von Max Erdinger
Kulturelle Degeneration ist, wenn sich junge weiße Frauen im Wahn ihrer Großartigkeit über alte weiße Männer auslassen und alle ganz fasziniert applaudieren. Sophie Passmann ist so eine. Die junge Poetry-Slammerin und Buchautorin hat der FAZ ein Interview gegeben. Betitelt ist es mit einem Passmann-Zitat: „Der alte weiße Mann ist gegen den Wandel“. Die Medienkritik des alten weißen Mannes: „Die junge weiße Frau ist gegen das Denken“.
Daß Sophie Passmann gegen das Denken ist, ergibt sich aus ihrem Zitat. In ihrem Jungfrauenschädel scheint ein PopUp aufzugehen, wenn sie „Wan …“ denkt. Das sieht vermutlich so aus:
„Wandel ist Wandel und Wandel ist gut“.
Ganz egal, welcher Wandel. Allein schon die Aussage, der alte weiße Mann sei gegen den Wandel, ist so dermaßen dämlich, daß man sich schon ausmalen kann, warum Sophie Passmann glaubt, sie habe Wissenswertes mitzuteilen.
Das liegt wahrscheinlich daran, daß im Zuge der allgemeinen Weibsenermächtigung eher nicht mehr zählt, was jemand im Kopf hat, sondern mehr wie es zwischen seinen beiden großen Zehen aussieht.
Vermutlich ist es das menschliche Schamgefühl, dessentwegen Frauen wie Sophie Passmann auf ihren Kopf verweisen, obwohl es in dem nun wirklich nichts zu sehen gibt.
So viel steht jedenfalls fest: Vor fünfzig Jahren, als die alten weißen Männer von heute noch jung gewesen sind, wäre Sophie Passmann bedauert worden dafür, daß sie sich für redeberechtigt hält, weil man allgemein unterstellt hätte, daß sie wohl von einer alleinerziehenden Kriegerwitwe großgezogen worden sein muß und daß ihr deswegen der Anstand fehlt.
Alleinerziehende Kriegerwitwen sind übrigens ein interessantes Thema. Seit langem überlege ich mir, ob die „männlichen Menschen“ aus der deutschen ´68er-Generation mit ihren langen Haaren und ihrem Peacenick-Getue nicht wegen der Absenz ihrer Väter zu Opfern mütterlicher Gehirnwäsche geworden sein könnten, was wiederum ursächlich sein könnte für den endgültigen Ausbruch des Feminismus´ aus der verkorkten Giftflasche der Zivilisation zwanzig Jahre später.
Der Grund: Tatsächlich sind viele Buben, die in den Kriegsjahren zur Welt gekommen sind, ohne Vater aufgewachsen. Ex-Kanzler Gerhard Schröder wuchs z.B. vaterlos auf, Alice Schwarzer ebenfalls. Diejenigen, deren Väter aus dem Krieg zurückgekommen sind, hatten eigentlich keine positiven Vorbilder mehr, weil ihre Väter als verbrecherische Verlierer galten, mitverantwortlich für einen beispiellosen Kulturbruch.
Das zusammengenommen könnte dazu geführt haben, daß den alleinerziehenden Kriegerwitwen und den Müttern generell eine emotionale Macht über ihre Buben zugefallen ist, die sie aus sich heraus gar nie erlangt hätten, wenn das väterliche Weltbildkorrektiv nicht gefehlt hätte.
Jedenfalls schwant mir schon länger, daß das heute ubiquitäre Weibsengewäsch in seiner eminenten Wichtigkeit die Spätauswirkung einer unerkannten, tragischen Kriegsfolge sein könnte. Ich bekomme auf alle Fälle immer schwerer das Gefühl wieder los, daß die Wertschätzung für das Gemeine & Gefinde junger Frauen wie Margarethe Stokowski oder Sophie Passmann ungefähr so ist, als würde Deutschland den Zweiten Weltkrieg ein zweites Mal verlieren.
Außerdem überlege ich mir, wie es wohl kommt, daß in 300.000 Jahren Menschheitsgeschichte die Frauen erst seit ungefähr 50 Jahren glauben, sie seien das wahrhaft kluge Geschlecht. Wenn dem so wäre, dann sollte sich das eigentlich schon wesentlich früher herausgestellt haben, denke ich mir. Angela Merkel, Ursula von der Leyen, Claudia Roth et al sind jedenfalls nicht geeignet, die Selbsteinschärtzung von Sophie Passmann zu stützen.
Feminismus – kein weibliches, sondern ein linkes Phänomen
Es ist auch nicht übertrieben, zu behaupten, daß das heutige, allgegenwärtige Schlauweibsengeschnatter Ergebnis von linker“Gesellschaftspolitik“ ist, mithin also nicht allein als eine rein weibliche Revolte gegen die althergebrachten Zustände beschrieben werden kann.
Als ich noch Grundschüler gewesen bin, erinnere ich mich, mußte die Mutter meines besten Freundes die schriftliche Erlaubnis seines Vaters haben, um in einer Textilfabrik in der nahen Kreisstadt zu arbeiten. Die Linken haben das später immer so dargestellt, als sei die Mutter meines Freundes damals unterdrückt gewesen. Das habe ich lange als Erklärung dafür akzeptiert, daß die notwendige Einverständniserklärung des Ehemannes dann weggefallen ist. Wenn jemand gegen Unterdrückung ist, dann ich. Das ist die Konstante meines Lebens.
Allerdings sprach man damals auch noch vom Haushaltsvorstand, von Verantwortung also. Die lag damals beim Vater meines Freundes. Heute überlege ich mir, ob diese alte Vorschrift von damals deswegen exisitiert haben könnte, damit es dem Haushaltsvorstand überlassen blieb, zu entscheiden, was gut für seine Familie ist und was nicht – und ob man´s nicht besser dabei belassen hätte.
Auf alle Fälle stelle ich solche bedenklichen Phänomene wie Margarethe Stokowski, Sophie Passmann oder Sibylle Berg in einen Bezug zur Vergangenheit. Eine Sophie Passmann erlebt sich ganz offensichtlich als intellektuellen Gipfel der Menschheit, als Produkt des ständigen „Vorwärts“, ohne jemals zurückzuschauen auf die „Dummerles“, die in den vergangenen Jahrhunderten ebenfalls ein Geschlechterverhältnis hatten, ohne zu wissen, was sie alles falsch machen.
Daß ihre Partei, die SPD, in ihrem Vorwärtsdrang („Wir müssen jetzt nach vorne schauen“) ganz einfach vor Passmanns Geburtsjahr schon falsch abgebogen sein könnte, scheint ihr zu keiner Sekunde in den Sinn zu kommen. Sie müsste sich mitsamt ihren Gewißheiten womöglich selbst infrage stellen – und das ist absolut das letzte, was diesem Typ östrogenaler Heimsuchung in den Sinn käme. Sie halten sich für Siegerinnen des gesellschaftlichen Fortschritts. Meiner Ansicht nach handelt es sich allenfalls um einen Pyrrhussieg.
Aber gut, was hat die schlaue Sophie also zu jenen weißen alten Männern gesagt, die früher erst einmal weise und alt geworden sein mussten, ehe sie den Titel „Senator“ erhielten?
Das Namensspiel
Die FAZ macht mit Sophie Passmann zunächst ein Spiel. Frau Leonie Feuerbach von der FAZ nennt ein paar Männernamen – und Frau Sophie Passmann muß sagen, wo sie die genannten Herren auf der Skala für alte weiße Männer ansiedelt. Gefragt wurde nach Bernie Sanders, Jeremy Corbyn, Boris Johnson, Sebastian Kurz, Joachim Sauer, Passmanns Vater, Jürgen Vogel, Boris Palmer, Winfried Kretschmann, Campino und Farin Urlaub.
Lerneffekt für den Leser: Sowohl Sebastian Kurz als auch Boris Palmer sind auf der Passmannschen Skala alte weiße Männer. Grob unterteilt könnte man sagen: Passmanns alte weiße Männer sind allesamt Nichtlinke oder das, was Passmann für Nichtlinke hält. Linke hingegen sind tendenziell eher keine alten weißen Männer, egal, wie alt sie sind. Die Auflösung des östrogenalen Mysteriums kommt mit Passmanns Erklärung dafür, was ein alter weißer Mann dann sein soll, wenn „alt“ offensichtlich kein Kriterium ist.
Der alte weiße Mann ist ein Privilegierter – und Sophie Passmann ist ihrer eigenen Auskunft nach vernarrt in Statistiken. Da scheinen ihr also ein paar eminent wichtige Statistiken zur Privilegierung glatt entgangen zu sein. Die zur Differenz bei der Lebenserwartung von alten weißen Männern und alten weißen Frauen z.B., oder auch die zur Suizidrate alter weißer Männer im Vergleich zu der von alten weißen Frauen.
Grundregel Nummer eins wurde also von Frau Passmann wieder einmal eindrucksvoll bestätigt: Die neudeutsche Weibsenschlauheit resultiert wesentlich aus dem Umstand, daß die Vrouwensleute sich voll subjektivistisch aussuchen dürfen, was sie zur Kenntnis nehmen wollen und was nicht. Weibsenfreiheit eben, Frauenpower und Mumu-Gagaismus. Von solchen Leuchten war auch schon zu hören, die „männliche Logik“ sei eine Erfindung des bitterbösen Patriarchats zur Unterdrückung der emotionalen Frau. Weißte Bescheid.
Die furchtbar schlaue Sophie:
„Ich liebe den Blick auf Zahlen. Jede Statistik zeigt die Ungerechtigkeit. Die Lohnunterschiede, die Plätze in Aufsichtsräten, der Wiedereinstieg in Vollzeit nach dem Kinderkriegen. Das wird nicht automatisch besser, sondern teils sogar schlechter: In diesem Bundestag sitzen weniger Frauen als in den vorherigen. All das zeigt, dass wir Feministinnen nicht ansatzweise übertreiben. Und ich bin mir sicher: Wenn wir aufhören zu nerven, gibt es wieder einen Backlash.“
Das alles zeigt nur, daß ihr Feministinnen von nichts einen Plan habt, alles und jedes nur so interpretiert, daß es euch trotz eurer Überflüssigkeit als wichtig bestätigt, und daß ein Resultat dessen wiederum die lächerliche Annahme ist, meinereiner interessiere sich dafür, was ihr liebt.
Ihr seid die am wenigstens liebenswürdigen Frauen der gesamten Menschheitsgeschichte, absolut ekelhaft in eurer widerlichen Selbstgerechtigkeit als Opfer des alten weißen Mannes.
Außerdem ist falsch, daß es einen Backlash geben wird, wenn ihr aufhört zu nerven. Es wird einen geben, weil ihr nicht damit aufhört. Danach wird dann für viele Jahre Ruhe sein im feministischen Wörterpuff.
Gut möglich ist auch, daß die Machtweiber von heute in ihrer grenzenlos naiven Subjektivität den Feminismus selbst erledigen, etwa dadurch, daß sie sich aufgrund ihrer überlegenen emotionalen Intelligenz massenhaft die Leute ins Land holen, die alles Mögliche sind, außer eben Freunde des neudeutschen Schlauweibsengeschnatters. Es wäre nicht das erste Mal, daß sich Frauen im Übereifer ins eigene Knie schießen.
Bei der Weltausstellung in Chicago 1893 haben es die damaligen Frühzeitfeministinnen nicht einmal geschafft, einen gemeinsamen Pavillon zu gestalten, obwohl ihnen einer genehmigt worden war. Sie gingen stattdessen übel zerstritten auseinander, weil sie sich über die Innendekoration nicht einigen konnten. Die World´s Columbian Exhibition 1893 fand ohne den Feministenpavillon statt.
Frau Leonie Feuerbach: Sie werden oft als Netzfeministin bezeichnet. Ist die Netzfeministin das Gegenstück zum alten weißen Mann?
Passmann: Nein. Aber sein Korrektiv. Das Wort hat oft einen negativen Beiklang, weil da wieder das Klischee der humorlosen und hysterischen Frauenrechtlerin genutzt wird. Netzfeministinnen sind einfach nur Aktivistinnen, die ihre Arbeit unter anderem auch im Internet machen. Der Netzfeminismus beschreibt also eher die mediale Nutzung als eine neue Strömung des Feminismus. Und am Ende wollen wir Feministinnen ohnehin alle dasselbe.
Danke, das bestätigt alles, was ich über die Hybris dieser jungen Schlauweibsen denke. Sie verstehen sich als mein Korrektiv. Har-har-har … – auf so etwas Lächerliches können wirklich nur die 25-jährigen Sophie Passmanns dieser durchgeknallten Welt kommen.
Auch, wenn ich es schon hundertmal geschrieben habe: Die Netzfeministin samt allem, was sie am Leibe trägt, ist das Produkt alter weißer Männer, die entweder schon gestorben sind oder noch leben.
Ohne Männer kein Netz. Ohne Marx und besonders Engels kein Feminismus. Ohne Voltaire – ums stark verkürzt auszudrücken – keine Redefreiheit. Ohne Carl Benz kein Auto, mit dem sie zur FAZ fahren könnten, um sich voll der östrogenalen Impertinenz interviewen zu lassen. Kein Östrogengeschreibsel meinerseits ohne das vorherige Testosterongeschreibsel der Feministinnen. Ohne Männer kein Feuer, keine Seife, kein Deo, kein Shampoo, keine Tampons, keine Pille, keine Spülmaschine, kein Föhn, kein Computer – kurz: Ohne Männer keine Feministin. Die Feministin ist ja nicht zuletzt deswegen eine, weil ihr Männer alles dazu an die Hand gegeben haben, was sie braucht, um sich der Welt a) – überhaupt zeigen zu können – und b) – um der Welt überhaupt mitzuteilen, daß sie Feministin ist.
Carl und Bertha Benz
Apropos Carl Benz: Von Mercedes gab es zum Weltfrauentag das albernste Werbefilmchen aller Zeiten. Es beamt uns zurück ins Jahr 1888. Bertha Benz unternimmt die erste Langstreckenfahrt der Welt in einem Automobil. Was für eine Heldin! Der Deutschlandfunk:
Mit Hutnadel und Strumpfband musste sich Bertha Benz auf der weltweit ersten Fernfahrt mit einem Automobil behelfen.
Die arme Frau, das Opfer männlicher Unzulänglichkeit, – behelfen mußte sie sich! Und so klug! Mit Hutnadel und Strumpfband. Wer hat das Vehikel erdacht und gebaut, mit dem sie zu einer solchen Heldin werden konnte? – Scheißegal. Bertha Benz fuhr das Ding. Großartig! Und sie wußte sich zu helfen, als es kleine Pannen gab. Mit einer Hutnadel und einem Strumpfband. Und hübsch ist sie in dem Werbefilmchen auch noch. Mehr feministischer Brainfuck ist schlechterdings nicht vorstellbar.
Wie sagt doch die kluge Feministin heutzutage leicht ungehalten, wenn sie den Tankdeckel nicht aufbekommt im Vollbewußtsein ihrer göttinnengleichen Überlegenheit? –
„Das hat doch bestimmt wieder ein Mann erfunden!“
Ja, genau. Männer haben praktisch alles erfunden. Das einzige, was noch fehlt, ist so eine Art Fernseh-Fernbedienung, mit der man Feministinnen stummschalten kann. Ein Traum: Du sitzt als Redakteuer bei der FAZ, Sophie Passmann kommt zum Interview, du ziehst die Fernbedienung raus und – zapp! – Ruhe in der Redaktion.
Übrigens: Immer mehr deutsche Männer haben in den letzten Jahren bemerkt, daß sich der Aufwand an Selbstverleugnung nicht mehr lohnt, den sie treiben müssten, um bei deutschen Frauen „zum Zuge“ zu kommen. Zumal sie sich auch noch eine Mittelohrvergiftung einfangen könnten, abgezockt werden, ihrer Kinder verlustig gehen oder sogar als Falschbeschuldigter im Knast landen könnten.
Und so viel steht fest: Die Jets, mit denen sie nach Asien fliegen, haben sie sich auch selber ausgedacht. Wirklich wahr, ihr Sophie Passmanns dieser traurigen Weiberwelt:
Sterbt einfach am besten aus.
Eure Kinderlosigkeit ist wahrscheinlich so etwas wie die Selbstheilungskraft der Natur.
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