von Marilla Slominski
Im vergangenen Jahr wurde der Onkel des TV-Kochs Frank Rosin zu Tode geprügelt. Der Täter, ein türkischstämmiger junger Deutscher, läuft bis heute frei herum. Offensichtlich ist Behördenschlamperei dafür verantwortlich. Ein Umstand, für den Frank Rosin kein Verständnis hat.
Im Januar 2018 soll der 74-jährige Onkel von Frank Rosin von dem Deutschen mit türkischen Wurzeln, Mohammed A. (24), so schwer geschlagen worden sein, dass der alte Mann 18 Tage später in einem Krankenhaus an seinen Verletzungen verstirbt. Der Täter sei seitdem spurlos verschwunden, berichtet die Bild Zeitung.
Täter und Opfer kannten sich offenbar, lebten zeitweise Tür an Tür in einem Männerwohnheim. Es soll Streit gegeben haben. Wegen seines aggressiven Verhaltens stellte eine Sozialarbeiterin sogar im Auftrag von Rosins Onkel Strafanzeige gegen den gewaltbereiten Mohammed A. Das schwierige Verhältnis vor der tödlichen Prügelattacke sei der Polizei also durchaus bekannt gewesen, so Bild.
„Mir kommt es vor, als sei mein Onkel bloß Geschädigter zweiter Klasse“,
so der beliebte 52 Jahre alte Fernsehkoch gegenüber Bild, angesichts der offenbar mehr als schleppend verlaufenden Ermittlungen. Erst im Februar seien Blutspuren vom Tatort analysiert worden. Vier Monate später – im Mai – lagen die DNA-Ergebnisse vor, die Mohammed A. zum Tatverdächtigen machten. Darüber hinaus sei wichtigen Hinweisen nicht nachgegangen worden.
Ein halbes Jahr später, im August, wird Haftbefehl gegen den 24-jährigen Deutsch-Türken erlassen. Auf Druck des Anwalts der Rosin-Familie wird Ende vergangenen Jahres dann endlich von der Bielefelder Polizei ein Fahndungsfoto von Mohammed A. veröffentlicht. Zu spät, wie sich zeigt: Der mutmaßliche Täter ist längst über alle Berge. Er wird in der Türkei vermutet.
„Die Staatsanwaltschaft war ebenso wie die Gutachterin der DNA-Spuren im monatelangen Tiefschlaf“,
wirft Rosin-Anwalt Burkhard Benecken (42) den zuständigen Behörden vor. Die wiederum reagieren eiskalt auf die Anschuldigungen:
„Ob der Beschuldigte bei einer schnelleren Auswertung der Spuren noch in Deutschland hätte verhaftet werden können, lässt sich allenfalls spekulativ beantworten, da der Fluchtzeitpunkt unbekannt ist“,
so die mehr als überhebliche Antwort eines Sprechers der Staatsanwaltschaft Bielefeld gegenüber Bild. (MS)
***