von Watergate
Wann kommt der Crash? Kommt er überhaupt? Fragen dieser Art stellen sich angesichts der zunehmenden Missstimmung an den Märkten zahlreiche Investoren, Analysten und Beobachter.
Nun hat die BIZ, die Bank der Zentralbanken, die sich „Bank für internationalen Zahlungsausgleich“ nennt, Alarm geschlagen. Der Finanz-Crash soll kommen.
BIZ: Die Bank hinter den Banken
Die BIZ kann solche Warnungen aussprechen. Sie weiß Bescheid. Die ist nicht nur die Zentralbank der Zentralbanken, in ihren Räumlichkeiten finden regelmäßig vor den offiziellen Zusammenkünften auch inoffizielle Treffen zwischen den mächtigsten Notenbankern statt. Deshalb nennt sie sich bei Kritikern auch „Vatikan der Hochfinanz“, „Geheime Bank, die die Welt regiert“ etc. So zitiert der „Focus“ aus den Berichten über die geheimnisvolle Schweizer Institution mit Sitz in Basel.
Nur hat die BIZ auch eine ausgezeichnete statistische Abteilung, die unabhängig von vielen Zuschreibungen tatsächlich erstklassiges Datenmaterial liefern kann. Dies ist nun die Grundlage der aktuellen Warnung. Entweder die Bank soll aus politischen Gründen warnen, so die Beobachter. Sie ließe sich damit dann vor den Karren der Zentralbanken spannen, die wiederum den Einfluss ihrer politischen Entscheidungen sichern wollen.
Oder die BIZ warnt, weil sie denkt, dies müsse so sein. Sie ist unabhängig genug- zumindest von den Regierungen. Nun warnt die BIZ wegen allerlei Gründen. Und zwar ganz offiziell. Die Märkte der fortgeschrittenen Volkswirtschaften seien demnach deutlich überbewertet. Zudem seien auch die Finanzierungsbedingungen, also hier die Kreditmöglichkeiten, deutlich zu „locker“.
Zudem gebe es zu hohe Schulden. Zusammengenommen seien der private wie der öffentliche Sektor höher verschuldet – und zwar bedeutend höher – als vor Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008.
Eine Rettungsmöglichkeit sieht die BIZ offenbar nicht mehr.
Die Zinsen seien unverändert niedrig und die Bilanzen der Zentralbanken, in denen sich die Käufe von Anleihen widerspiegeln, seien stärker aufgebläht als je zuvor.
Die Risiken seien demnach sehr hoch. Vor allem an den Schwellenländern sei die Stimmung nicht gut, sondern explosiv. Schlimmer als 2013 oder bei der Abwertung des chinesischen Renminbi im August 2015 würden die Schwellenländer unter den möglichen Zinsanhebungen leiden.
Schließlich aber gefährdeten vor allem sogenannte „Derivate-Bomben“ den Markt. Die Papiere würden „gehebelte“ Finanzierungen widerspiegeln, also besonders riskante Darlehensformen sein. In diesem Sinne seien sie den CDO – den Derivaten, bei denen die Finanzwelt 2008 durch Wetten den Kopf verlor.
Und deshalb warnt die BIZ. Auch in Deutschland würde bei steigenden Zinsen die Schuldenbombe hochgehen. Fast über Nacht könnten die Kreditverschlechterung dafür sorgen, dass 10 % oder noch mehr Unternehmen Konkurs anmelden müssten.
Wir unterstellen: Vorbereitet ist niemand.
Vorsicht: Die BIZ hat die vielleicht besten Daten der Welt….