Nationale Souveränität, die Deutschen und die Verfassungspatrioten

von Gerhard Bauer

“…denn es ist mehr als unklar, ob Deutschland überhaupt souverän ist.”, so die FAZ unter dem Titel “Die Kränkung der Demokraten”.

Mehr als unklar, dann muss jemand aber eine absolut beschlagene Brille aufhaben, wenn er nicht erkennt, dass die BRD noch nie souverän war und – auch nie souverän sein wird, ebensowenig wie die DDR souverän war, wird es die BRD je sein. Bei der DDR war die Sache recht offensichtlich, nicht wahr. Da war ja auch die buntesdeutsche Propaganda voll drauf eingestellt.

Darum aber geht es mir heute nicht, interessehalber las ich den Artikel der FAZ durch, war aber nicht lesenswert, nur am Ende des Artikels kam wieder etwas “ans Licht” bzw. eine Einschränkung der Souveränität. Merke zuviel Souveränität ist schlecht, für Deutsche allemal.

Am Schluss des Artikels heißt es:

“…Gewisse Gruppen könnten die Gelegenheit nutzen, um mit den Abhörpraktiken auch gleich die Westbindung und die Nato in Frage zu stellen. Auch im Konflikt um die Notstandsgesetze waren solche Motive latent vorhanden. Historiker haben später sogar versucht, einen deutsch-nationalen Kern in die Studentenbewegung hineinzuinterpretieren. Doch eine offene und verfassungspatriotische Bürgerrechtsbewegung muss solche Belastungstests aushalten – und falsche Zungenschläge notfalls „souverän“ korrigieren.”

Da haben wir es wieder, das zuviel, die gewissen Gruppen, die falschen Zungenschläge, das was überhaupt nicht geht, nicht gehen soll und nicht gehen darf.

Die Anbetung der Fahne, des geschriebenen Stück Papiers, solange es das vorformulierte GG ist, das alles ist erlaubt, gewünscht, gefordert und notfalls wird es mit Zwang durchgesetzt.

Die älteren “Rechte”, die Volkszugehörigkeit, haben für Deutsche aufgehört zu existieren. Ganz im Sinne des Liberal-Kapitalismus sind wir keine Deutschen mehr und schon gar keine Baiern, Franken, Friesen etc. mehr. Wir haben Einzelwesen zu sein, die sich hinter einer Verfassung patriotisch versammeln, einer Verfassung, die als Glaubensbekenntnis eingefordert wird und wehe dem, der sich dem widersetzt, der bekommt den “souveränen” Nackenschlag, damit er die richtige Sprache findet.
Verfassungspatriotismus ganz “souverän”, alá USA.
Vermassung potenziert.

Was kann jeder einzelne dagegen tun?
Sich seiner Herkunft bewusst werden und zwar nicht nur in dem Sinne, er sei ein Deutscher, den es ja so gar nicht gibt, was auch nur ein Sammelbegriff ist, sondern sich in dem Sinne bewusst werden, welchem der deutschen Völker und Stämme er angehört. Dazu muss evtl. ein bisschen Ahnenforschung betrieben werden, aber es lohnt sich.

Ich will es mal ganz provokativ auf die Spitze treiben, wer sagt, er sei ein Deutscher, ohne dabei zu wissen oder zu verleugnen, welchem Volke oder welchem Stamme er angehört, der kann auch sagen, er sei ein Europäer. Europäer ist nichts anderes als die Fortsetzung der Zentralisierung, die vor Jahrhunderten begann und im Weltbürger seinen Abschluss finden soll.

Diese Staaten, Reiche etc. sind doch alle eine Zusammenfassung, eine zentralisierte Gemeinschaft unter einer Oberhoheit, die beständig ausgedehnt wird.

Ich jedenfalls bin und bleibe ein Baier und die anderen können mich kreuzweise am Mondschein besuchen, vor allem die Verfassungspatrioten und Gefolgsleute der papierenen Glaubensbekenntnisse aller Art.


Quelle und Kommentare hier:
http://deutscheseck.wordpress.com/2013/08/07/nationale-souveranitat-die-deutschen-und-die-verfassungspatrioten/


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