre dieser Krieg in dem Moment zu Ende gewesen, wo eine dieser beiden hauptbeteiligten Nationen aufgegeben hätte. Warum England und Frankreich 1916 nicht aufgaben, wissen wir – Stichwort Balfour-Deklaration. Die britische Balfour-Deklaration war an die Führer der zionistischen Weltorganisation gerichtet. Sie wird als eine entscheidende Garantieerklärung an den Zionismus angesehen, um in Palästina eine „nationale Heimstätte für das jüdische Volk“ errichten zu dürfen.

Die nachfolgenden Zitate entstammen dem Buch: Neutrale Komitees und Gelehrte über die Schuld am Weltkriege 1914-1918.
Antworten auf zwei Fragen des Senators Robert L. Owen, U.S.A.
Herausgegeben von der Neutralen Kommission Norwegens zur Untersuchung der Kriegsschuld. Deutsche Ausgabe, Berlin 1928

Senator Robert L. Owen fragte: 

  • Gründen sich die Friedensverträge, die den Weltkrieg abschlossen, in ihren wichtigen Punkten auf die Voraussetzung, daß eine Machtgruppe die alleinige Verantwortung für den Krieg trägt, während die andere Gruppe gar keine solche Verantwortung hat?
  • Wenn das der Fall ist, stimmt diese Voraussetzung mit den jetzt vorliegenden Tatsachen überein, daß das Gewissen der Menschheit die Friedensverträge ruhig hinnehmen darf als eine gerechte Bestrafung der für den Krieg einzig Verantwortlichen?

This war is not made in Germany, but “made in Germany” is the cause of it.
Dieser Krieg ist nicht in Deutschland gemacht, aber “in Deutschland gemacht” ist die Ursache. Ein Amerikaner im Umfeld der Versailler Friedenskonferenz – S. 421

Die “Times” vom 1. 8. 1914, stellt wie früher erwähnt, das negative Programm des britischen Krieges gegen Deutschlands Macht auf, mit Hinweis auf die früheren Kämpfe Englands, um seine Vormachtstellung und vom 19. 8. 1914 bringt sie ein Zitat von Sir Walter Raleigh:

“Wer die Meere beherrscht, beherrscht den Welthandel, und dem Beherrscher des Welthandels gehören alle Schätze der Welt und tatsächlich die Welt selbst.” – dies stellt das Weltblatt als positives Programm für den englischen Krieg auf. – S. 280

Das bestorientierte und mächtigste Blatt der Weltpolitik bringt nun Tag für Tag und Woche für Woche gleich nach Kriegsausbruch in Riesenlettern einen Artikel “The War on German Trade”. Unter Leitung der Regierung wird eine Kommission von Industrie- und Handelsbaronen als Expedition nach Deutschlands überseeischen Märkten gesandt, um diese England zu sichern, und es wird eine Sammlung deutscher Waren zur Ausstellung als Muster für englische Fabrikate veranstaltet. Im März 1915 erklärt Asquith, “es sei eine Hauptaufgabe der britischen Politik gewesen, Deutschlands Handel zu vernichten.” Vgl. Note an die Neutralen 23. 9. 1915. – S. 280

Das höchste englische Appellationsgericht, (außer dem Parlament, Supreme Court of Judicature), erklärt in einem Urteil vom 21. 12. 1915, daß ein bestimmter Kontrakt zwischen einer deutschen und einer englischen Firma, in dem ein Krieg vorgesehen war und für diesen Fall gegenseitige Abmachungen getroffen waren, trotz dieser Abmachungen ungültig sei. Das Gericht begründete diese neue Rechtslage folgendermaßen:

“Wenn der Kontrakt aufrechterhalten wird, so kann die deutsche Gesellschaft nach dem Kriege ihren Handel wieder so schnell wie möglich aufnehmen. Aber das würde die Wirkung des Krieges auf des feindlichen Landes Handel abschwächen, dessen Vernichtung durch den Krieg ja gerade unser Ziel ist. Eine solche Abmachung anerkennen, wäre gleichbedeutend damit, unseres Landes Ziel aufzugeben, nämlich das, Handel und Wandel des Feindes zu lähmen. Das würde bedeuten, daß ein britisches Gericht das Zerstörungswerk wieder aufrichtet, das unsere Kriegsmacht für unser Volk verbracht hat.” S. 280, 281

In den Vereinigten Staaten wurde ähnlich gedacht. Der edle Humanist Thomas Woodrow Wilson, erklärte in einer Rede am 12. November 1917 in einem internen Kreis amerikanischer Kaufleute und Industrieller Folgendes:

…Denken Sie daran, welches die Stellung Deutschlands in der Welt war, eine so beneidenswerte Stellung, die je eine Nation eingenommen hat. Die ganze Welt stand in Bewunderung seiner herrlichen geistigen und materiellen Errungenschaften. Die Intellektuellen der ganzen Welt gingen bei ihm zur Schule.

.

… Seine Gelehrten hatten seine Industrien zu den hervorragendsten der Welt gemacht, und die Aufschrift “made in Germany” gab die Gewähr für gute Arbeit und tadelloses Material. Deutschland hatte Zutritt zu allen Märkten der Welt, und jede andere Nation, die auf jenen Märkten Handel trieb, fürchtete Deutschland wegen seines starken und fast unwiderstehlichen Wettbewerbs.

.

…Es war nichts in der Welt des Friedens, das es nicht schon hatte und zwar im Überfluß hatte. Wir sind stolz auf das Ungewöhnliche der amerikanischen Entwicklung. Wir denken mit Stolz an die Statistiken des Wachstums unsere Industrien und der Einwohnerzahl unserer Städte. Nun, diese Statistiken reichen nicht an die deutschen heran; Deutschlands Städte wuchsen schneller als es amerikanische Städte jemals getan haben. Seine alten Industrien öffneten ihre Augen, erblickten eine neue Welt und zogen zu ihrer Eroberung aus … S. 281, 282

Das Buch belegt klar, daß

  • Deutschland nicht die Verantwortung für den Kriegsausbruch trägt,
  • der Streit zwischen Österreich-Ungarn und Serbien ohne reale Bedeutung für den Kriegsausbruch war,
  • der Aufmarsch gegen Deutschland und seine Verbündeten bereits 1912 abgeschlossen war,
  • die englische Außenpolitik bis zum Kriegsausbruch, Deutschland im Glauben hielt, nicht in den Krieg einzugreifen,
  • Deutschland gegenüber England ein vertragliches Recht besaß, durch Belgien zu marschieren, was übrigens auch Frankreich vorhatte.

In Wirklichkeit war es nur ein politisches Manöver, wenn die leitenden Entente-Politiker es äußerlich so hinzustellen suchten, als hätten die Friedensverträge wegen der angeblichen Schuld der Zentralmächte am Kriege so hart ausfallen müssen. Man führe sich unter anderem Folgendes ins Gedächtnis zurück:

Das Waffenstillstandsabkommen zwischen Deutschland und den Ententemächten … war auf der Grundlage basiert, daß ein Frieden im Sinne von Wilsons 14 Punkten zustande kommen sollte, mit einem gewissen Vorbehalt bei ein paar Punkten.

Auf dieser Grundlage ging Deutschland auf solche Waffenstillstandsbedingungen ein, und zwar so, daß im – wie Wilson sich in einer Rede an den Kongreß am 11.11.1918 ausdrückte – die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten unmöglich war. In den endgültigen Friedensbedingungen schwenkten dann die Ententemächte, einschließlich Amerika, in allen Punkten von dieser Friedensgrundlage ab, auf die sich das Waffenstillstandsabkommen gründete.

Das ist notorische Tatsache, auf die wir nur hinweisen brauchen. Hierin lag eine Ehrlosigkeit, und zwar eine solche Ehrlosigkeit, wie man in der Geschichte nicht so gleich ihresgleichen findet. Wenn überhaupt der Spruch der alten Römer “Etiam hosti fides servanda est [Auch dem Feinde gegenüber ist Treu und Glaube zu wahren.]” ohne Ausnahme gelten soll, so gilt das von einem Waffenstillstandsvertrag. Unsere natürlichen Ehr- und Rechtsbegriffe sind keineswegs schlimmer. S. 402

Über den edlen Humanisten Thomas Woodrow Wilson:

Präsident Wilsons Gesicht strahlte mit einem breiten glücklichen Lächeln, als er den Friedensvertrag mit Deutschland unterzeichnete. Es war jenes Lächeln, wie man es sich auf dem Gesicht des Schöpfers denken kann, als er am siebenten Tag sein Werk besah und es gut fand. – Morgenbladet, Oslo, Juli 1919 – S. 418

George Clemenceau, der greise Franzose, der schon von Bismarck 1870/71 in Sedan auf die Mütze bekam, meinte bei der Überreichung der “Schand-Verträge” in Versailles 1919 an die deutschen Delegierten:

“Die Stunde der Abrechnung ist gekommen!”

Linkverweise und Quellen:

Video von Conrebbi: 1914 WKI Klarstellung – hier zum Video

1. Weltkrieg – Auszüge aus – Neutrale Komitees und Gelehrte über die Schuld am Weltkriege 1914-1918


Quelle und Kommentare hier:
http://lupocattivoblog.com/2014/06/06/neutrale-komitees-und-gelehrte-uber-die-schuld-am-weltkriege-1914-1918/