von Politonline
Kommentar von krisenfrei
Folgendes wird niemals in den System-Medien zu lesen sein. Warum auch? Der Finanzoligarchie und deren gekauften Polit-Darstellern liegt überhaupt nichts daran, die Menschen über die korrupten finanziellen Machenschaften über dieses Falschgeldsystem aufzuklären. So lange die Menschen sich gegen diese Ausplünderung nicht wehren, werden diese Herrschaften so weiter machen wie bisher.
Die Bundestagswahl in Deutschland und die Nationalratswahl in Österreich haben gezeigt, dass die Masse sich so verhält, wie die System-Medien es vorgeben. Mit “Brot und Spiele” wurde schon in der Antike das Volk zufrieden gestellt. Leider funktioniert es heute noch.
Man kann den nachfolgenden Ausführungen ruhigen Gewissens den von den Mitgliedern der sogenannten ›High Level Group‹ der EU-Kommission, dem ehemaligen Ministerpräsidenten Bayerns, Edmund Stoiber, und dem Unternehmensberater Roland Berger ausgesprochenen Sachverhalt voranstellen:
›Regiert werden wir von Leuten, die wir gar nicht wählen können.‹
Die US-Rechtsanwältin Karen Hudes, von 1986 bis 2007 oberste Beraterin in der Rechtsabteilung der Weltbank, hatte zwei Jahrzehnte lang in dieser Institution gearbeitet, als sie gefeuert wurde. Der Grund: Sie hatte die USA darauf hingewiesen, dass die Weltbank ihre Bilanzen manipuliert. In einem Interview mit dem US-Magazin ›The New American‹ erklärte sie, dass das globale Finanzsystem von einer kleinen Gruppe machthungriger Individuen rund um die FED dominiert werde. »Die FED sei die Zentrale eines Netzwerks von 147 Finanzinstitutionen und Zentralbanken, die das gesamte Weltfinanzsystem so manipuliere, dass sie die Macht darüber stets behalte. Die Machtergreifung sei von langer Hand geplant gewesen.« [1]
Diesbezüglich schreibt auch Carroll Quigley, Professor an der ›School of Foreign Service‹ an der Georgetown University und einer der wichtigsten akademischen Mentoren des späteren Präsidenten Clinton, in seinem 1966 erschienenen Werk ›Tragedy and Hope‹:
»Die Mächte des Finanzkapitals hatten ein langfristiges Ziel, und zwar nichts weniger als die Erschaffung eines weltweiten Systems zur finanziellen Kontrolle, welches sich in privaten Händen befinden und die politischen Systeme jedes Landes und jeder Volkswirtschaft als Ganzes kontrollieren sollte. Dieses System sollte auf eine feudalistische Art und Weise durch die Zentralbanken der Welt geführt werden, welche durch geheime, bei regelmässigen privaten Treffen und Konferenzen entstehenden Abkommen agieren würden. An der Spitze des Systems war die BIZ, in Privatbesitz, die von den Zentralbanken, die wiederum auch private Unternehmen sind, kontrolliert wird.« »Der Schlüssel zu ihrem Erfolg, so Quigley ferner, »war die Tatsache, dass die internationalen Bankiers das Geldsystem einer Nation kontrollieren und manipulieren konnten, während es nach außen so aussah, als ob es von der jeweiligen Regierung kontrolliert würde.« [2]
Die Gründung der BIZ im Jahr 1930 erfolgte bekanntlich im Rahmen einer Neuregelung der deutschen Reparationsverpflichtungen. Auch während der Frühphase der Gestaltung der europäischen Währungsunion spielte die BIZ eine entscheidende Rolle. Viele Jahre lang, führt Ellen Brown aus, hat die BIZ kaum Aufsehen erregt und wickelte ihre Geschäfte hinter den Kulissen in einem ehemaligen Hotel ab. Dort wurden die Entscheidungen vorbereitet und getroffen, nämlich Währungen abzuwerten oder zu verteidigen, den Goldpreis festzusetzen, Banken, die »offshore«, also außerhalb der Gerichtsbarkeit agierten, zu regulieren, und schließlich auch die kurzfristigen Zinsraten anzuheben oder zu senken.
Im Jahre 1977 gab die BIZ jedoch ihre Anonymität auf und bezog eine Zentrale, in der die Bank effizienter arbeiten konnte, das BIZ-Gebäude in Basel. Heute geniesst die BIZ den Status einer Regierung: sie hat Immunität, zahlt keine Steuern und verfügt sogar über ihre eigene private Polizei. Sie steht, wie von Mayer Rothschild vorausgesehen, über dem Gesetz. Zwar gehören der BIZ jetzt 55 Mitgliedsländer an, doch der Club, der sich regelmäßig in Basel trifft, ist viel kleiner; und selbst dieser exklusive Club unterliegt einer strikten Hierarchie. Edward Jay Epstein schrieb 1983 für ›Harper’s Magazine‹ einen Artikel mit der Überschrift: ›Die Welt des Geldes beherrschen‹, in dem er erläuterte, daß der Ort, an dem die wirklichen Geldgeschäfte gemacht werden
›eine Art innerer Club ist, dem etwa das halbe Dutzend der mächtigen Zentralbankiers angehören, die mehr oder weniger in demselben Boot sitzen‹
– die Zentralbankiers von Deutschland, der USA, der Schweiz, Italien, Japan und Großbritannien. Epstein wörtlich:
›Der höchste Wert, mit dem sich auch der innere Club vom Rest der BIZ-Mitglieder abgrenzt, ist der feste Glaube daran, daß Zentralbanken unabhängig von ihren eigenen Regierungen agieren müssen ….. Eine zweite und mit diesem Wert zusammenhängende Überzeugung dieses inneren Clubs ist die, daß man Politikern nicht die Entscheidung über das Schicksal des internationalen Währungssystems anvertrauen darf.‹
1974 richteten die Zentralbankdirektoren der sogenannten Gruppe der 10, die inzwischen auf 20 erhöht wurde, den Basler Ausschuß für Bankenaufsicht ein, wobei die BIZ dessen zwölfköpfiges Sekretariat stellt; dieser Ausschuß setzt die Regeln für das globale Bankwesen fest, inklusive die Mindestanforderungen für Eigenkapitalausstattung und Reservekontrollen.« [3] ›Die Welt online‹ veröffentlichte im Herbst 2012 das Ergebnis einer Untersuchung des Wirtschaftsnachrichtendiensts Bloomberg; demnach beherrschen etwa 50 mächtige Personen die Finanzmärkte der Welt. Laut Karen Hudes sei heute die FED das eigentliche Herzstück dieses Finanznetzwerks; in seinem Buch ›Das Kartell der Federal Reserve‹ behauptet der US-Publizist Dean Henderson, dass es letztlich nur 8 Familien seien, die die FED und somit die Welt kontrollierten; er nennt die Familien Goldman Sachs, Rockefeller, Lehman Brothers, Kuhn Loeb, Rothschild, Warburg, Lazar und Israel Moses Reif.
Die Website der FED legt durchaus offen, dass sie in privatem Besitz ist, doch wer daran wie viele Anteile hält, ist ziemlich unbekannt. Karen Hudes zufolge besteht die FED aus zwölf Banken, die von einem Direktorium aus sieben Leuten, Vertreter der ›grossen Vier‹ – BlackRock, State Street, Vanguard und Fidelity – repräsentiert werden.
»Gleich ob es 50 Finanzgurus oder die die FED besitzenden Familien sind«, schreibt ›Topic‹, »die Menschheit ist heute in einer Schuldenknechtschaft von wenigen, die zu jeder Zeit und Stunde Unternehmen, Staaten und Institutionen mit Finanzmanövern unter Druck setzen oder ganz schachmatt setzen können. Wie machtlos hier die Politik ist, hat Clarence Thomas, seit 1991 Richter am US Supreme Court, dem obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, vor kurzem vor den Studenten der juristischen Fakultät der Universität von Duquesne offengelegt: Obama sei von den Eliten und Medieneigentümern als Präsident akzeptiert worden, weil ›er das tun würde, was die Eliten von einem schwarzen Präsidenten erwarten‹.«
Damit gelangt zum Ausdruck, dass der jeweilige US-Präsident nicht etwa von den Amerikanern gewählt, sondern von einer kleinen Elite bestimmt wird. Bekanntlich werden die US-Wahlen vor allem durch das Geld entschieden.
»Der Kampf Mitt Romneys gegen Obama«, so die ›Deutschen WirtschaftsNachrichten‹, »war der teuerste Wahlkampf der US-Geschichte. Auf Obama setzten vor allem die Technologie-Konzerne; Google-Chef Eric Schmidt, CraigsList Gründer Craig Newmark und die Facebook-Managerin Sheryl Sandberg spendeten die höchsten Beträge, die für Einzelpersonen möglich sind. Auf Obama setzten auch die Banken, wobei gesagt werden muß, daß die Banken immer auf beide Kandidaten setzen. Man weiß ja nie. ….. Obama wurde auch von den großen internationalen Finanz-Organisationen unterstützt, wie dies die Daten-Aufbereitung der Obama-Connections durch die NNDB zeigt: Obama wurde von der Weltbank, der Gruppe der 30 wichtigsten Banken, der Trilateralen Kommission, dem Economic Club of New York und dem Internationalen Währungsfonds gestützt.« [4]
Prof. Hans Jürgen Krysmanski hat hierzu folgendes konstatiert:
»Die Richtlinien der Politik werden in der USA in Netzwerken festgelegt, die weitaus dauerhafter sind [auch was das Personal angeht] als die jeweiligen Präsidentschaften. Es ist völliger Unsinn, den jeweiligen amerikanischen Präsidenten als den ›mächtigsten Mann der Welt‹ zu apostrophieren. Wir sehen ja, wie Clinton oder Bush und all die anderen und demnächst Obama und vielleicht auch einmal Sarah Palin im [wohlgepolsterten] Machtvakuum verschwinden.
Die US ›Power Structure Research‹ hat für die USA die entscheidenden Gesetzgebungsverfahren untersucht und gezeigt, wie Superreiche und Konzerne die wichtigsten Universitäten, Stiftungen und Denkfabriken durch Fördermittel, Forschungsaufträge und Personal in der Hand haben.
Und von diesen Institutionen her wird »die Wirklichkeit definiert», werden Handlungsmöglichkeiten eingegrenzt und das politische Weltbild bestimmt. Über die Elite-Universitäten, die großen Stiftungen und Think Tanks wird ein großer Teil des ›Einflußgeldes‹ verteilt, von dort kommen die ›Experten‹, die in einem Geflecht von formellen und informellen Diskussions- und Planungsgruppen Gesetzesvorlagen vorbereiten, usw.
Die Expertisen landen dann bei den Parteien, in Ausschüssen. Geld plätschert in die Wahlkassen der Abgeordneten und Senatoren und in die offenen Hände der Meinungsmacher. So ist relativ sichergestellt, daß nur Regelungen und Gesetze der ursprünglichen ›Auftraggeber‹ realisiert werden, wie sich leicht am Umgang mit der Finanzkrise, mit der Gesundheitskrise, mit der Ökokrise und an den zunehmenden Frustrationsanzeichen bei Barack Obama ablesen läßt.« [5]
Mit der enormen Verschuldung der Welt geht ein von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommener Prozess einher, zu dem der Ökonom Jörg Hülsman in seinem Beitrag für die Zeitschrift ›eigentümlich frei‹ Nr. 129 / 2013 folgendes schreibt:
»Eine wachsende Schuldenwirtschaft führt somit der Tendenz nach zu einer wachsenden Politisierung des Lebens, zu einer immer weitergehenden Einschränkung der Individuen im Namen der Überlebensfähigkeit des Gesamtsystems. Im Moment sind davon insbesondere die großen Unternehmen der Finanzwirtschaft betroffen und im Zuge der europäischen Schuldenkrise sollen nun auch die Nationalstaaten an die Brüsseler Kandare genommen werden. Aber die Entfaltung der Schuldenwirtschaft führt ihrer ganzen Logik nach dahin, daß zunehmend auch mittlere, und irgendwann auch kleine und kleinste Einheiten, betroffen sein werden.« »Zugespitzt«, vermerkt ›Topic‹ hierzu, »sagt der Autor nichts anderes, als daß der Menschheit systematisch eine Schuldenschlinge um den Hals gelegt wird. Mit dieser können diejenigen, die den Schuldenstrick in Händen halten, die Menschheit zwingen, etwas zu akzeptieren, was unter anderen Umständen gar nicht möglich gewesen wäre.«
Zu den Werkzeugen, deren man sich hier bedient, darf man zweifelsohne die UNO zählen. Und letztlich ermöglicht die Kontrolle über das Geld auch die Kontrolle über das Schicksal der Staaten. Dies ist allein schon mit einem einzigen Beispiel zu belegen:
Bekanntlich braucht Deutschland ganze 82 % seines Bruttoinlandprodukts, um die jährliche Zinslast zu erbringen. Doch damit nicht genug: Auf Grund des von Brüssel ausgebrüteten dauerhaften Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM haften die deutschen Steuerzahler für diesen Fonds anteilmässig mit 27,14 %, was einer Haftungsbegrenzung von 190 Milliarden Euro entsprechen soll: immer vorausgesetzt, dass die Krisenstaaten [die das Geld erhalten sollen] ihren Anteil erbringen.
Entsprechend den Erfahrungen der vergangenen Jahre würde allerdings der Eintritt des ›worst case‹ bedeuten, dass die Krisenländer ihren Anteil gar nicht erbringen können, so dass die Deutschen für das gesamte ESM-Volumen von 700 Milliarden Euro herangezogen würde. Und was bedeutet schon die als Volksverdummung einzustufende ›Haftungsbegrenzung‹: Schon heute übersteigen die gesamten Risiken aus ESM, Target2 [6] und Anleihekäufen die derzeitige deutsche Staatsverschuldung von 2 Billionen €.
Der Zinsendienst ist dabei nicht einmal berücksichtigt. Konkret ausgelegt heisst das: Wird auch nur ein Teil des ESM-Anteils von Brüssel eingefordert, muss sich Deutschland mit der betreffenden Summe weiter verschulden, was die bestehende Haushaltsschuld und den Zinsendienst in der Folge dementsprechend vergrössern. Der Steuerzahler muss also nicht nur für die Tilgung der an Brüssel abzuliefernden Summe geradestehen, sondern darüber hinaus auch für die Jahr um Jahr dafür zu erbringenden Zinsen. Insofern wird der Bevölkerung im wahrsten Sinne des Wortes ein Finanzmühlstein nach dem anderen auf die Schultern gezwungen; indessen sind kaum Anzeichen vorhanden, die ernsthaft hoffen liessen, dass die Tragweite dieses Vorgehens erfasst wird.
In dem mit den ›Deutschen WirtschaftsNachrichten‹ geführten Interview beantwortet Karen Hudes die Frage, wie die Krise enden wird, wie folgt:
»Es gibt ganz sicherlich eine Lösung ohne einen Crash, nämlich die Rückkehr zu Recht und Gesetz. Die Wahrscheinlichkeit beträgt 95 %, daß die Vertuschung der Korruption, über die ich seit 2000 berichtet habe, aufgebrochen werden wird. Wenn die Weltbank nicht ordentlich geführt wird, ist dies ein Sicherheitsrisiko für die Weltordnung.
Das Ende des Gold-Leasings, so Hudes ferner, ist nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt einen allmählichen Wandel bei der Kontrolle des internationalen Finanzsystems. Eine Analyse der Finanzmärkte zeigt, daß die Finanzen der Welt in den Händen von nur wenigen Investmentfonds, Banken und Konzernen sind. Die acht größten US-Finanzinstitute [JP Morgan, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, U.S. Bancorp, Bank of New York Mellon und Morgan Stanley] werden zu 100 % von 10 Aktionären kontrolliert. Die vier [bereits genannten] Unternehmen sind bei allen Entscheidungen immer dabei: BlackRock, State Street, Vanguard und Fidelity.
Diese Konzerne verlieren gerade die Kontrolle im Verhältnis zur wirtschaftlichen Stärke der BRICS-Nationen: Brasilien, Rußland, Indien, China und Südafrika, und bald auch Indonesien und der Irak. Diese Nationen machen mehr als 25 % des internationalen Handels aus und haben sich nun darauf geeinigt, den Handel durch ein Tauschsystem zu finanzieren.
Sie verwenden Gold, um die Unterschiede, die nach Gegenbuchungen verbleiben, auszugleichen. Sie sind ferner übereingekommen, eine neue Entwicklungsbank zu gründen, die einen Ausweg aus dem ungeliebten Dollar bieten wird. Außerdem beobachten wir in einem Dutzend Staaten die Gesetzgebung, physisches Gold und Silber als offizielles Zahlungsmittel anzuerkennen. Somit stellt sich für die Finanzelite die Frage: Kann der Dollar unter diesen Umständen als internationale Reservewährung überhaupt weiterbestehen?«
Was die Forderung Deutschlands nach Rückführung der 300 Tonnen Gold betrifft, so meint Hudes, dass man eindeutige Zeichen eines drohenden Währungskriegs erkennen kann, wenn die FED diese Forderung um 7 Jahre verzögert. Wie sie erklärt, gebe es Schwierigkeiten, Gold zur sofortigen Lieferung aufzutreiben.
»Wenn es einen Währungskrieg gibt«, so Hudes, »dann verlieren alle. Letztlich aber wird China dominant aus diesem Krieg hervorgehen, weil die gesamte Weltwirtschaft sehr geschwächt sein wird. Ich erwarte, daß die Welt einen Währungskrieg durch die Besinnung auf Recht und Gesetz vermeiden kann. Die Bretton-Woods-Institutionen wurden schließlich im internationalen Finanzsystem als Verpflichtungsmechanismus geschaffen. Auf die Frage, wie die Manipulationen auf den Finanzmärkten – wenn überhaupt – gestoppt werden können, sagt sie: »Davon hängt unsere Zukunft ab. Ich habe die anderen Weltbank-Whistle-Blowers gefragt, ob es möglich sei, die Weltbank und das internationale Finanzsystem zu reformieren: Wir sind uns darin einig, daß sowohl die Korruption als auch die Marktmanipulation nach den Lektionen, die wir lernen mußten, beendet werden müssen.« [7]
Der Ökonom Joseph Stiglitz spricht ebenfalls von einem Plan, der die Unterwerfung der Nationen unter ein feudalistisches System vorsieht. Stiglitz erlitt dasselbe Schicksal wie Karen Hudes: Der Preisträger des von der schwedischen Reichsbank vergebenen inoffiziellen Wirtschafts-(Nobel) Preises war 1999 als Chefvolkswirt des IWF gefeuert worden. Der Rausschmiss war nicht freundlich, bei einem Treffen von Weltbank und IWF wurde Stiglitz der Zutritt verwehrt, die Sicherheitskräfte hinderten ihn an der Teilnahme der Konferenz. Der Grund für die Entlassung lag darin, dass Stiglitz Landreformen gefordert hatte, um die globalen Oligarchen, die als Landbesitzer alles kontrollieren, zu beschneiden. Der IWF war seinem Vorschlag natürlich nicht gefolgt, denn änderte man die Eigentumsverhältnisse von landwirtschaftlichem Grundbesitz, würde die Elite ihre Macht verlieren. 2001 packte Stiglitz dann aus: In einem im britischen ›Guardian‹ erschienenen Interview, das Stiglitz mit Gregory Palast, dem renommierten US-Journalisten und Autor des Buches ›Wie Ölbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten‹ führte, zeigte Stiglitz, der dem inneren Kreis der Finanzelite angehörte, das Programm auf, das der IWF verfolgt; dieses Interview haben die ›DMN‹ festgehalten:
»Stiglitz spricht von 4 Stufen, nach denen der IWF vorgeht: Zunächst soll es Privatisierungen geben. Alles, was in die Hände der Finanzelite geraten kann, ist willkommen.
So haben die Amerikaner die gnadenlose Ausbeutung des russischen Volkes durch die mit Washington verbundenen Oligarchen zur Zeit des Präsidenten Boris Jelzin bewußt unterstützt.
Stufe zwei ist die Liberalisierung der Kapitalmärkte. Eigentlich eine gute Idee: Investments sollen länderübergreifend ohne Hindernisse möglich sein. Wie Brasilien und Indonesien jedoch gezeigt hätten, sei das Geld nur in eine Richtung geflossen – aus den Ländern raus.
Stufe drei ist die Einführung von ›marktgerechten Preisen‹. Auch das eine gute Idee. Praktisch hat dies jedoch dazu geführt, daß die Preise für Nahrungsmittel, Wasser und Heizgas explodierten.
Und nun kommt ein Zwischenschritt zur finalen Lösung: Hierzu spricht Stiglitz von den ›IWF-Unruhen‹ und sagt wörtlich:
›Wenn ein Land am Boden liegt, preßt der IWF das letzte Blut aus ihm heraus. Sie drehen die Hitze so lange auf, bis das Ganze explodiert‹. Er nennt Indonesien, Bolivien und Ecuador als Beispiele, wo genau an dem Punkt schwere soziale Unruhen einsetzten. Die US-Sendung ›Newsnight‹ hat ein Papier der Weltbank eingesehen, in dem im Zuge der IWF-Strategie für Ecuador genau das, also schwere soziale Unruhen, vorhergesagt wurden; ›mit kalter Präzision‹, wie ›Newsnight‹ anmerkte.
Soziale Unruhen haben den unschätzbaren Vorteil, daß die Preise für Unternehmen und andere Assets in den betreffenden Ländern sinken, und daher die Einverleibung durch multinationale Konzerne zu einem hochprofitablen Geschäft werden lassen.
Die vierte und letzte Stufe schließlich ist der Freihandel. Stiglitz vergleicht die Errichtung von Freihandelszonen unter Aufsicht der Welthandelsorganisation WTO mit den ›Opium-Kriegen‹. Im 19. Jahrhundert hatten Amerikaner und Europäer einen knallharten Kolonialkrieg begonnen, der dazu dienen sollte, den Freihandel zu fördern.
In der Praxis sah das so aus wie beim freien Kapitalverkehr: Asien Lateinamerika und Afrika wurden mit Militär-Blockaden gezwungen, ihre Grenzen zu öffnen. Europäer und Amerikaner indessen dachten nicht daran, ihre Märkte zu öffnen, sondern agierten weiterhin protektionistisch. Heute, so Stiglitz brauche man keine Militär-Blockaden. Heute werde dies mit Finanz-Blockaden gemacht.« [4]
Was nun die Freihandelszonen resp. ein zwischen der EU und der USA als ›Transatlantic Trade and Investment Partnership‹ TTIP auszuarbeitendes Freihandelsabkommen angeht, so war die Ankündigung Obamas, ein solches mit der EU schliessen zu wollen, Anfang Juni positiv aufgenommnen worden.
Der EU-Handelskommissar Karel De Gucht hatte diesbezüglich von einem durch neues Wirtschaftswachstums erzeugten ungeahnten Job-Boom geschwärmt. Philipp Rösler, zu jenem Zeitpunkt noch BRD-Wirtschaftsminister, betrachtete die Entscheidung, entsprechende Verhandlungen aufzunehmen, als ein›hervorragendes Signal‹. Natürlich, so Rösler, muss man die Interessen Europas, auch die Interessen Deutschlands – bei diesen geht es u.a. um den gesonderten Schutz des europäischen Kulturguts – immer wieder mit einbringen, wobei er erklärte, dass die Verhandlungsführung bei der EU-Kommission ›in guten Händen‹ sei. Wer daran nicht seine Zweifel hätte! Letztere sind in dem Artikel ›Ein strategisches Gegengewicht‹ auf http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2106 26. 4. 13 aufgezeigt.
Bezüglich der Freihandelszone, erklärt Stiglitz, habe Obama wenig Spielraum. Denn die Finanzeliten, die seine Wahl ermöglichten, haben dies nicht aus Gutmenschlichkeit, Sympathie oder gar aus politischer Überzeugung getan. Sie sehen ihre Spenden als ›Investment‹, von dem man eine Rendite erwartet. Und wenn die Politiker nicht liefern, so Stieglitz, werden die Geldgeber unangenehm.
»Nun soll also mit der Freihandelszone zwischen der EU und der USA der vierte Schritt getan werden«, heisst es in den ›DMN‹. »Dieser wird in jedem Fall der USA nützen und den Deutschen schaden. Wenn die Amerikaner jetzt versprechen, daß diese Freihandelszone 180.000 neue Arbeitsplätze in Europa schaffen werde, ist das lächerlich: Der IWF hat sich noch bei jeder Prognose geirrt, mehr noch, er mußte jüngst einräumen, daß er sogar gelogen hat.«
Das einzige Land, das sich der globalen Ausbeutung erfolgreich widersetzt hat, ist laut Stiglitz Botswana:
»Sie haben dem IWF einfach gesagt, er soll aus ihrem Land verschwinden.«
Eine derartige Eskalation will man in der USA und in der Euro-Zone natürlich verhindern. Indessen haben die einzelnen IWF-Schritte in der EU nur mässige Erfolge erzielt: Die Privatisierungen in den südeuropäischen Staaten gehen schleppend voran; die Kapitalverkehrskontrollen in Zypern sind als Rückschlag zu sehen, weil, wie die ›DWN‹ schreiben,
»das Kapital nicht ganz so rational ist wie der IWF das gerne hätte. ›Marktgerechte‹, also höhere Preise bei Lebensmitteln, Wasser, Strom und Energie, sind zwar zu beobachten; aber ganz so leicht durchzusetzen sind sie eben doch nicht. In puncto soziale Unruhen haben die Euro-Staaten schon einiges aufzuweisen, die große Ausbeutung der Massen dauert jedoch länger als geplant. ….. Allerdings haben die politischen Eliten bereits damit begonnen, ihren Geldgebern etwas hektisch zu zeigen, daß sie willens sind, das Tempo zu verschärfen. In beispielloser Offenheit haben EU-Politiker, Banker, Zentralbanker und Wolfgang Schäuble in den vergangenen Monaten von der bevorstehenden Enteignung der Sparer gesprochen. Mehr oder weniger nuanciert haben die wichtigsten politischen Größen in Europa gesagt, daß die Vermögen nicht sicher sein werden, wenn es die Lage erfordert. Denn die Schuldenstaaten sind längst die Geiseln ihrer Gläubiger-Banken. Die Schuldenstaaten sind erpreßbar geworden und die Finanzeliten werden den Teufel tun, ihre Investments einfach abzuschreiben. ….. Heute sind alle Politiker – Amerikaner, Deutsche, Europäer – zitternde Schuldenkaninchen, die die Zähne der großen Schlange der Finanzelite auf sich zurasen sehen. Und alle wissen: Sie wird zubeißen, die Schlange.« [4]
In dieses Bild fügen sich die Vorstellungen von Zbigniew Brzezinski, von 1977 bis 1981 Sicherheitsberater von Präsident Jimmy Carter, die er in seinem Buch ›Die einzige Weltmacht – Amerikas Strategie der Vorherrschaft‹ darlegt, nahtlos ein: Brzezinski zufolge müssen die Amerikaner die Welt mit einer überlegenen Organisation beherrschen können. Die globale Vorherrschaft Amerikas wird solchermassen von Bündnissen und Koalitionen untermauert, dass sie buchstäblich die ganze Welt umspannen.
Als Teile des amerikanischen Systems bezeichnet er die NATO, die Partnerschaft für den Frieden, den IWF, die Weltbank und die WTO, sowie regionale Wirtschaftskooperationen wie die asiatisch-pazifische Wirtschaftskooperation APEC; sie alle werden von der USA dominiert. Wer meint, es handle sich bei diesen Organisationen um ein freies Zusammenwirken gleichberechtigter demokratischer Staaten, muss sich von Brzezsinksi eines Besseren belehren lassen:
›Amerika steht im Mittelpunkt eines ineinandergreifenden Universums, in dem Macht durch dauerndes Verhandeln, im Dialog, durch Diffusion und in dem Streben nach offiziellem Konsens ausgeübt wird, selbst wenn diese Macht letztlich von einer einzigen Quelle, nämlich Washington D.C., ausgeht. Das ist der Ort, wo sich der Machtpoker abspielt, und zwar nach amerikanischen Regeln‹.
Im Gegensatz zu früheren Zentralmächten stützt die USA gemäss Brzezinski ihre Macht jetzt stärker auf die Methode der Einbindung in die amerikanische Machtsphäre ab, wie bei Deutschland oder Japan; Japan wird von Brzezinski als amerikanisches Protektorat bezeichnet.
»Tatsache ist schlicht und einfach, dass Westeuropa und zunehmend auch Mitteleuropa ein amerikanisches Protektorat bleiben, dessen alliierte Staaten an Vasallen und Tributpflichtige von einst erinnern.«
Darüber hinaus versucht die USA die abhängigen Eliten anderer Länder indirekt zu beeinflussen und gezielt ganze Völker zu beherrschen, indem sie deren Kommunikationssysteme, die Unterhaltungsindustrie und die Massenkultur unter Kontrolle halten.
Nicht umsonst schrieb daher der Franzose Régis Debray schon 1986 in seinem Werk ›Die Weltmächte gegen Europa:
›Für Europa besteht die Überlebensfrage darin, ob es mehr und mehr zum Satelliten der USA wird oder nicht.‹
Im gleichen Atemzug nimmt er indessen das voraus, wovon wir unverändert Zeuge sind:
›Eine grosse Mehrheit meiner Landsleute und nahezu alle für das öffentliche Gewissen Verantwortlichen teilen meine Auffassung über das Weltgeschehen nicht‹.
Von daher gesehen hat das ungebrochene Zusammengehen des Westens mit der USA auch die seit 2001 entfachten grauenhaften Kriegsinfernos ermöglicht.
Quellen:
[1] TOPIC Nr. 8 vom August 2013
[2] http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=246 16. 10. 2005
Carroll Quigley › Tragedy and Hope‹ New York 1966
[3] http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/wirtschaft-und-finanzen/ellen-brown/der-turmbau-zu-basel-geheimplaene-fuer-eine-globa.html 21. 4. 2009 Der Turmbau zu Basel: Geheimpläne für eine globale Währung – Von Ellen Brown; der Artikel verschien zuerst in ›Global Research‹
[4] http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/06/18/merkel-und-obama-die-angst-der-politik-vor-dem-biss-der-finanz-eliten/ 18. 6. 13 US-Präsident Barack Obama gilt längst nicht mehr als der neue John F. Kennedy. Er ist im Netz der Finanz-Eliten gefangen.
[5] http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=1399 10. 1. 10
Wer die Fäden zieht – Gespräch mit Hans Jürgen Krysmanski, emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Münster, über die globale und nationale Macht- und Funktionselite
[6] http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2115 12. 5. 13
Die unbekannte finanzielle Vernichtungswaffe: TARGET2 – Der Billionen-Solizuschlag für Krisenländer – Warum die EZB fortbestehen muss!
[7] http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/09/17/whistleblowerin-geheime-machenschaften-der-finanz-eliten-zerstoeren-die-welt/ 17. 9. 13
Whistleblowerin: Geheime Machenschaften der Finanz-Eliten zerstören die Welt