Von Klaus Peter Krause
Ich frage mich immer, wie oft die Geschichte dies alles schon gesehen hat – Es läuft ja alles irgendwie – Brot und Spiele eben – Lernen aus der Geschichte? – Wirklich wählen mag man keine dieser Gestalten – Ungeordnete Gedanken einer Zeitgenossin
Die politische Lage unerfreulich zu nennen, wäre arg untertrieben. Ohnehin ist sie unerfreulich schon immer gewesen. Nein, sie ist gefährlich geworden, supergefährlich – innenpolitisch, außenpolitisch, geopolitisch. So gibt es starke politische Kräfte, die das deutsche Schulwesen schwächen, die Institution Familie auflösen, Recht und Ordnung zerstören wollen. Daneben leistet sich Deutschland eine ruinöse Stromerzeugungspolitik, die es sich nicht leisten darf und die „Energiewende“ heißt.
Euro-Rettung, Target-Salden, EZB-Negativzinspolitik
Politiker der Europäischen Union wollen Banken und Länder wie Griechenland retten, um den Euro zu retten, die verkorkste gemeinsame Währung. Mit dieser Währung ist zudem das große Problem der Target-Salden entstanden, für das vor allem Deutschland wird bluten müssen. Die Europäische Zentralbank mit ihrer „Null- und Negativzinspolitik“ führt widerrechtlich zu einer schleichenden Enteignung derer, die aus Vorsorge zu sparen pflegen. Die Verschuldung zu vieler EU-Staaten ist nicht mehr beherrschbar, weil es sich längst um eine Überschuldung handelt.
Invasion aus Afrika, der Islam, Kriegstreiber USA
Die von außen gesteuerte Invasion von Menschen aus Afrika und islamischen Ländern nach Europa und vor allem nach Deutschland wird hier die bisherige Gesellschaft zerstören und zu Bürgerkriegen führen. Der Islam ist dabei, auch dort Fuß zu fassen, wo er traditionell nicht hingehört, wo er abgelehnt wird und wo er abgelehnt werden muss. Die Vereinigten Staaten treiben sich und andere Staaten, vornehmlich Russland, auf die übliche raffinierte Weise in einen Krieg hinein, der ein Weltkrieg III werden und deutschen Boden nicht unberührt lassen wird.
Einfach nur ein ungutes Gefühl
Dies alles nehmen wache Bürger wahr und sind darüber in großer Sorge. Ob ebendas auch eine Zeitgenossin im Kopf gehabt hat, als sie in einem Brief ihre Gedanken zum politischen Geschehen niederschrieb, weiß ich nicht. Die eingangs genannten Befunde erwähnt sie darin mit keinem Wort, sind ihr vielleicht gar nicht vertraut, oder sie bewertet sie anders. Sie äußert sich nur allgemein, schlicht und ungeordnet, schildert, was sie empfindet, was ihr durch den Kopf geht, und erhebt keinen Anspruch auf tiefgründige Analyse. Sie hat einfach nur ein ungutes Gefühl. Das wird typisch auch für andere Bürger sein, die große Gefahren ungern wahrhaben mögen. Daher gebe ich, was sie schreibt, mit ihrer Erlaubnis im Wortlaut wieder, habe ihr aber zusagen müssen, ihren Namen nicht zu nennen. Die Zwischenüberschriften sind von mir eingefügt.
Es läuft ja alles irgendwie
„Ich frage mich immer, wie oft die Geschichte dies alles schon gesehen hat. Und ob es überhaupt schon jemals wirklich anders war. Ich bilde mir ein, als ich Kind war, seien die Dinge noch anders gewesen, aber so viel anders waren sie nicht. Heute bekommt man nur mehr heraus und mit. Und die Berichterstattung ist umfassender. Nicht immer wahr, aber man kann doch eine ganze Menge gerade auch über das Internet herausbekommen. Die Verblödung hat auch mit Wohlstand und einer Riesen-Bequemlichkeit zu tun, die Menschen sind ja zumeist nicht gezwungen, sich richtig Gedanken zu machen, läuft ja alles irgendwie. Und es gibt genug Gruppen, die alles daransetzen, dass sich die Menschen immer weniger Gedanken machen, weil sie dann umso mehr verdienen können, umso mehr Macht haben usw.“
Brot und Spiele eben
„Ein wenig erinnert mich das alles auch ans gute alte römische Reich. Das hatte sich irgendwann dann auch mal überlebt, die Demokratie verkam zur Schein-Demokratie, und irgendwann war es ganz vorbei mit der hehren Idee. Wenn ich mich momentan so in der Welt umsehe, habe ich auch ein wenig die Befürchtung, dass die Idee der Demokratie gerade nicht so viele glühende Anhänger und Verteidiger hat. So eine Art Auslaufmodell. Die Menschen sind so bequem, dass es ihnen schon zu viel ist, wählen zu gehen. Solange jeden Tag ein Schnitzel auf dem Tisch ist (egal, wie dieses produziert wurde) und ein Bier danebensteht (egal ob Glyphosat drin ist), sind die meisten doch zufrieden. Ach so, nein: Das Auto muss noch in der Garage stehen (egal, ob es viel mehr rußt als der Hersteller behauptete) und der Fernseher laufen. Am besten das Dschungelcamp oder solch ein Schwachsinn. Brot und Spiele eben.“
Lernen aus der Geschichte?
„Was lernen wir aus der Geschichte? – Dass wir aus der Geschichte nichts lernen! Irgendwie werde ich, je älter ich werde, anscheinend immer mehr zum Misanthrop. Es gibt doch wirklich so gut wie keine Ecke auf der Welt, so gut wie keine Tätigkeit, so gut wie keine Organisation, wo nicht irgendwelche unlauteren Personen ihren persönlichen Nutzen durch Betrug, Lüge und Missbrauch mehren. Das kann einen schon entsetzen und zutiefst deprimieren. Ich hoffe, dass ich meiner Tochter kein allzu mieses Weltbild vermittle bei all dem, was man so mitbekommt.“
Wirklich wählen mag man keine dieser Gestalten
„Ich glaube: Wer heute in der Spitzenpolitik mitmischt, hat irgendwann seine persönlichen Werte und Ansichten über Bord werfen müssen, um sich ‚höheren’ Zielen zu unterwerfen. Nur wer früh genug mit den Wölfen mitheult und die Ellbogen benutzt, nach oben buckelt und nach unten und zur Seite tritt, kommt oben an. Man muss sich mit der Wirtschaft gut stellen, mit der jeweiligen Partei sowieso, und für einen selbst muss ja auch noch schön was rausspringen. Wirklich wählen mag man keine dieser Gestalten. Aber: Nicht wählen ist auch keine Option. Also das kleinste Übel heraussuchen. Ich suche noch. Ist ja aber auch noch ein bisschen Zeit.“