90 Jahre deutsch – französische Freundschaft

von Karl Eduard

franzc3b6sische-kultur-im-besetzten-gebiet-1923berichtet die *Freiburger Zeitung* am 22. Mai 1923: Über die in der Sonntag – Nr. der Zeitung schon erwähnte Schiesserei der Franzosen in Mannheim meldet noch der Mannh. Generalanz.:

Es wird uns berichtet, daß kurz vor Mitternacht ein junger Mann an der Haltestelle Hauptfeuerwache über den Neckar auf die von Mannheim kommende Straßenbahn gewartet hatte. Entweder schöpfte der gegenüberstehende französische Posten aus irgendeinem Grunde einen Verdacht wegen des Stehenbleibens des Mannes oder er wurde nervös. Ohne jede Veranlassung legte der französische Posten auf den jungen Mann an und feuerte eine Kugel auf ihn ab, wodurch er einen Streifschuß am Kopfe und eine Augenverletzung erlitt.

Der Schuß war der Alarm zum Heraustreten der französischen Wache, die nun ziellos auf die noch anwesenden und die Strecke passierenden Leute hineinfeuerte. Dabei muß festgestellt werden, daß keinerlei Ansammlungen von Menschen stattfanden. Erschreckt flüchteten die Leute nach allen Richtungen um sich vor den Kugeln der Franzosen in Sicherheit zu bringen.

Der von der Stadt kommende Straßenbahnwagen wurde sodann von den Franzosen zum Anhalten und die Passagiere zum Verlassen des Wagens gezwungen. Als der Führer eines Straßenbahnwagens nicht gleich merkte, was die Franzosen von ihm wollten und noch 10 Schritte weiterfuhr, schossen die Franzosen in den vollbesetzten Straßenbahnwagen hinein, wobei ein Mann einen Brustschuß erlitt. Ebenso wurde auf Leute, die vom Westplatz kamen und nach der Stadt wollten, geschossen. Hierbei erlitt ein Mann einen Oberschenkelsteckschuß. Die Berufsfeuerwehr hat zwei Schwerverletzte in das Allgemeine Krankenhaus eingeliefert.

Die Leute, die von den Franzosen zum Aussteigen aus der Elektrischen gezwungen wurden, mußten unter “Hände hoch” an den Franzosen vorübergehen. Leider erhielten durch die wahnsinnige Schießerei der Franzosen zwei Personen lebensgefährliche Verletzungen. Dem 36 Jahre alten Bankdiener Karl Mühl von der Rheinischen Creditbank mußte gleich nach seiner Einbringung ins Allgemeine Krankenhaus der rechte Oberarm amputiert werden. Außerdem erhielt Mühl einen Lungenschuß. Der 27 Jahre alte Kaufmann Resch bekam einen Bauchschuß. Bei beiden Verletzten besteht größte Lebensgefahr. Ein dritter ins allgemeine Krankenhaus eingelieferter Mann, der einen Fleischschuß hatte, konnte wieder entlassen werden.

Sobald die Franzosen ihre Schießerei, die einem regelrechten Schützenfeuer glich, eröffnet hatten, strömten die Menschen im Eiltempo über die Nekarbrücke auf die unbesetzte Mannheimer Stadtseite, um von den Kugeln nicht getroffen zu werden und suchten in den Querstraßen Schutz. Eine große Gruppe von Personen suchte hinter dem U – Schulhaus Deckung.

Auch haben die Franzosen eine rote Leuchtrakete abgefeuert, die vermutlich den Zweck haben sollte, Verstärkungen herbeizurufen. Als dann etwas Ruhe eingetreten war, getraute sich niemand mehr über die Neckarbrücke in die Neckarstadt zu gehen. Kurz entschlossen traten darauf ca. 50 Personen, darunter Frauen und Kinder, den Heimweg über die Riedbahnbrücke an, um nach ihren Wohnungen zu gelangen. Obwohl dieser große Umweg in der stockdunklen Nacht mit großer Lebensgefahr verbunden war, so kamen doch alle unbehelligt und gut in der Neckarstadt an. …

Bild: Von den Franzosen verhafteter Buchhalter aus Bochum, der mit Reitpeitschen mißhandelt wurde. Gefunden in den *Wiener Bildern* Zum Verständnis. Das hier ist kein Franzosenhasserblog. Der Blogwart findet nur, man sollte die Geschichte seines Landes kennen, statt der Eiapopeiageschichtchen, die offiziell verbreitet werden.


Quelle und Kommentare hier:
http://karleduardskanal.wordpress.com/2013/05/21/90-jahre-deutsch-franzosische-freundschaft/