Wer nicht spurt, wird erledigt

von Hadmut Danisch

Über Journalisten und andere Abservierte.

Auf der (mir unbekannten) Webseite World-Economy ist ein Artikel von Wolfgang Bittner über die Machenschaften der Atlantik-Brücke und den Einfluss der US-Netzwerke auf Politik und Medien in Deutschland erschienen. Was ja wie die Faust aufs Auge dazu passt, dass sich gerade herausstellt, dass wir nicht von der gewählten Regierung, sondern von McKinsey regiert werden und die dafür auch noch fett bezahlen.

Bereits seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben das US-Außenministerium, geheimdienstliche Organisationen sowie sonstige interessierte Kreise aus den USA die Welt und insbesondere den Frontstaat Deutschland mit ihren Think Tanks und „Nichtregierungsorganisationen“ (NGO‘s) überzogen.(3) Dazu gehören Atlantik-Brücke, Münchner Sicherheitskonferenz, European Council on Foreign Relations, Aspen Institut, Goldman Sachs Foundation, The American Interest, Atlantic Council, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, Rockefeller Foundation, Atlantische Initiative, insgesamt weit über hundert Organisationen. Mit diesen Netzwerken nehmen die USA Einfluss auf die Politik insbesondere in Deutschland. Das wird jedoch in den Medien, deren leitende Redakteure ebenso wie namhafte Politiker gern solchen Netzwerken angehören, nicht thematisiert.

Der „Atlantik-Brücke“ gehören zum Beispiel folgende Politiker an: Angela Merkel (CDU), Friedrich Merz (CDU), Friedbert Pflüger (CDU), Karsten Vogt (SPD), Christian Lindner (FDP), Alexander Graf Lambsdorff (FDP), Philipp Rösler (FDP), Omid Nouripour (Bündnis 90/ Die Grünen), Stefan Liebich (Die Linke), Wolfgang Ischinger (Münchner Sicherheitskonferenz). Hinzu kommen aus den Medien u.a.: Claus Kleber (Moderator und Leiter der ZDF-Nachrichtenredaktion), Kai Diekmann (ehemaliger Chefredakteur für Bild und Bild am Sonntag), Josef Joffe (Herausgeber der ZEIT), Stefan Kornelius (Leiter Außenpolitik der Süddeutschen Zeitung), Jan Fleischhauer (Der Spiegel), Michael Hüther (Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft).

Weitere Mitglieder US- und NATO-naher Netzwerke sind: Klaus-Dieter Frankenberger (Leiter Außenpolitik der Frankfurter Allgemeinen), Michael Stürmer (Chefkorrespondent der WELT), Theo Sommer (ehemaliger Herausgeber und Chefredakteur der ZEIT), Ulrich Wickert (ehemaliger Moderator der ARD-Tagesthemen), Wolfgang Schäuble (CDU), Ursula von der Leyen (CDU), Norbert Röttgen (CDU), Ruprecht Polenz (CDU), David McAllister (CDU), Kurt Biedenkopf (CDU), Eckart von Klaeden (CDU), Edmund Stoiber (CSU), Klaus von Dohnanyi (SPD), Hans-Ulrich Klose (SPD), Walter Momper (SPD), Joschka Fischer (Bündnis 90/ Die Grünen), Cem Özdemir (Bündnis 90/ Die Grünen). Hinzu kommen Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.

Wir leben in einem Zeitalter, in dem man sowas einfach als „Verschwörungstheorie” wegwischt.

Die Frage etwa, was hinter der exzessiven McKinsey-Beauftragung durch Ursula von der Leyen steckt, gewinnt damit richtig an Tiefe.

Und dann kommt auch die Frage auf, wer da wen wie und warum ächtet:

Der Wirtschaftsjournalist Norbert Häring schrieb im April 2018 nach der Berliner Regierungsbildung über ein solches Netzwerk: „Der Atlantic Council, ein eminent wichtiger Lobby- und Politikberatungsverein in Washington hat eine Studie herausgebracht, in der er Politiker verschiedener Parteien, einschließlich Sigmar Gabriel, zu Putins Fünfter Kolonne erklärt und Medien, Geheimdienste und Zivilgesellschaft zur Hatz auf diese auffordert. Martin Schulz hat offenbar mächtige Unterstützer bei seinem erstaunlichen Wunsch nicht nur Außenminister, sondern – statt Gabriel – auch SPD-Kanzlerkandidat zu werden.“(6)

Und dann heißt es immer, die Russen würden unsere Wahlen manipulieren.

Widersacher und politische Gegner werden herabgewürdigt und diffamiert. Norbert Häring schrieb: „Das Cover der Atlantic-Council-Veröffentlichung zierte ein Foto von Gerhard Schröder mit schwarzem Balken über den Augen. Als pro-russische Schlüsselakteure in Deutschland wurden aus dem SPD-Lager zuvorderst aufgeführt, Sigmar Gabriel und Gerhard Schröder, aus dem CDU-Lager Ronald Pofalla und aus dem Unternehmenslager Wolfgang Büchel und Klaus Mangold.“

Wer nicht spurt, hat schlechte Karten: „Für keinen der Genannten lief es ab da karriere- und PR-mäßig gut.

Erinnert mich stark an mein Promotionsverfahren. An die Kindepornosperre. An die Verfassungsbeschwerde. Denn die Kombination aus Ursula von der Leyen und der US-gedrillten Susanne Baer als Verfassungsrichterin kann wohl auch kaum an diesem Netzwerk vorbei gelaufen sein. Nicht, dass ich mir einbilden würde, dass dieses Council von mir Kenntnis gehabt, Notiz genommen oder mich namentlich auf eine schwarze Liste gesetzt hätte (wenn überhaupt, dann erst jetzt als Blogger).

Aber dass mir Leute wie damals der BND-Direktor, dann von der Leyen und dann Baer jedesmal in die Karriere getreten haben dürfte schlicht daran liegen, dass ich den Vorgaben dieser ehrenwerten Gesellschaft zuwiderlief.

Es sind einflussreiche Gesellschaften, die in die Politik und das öffentliche Leben eingreifen, dafür wurden sie gegründet. Wer sich konform verhält, hat gute Chancen gefördert zu werden, wer ausschert, kann Probleme bekommen, in seiner Karriere behindert und von den Medien boykottiert werden. So können Shootingstars entstehen oder auch namhafte Persönlichkeiten ins Abseits geschickt werden.

Genau das ist mir passiert. Und ich habe mich jahrelang gewundert, warum die Medien meinen Fall totgeschwiegen haben, warum die sich weigerten, das Eisen anzufassen.

Heute kann ich auf Journalistenkonferenzen gehen, nach Belieben schreiben, warum ich sie für korrupte Idioten halte, sie kennen mich, sie erkennen mich, manche grüßen (meist pro forma, seltener freundlich), aber ich existiere einfach nicht. Ich existiere wissenschaftlich nicht. Ich existiere akademisch nicht. Ich existiere journalistisch nicht. Mich gibt es gar nicht.

Erinnert mich an den Film Datenpanne, in dem der Protagonist schließlich eine Bank überfällt und dann dort einfach stehen bleibt, bis die Polizei kommt und sie ihn festnehmen, um zu beweisen, dass er existiert. Sie setzen ihn aber einfach nur im Wald aus und wollen mit ihm nichts zu tun haben, weil sie einen, der nicht existiert, ja nicht festnehmen können und schon gar nicht sich mit ihm befassen wollen.

Was Schröder und Mangold angeht, schreibt Norbert Häring: „Zeitgleich mit der Veröffentlichung der Liste der russischen Einflussagenten, steckte jemand der Presse, dass TUI-Aufsichtsratschef Mangold EU-Kommissar Öttinger im Privatjet zu einem Treffen mit Victor Oerban in Budapest mitgenommen hatte. Ein Jahr später kam Mangold in einem Tagesschau-Bericht zu den Paradise-Leaks auf unangenehme Weise groß heraus. Schröder und er bekamen die beiden längsten Einträge. Bei Mangold war das Vergehen, dass er Geschäfte mit dem russischen Milliardär Berezovsky gemacht hatte, der schon seit 2013 tot war.“

Es erinnert mich an viele Leserzuschriften. Ich hatte doch neulich wieder über den zweiten Weltkrieg und die Erinnerungen meiner Großmutter geschrieben. Und auch über den Umstand, dass der Widerstand gegen Hitler Verwunderung darüber geäußert habe, dass sie etwa aus England nicht unterstützt, sondern eher behindert wurden und das den Engländern gar nicht gepasst hätte, Hitler zu beseitigen. Ich hatte den Gedanken geäußert, ob man da ganz bewusst den Krieg verwendet hat, um eine Schneise verbrannter Erde durch Europa zu ziehen, um dem Kommunismus den Zugriff auf deutsche Industrie zu verwehren (vorhin kam gerade im Fernsehen, dass Wirtschaftsminister Altmeier nun unbedingt verhindern will, dass die Chinesen mehr deutsche Industrieunternehmen wie Kuka aufkaufen).

Dazu schrieben mir viele Leser mit Hinweisen auf viele Quellen, dass es schon vor dem zweiten Weltkrieg hochrangiges Ziel der Briten und Amerikaner gewesen sei, ein Zusammengehen von Russland und Deutschland mit allen Mitteln zu verhindern. Mit dem Aufkommen des Kommunismus in Russland und der wehrlosen Chaossituation in Deutschland war die Gefahr sehr groß, dass ein großes kommunistisches Reich aus dem deutschen Reich und Russland entsteht, was unter allen Umständen zu verhindern war.

Ich habe auch geschrieben, dass mir Hitler und seine Truppe wie eine Witzfigurensammlung vorkommt, die aber urplötzlich – naja, wie soll man sagen – PR-mäßig aufgerödelt waren und etwas darstellten, was ankam. Dabei war mir auch aufgefallen, und das hat sich immer mehr bestätigt, dass an denen überhaupt nichts echt oder eigen war, sondern wirklich alles von „Heil” über den Gruß, die Uniformen, das Hakenkreuz-Symbol, das ganze Auftreten, die Ideologie, die Rassenlehre, der Glaube an den Zusammenhang zwischen sichtbaren Äußerlichkeiten und Charakter/Intellekt und so weiter und so fort, komplett geklaut und aus dem Zeitgeist zusammmengerührt war.

In australischen Gefängnis-Museen gibt es dazu Ausstellungen zum 19. Jahrhundert, wo sie diese Porzellanköpfe hatten, auf denen die Charaktereigenschaften kartographiert waren, und die Totenmasken, die man von gehängten Verbrechern angefertigt hat, um deren Verbrechertum an der Gesichtsform abzulesen. Arier kommen eigentlich aus dem Iran. Iran heißt Land der Arier. Und so weiter und so fort.

Es heißt immer, die Nazis mit ihrer Ideologie, als hätten die das erfunden, aber es wirkt alles wie aus der Retorte, als hätte man eine Boygroup gecastet und ausgestattet. Irgendwo stand mal, dass die gestartet sind, indem sie einen Geldkoffer irgendwoher hatten, wobei allerdings auch die deutschen Stahl-Industriellen genannt werden, die wiederum den Totalverlust im Falle der Machtübernahme durch Kommunismus fürchten mussten. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass das Primärfeindbild der Nazis um Hitler nicht Juden, sondern Kommunismus war und die Juden sich daraus als Sekundärfeindbild ergeben haben. Dass also letztlich der Vernichtungskrieg gegen Juden aus der Abwehr des Kommunismus entstanden und dann außer Kontrolle geraten ist und sich verselbständigt hat.

Wäre es abwegig zu glauben, dass die Vorkommnisse heute denen vor 100 Jahren sehr ähnlich sind und die Protagonisten und Antagonisten die gleichen sind?

Dass es heute wie damals darum geht und ging, Deutschland westlich und von den Russen fern zu halten?

Oder anders gefragt: War so etwas wie ein Vorgänger dieser Atlantikbrücke schon vor 100 Jahren aktiv?

Mal ganz absurd und grotesk und wild phantasiert gefragt: Ist die NDSAP entstanden, indem eine Mischung aus Geheimdienst, Atlantikbrücke und McKinsey-Vorgänger-Unternehmensberatung aus dieser Deppentruppe mit der zeitgeistig-fetzigen Aufmachung eine passende Boygroup gefertigt hat? Erst lief’s wie gewollt, und dann ging’s irgendwie fürchterlich schief?

Haben die Amerikaner nicht auch in Vietnam Krieg gegen Kommunismus geführt und hatten sie es in Nahost nicht öfters schon mit Terroristen zu tun, die sie vorher selbst ausgebildet, ausgestattet, aus politischen Gründen gebaut hatten?

War das nicht mal so, dass die Amerikaner und Pakistaner die Afghanen ausgestattet und in Guerilla-Kriegführung ausgestattet haben, um die Russen/Kommunisten zu bekämpfen (und die Saudis sie finanziert haben), und ihnen das außer Kontrolle geraten ist, sie also dann in einem Krieg gelandet sind, den sie gegen die geführt haben, die sie voher geheimdienstlich erst geschaffen hatten? Sich ihren Terror mit Leuten wie Bin Laden effektiv selbst gebaut haben? Was wäre, mal so hypothetisch gesprochen, wenn das mit den Nazis ungefähr genauso lief? Wenn das eine Geheimdienstoperation in der Regierungsabwesenheit nach dem ersten Weltkrieg war?

Das ging ja damals alles unheimlich schnell und hektisch. Eben hatten wir noch eine Monarchie, und dann urplötzlich waren Kaiser und Könige gestürzt und vertrieben, ein regierungsfreier Raum enstanden, bei den Russen tobte die kommunistische Revolution, und hier in Deutschland setzen sie auch schon an, Stichwort Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Ich hatte es ja neulich davon.

Aus Sicht des Westens muss das damals hochbrisant gewesen sein, hochexplosiv. Da musste man das mit allen Mitteln und improvisiert verhindern, dass hier der Kommunismus Fuß fasst. Dass Deutschland und Russland zusammengehen. Drängt sich da nicht der Gedanke auf, dass man da ohne Vorbereitung auf die Schnelle eine politische Gegenkraft installieren musste und sich eben so ein paar gescheiterte und vermeintlich willfährige Deppen sucht, die coacht, ausstattet, anzieht und ihnen einen Sack Geld gibt, und auch ansonsten durch Presse und so weiter unterstützt, weil man das schnell und panisch vermeiden wollte?

Ich weiß nicht mehr wo, aber irgendwo hatte ich etwas gelesen, wonach Hitler und seine Truppe ganz fürchterlich in gammeligen Klamotten drin hangen und nach nichts aussahen, und sich dann die Gattin eines Stahlbarons persönlich darum gekümmert hat, die erst mal ordentlich einzukleiden und anzuziehen, und so ganz plötzlich sahen die schneidig und adrett aus, war der gekämmt und mit Pomade eingeschmiert wie ein Zeitgeist-Popper. Wie gemacht.

Deshalb auch die Aufrechterhaltung von Westberlin und die Luftbrücke?

Schaut man sich nun an, wie heute Leute gemacht werden, wie die allerletzten Deppen plötzlich prominent sind und in den Hauptnachrichtensendungen auftauchen, weil sie sagen, was man hören will, während man andere Leute einfach reihenweise absägt und vernichtet, und nimmt man dann ein gewöhnliches Nudelholz und rollt das wie Teig einfach auf 100 Jahre aus, und vergleicht dann die Vorkommnisse damals mit denen heute, dann passt da einiges.

Man könnte auf die Idee kommen, dass diese Atlanktik-Brücke unsere tatsächliche Regierung ist, und McKinsey ihr Beamtenstaat. Alles andere Attrappe und Befehlsempfänger. Demokratie nur als Simulation und Gesellschaftsspiel.

Und vielleicht drehen die alle gerade so durch, weil die Wahlen schon wieder außer Kontrolle laufen und das Ding gerade wieder entgleitet.

 


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Quelle und Kommentare hier:
http://www.danisch.de/blog/2019/02/05/wer-nicht-spurt-wird-erledigt/