Von Katja Wolters
Ganz Europa stellt sich dem mörderischen Putin-Regime entgegen! Ganz Europa? Nein. In den entlegensten Provinzen des Reiches haben sich einige mutige Völkchen ein Herz gefasst und widersprechen der Tyrannei aus London und Brüssel.
Ein trauriges Schauspiel: In der sogenannten Skripal-Affäre um den vergifteten Ex-Doppelagenten Sergej Skripal feierten eine Reihe von EU-Mitgliedsstaaten in vermeintlicher Solidarität mit Großbritannien eine wahre Orgie der Entrüstung. Jetzt hat sich sogar die NATO mit dieser Idiotie solidarisiert. Die westorientierte Hetzpresse ist entzückt:
„In einer bislang einmaligen Gemeinschaftsaktion haben als Reaktion auf den Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal 24 Länder insgesamt mehr als 100 russische Diplomaten und Geheimdienstmitarbeiter ausgewiesen. Unter ihnen: die USA, Kanada, Australien, Norwegen und die Ukraine.“ (Die Welt Online, 28.3.2018)
In einem symbolischen Akt der Aggression wurden auch aus Deutschland vier Botschafter zurück nach Moskau geschickt. Der Verantwortliche Außenminister Heiko Maas (SPD) trat kräftig in die Eskalations-Tretmühle und zerdepperte damit wertvolles diplomatisches Porzellan. COMPACT berichtete. Man stellt sich die Frage: Was soll diese Spirale außenpolitischer Eskalationslust bewirken?
Momentan sieht es so aus, als habe die britische Regierung unter Premierministerin Theresa May durch die Affäre einen politischen Lageplan von Getreuen und Verrätern erstellen wollen. Das hat geklappt. Zumindest 17 von 28 Mitgliedsländern der EU haben pariert. Wer sich nicht sofort auf die Seite Großbritanniens stellte und die absurden Anschuldigungen gegen Moskau mittragen, sich nicht zur theatralischen Ausweisung von Diplomaten nötigen lassen wollte, der wird wohl ab sofort als Paria behandelt werden. Also die 11 restlichen Länder…
Zu den mutigen, weil unkorrumpierbaren Regierungen zählen (*Trommelwirbel*):
- Österreich, dass als erstes Land der derzeitigen Hetze gegen Russland widersprach. Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außennministerin Karin Kneissl erklärten schon vor einigen Tagen, dass es bei Ihnen keine Ausweisung von russischen Diplomaten geben wird. Kurz erklärte den Schritt natürlich nicht mit mangelnder „Solidarität“ mit Großbritannien, sondern schlicht damit, dass sein Land eine „Brückenschlagfunktion“ habe, die man nicht beschädigen wolle. Cool. Sauber. Läuft!
außerdem:
- Griechenland
- Bulgarien
- Zypern
- Luxemburg
- Belgien
- Malta
- Slowakei
- Slowenien
- manche EU-Länder haben sich bislang noch nicht positioniert.
Unerhört: Bulgariens Ministerpräsident Bojko Borissow wollte nicht nur nicht mitziehen, sondern verlangte sogar Beweise für Putins Schuld! Mit erheblicher Irritation muss man wahrnehmen, wie die Lügenmedien (Ja, sie verdienen den Namen) den Unwillen der genannten Länder kommentieren. Auf Welt Online erklärt ein „Russlandexperte“ etwa:
„Zypern ist einer der wichtigsten Umschlagsorte für kriminelles Geld aus Russland. Die russische Elite hat viel Geld auf Zypern geparkt und in Immobilien oder Firmen investiert.“ Aber auch Luxemburg sei „ein sicherer Hafen für russisches Geld“.
Ja, so wird ein Schuh draus. Wenn einige Länder die Russland-Hetze nicht mitmachen wollen, dann kann das nur an kriminellen Machenschaften mit dem Boss von Moskau liegen. Zum Glück haben die Leser der Welt (zumindest in Deutschland) bereits klar ihre Meinung zu Sanktionen äußern können. Eindeutig genug?