Von Xantens Kolumne – DUH

Von Siegfried von Xanten

Ist das neue Rechtschreibung? Du mit Dehnungs-h? Und groß geschrieben? Gedehnt höflich?

Dass es gedehnt auch unhöflich geht, durfte der Führer in jungen Jahren bezüglich einiger Sauhähndel erfahren. Wir kennen die Geschichte. Der Garten in Leonding, die Frau, die ihre Hühner durch den Garten jagte:

„Eines Tages habe ich einen alten Vorderlader geladen und habe da hereingeschossen. Nun habe ich gelesen, man hat in einem solchen Fall das Recht, das Hähndl einzufangen und erst gegen Schadensersatz zurückzugeben. Ein solcher Prozeß wegen einem Sauhähndl!“

Sagt der Führer.

Nicht Hinterlader, sondern Vorderlader. Nicht Hendl, sondern Hähndel. Bairisch-österreichisch für Haushuhn. Sauhähndel. Gallus gallus domesticus. Eine Zuchtform eines Wildhuhns aus Südostasien. „Das männliche Haushuhn nennt man Hahn oder Gockel, den kastrierten Hahn Kapaun.“ Weltweit gibt es über 20 Milliarden Haushühner. Drei Hühner pro Mensch. Mit Dehnungs-h.

Das Dehnungs-h ist verrufen. Schwierig und schwer vermittelbar. Sagt Klaus Kuhn. Aber nicht langzeitarbeitslos. Im Gegenteil. Ähre, Bohne, Böhmen, bohren, fahren, Fohlen, Föhn, führen, Gefahr, Hahn, Hohn und Ihle. Ihle? Ein Hering nach dem Ablaichen. Kahn, Kehle, Kohl, kühl, Mahl, Mähre, Pfahl, Pfuhl, Rahmen, Sohle, Stuhl, Wahl, wohl, zahm und Zahn.

Verrufen. Aber zu allem Möglichen zu gebrauchen. Gedehnt. Selbst zur Verhöhnung. Wenn man an das Christentum denkt. Und da schlägt die Stunde des Negers. Sagt der Führer:

„Das Christentum ist das Tollste, das je ein Menschengehirn in seinem Wahn hervorgebracht hat, eine Verhöhnung von allem Göttlichen. Ein Neger mit seinem Fetisch ist ja einem, der an das Wunder der Verwandlung ernstlich glaubt, turmhoch überlegen.“

Zumal der Neger auch noch Regen bringt. Wenn er von hinten kommt. Ohne Dehnungs-h. Das lässt sich mit Duh nicht machen.

Duh ist das Debüt-Album der kalifornischen Punkrockband Lagwagon. 1992. Auf der Hülle des Tonträgers ein untersetzter Junge in blau. In einem großen violetten Sessel sitzend. Den Mund offen. Die Augen zu Spiralen verdreht. Auf den Fernseher starrend. Spiralen? Eine Metapher für Hypnose. In der Hand eine Dose. Doseninhalt ein Getränk, das auf ke endet. Gesucht ein Brausehersteller, der mit ke endet und mit Co beginnt. Lagwagon. Sträflingswagen.

Und wenn Duh mit Sveti beginnt, dann heißt es Heiliger Geist. Im Slowenischen.

Heilig war den Alliierten im und nach dem Zweiten Weltkrieg nichts, was mit dem Deutschen Reich zu tun hatte:

„Das Land lag in Trümmern. Von 250.000 Gebäuden in der Reichshauptstadt Berlin waren 180.000 zerstört. Von den 850.000 Wohnungen konnten 600.000 nicht mehr bewohnt werden. Insgesamt waren mehr als 5 Millionen Wohnungen in Deutschland nicht mehr bewohnbar […] Trotzdem lebten nach dem Kriegsinferno in Berlin, in dieser größten Trümmerlandschaft der Erde, noch 2,8 Millionen Menschen, notdürftig zwar, aber sie lebten und krochen aus ihren Kellern.

Was von den Industrieanlagen in Deutschland noch übriggeblieben war, wurde demontiert und abtransportiert. An eine Selbstversorgung der Bevölkerung war nicht zu denken. Fischerboote durften nicht auslaufen, die Verteilung von Saatgut war verboten. Der von den Alliierten festgesetzte Verpflegungssatz lag unter dem Existenzminimum. Etwa 3 Millionen Menschen sind in Deutschland in dieser Zeit nach offiziellen Schätzungen erfroren oder an Hunger gestorben.“

Die Hilfe der Befreier.

Heilig? Ist der Deutschen Umwelthilfe, kurz DUH, auch nichts, was mit dem Automobil zu tun hat. Deutsche Umwelthilfe. Umwelt und Hilfe. Wunderbar. Ein eingetragener Verein. Mit 347 Mitgliedern. Gründungsdatum 1975. Bei angenommenen 80 Millionen Einwohnern macht das 0,00043 Prozent. Ein Mandat für 0,00043 Prozent der Bevölkerung. Ein Kleinst-Mandat, um Kommunen, Unternehmen und PKW-Besitzer größtmöglich ans Bein zu pinkeln. Was so viel heißt, dass man jemanden angreift, jemandem Ärger bereitet, jemandes Interessen verletzt.

Ans Bein pinkeln: umgangssprachlich, salopp. Und der, dem ans Bein gepinkelt wird, fühlt sich, derb gesagt, „angepisst“. Zum Beispiel:

„Dem Wickert wird ans Bein gepisst, weil er 1968 eine Tüte geraucht hat.“

Nicht wegen Rotwein, sondern wegen einer Tüte. Soll man sich wundern?

„Ich dachte immer, dass er wegen seines geliebten Rotweins so gut drauf ist, aber jetzt weiß ich, dass er ständig bekifft war.“

Wobei eine Tüte noch keine Garantie dafür ist, gut drauf zu sein.

„Ich habe vor vielen Jahren mal ’ne Haschischzigarette probiert. Aber das hat nur gestunken, aber keinen Kick gegeben.“

Sagt Nadja Abd el Farrag. Aha.

Die Waldos würden sagen: 420. Hanf. „Ernst „Putzi“ Hanfstaengl, der Mann am Klavier.“ 1,90 Meter groß und kräftig gebaut. Meist in feinem Zivil. Größe, Stimme, Selbstbewusstsein und Charme imponierten. So Martha Dodd. Tochter des US-Botschafters in den Dreißigern. Ein Mann für den großen Auftritt. Harvard-Absolvent. Seit „1922 des Führers Entertainer“. Unberechenbar, interessant und manchmal cholerisch. Der Vater Hofrat.

Zu Gast in der Villa Hanfstaengl waren unter anderem Wilhelm Busch, Richard Strauss und Mark Twain. Der Großvater hatte einen gut gehenden Kunstverlag gegründet. Mit Filiale an der Fifth Avenue in New York. Ernst „Putzi“ Hanfstaengl wurde 1905 nach Amerika geschickt, um in Harvard zu studieren. Dort hieß er Hanfy. Außerdem lernte er Theodore Roosevelt kennen, den Sohn des US-Präsidenten. 1921 kehrte Ernst „Putzi“ Hanfstaengl nach Deutschland zurück. Mit Frau Helene und Sohn.

Zwei Jahre später kostete ein Kilo Brot in Deutschland 42 Milliarden Mark und der „Völkische Beobachter“ fünf Millionen. Ernst „Putzi“ Hanfstaengl hörte den Führer, war begeistert und spielte Klavier. Mit dem Führer „verband ihn die Liebe zu Wagner und List“.

Beim Denkmal Kreittmayrs hörte die gemeinsame Liebe jedoch auf. Ernst „Putzi“ Hanfstaengl wollte es abreißen.

„Ich bin ihm dazwischengefahren. Die Menschen waren damals nicht in diesem Sinne national. Ludwig I. von Bayern war der erste Monarch, der deutsch gedacht hat, während für die anderen die Dynastie alles war!“

Sagt der Führer.

Wiguläus Xaverius Aloysius Freiherr von Kreittmayr. Bayerischer „Rechtswissenschaftler, kurfürstlich bayerischer Wirklicher Geheimer Staatskanzler, Konferenzminister und Oberster Lehenprobst.“

1931 wurde Ernst „Putzi“ Hanfstaengl zum Auslandspressechef der NSDAP ernannt. Zu seinem internationalen Freundeskreis gehörte auch Randolph Churchill, der Sohn Winston Churchills. 1937 setzte Ernst „Putzi“ Hanfstaengl sich ins Ausland ab. Die Umstände burlesk:

„Er wurde in ein Flugzeug bestellt, der Pilot erklärte ihm in der Luft, er habe Order, Hanfstaengl über Spanien abzuwerfen, landete dann aber nach Stunden in Leipzig, wo ‚Putzi‘ Reißaus nahm. Es gibt diverse Versionen dieser Geschichte. Hanfstaengl zufolge stand ein Mordkomplott hinter der Aktion.

Goebbels erklärte das Ganze zu einem brüllend komischen Streich, mit dem sie dem großmäuligen Großbürger eine Lektion erteilen wollten. Dieser machte auf jeden Fall, dass er wegkam und floh mit seinem halbwüchsigen Sohn 1937 nach England. Von Helene war der Senior inzwischen getrennt, wegen Unverträglichkeit der Charaktere und zahlreicher Affären.“

Helene, „eine Frau […], so schön, daß neben ihr alles verschwand!“

Nach Kriegsbeginn erklärte er dem Kaminplauderer die Psychologie des Führers. Der Versuch …:

„… Hanfstaengl ins Deutsche Reich zurückzuholen, um ihn ‚dingfest‘ zu machen, scheiterte. Goebbels machte sich Sorgen, Hanfstaengl, ‚ein Schwein erster Klasse‘, könne sein Wissen über Interna der NSDAP an die ausländische Presse weitergeben.“

Ernst „Putzi“ Hanfstaengl hatte dem Führer – „Er sah aus wie ein Vorort-Friseur an seinem freien Tag.“ – und den Nationalsozialisten ziemlich ans Bein gepinkelt.

Roseanne Barr wurde auch ans Bein gepinkelt, nachdem sie im Hitler-Kostüm, komplett mit Führer-Schnäuzerchen und Hakenkreuz-Armbinde“ Lebkuchen gebacken hatte. Kritiker fanden das geschmacklos. Das Netz forderte die Entlassung der Schauspielerin:

„[Das] hat mich wirklich angepisst. Sie meinten: ,Du machst Witze über Menschen im Ofen‘, aber das mache ich nicht… Es gibt eine andere, tiefere Ebene dazu.“

Auf einer anderen Ebene kommuniziert auch die Jugend. Man fühlt sich nicht angepisst, sondern „tilt“. Und um auf andere Gedanken zu kommen hilft manchmal der Gang ins Fitnessstudio – „Gömmer go pumpe?“ – oder auf eine Party: „Gömmer go eskaliere?“

Nicht nur die Frauenfelder Jugend kommuniziert gern auch schriftlich. Über die asozialen Medien:

„‘Chach du mir da blatt schick wo die teil vom aug beschrifted sind‘ […] ‚Ha kei lust‘“

Wir freuen uns für die Jugend. Und für die deutsche Sprache. Bbitieenitsulidigenzidasihnitsiraybenkan.

Die Deutsche Umwelthilfe freut sich auch. Über Zuwendungen vom Bund und „über Großspenden einer amerikanischen Stiftung“. Neben Projektzuschüssen aus öffentlichen Quellen und privaten Stiftungen sorgen vor allem Abmahnungen, Spenden von Unternehmen, „Zuweisungen von Justizbehörden und Beiträge von Förderern und Paten“ für die Finanzierung.

2015 mahnte man 1265 Mal ab. Bei 438 Gerichtsverfahren. Ein Möbelhaus wurde abgemahnt, weil in der Küchenausstellung die Angaben mit der Energiekennzeichnung fehlten:

„Wissen Sie, unsere Kunden knibbeln die Zettelchen vielfach ab, wenn sie Fotos für ihre Frau daheim machen.“

Wie lukrativ Abmahnen sein kann, zeigt sich, wenn man Google bemüht und nach dem Führer und der Deutschen Umwelthilfe suchen lässt. Gut, die Suchmaschine findet nicht den Führer – nach dem haben schon ganz andere gesucht -, aber Google findet „Mein Kampf“ und die Deutsche Umwelthilfe:

„Ein Gefangener will die kommentierte Ausgabe von Hitlers ‚Mein Kampf‘ lesen. … Deutsche Umwelthilfe fordert 20 Milliarden Euro Bußgeld.“

Die Westfälische Rundschau bringt das auf einer Seite. Donnerwetter. 20 Milliarden Euro Bußgeld. Warum? Fehlt der Energieausweis im Buch des Führers?

C&A sitzt ebenso im Finanzierungsboot wie die …:

„… Telekom, Rapunzel Naturkost und Gelsenwasser, an deren Spitze auch die ehemalige grüne Parteichefin Gunda Röstel sitzt.“

Geld kommt auch von der ClimateWorks Foundation. Eine amerikanische Stiftung, …:

„… die auch ICCT bezuschusst – zur Erinnerung, das ist jener Laden, der den VW-Skandal in Amerika vom Zaun brach. Von dieser Stiftung flossen zum Beispiel Ende 2014 700.000 Dollar, 2015 insgesamt 450.000 Dollar, 2016 rund 280.000 Dollar an die DUH.“

ICCT. International Council on Clean Transportation. Internationaler Rat für sauberen Verkehr. Eine …:

„… gemeinnützige Organisation mit der Aufgabe, erstklassige und von Lobbyisten unbeeinflusste Forschung zu betreiben und technische und wissenschaftliche Analysen für Umweltbehörden zu erstellen.“

Sauber. Und erstklassig.

Sauber und erstklassig läuft es auch für den Abmahner-Verein in Hessen. Vor allem seitdem Tarek Al-Wazir Wirtschaftsminister ist. Die grüne Umweltministerin Priska Hinz fährt einen 500er Mercedes als Dienstwagen. Für tolle Tipps für ein grüneres Geisenheim überwies sie der DUH 50.000 Euro. Bäume in Betonkübeln in der Innenstadt statt Wald im Rheingau. Der wird für Windanlagen abgeholzt. Grüne Umwelthilfe. Alles „im grünen Filzbereich“.

„Gesicht des Vereins ist Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.“ Kompetenz: ein abgebrochenes Studium der Verwaltungswissenschaften. Ein nicht sehr hilfreiches Tätigkeitsfeld für eine mögliche Karriere als Außenminister. Für das Außenministerium kann man sich besser als Taxifahrer, Straßenkämpfer und Steinewerfer qualifizieren.

Nicht bekannt ist, ob Volker Beck je Steinewerfer war. Womöglich der entscheidende Makel, dass es bei ihm nicht zum Minister gereicht hat, denn ein abgebrochenes Studium als Hauptqualifikation kann auch er vorweisen. Im Gegenteil, Volker Beck wurde auf einer Homosexuellen-Kundgebung in Moskau selbst von einem Stein getroffen und geschlagen:

„Dass es bei den Grünen viele Studienabbrecher gibt, hat mit der Gründergeneration der Partei zu tun. Man wollte die Republik verändern, Menschen vor der Abschiebung bewahren, die Natur retten. Das war wichtiger als die Jagd nach Scheinen oder ein Studienabschluss.“

Wunderbar. So wird ein Land regiert. Kernkompetenz Jagdverweigerung:

„Daniela Wagner etwa, Bundestagsabgeordnete aus Darmstadt, war aktiv bei den Protesten gegen die Startbahn West und an Friedensmärschen beteiligt, baute einen grünen Kreisverband mit auf und saß als Studentin im Hessischen Landtag – nur abgeschlossen hat sie ihr mehr als zehn Jahre dauerndes Studium der Politik-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften nie.“

Claudia Roth verweigerte nach zwei Semestern die Jagd nach weiteren Scheinen in Theaterwissenschaften und Katrin Göring-Eckardt verweigerte nach etlichen Semestern Theologie die Jagd nach einem Abschluss. In absoluten Zahlen liegt die FDP allerdings davor, ohne jedoch an die SPD-Fraktion heranzureichen. Geballte Volksvertretungskompetenz. Die Firma. Im Konkurs.

Geballte Kompetenz spricht auch aus den Studien der DUH:

„[Ein] Papier zeigt auf, dass es Hinweise gibt, dass es […] eine deutliche Korrelation zwischen der heftigen und bereits außergewöhnlich früh einsetzenden Grippewelle und Perioden hoher Feinstaubkonzentrationen gibt. Dazu werden in diesem Dokument die Datenerhebungen des Robert Koch Instituts (RKI) zur Entwicklung der Atemwegserkrankungen in Deutschland bzw. Baden-Württemberg mit den Verläufen der Messwerte des im Aufbau befindlichen OK-Lab-Feinstaub-Messnetzes sowie des staatlichen Messnetzes der LUBW und mit meteorologischen Daten verglichen.“

Der gemeine Feinstaub. Ein Serienkiller. Schlimmer als Ted Bundy. 4,3 Millionen Todesopfer allein 2015 durch Feinstaub. Wer sagt das? Eine neue Erhebung. Und Robert Koch? Dreht sich im Grab herum. Ein Papier und eine Erhebung. Von Experten. Und Experten, das sind bekanntlich die Spezialisten, die in fünf von vier Fällen glauben richtig zu liegen, wenn sie sich irren. Und das auf hohem Niveau.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann will bei Dienstreisen elektrisch werden oder ist es schon. Wobei er sich vielleicht das ein oder andere abschminken kann, aber nicht den Feinstaub:

„Beim Feinstaub, der neben Stickoxiden in Deutschland eine Diskussion über Fahrverbote in Innenstädten ausgelöst hat, schneiden Elektroautos […] schlechter ab als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Sie sind wegen der Batterien meist schwerer als konventionelle Autos.“

Und deswegen ist der Reifenabrieb größer. Die Reifen sind gewissermaßen reaktionsfreudiger.

Das gilt auch für die Batterien:

„Lithium ist reaktionsfreudig, in Verbindung mit Feuchtigkeit entzündet sich das Metall. In Lithium-Ionen-Batterien liegt das Lithium zwar in gebundener Form und nur in geringer Menge vor, Problem ist aber die Temperaturentwicklung durch die hohe Energiedichte. Wenn also zunehmend Lithium-Stromspeicher mit hoher Kapazität im Straßenverkehr in Elektrofahrzeugen oder auch in Flurförderfahrzeugen verbaut sind, stellt sich die Frage: Wie wird ein bei einem Unfall beschädigter Akku sicher transportiert und entsorgt?“

In einem E-Auto arbeiten 1,7 Kilogramm Lithium. Für die Herstellung von einer Tonne Lithiumsalz werden zwei Millionen Liter Wasser benötigt. 70 Prozent aller Vorkommen liegen im Lithiumdreieck zwischen Argentinien, Chile und Bolivien. Wasser ist knapp. Für die dort lebenden Menschen.

Und die CO2-Bilanz? Ist verheerend. 17 Tonnen CO2 fallen bei der Produktion der Akkus für einen Tesla an. „Umweltsau Tesla“. Gut, die Diskussion ist idiotisch. Die Natur freut sich grün bis über beide Ohren über Kohlendioxid. Ein unbrennbares, saures und farbloses Gas, das der CO2-Sekte gar nicht sauer aufstößt, lässt sich doch damit unglaublich viel Geld verdienen und das Bürger-Personal an die ganz kurze Leine nehmen.

Alles für das Gemeinwohl. Und da ist es wohl nur gemein, dass man Jürgen Resch vorwirft, dass er „enorm viele umweltbelastende Streckenkilometer“ zurücklegt „und die auch noch mit ‚klimaschädlichen Flugzeugen‘“. Was sagt Jürgen Resch?

„Das ist […] leider eine Folge meiner nationalen wie internationalen Umweltarbeit…“

Vielfliegerstatus. Mit mehr als 600.000 Meilen in zwei Jahren. 28,5 Erdumrundungen. Und dafür bezahlt man eine Klimaschutzabgabe. Spendengelder für Strafzettel.

Alles für die Umwelt. So auch die grünen, gelben und roten Karten, die man aufgrund von Befragungen von Unternehmen nach den Dienstwagen vergibt. Rote Karten gibt es auch für Befragungsverweigerer. Die Dienstwagenbefragung wird von Toyota mit 80.000 € gesponsert. Die Zusammenarbeit mit Daimler-Chrysler beendete man dagegen 2004. Wegen mangelnder ökologischer Fortschritte:

„Die Industrie glaube, ‚die ökologischen Zügel schleifen lassen zu können‘.“

Sagt Gerd Rosenkranz von der DUH.

Rosenkranz und Güldenstern. Hamlets Jugendfreunde. Sind käuflich und …:

„… erklären sich willig und unterwürfig dazu bereit, Hamlet in König Claudius‘ Diensten auszuspionieren“.

„Wahnsinn, Spionage und Intrige! Und alle sind sie mit dabei: Hamlet und Ophelia, Gertrud, Claudius und die Schauspieler. Mitten drin: Rosenkranz und Güldenstern.“

Was sagt Polonius?

„Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode.“

Die DUH residiert fürstlich. Am Bodensee und in Berlin. Und das kostet. Spendengelder. Und für Umweltschutzprojekte bleibt auch noch etwas übrig. 250.000 € im Jahr. Bei einem Jahresbudget von 8,1 Millionen Euro eine Quote von 3 Prozent. Gemeinnützig.

Was gibt es Neues? „Nichts, […] außer daß die Welt ehrlich geworden ist.“ Sagt Rosenkranz. Ehrlich und gemeinnützig. Das wäre dann der Tag X, aber – leider die „Neuigkeit ist nicht wahr.“ Sagt Hamlet. Die Welt des tiefen Staates ist eine Firma. Und ein Gefängnis. „Ein stattliches, worin es viele Verschläge, Löcher und Kerker gibt.“ Sagt Hamlet.

Da braucht es Allianzen. Sagt die DUH. Zur Kampagne für das Dosenpfand gibt es Geld von einem norwegischen Hersteller für Leergutrücknahmeautomaten. Und die Kampagne „Kein Diesel ohne Filter“? Gesponsert von Firmen, die Rußpartikelfilter herstellen.

Umwelt. Hilfe. Filz. Eine Serie von Walter Filz und Michael Lissek:

„Akte 88. Die tausend Leben des Adolf Hitler. Hitler hat überlebt. Nach 1945. Irgendwo auf der Erde. Oder darunter. Oder im Weltall.“

Ohne Leergutrücknahmeautomat und Dieselpartikelfilter.

Und Filz hält die Wärme. Am 16. April 1944 wurde eine Ju 87 abgeschossen. Bei Freifeld. Auf der nördlichen Krim:

„Der Pilot, Hans Laurinck, kam dabei ums Leben. Der Bordfunker Joseph Beuys hingegen war bereits am Tag darauf im mobilen Feldlazarett 179 bei Kruman-Kemektschi registriert. Dort wurde er von deutschen Sanitätern in Filz gehüllt, jenen Stoff, aus dem beim Militär die Bettdecken gemacht sind. Beuys war mit einer Gehirnerschütterung und einer Platzwunde über dem Auge davongekommen. […] Des Gefreiten Beuys’ General, Erich von Manstein, wurde 1949 wegen Kriegsverbrechen zu 18 Jahren Haft verurteilt.“

Joseph Beuys, der Mann mit dem Filzhut. Die Kriegszeit ein „Bildungserlebnis“:

„Gieseke und Markert schreiben in ‚Flieger, Filz und Vaterland‘ treffend, Beuys sei ‚in dem Zug sitzen geblieben, in den er 1933 eingestiegen ist, und hat gewartet, bis die Gleise modernisiert wurden‘.“

Und der Führer? Welchen Zug erkennt Heinrich Heims in ihm? Wo weilte er in Gedanken? Der Führer weilte …:

„… in Gedanken weit mehr in der Vergangenheit oder in der Zukunft als in der Gegenwart. Mit großer Willenskraft verdrängte er bei Tisch die ihn bewegenden Probleme und Sorgen des Alltags und gab sich als aufmerksamer Gastgeber, der zwanglos über Bruckner und Brahms oder zweckmäßige Ernährung sprach beziehungsweise über Ereignisse oder Gestalten aus der Frühzeit der NSDAP berichtete.

In diesem Verhalten wird aber noch ein anderer Wesenszug Hitlers sichtbar. Er war kein politischer Pragmatiker, der sich auf die Lösung der Tagesfragen konzentrierte, sondern der Repräsentant einer Weltanschauung, der er zum Sieg verhelfen wollte.“

Die Deutsche Umwelthilfe. Hilfe. Was sagt der Führer?

„Wenn einer sagt: Der Mensch braucht eine Stätte, bei der er Trost und Hilfe sucht in der Not, – ich glaube das nicht!“

Und was ist mit der Umwelt?

„Die Umwelt kann nicht durch chinesische Mauern von Spanien ferngehalten werden. Das Ende wird die Explosion sein. Auch hier wieder ein elementares Gesetz: Die Parasiten erkennen nicht, daß sie in ihrer Habgier den Boden mitzerstören, auf dem sie stehen.“

Parasiten.

DUH. Wenn einem das nicht spanisch vorkommt.

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Quelle und Kommentare hier:
http://n8waechter.info/2018/11/von-xantens-kolumne-duh/