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„Wir sind uns bewußt, daß Krieg zwischen Polen und Deutschland nicht vermieden werden kann. Wir müssen uns systematisch und energisch für diesen Krieg vorbereiten. Die heutige Generation wird sehen, daß ein neuer Sieg bei Grunwald (Anspielung auf die Schlacht bei Tannenberg 1410) in die Seiten der Geschichte eingeschrieben wird.
Aber wir werden dieses Grunwald in den Vorstädten von Berlin schlagen. Unser Ideal ist, Polen mit Grenzen an der Oder im Westen und der Neiße in der Lausitz abzurunden und Preußen vom Pregel bis zur Spree einzuverleiben.
In diesem Krieg werden keine Gefangenen genommen, es wird kein Platz für humanitäre Gefühle sein. Wir werden die ganze Welt mit unserem Krieg gegen Deutschland überraschen.“
(Jozef Pilsudski 1930 in der Zeitschrift „Mocarstwowiec“ – „Die Liga der Großmacht“)
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Der österreichischen Botschaft in Warschau wurde ein Brief zugespielt, den der polnische Vize-Außenminister und Oberst Jozef Beck am 21. Oktober 1932 an Marschall Jozef Pilsudski geschrieben hatte, dem de facto regierenden Staatsoberhaupt Polens:
Auch den Brief Becks an Pilsudski vom 30. Oktober 1932 bekam die österreichische Botschaft in die Hände, die ihre vorgesetzten Dienststellen in Wien darüber informierte.
Diese Briefe dürften großen Eindruck hinterlassen haben, denn am 2. November 1932 wurde Beck zum Außenminister Polens ernannt. Dieses Amt übte er auch noch 1939 aus, als er ganz erheblich dazu beitrug, sein Land in den von ihm gewünschten Eroberungskrieg gegen Deutschland zu führen.