Von Xantens Kolumne – Eine charakteristische Handschrift

Von Siegfried von Xanten

Eine Handschrift ist etwas sehr Individuelles. Etwas Charakteristisches. Ein Markenzeichen. Eine Kulturfertigkeit. Eine besondere Note.

Kommen viele Noten zusammen, braucht es schon mal einen Notenständer. Allerdings ist die Auswahl groß. Verwirrend groß:

„Geht es Dir auch so, Du brauchst einen Notenständer, aber weißt nicht genau welcher es sein soll?“

Dann bist Du auf der Notenständerland-Seite genau richtig.

Es ist gut, dass es Notenständer-Experten gibt, denn es sind auch schon mal Verwechselungen möglich. Inwiefern? Was sagt der Führer?

„In München war dann eine Verhandlung: In Coburg sei eine Reihe von Leuten lebensgefährlich verletzt worden, und es sei sicher, daß auch mit Maschinengewehren geschossen wurde. In Wahrheit hatte einer einen Notenständer für ein Maschinengewehr gehalten. Das Verfahren wurde eingestellt.“

Eine charakteristische Handschrift ist dagegen nicht so leicht zu verwechseln. Auch nicht in der übertragenen Bedeutung. Handschrift als etwas, das die Arbeit eines Menschen charakterisiert.

Charakteristisch für die postmoderne Schule ist, dass man mit gewissen Fertigkeiten ebenso schnell fertig ist, wie mit sperrigen historischen Wahrheiten. Der Verfall des ehemals besten Bildungssystems der Welt lässt die gleiche Handschrift erkennen wie der Ausverkauf deutscher Unternehmen oder die aktive und ambitionierte Sterbehilfe für die deutsche Wirtschaft.

Der Karren wird planmäßig gegen die Wand gefahren. Eine Redensart. Beispiele? Was sagt das digitale Wörterbuch für Redensarten?

„Die Herren der Geschäftsführung haben absichtlich und planmäßig gehandelt. Sie wollten den Betrieb an die Wand fahren.“

Oder:

„Manager, die den Karren gegen die Wand fahren, werden befördert. Sie erhalten einen Bonus, Mitarbeiter hingegen einen Tritt“.

Die Handschrift als Kulturfertigkeit mit persönlicher Note fällt in der digitalen Schule vollkommen unter den Tisch. Weil auf dem Tisch ein Notebook steht. Die digitale Welt. Selbstständig lernen, immer unselbstständiger zu werden.

Da dürfen Studien nicht fehlen. Wie von der Berliner Humboldt-Universität. Eine Studie, die …:

„… zeigt, dass Notebooks tatsächlich einen entscheidenden Beitrag dazu leisten können, dass Schüler selbständiger und motivierter lernen.“

Wunderbar. Ein Modellversuch an 13 weiterführenden Schulen. „1000mal 1000: Lernen in Notebook-Klassen“. Durchgeführt vom Verein „Schulen ans Netz“ und gefördert vom Bundesforschungsministerium und dem Europäischen Sozialfonds.

10 von 9 Schülern sagten, dass sie sich mehr mit anderen Aufgaben auseinandersetzen und dabei mehr anstrengen würden als ihre nicht digitalisierten Mitschüler. Und das mit mehr Freude. Konzertiert unkonzentriert. Und losgelöst von mehr und mehr Kulturtechniken.

Eine Studie von Experten. Und Experten … Genau.

Der Kulturtechnik Handschrift kann man auch durch Einsatz einer bestimmten Schriftart eine individuelle Note verleihen. Zum Beispiel Sütterlin. Vereinfachte Buchstabenformen und verringerte Ober- und Unterlängen. Runde Schnörkel, die in klare Linien münden. Bauchige Zeichen neben kantigen Zacken. Im Sütterlinalphabet. 1911 von Ludwig Sütterlin entwickelt. Im Auftrag des preußischen Kultur- und Schulministeriums, um den Kindern das Schreibenlernen zu erleichtern.

Ludwig Sütterlin hatte auch „das erste Markenzeichen der Elektrofirma AEG gestaltet“. Nach seiner Lehre zum Lithografen hatte er in der Reichshauptstadt Unterricht genommen. Bei Emil Doepler. Dem Grafiker, der den neuen deutschen Reichsadler entworfen hatte.

AEG. Ein vielbeschäftigtes Akronym. Zum Beispiel für die drei Verfahren zur Lösung von Gleichungssystemen: Additions-, Einsetzungs und Gleichsetzungsverfahren. Zur Eliminierung von Variablen. Oder für das Allgemeine Eisenbahngesetz von 1953. Oder für die Alpinen Einsatzgruppen der österreichischen Alpinpolizei. Oder für die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft.

1915, 32 Jahre nach Gründung der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft, wurde die Sütterlinschrift in den preußischen Schulen eingeführt. Nachdem sie den Nationalsozialisten zunächst als etwas Urdeutsches galt und seit 1935 leicht modifiziert Teil des offiziellen Lehrplans war, wurde sie am 3. Januar 1941 per Erlass zusammen mit der Frakturschrift verboten. Weil sie den „Schwabacher“ Heimatlosenlettern aus dem späten 15. Jahrhundert ähnele. So Martin Bormann. Vermutlich war …:

„… der eigentliche Grund für das Verbot [eher] praktischer Natur […]. Die Menschen in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten sollten die Anweisungen der Nationalsozialisten lesen können – was in der deutschen Schrift kaum möglich war.“

Kaum für möglich hält der Unkundige auch, was der Familie Rothschild alles möglich war. Eine Familie, deren Stammreihe sich in Deutschland ab 1500 urkundlich belegen lasse, so Wikipedia. Ihre Mitglieder seien seit dem 18. Jahrhundert vor allem als Bankiers bekannt geworden und hätten zwischen 1815 und 1914 die weltgrößte Bank besessen. 99 Jahre. Und das sei schon lange her. Aha.

Heute begnüge man sich mit Rollenspielen. In Hetzkampagnen und Verschwörungstheorien. Und sei philanthropisch unterwegs und mit der Adoption von Weinen und Giraffen beschäftigt. Während die Aluhutträger immer wieder unkritisch Bezug nähmen auf die längst als Fälschung entlarvten Protokolle der Weisen von Zion oder …:

„… die allgemein nicht als authentisch angesehenen sogenannten Rakowski-Protokolle.“

So Wikipedia. Allgemein als nicht authentisch angesehen.

Aber die Aluhutträger bleiben unbelehrbar. Obwohl man doch schon im 19. Jahrhundert um die pazifischen Bestrebungen der Rothschilds gewusst habe. So schrieb Fürst Pückler-Muskau 1828, dass ohne die Rothschilds „keine Macht in Europa Krieg führen zu können“ scheine. Man spekuliere „auf den Frieden, das heißt auf die Hausse“, und das erkläre dann auch warum der Frieden in Europa schon so lange andauere. So der Journalist und Schriftsteller Alphonse Toussenel.

Pazifismus aus Geschäftsinteresse. Das sei im 19. Jahrhundert auf harsche Kritik gestoßen, weil man den Krieg allgemein als legitimes politisches Mittel angesehen habe. So sei es auch mit den Friedensbemühungen des Rothschild-Agenten August Belmont im nordamerikanischen Sezessionskrieg gewesen. Die seien harsch kritisiert worden.

Die Rothschilds und das nicht nachlassende Bemühen um den Weltfrieden. Eine pazifistische Visitenkarte. Gut, dass es Wikipedia gibt.

Einer Visitenkarte gleicht auch die seit Jahrhunderten ausgeprägte familiäre Handschrift. Mit hohem Wiedererkennungswert und sehr charakteristisch.

Angefangen bei den amerikanischen Unabhängigkeitsbestrebungen und der Französischen Revolution. Unabhängig davon, ob die amerikanischen Unabhängigkeitsbestrebungen erfolgreich waren oder nicht – Großbritannien ratifizierte den Vertrag nicht innerhalb des vertraglich fixierten Zeitfensters von sechs Monaten –, benötigten die Vereinigten Staaten respektive Kolonien viel Geld. Man war bankrott. Kriegsschulden.

Was sagt der Führer?

„Das Entscheidende damals waren unsere inneren Kriegsschulden: die Verzinsung unserer 170 Milliarden Kriegsanleihe. Zehn Milliarden mußten davon als Zins gezahlt werden. Dabei hatte das Steueraufkommen des deutschen Volkes vor dem Weltkrieg nur fünf Milliarden betragen. Um diese zehn Milliarden aufzubringen, druckte man Banknoten, womit die Entwertung eintrat.

Das richtige wäre gewesen: erstens sämtliche Kriegsanleihe-Zinszahlungen einzustellen und zweitens die wahnsinnigen Kriegsverdienste wegzusteuern. Ich hätte den Kriegsgewinnlern Kriegsanleihe gegeben und diese einfrieren lassen, auf zwanzig, dreißig oder vierzig Jahre. (Durch ihre 200, 300 % Dividende war ja die Kriegsschuld erst zu dieser Höhe angewachsen)! Inflation entsteht nicht schon dadurch, daß mehr Geld in den Handel kommt, sondern nur dann, wenn der einzelne für eine gleichbleibende Leistung plötzlich mehr an Zahlung verlangt.

Hier muß man eingreifen. Das habe ich auch Schacht erst klarmachen müssen“.

Klarmachen wollten die Heimatlosen auch ihre private Geldversorgung. Und so wurde 1791 die private “First Bank of the United States” gegründet. Zwei Jahre bevor Ludwig XVI. seinen Kopf auf den Block legte und sich die Französische Revolution richtig auszutoben begann. Die Erste Bank der Vereinigten Staaten. Vorgeschlagen von Alexander Hamilton, der unter der Regierung Washingtons von 1789 bis 1793 erster Finanzminister war.

Alexander Hamilton, geboren als Alexander Levine, heiratete am 14 Dezember 1780 in die Rothschild Familie ein. Er kümmerte sich rührig um den Aufbau des privaten Bankensystems und hatte selbst 1784 „die Bank of New York (heute Bank of New York Mellon), die älteste Bank der Vereinigten Staaten“, gegründet.

Die Lizenz der Ersten Bank der Vereinigten Staaten war auf 20 Jahre angelegt und lief 1811 aus. Die Bank war die konsequente Antwort auf die Frage, wie man die Geschäftswerdung der Welt forcieren könne:

„Die Etablierung der Bank warf bei der neuen Regierung bereits früh Fragen bezüglich ihrer Verfassungsgemäßheit auf.“

Eine nationale Privatbank sei laut Verfassung niemals vorgesehen gewesen. So die Kritiker. Ihr einziges Problem war, dass sie nicht den richtigen Mann am richtigen Platz sitzen hatten:

„Hamilton, mittlerweile Finanzminister, argumentierte, dass die Bank ein effektives Mittel sei, die autorisierte Macht der Regierung zu erzielen. Außenminister Thomas Jefferson hingegen führte an, dass die Bank das traditionelle Eigentumsrecht verletze und dass ihre Bedeutung für die verfassungsgemäß autorisierten Kräfte schwach sei.“

Ein effektives Mittel, die autorisierte Macht der Regierung zu erzielen. Eine kolossale Worthülse. Für einen einfachen Betrug. Ein effektives Mittel, Korruption und Misswirtschaft zu institutionalisieren.

Sehr zum Leidwesen der Heimatlosen und Profiteure war der Betrug nur auf 20 Jahre angelegt. 1812 mussten eine neue Lizenz und eine neue private Zentralbank her. Die grauen Eminenzen hatten bereits einen Plan.

Graue Eminenz? Eine einflussreiche Person, die nach außen nicht oder kaum in Erscheinung tritt. Eine Person, die im Hintergrund die Fäden zieht. Und manchmal auch kappt:

„Die Bezeichnung geht auf den Beinamen des Kapuziners Père Joseph (François Leclerc du Tremblay, 1577–1638), Beichtvater und enger Berater von Kardinal Richelieu, zurück. Richelieu wurde als Kardinal mit Eminenz angesprochen und da die Kapuziner einen graubraunen Habit trugen, wurde ‚graue Eminenz‘ zum Synonym für einen mächtigen Berater im Hintergrund.“

Der Plan der grauen Eminenzen? Es brauchte einen neuen Krieg. Das Vereinigte Königreich sollte den Vereinigten Staaten respektive den Vereinigten Kolonien den Krieg erklären. Es galt „diesen frechen Amerikanern eine Lektion zu erteilen“ – „zurück in den Kolonialstatus.“ So Nathan Rothschild. Eine Verschwörungstheorie. Denn Rothschild „ist ein ehrenwerter Mann, das sind sie alle, alle ehrenwert“. So Shakespeare

Was allerdings mit dem britischen Premier Spencer Perceval nicht zu machen war. Es gab genug andere Fronten. Am 21. November 1806 hatte Napoleon bereits eine Kontinentalsperre über das Vereinigte Königreich verhängt, die bis 1813 Bestand hatte. Damit war jeglicher Handel untersagt und alle Vorräte, Magazine und Waren, die aus England sowie aus seinen Kolonien kamen, wurden für „gute Prise“ erklärt.

Allerdings gelang es der …:

„… englischen Wirtschaft, sich neue Märkte vor allem in Süd- und Nordamerika zu erschließen. Überdies funktionierte die Kontinentalsperre nie lückenlos. Trotz rigoroser Kontrollen entwickelte sich ein schwunghafter Schmuggel. Britische Waren wurden über die Türkei und den Balkan nach Wien gebracht und von hier aus zu den Messeplätzen in Leipzig und Frankfurt am Main.

Zu einem Eldorado des Schleichhandels wurde die kleine Insel Helgoland, die die Engländer 1807 den Dänen abgenommen hatten. Im Herbst 1808 lagerten hier Kolonialwaren im Wert von über einer Million Pfund Sterling: Kaffee, Kakao, Zucker, Pfeffer, Indigo, Baumwolle. Mit Hilfe Hunderter kleiner Schiffe gelangten die Waren aufs Festland.“

Darüber hinaus setzten die Maschinenstürmer der britischen Regierung zu. Maschinensturm: Luddismus. Man wehrte sich zwischen 1811 und 1817 vor allem im Textilsektor gegen die Ersetzung menschlicher Arbeitskräfte durch neue Maschinen.

Spencer Perceval musste seine Arbeitskraft nicht nur in das Amt des Premiers, sondern auch noch in das Amt des Schatzkanzlers einbringen, …:

„… nachdem er sechs Absagen erhalten hatte. Die Regierung hatte oft Schwierigkeiten im Unterhaus und erlitt Niederlagen sowohl auf außen- als auch auf innenpolitischem Gebiet.“

Und das Abgleiten Georgs III. in den Wahnsinn machte es auch nicht einfacher. Eine Gemengelage also, in die nach Ansicht Spencer Percevals ein Krieg mit den Vereinigten Kolonien nicht auch noch passte. Eine Einschätzung, die die Rothschilds nicht teilten. Motto. Was nicht passt, wird passend gemacht. Alles für den Frieden. Was würde Shakespeare sagen? Ehrenwert, „das sind sie alle, alle ehrenwert“.

Spencer Perceval wurde am 11. Mai 1812 erschossen. Als einziger britischer Premier. Alles für den Frieden. Robert Jenkinson, 2. Earl of Liverpool, wurde sein Nachfolger. Am 9. Juni 1812.

Und das Kriegspferd wurde nun von amerikanischer Seite aus aufgezäumt. Am 18. Juni 1812 begann der Britisch-Amerikanische Krieg. Mit der Kriegserklärung der USA. Auch bekannt als Zweiter Unabhängigkeitskrieg. Oder „Mr. Madisons Krieg“. Beendet durch den Frieden von Gent vom 24. Dezember 1814, …:

„… auf den jedoch weitere Kämpfe folgten, die bis in das Jahr 1815 dauerten. Als Ergebnis des Krieges wurde im Wesentlichen der status quo ante bellum wiederhergestellt.“

Im August 1814 wurde es in Washington richtig heiß. Britische Truppen steckten Washington, D.C. in Brand. Allerdings sehr diszipliniert. Man beschränkte sich auf öffentliche Gebäude. Das Weiße Haus brannte beinahe vollständig ab. Die Legende, dass man den Amtssitz des amerikanischen Präsidenten erst jetzt, zur Kaschierung der Brandschäden, mit weißer Farbe gestrichen habe, ist also weniger eine Legende, als ein Märchen. Allerdings sind die beiden literarischen Gattungen miteinander verwandt.

Märchen. Was sagt der Führer?

„Ich habe jetzt ein Werk in der Hand gehabt über die Entstehung der Menschenrasse. Früher habe ich viel darüber nachgedacht, und ich muß sagen, wenn man die alten Überlieferungen, die Märchen und die Sagen, die überall auftreten, näher besieht, so kommt man zu ganz sonderbaren Schlüssen.“

Warum Washington? Washington sei „aufgrund der weitreichenden politischen Auswirkungen“ gewählt worden. So die Befehlshaber der britischen Armee. Weitreichende politische Auswirkungen? 1816 wurde die „Second Bank of the United States“ gegründet. Die Zweite Bank der Vereinigten Staaten. Fünf Jahre nachdem die Charta der Ersten Bank ausgelaufen war. Alles für den Frieden.

Der status quo ante bellum? Im Wesentlichen? Nun ja, es kommt darauf an, wie man ante definiert. Für die Zeit der Ersten Bank mag das wohl stimmen. Im Wesentlichen.

Die Zweite Bank knüpfte in ihrer Aufgabe und Struktur an die Erste Bank an. Der Geschäftswerdung der Welt nächster Akt. Der Präsident der Zweiten Bank war ein persönlicher Freund von US-Präsident James Madison. William Jones. Alles verfassungsgemäß. Das bestätigte auch der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten.

Und im Hause Rothschild verstand man es geschickt, die eigene Rolle in dem ganzen Spiel hinter die europäischen Ereignisse um Napoléon und Waterloo zu rücken. Wenngleich auch die Legende, dass „Rothschild 1815 mit Anleihegeschäften zum reichsten Mann der Welt geworden sein soll, weil er als erster von Napoléons Niederlage bei Waterloo wusste“, übelste „antisemitische Legende“ sei. So Wikipedia. Das Stereotyp vom vaterlandslosen Kriegsgewinnler. Ein verkannter Philanthrop und Pazifist.

Nicht zu verkennen ist, dass Legislative, Exekutive und Judikative in den Vereinigten Kolonien sehr gut zusammenarbeiteten:

„Das Urteil annullierte auch sämtliche bundesstaatlichen Gesetze, welche der Gründung oder Arbeit einer Zentralbank entgegenstanden. Ihr Präsident war Nicholas Biddle, ein gut ausgebildeter Angehöriger der Oberschicht mit einer Passion für Bankgeschäfte.“

Also die gelungene erneute Institutionalisierung von Korruption, Fälschung und Misswirtschaft. William Jones selbst musste 1815 Bankrott anmelden. Später folgten dann die amerikanischen Farmer. In den finanziellen Ruin getrieben durch die Zins- und Kreditpolitik der Zweiten Bank.

1836 lief die Charta der Zweiten Bank aus. Andrew Jackson verhinderte bereits 1832 mit seinem präsidialen Veto die Verlängerung. Und ging damit als erster US-Präsident in die Geschichte ein, …:

„… auf den ein Attentat verübt wurde: Am 30. Januar 1835 verließ Jackson das Kapitol, als der arbeitslose englische Anstreicher Richard Lawrence zwei Pistolen auf ihn richtete. Beide Pistolen ließen sich jedoch nicht abfeuern, und angeblich konnte Jackson selbst den Attentäter mit seinem Spazierstock verprügeln. Der unzurechnungsfähige Täter wurde später in die Psychiatrie eingewiesen und nie wegen des Attentats angeklagt.“

Ein unzurechnungsfähiger Attentäter. Der später damit prahlte, dass ihn mächtige Menschen in Europa angeheuert hätten.

Und eine charakteristische Handschrift. Die Andrew Jackson – Präsident und Aluhutträger – keine Zuordnungsprobleme bereitete. Es seien die Rothschilds gewesen. Was sagt Shakespeare? Die Rothschilds – ehrenwert, „das sind sie alle, alle ehrenwert“.

Aller Ehren wert war auch der ökonomische Aufschwung in den Vereinigten Kolonien. Die Wirtschaft prosperierte, während Korruption und Misswirtschaft in die Rezession abglitten. Ohne zentrale private Geldwirtschaft.

Bis zum Sezessionskrieg von 1861 – 1865. Und die Ursache? Ursache sei eine tiefe wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung zwischen Nord- und Südstaaten gewesen, die vor allem in der Sklavereifrage zu Tage getreten sei und sich seit etwa 1830 immer weiter vertieft hätte. So Wikipedia.

Wofür steht eigentlich Wiki? Wahrheit ist kolossal interpretierbar? Oder: Was ist kolossal indoktrinierend?

Wie auch immer – der Bürgerkrieg war eine wunderbare Gelegenheit, den nächsten Akt auf dem Weg zur Geschäftswerdung der Welt einzuleiten. Die Vereinigten Kolonien verschuldeten sich über beide Ohren. Die Südstaaten erhielten nie einen Friedensvertrag. Und Andersonville wurde zum Probelauf für die Rheinwiesenlager. 45.000 Gefangene, von denen 12.919 starben, eingepfercht unter unmenschlichen Bedingungen. In Relation eine Art Laborversuch. Und Lastwagen, mit denen die Gefangenen ins Lager gekippt werden konnten, gab es noch nicht.

Was es allerdings 1863 und 1864 gab, waren zwei Bundesbankgesetze, die verabschiedet wurden und …:

„… die ein System von Nationalbanken einführten und das United States National Banking System schufen. Sie befürworteten die Entwicklung einer nationalen Währung, die durch Bankbestände von US-Schatzpapieren gestützt wird, und gründeten das Office of the Comptroller of the Currency als Teil des United States Department of the Treasury und ein System von national zugelassenen Banken. Das Gesetz prägte das heutige nationale Bankensystem und seine Unterstützung einer einheitlichen US-Bankenpolitik.“

Die National Banking Acts von 1863 und 1864.

Es brauchte allerdings noch ein Attentat. US-Präsident Abraham Lincoln wurde sechs Tage vor Führers Geburtstag 1865 während eines Theaterbesuchs – eine Komödie – im Ford’s Theatre in Washington, D.C. durch einen Schuss in den Hinterkopf so schwer verletzt, dass er seinen Verletzungen am nächsten Morgen erlag.

Der Täter ein Schauspieler. Die Handschrift? Charakteristisch. Und bekannt. Was würde Shakespeare sagen? Ehrenwert, „das sind sie alle, alle ehrenwert“.

1868 wurde der 14. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika ratifiziert. Der Inhalt? Staatsbürgerschaft und Bürgerrechte. Die Französische Revolution ließ grüßen. Mit Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Eine wunderbare Parole, die manchen so durcheinander gebrachte hatte, dass er darüber den Kopf verloren hatte.

Es folgte der Act von 1871. Der „District of Columbia Organic Act of 1871“:

„Ein Kongressgesetz, das die einzelnen Statuten der Städte Washington und Georgetown aufgehoben und eine neue Territorialregierung für den gesamten District of Columbia eingerichtet hat.“

Eine neue Form der Regierung. Eine Aktiengesellschaft. Ohne verfassungsmäßige Autorität. Die United States. Ein weiterer zentraler Akt auf dem Weg zur Geschäftswerdung der Welt.

Was am 23.12. 1913 folgte, ist hinlänglich bekannt. 1914 schlug dann die Stunde der großen Philanthropen. Alles für den Frieden. Was die öffentlichen Geschäfte anging, rückte man noch etwas mehr in den Hintergrund. Bis 1914 hatte man die weltgrößte Bank besessen. Und dann? Kümmerte man sich sportlich um eine friedvolle Zukunft. Und rückte die eigenen Geschäfte noch mehr aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Ehrenwert, „das sind sie alle, alle ehrenwert“. Sagt Shakespeare.

Öffentlichkeit? Was sagt der Führer? Es gibt Großvieh ohne Charakter, das sich öffentlich entkleidet:

„Man kann sich das nachträglich gar nicht mehr vorstellen! Begonnen hat es mit dem alten Baldwin. Er war einer der größten Rüstungsinteressenten, die es gab. Er brauchte die Aufrüstung. Er hat sicher Hunderte von Millionen verdient. Ein zweiter Riesenaktionär war Chamberlain, während Churchill, eine journalistische Hure, einen Brocken bekommen hat. Churchill ist ein charakterloses Schwein, man braucht nur seine Memoiren zu lesen; da hat er sich vor der Öffentlichkeit entkleidet. Eine Nation, die so etwas an die Spitze nimmt!“

Allerdings kann es solchen Großviechern auch schon mal passieren, dass …:

„… sie hier und da zusammen[kommen] mit einer Friseuse oder einem Friseur, die manchmal ganz schlau solche Menschen einseifen.“

Und glauben ihre Weltordnung auf ein solides Fundament gestellt zu haben:

„Dabei braucht nur ein Orkan zu kommen und alles fliegt zusammen wie ein Kartenhaus.“

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Quelle und Kommentare hier:
http://n8waechter.info/2019/01/von-xantens-kolumne-eine-charakteristische-handschrift/