Bereits vor den neuen Erkenntnissen im Fall Skripal, leakte die russische Zeitung Kommersant ein Dokument, mit dem London die EU-Partner von der Schuld Moskaus für das Attentat auf Sergei Skripal zu überzeugen versuchte. Nach fundierten Indizien oder gar Beweisen sucht man jedoch vergebens.
Dennoch stützt sich die Bundesregierung offensichtlich ebenfalls bei ihrer Vorverurteilung Russlands im Skripal-Fall auf eben jenes Dokument – ein Dementi erfolgte zumindest auf der Regierungspressekonferenz am 4. April nicht. Auch andere Erkenntnisse, die trotz der Tatsache, dass die Wissenschaftler von Porton Down nicht imstande waren, den Ursprung des mutmaßlich zum Einsatz gekommenen Nervengifts zu identifizieren, präsentierten sowohl London als auch Berlin bislang nicht.
Das ominöse Dokument aus dem Hause Theresa May stammt vom 22. März und wurde hochrangigen EU-Diplomaten vorgelegt, um diese von der Schuld Russlands in der Skripal-Affäre und entsprechenden Vergeltungsmaßnahmen zu überzeugen.
Dabei handelt es sich um eine aus sechs Folien bestehende PowerPoint-Präsentation. Unter anderem heißt es in dem bizarren Dokument, dass es seitens der britischen Regierung keinen Zweifel an der Verantwortung Russlands für den Giftanschlag in Salisbury auf den ehemaligen Doppelagenten Sergei Skripal und seine Tochter gäbe.