Wie viele Narren verträgt eine Nation?

von Helmut Mueller

Yves Cochet, Politiker der französischen Grünen, ehemaliger Minister  und von Beruf Mathematiker, mußte sich neulich gewiss keinen Rausch antrinken als er meinte:

Es seien die reichsten Länder mit ihrer umweltschädlichen Lebensweise, die als erste demographisch abnehmen müssten. Deshalb, so Cochet,  gehörte auch die an kinderreiche Familien verliehene „Médaille de la famille“ (Familienmedaille) abgeschafft.

Worauf er hinaus will:

„Die Begrenzung unserer Geburten würde es uns ermöglichen, die Migranten, die an unsere Tür klopfen, besser aufzunehmen“.

Wirklich eine großartige Idee!

Will heißen, das Leben unserer Kinder ist weniger legitim als das der Migranten.

Gutes tun durch Aufopferung. Damit sind französische Grüne ideologisch nahe deutschen Gesinnungsgenossen,  die unerwünschten Nachwuchs am liebsten  ans NS- Mutterkreuz schlagen möchten. Im Land der selbsterwählten  Knechtschaft genügt ja schon der  Hinweis, dass die Nazis die Familie förderten, um ganz böse auszuschauen..

Diese Erfahrung machte bekanntlich die beliebte Fernsehmoderatorin Eva Hermann, die nach 20jähriger Tätigkeit für den Norddeutschen Rundfunk einer ähnlichen Äußerung wegen eben von diesem vor gut zehn Jahren gefeuert wurde. Monsieur Cochet hingegen hat bereits von diversen Seiten Zuspruch bekommen, von Herrn Cohn-Bendit gewiss auch. Wie viele Narren verträgt eigentlich eine Nation?

Ohne Zweifel hat  das was  seit 1968  als „Rollenklischee“ noch immer dummdreist abgestraft  wird, dem Prinzip der Polarität folgend, in der Nicht-Wertschätzung nicht nur der Mutter, sondern eben besonders auch der  Kinder, seine zeitgeistgemäße Entsprechung  gefunden und mancherorts  gewisss schon klammheimliche Begeisterung hervorgerufen. Mich erstaunt ja immer wieder, wie gerade von  intellektuellen Gestalten der Gesellschaft und deren Nachwuchs, gemeint sind nicht die unabhängigen, ausschließlich  ihrer geistigen Berufung  gerecht werdenden Intellektuellen, dann und wann  unglaublich Dummes gutgeheißen oder beklatscht wird.

Da vertritt eine offensichtlich gehirngewaschene, wohl aus dem abgewirtschafteten  68er-Hintergrund gesteuerte  rotgrüne Jungpolitikerin nicht nur den bekannten „Der Bauch gehört mir“-Standpunkt, sondern fordert  in einem Aufwaschen auch gleich die Tötung des ungeborenen Lebens bis zum neunten Schwangerschaftsmonat. Denn, meint sie, dieses Ungeborene könne doch nicht dieselben Rechte haben wie sie. Eh klar. Der Beifall gleichgeschalteter denkfauler Mitläufer war ihr sicher. Die Mutter dieser anscheinend Hirnlosen dürfte diesbezüglich wohl  noch anderer Meinung gewesen zu sein.

Zwar stimmt es, dass eine ähnlich kranke  Denkweise auch bei anderen Linken noch anzutreffen ist, doch scheinen selbst “rechts“ verortete Zeitgenossen sittlichen, moralischen Abbau mit Fortschritt zu verwechseln. „Liberal“ bis in die Knochen, dulden sie jede Idiotie, anstatt  ihre Stimme gegen den Unsinn dieser Zeit zu erheben. Ist es, dass  die Feigheit heute wieder mehr Verbündete hat als der persönliche Mut?  In der Politik, aber auch  in den Medien, auf jeden Fall.  Es ist geradezu beklemmend, die in Schweigen gefasste Erniedrigung jener  sich liberal gebärdenden Gutmenschen zu sehen, die im selben Atemzug die ach so  hehren Werte unsrer dekadenten Gesellschaft  hoch leben lassen.

Dass nun offensichtlich immer mehr  Zeitgenossen, die gegen den selbstmörderischen Trend dieser Zeit eigentlich aufstehen sollten, bereits Geschmack am Niedergang gefunden haben oder die Vernunft nur mehr am Wert ihrer Aktien oder ihres Ministergehalts zu messen vermögen, scheint gegeben. Somit aber  ist wohl bald alles willkommen, was Todeskult und  Kindesmord rechtfertigten könnte.

Wenn es aber tatsächlich so weit kommen sollte, dass wir auf  historisch einmalig erniedrigende Weise abdanken, und die Politik der Europäischen Union und Aussagen einzelner EU-Politiker lassen solches ja vermuten, dann stellt sich doch die Frage: Wozu sollen wir  Europäer uns denn noch anstrengen, weiter auf vielen Gebieten immer noch Großartiges leisten? Für wen ? Sind wir nur mehr dazu da, um EU-Politikern ihre Pension zu vergolden und Eroberern ein gemachtes Bett von unschätzbarem Wert zu hinterlassen?

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Quelle und Kommentare hier:
https://helmutmueller.wordpress.com/2019/01/13/wie-viele-narren-vertraegt-eine-nation/