von Hadmut Danisch
Mir schreibt ein Leser vom Fach und erklärt mir, wer eigentlich der Preistreiber ist.
Die Angaben zur Sachkunde lasse ich im Rahmen der Anonymisierung mal weg. Er hat Berufserfahrung.
Die Miet und Kaufpreise sind ein sehr guter Indikator über die Kaufkraft am unteren Ende wie auch am oberen.
Ein Beispiel: Vor der Wiedervereinigung hat eine modernisierte 80 qm Wohnung im Hamburger Raum , gute Lage etwa 400Eur / mtl gebracht. Heute liegt dieselbe Wohnung bei 650 Euro im Bestand. ( Check the Mietspiegel) Macht eine Preissteigerung von Nominal 250 Euro. Etwa 60 %. Über 30 Jahre. Etwa 1- 1,5 % anno. Deut
Man kann diese Wohnung z. Z. für 890 EUR /mtl. vermarkten, müsste aber dafür Bad , Küche , Elektro , Wände und Boden modernisieren. Aufwand ca. 40- 80 tsd Euro.
Wir müssen in diesem Rahmen von einer Gespensterdebatte reden.Bei Neubau wird dies noch deutlicher. Der qm schlüsselfertiges Mehrfamilienhaus kostet mittlerweile ab 2800,- Euro/qm. ( Niedriger Angebote sind nur unter Umgehung deutscher Steuern und Richtlinien möglich) Wärmedämmung, Feuerschutz, Barrierefreiheit , Parkplätze etc sei Dank.
Das ist aber nur das Gebäude, dazu kommt:
Grundstück
Aussenanlagen
Planungskosten( Architekt, Brandschutzplaner, Wärmeschutzplaner, Abwasserplaner, Statiker, Prüfstatiker, Genehmigungen)
FinanzierungskostenRechnet man dafür etwa 1500 Euro / qm ( allein Architekt 10% des Gebäudepreises nach Architektenordnung)
ergibt sich ein Einkaufspreis vor Vermarktung von 4300 EUR pro qm. Vermarktung nochmal 5% :
Rund 4500 EUR/qmJetzt muss der Bauträger ja auch noch etwas verdienen, er trägt schließlich auch ein immenses Risiko.
Unter 5000 Euro geht bei Neubau für den Erwerber absolut nichts mehr. Die Nachfrager unter diesem Niveau sind nicht mehr zu bedienen. Wobei der Staat bei jedem Euro mit 19% Mehrwertsteuer dabei ist und und bei jeder Handwerksstunde mit 60% oder so, insgesamt gehen vermutlich bis zu 70 % dieser 5000 Euro an den Staat.
Die Miete bei einer Neubauwohnung kann nicht niedriger als etwa 19 Euro/ qm sein, ohne den Anbieter potentiell zu ruinieren. Und das sind noch rosige Zahlen, denn die Handwerkspreise werden signifikant ansteigen, es gibt praktisch kaum Nachwuchs. Schon jetzt muss man Anbietern die Füße küssen, das die überhaupt ein Angebot abgeben.
Hatte in Teibereichen Kostensteigerungen innerhalb von 3 Jahren bis zu 100%.
Vor diesem Hintergrund:
Auf Anfrage für eine Wohnanlage für öffentlich gefördertes Wohnen bekam ich das Angebot, für einen Zinsvorteil von 0,5 % unter des Marktzinses Mietpreise von 5,80 zu akzeptieren . Direkte Subventionen seien nicht vorgesehen. Das da keiner Sozialwohnungen ohne eine Querverrechnung ( teils gefördert, teils frei, als Bedingung für eine Baugenehmigung) nimmt vor diesem Hintergrund nicht wunder.
Die vorstehende Argumentation findet sich nirgendwo in den Medien wieder. Offenbar ist diesen Kreisen die Befähigung zur Recherche abhanden gekommen.
Ein wesentlicher Teil der Herstellungskosten – und damit der Miete – wird also vom Staat selbst verursacht. Nicht nur durch die ausartenden Auflagen, sondern eben auch durch die vielen Steuern und Abgaben. Demnächst dann wohl noch eine CO2-Steuer obendrauf.
Und damit von der unersättlichen linken Politik.
Das ist vermutlich auch der Grund, warum sie enteignen müssen: Weil sie zu ihren Konditionen nicht mal mehr selbst bauen können.
Wir haben eine bekloppte Linke, die einerseits über hohe Mieten schreit, andererseits aber Steuersenkungen für Tampons statt für Wohnungsbau verlangt. Man muss Prioritäten setzen.
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